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Swiss Medical Informatics SMI 69 - SGMI

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Einführung und Akzeptanz des eKardex<br />

am UniversitätsSpital Zürich<br />

Armin Hürlimann a ,Jürg Blaser b<br />

a Direktion ICT<br />

b Direktion Forschung und Lehre, UniversitätsSpital Zürich<br />

Summary<br />

The paper-based Kardex was replaced onmost wards of<br />

the University Hospital Zurich 2009 by an integrated ITsolution<br />

(eKardex), including CPOE (computerised physicianorder<br />

entry). The introduction and acceptance of this<br />

migration was assessed by aquestionnaire answered by<br />

27 physicians and 44 nurses. 94% of these persons did<br />

not want to go back topaper, due to higher availability<br />

and better legibility of the eKardex, anytime, for all legitimated<br />

users, at any work place. Some differences were<br />

noted between physicians and nurses with respect to<br />

changes induced in the interdisciplinary cooperation.<br />

Introduction of eKardex is an ambitious interdisciplinary<br />

project,affecting documentation, communication andcooperation<br />

processes. CPOE represents the basis for extended<br />

functions, including decision support and controlling.<br />

The assessment of the implemented solution documents<br />

good acceptance bythe users.<br />

Einleitung<br />

Im UniversitätsSpital Zürich (USZ) wurde vor 16Jahren<br />

ein Klinikinformationssystem (Kisim, Cistec AG, Zürich)<br />

entwickelt und in Betrieb genommen. Seither ist das System<br />

kontinuierlich entsprechend den Bedürfnissen der<br />

ca. 5000 Benutzenden aus allen Kliniken und Instituten sowie<br />

der Administration erweitert worden [1, 2]. Das System<br />

wird spitalweit verwendet. Ein Modul, der elektronische<br />

Kardex (eKardex), war jedochbis voreinemJahr nur<br />

limitiertimklinischen Einsatz. Mitdiesem Modul wird insbesondere<br />

die bestehende Papier-Kardex-Dokumentation<br />

auf den stationären Abteilungen abgelöst. Ein zentrales<br />

Element bildet dabei der interdisziplinäre Verordnungsprozess<br />

(CPOE, computerised physician order entry). Das<br />

Modul war 2005/06 entwickelt und anschliessend schrittweise<br />

auf fünf Pilotabteilungen klinisch eingeführt worden.<br />

Anfang 2009 hat sich die Spitaldirektion für den<br />

spitalweiten Einsatz des Moduls eKardex entschieden.<br />

Der Wechsel vom Papierkardex zum eKardex stellt nicht<br />

nur zusätzliche Anforderungen an die technische Infrastruktur,<br />

sondern führt auch zu vielfältigen organisatorischen<br />

Veränderungen.Die Einfürungvon CPOE verändert<br />

Arbeitsprozesse und die dienstübergreifende Kooperation.<br />

Insbesondere bezüglich der Akzeptanzbei der Ärzteschaft<br />

wird in der Literatur über unterschiedliche Erfahrungen<br />

bei der Einführung von CPOE berichtet [3, 4].<br />

Zielsetzung<br />

PROCEEDINGS ANNUAL MEETING 2010<br />

Im Rahmen einer Studienarbeit wurde die breite Einführung<br />

dieses Moduls und die Akzeptanz dieser Umstellung<br />

untersucht, im Sinne eines Vorher-Nachher-Vergleichs aus<br />

Sicht von Ärzteschaft und Pflege [5]. Solche Rückfragen<br />

sind hilfreich als Lerninstrument für zukünftige Migrationen,<br />

sie dienen dem Erkennen von Schwachpunkten und<br />

bilden eine gute Grundlage für funktionelle Verbesserungen<br />

und Erweiterungen des Systems.<br />

Methoden<br />

Umfrage<br />

Um eine repräsentative Rückmeldung zurEinführung und<br />

Akzeptanzdes eKardex zu erhalten, wurdemit einem Fragebogen<br />

eine Umfrage mit 18 Fragen durchgeführt. Auf<br />

15 stationären Pflegestationen wurden die standardisierten<br />

Fragebogen je an zwei Ärzte und drei Pflegepersonen<br />

abgegeben und anschliessend ausgewertet. Die Fragen<br />

wurden kategorisiert abgefragt,meist mit 5Stufen codiert<br />

als ––,–,=,+oder ++.<br />

Entwicklung<br />

Im Mai 2005 wurde ein Prototyp des jetzigeneKardex zum<br />

ersten Mal auf zwei Abteilungen des USZimRahmen eines<br />

Pilotprojekts produktiv eingesetzt. Dieser Prototyp wurde<br />

aufgrund der Evaluationsresultate weiterentwickelt und<br />

ein Jahr später,imMärz 2006, in einer zweiten Pilotphase<br />

erneut inder Praxis eingesetzt. Zusätzlich wurden im selben<br />

Jahr weitere vier Abteilungen indie Pilotphase miteinbezogen.Abdiesem<br />

Zeitpunkt wurde der Papierkardex<br />

zur Dokumentation der Patienten in100 der insgesamt<br />

840 Betten (12%) definitiv durch den eKardex abgelöst.<br />

Seither wurden kontinuierlichErweiterungen und Verbes-<br />

Korrespondenz:<br />

Prof. Dr. Jürg Blaser<br />

Forschungszentrum Medizininformatik<br />

Direktion Forschung und Lehre<br />

UniversitätsSpital Zürich<br />

Huttenstrasse 46 /C4<br />

CH-8091 Zürich<br />

juerg.blaser@usz.ch<br />

<strong>Swiss</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Informatics</strong> 2010; n o <strong>69</strong><br />

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