Swiss Medical Informatics SMI 69 - SGMI
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–Informationen über die amMarkt vorhandenen Möglichkeiten;<br />
–umfassender Überblick über Ist-Prozesse der Anmeldungen<br />
der Radiologie;<br />
–Übersicht der vorhandenenPraxisinformationssysteme,<br />
Zeitaufwendungen und Nutzungsverhalten bezüglich<br />
Radiologieanmeldungen der Zuweiser.<br />
Abgrenzung:<br />
–Eine Kosten-/Nutzenanalyse wird in dieser Arbeit nicht<br />
erstellt.<br />
–Ausserdem werden die Zusatznutzen wie Terminplanung<br />
und die Bildfreischaltung abgegrenzt.<br />
–Ausländische Firmen werden aufgrund des Datenschutzgesetzes<br />
nicht berücksichtigt. Siehe Datenschutzgesetz:<br />
Art.6 Grenzüberschreitende Bekanntgabe [1].<br />
Methoden<br />
Es wurde eine Marktanalyse erstellt, welche sich aus Interviews<br />
und Diskussionen mit verschiedenenFachleuten<br />
aus dem IT-Gesundheitswesen und einer Literaturrecherche<br />
im Internet zusammensetzt.<br />
Die Prozessanalysen über den Ablauf der Anmeldungen<br />
wurden durch selbständige Durchführung dieser Prozesse<br />
in der Disposition der Radiologie und mit Hilfe verschiedener<br />
Softwaretools aufgezeichnet.<br />
Eine Umfrage unter Zuweisern und eine Auswertung der<br />
Papieranmeldungen erbrachten Informationen zu den<br />
vorhandenen Praxisinformationssystemen, Zeitaufwendungen<br />
und Nutzungsverhalten der Zuweiser.<br />
MitHilfe der Prozessanalysen sowie den ermitteltenInformationen<br />
wurden drei mögliche Optionen fürdie Radiologie<br />
Balgrist erstellt:<br />
1. Das Anmeldeverfahren wird beibehalten wie bisher.<br />
Abbildung 1<br />
Unterstützung der Praxisinformationssysteme durch den docbox-Anschluss.<br />
PROCEEDINGS ANNUAL MEETING 2010<br />
2. Die Anmeldungerfolgt über ein Webformularmit sicherer<br />
Übertragung.<br />
3. Die Anmeldung wird direkt imPraxisinformationssystem<br />
ausgeführt.<br />
Aufgrundder Auswertungen der Umfragewurde entschieden,<br />
für die dritte Option das Konzept zuerstellen. Zum<br />
Ist-Prozess wurde der Soll-Prozess aufgezeichnet. Für<br />
technische Voraussetzungen/Bedingungen zu dieser Aufgabe<br />
wurden der Informatikleiter der Uniklinik Balgrist<br />
und weitere recherchierte Informationen herangezogen.<br />
Relevanteste Resultate<br />
Ist-Situation der Zuweiser<br />
Die vielenRückmeldungenbei der Zuweiserumfrage(48%<br />
von 230 befragten Personen) machen deutlich, dass dieses<br />
Thema sehr interessant für die Zuweiser ist.<br />
Bei <strong>69</strong>% von 500 ausgewerteten Papieranmeldungen wurde<br />
die Anmeldung bis auf den Patientenkleber und Arztstempel<br />
komplettmanuell ausgefüllt und 20% erstellen ihre<br />
eigene Anmeldung aus dem PIS. Es sind nur sehr wenige<br />
Anmeldungen aus der Vorlage der Uniklinik Balgrist elektronisch<br />
ausgefüllt worden, was darauf hindeutet, dass<br />
dies viel zu aufwendig ist.<br />
61% der Zuweiser der Radiologie der Klinik besitzen ein<br />
Praxisinformationssystem.<br />
Auffällig ist, dass Zuweiser, die der Uniklinik Balgrist nur<br />
selten oderschonlange keinen Patienten mehr zugewiesen<br />
haben, viel häufiger an Diensten wiedocbox oder HINangeschlossen<br />
sindund ein Praxisinformationssystem besitzen<br />
als Ärzte, von denen die Klinik viele Zuweisungen erhält.<br />
Das arithmetische Mittel der Zeit zum Ausfüllen der Anmeldung<br />
beträgt 2,7 Minuten. Soll eine Anmeldung elektronisch<br />
in derselben Zeit ausgefüllt werden, ist man darauf<br />
angewiesen, Daten aus vorhandenen Systemen zu<br />
übernehmen.<br />
68% der Zuweiser sind bereit bei gleichem Zeitaufwand eine<br />
elektronische Anmeldung zu nutzen und 59% sogar bei<br />
erhöhtem Zeitaufwand, wenn dabei ein Zusatznutzen (z.B.<br />
Befundrücksendung oder Bildfreischaltung) für sie entsteht.<br />
74,5% der Praxisinformationssysteme der Zuweiser werden<br />
durch docbox (Dienst der <strong>Swiss</strong> <strong>Medical</strong> Suite) unterstützt<br />
(Abb. 1).<br />
Vitodata, welches den grössten Marktanteil an Praxisinformationssystemen<br />
in der Schweiz besitzt, gibt an, dass<br />
nur ca. 60% der Zuweiser mit Ihrem PIS die Software<br />
Typo3 besitzen. Diese ist notwendig, umeine Zuweisung<br />
über docbox vornehmen zu können. Die Umstellung auf<br />
die Software Typo 3hat für die Zuweiser eine Datenkonvertierung<br />
zurFolge. EinigeKundenvon Vitodata besitzen<br />
auch ältere Hardware, die bei einer Umstellung auf Typo<br />
3ersetzt werdenmüsste.Dieses Bild spiegeltsich auch bei<br />
anderen PIS-Herstellern wider.<br />
Zuweiser, welche ein Praxisinformationssystem besitzen,<br />
zeigen deutlich mehr Bereitschaft ein Anmeldeverfahren<br />
elektronisch zu nutzen. Diese Aussage gilt sowohl für das<br />
Erstellender Anmeldung mit gleichem Zeitaufwand sowie<br />
<strong>Swiss</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Informatics</strong> 2010; n o <strong>69</strong><br />
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