Swiss Medical Informatics SMI 69 - SGMI
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nuellen Erfassungder Pflegeleistungen) eine Automatisierung,<br />
basierend auf der elektronischen Patientenakte, den<br />
Pflegeaufwand dokumentieren und ihm damit gerecht<br />
werden kann.<br />
Zielsetzung<br />
Definition des erreichbaren vollständigen Automatisierungsgrades<br />
der Leistungserfassung in der Pflege, basierend<br />
auf einer vollständigen elektronischen Patientenakte<br />
und der Klassifikation LEP 3.1.0.<br />
Material und Methoden<br />
Die erfassten LEP-Variablen von 2008 (täglich manuell<br />
durchdie Pflege erhoben) werdenverglichen mit den 2009<br />
in der Massnahmenplanung dokumentierten Variablen<br />
und den 2010 erhobenenVariablen aus Massnahmenplan<br />
und automatisierten Erfassungen, basierend auf Einträgen<br />
der elektronischen Patientenakte.<br />
Die Basis für den Vergleich der LEP-Variablen bilden die<br />
vollständigen LEP-Erfassungszahlendes Jahres 2008. Auf<br />
allen Stationen wurde 2008 –wie in den vorangehenden<br />
5Jahren –manuell die LEP-Erfassung nach der damals<br />
üblichen Klassifikation LEP 2.1.1 durchgeführt und über<br />
das Software-eigene Reportingsystem ausgewertet (LEP<br />
Nursing 2.1.1. RevC, PKS3000 V2.9).<br />
Im Zugeder Umstellung auf dieneue Klassifikation und die<br />
Neuausrichtung des Pflegeprozesses entfällt die manuelle<br />
Erfassung auf allen Abteilungen vollständig, und es werden<br />
in zwei Phasen im Hintergrund der elektronischen<br />
Patientenakte die Variablen erfasst.<br />
Phase 1(Mai 2009 bis Dezember 2009) dient ausschliesslich<br />
der Erfassung von LEP-Variablen im Massnahmenplan.<br />
Keine weiteren Elemente der elektronischen Krankenakte<br />
werden dabei berücksichtigt. Die Auswertung<br />
2009 erfolgt basierend auf denselbenAuswertungsmechanismenwie<br />
in den Vorjahrenüber das Software-eigeneReportingsystem,<br />
wobei dieKategorisierung im Vergleich zur<br />
früheren LEP-2.1.0-VarianteimWesentlichen gleich bleibt<br />
(LEP Nursing 3.1.0 Rev.A.; PKSplusReport 1.0).<br />
Phase 2(Januar bis März 2010)ergänzt die LEP-Erfassung<br />
durch die in der Analysevon 2008 massgeblichins Gewicht<br />
fallenden LEP-Massnahmen. Hierzu wird eine entsprechendeParametrierung<br />
der erwünschten Funktionalität in<br />
der elektronischen Pflegedokumentation vorgenommen.<br />
Dabei werden präzisdefinierbaren Dokumentationen oder<br />
Ereignissen in der Patientenakte klar definierte Variablen<br />
zugeordnetund nach einem vorgegebenen Muster automatisch<br />
erfasst.<br />
Phase 3(ab Mai 2010) wird diedadurchnoch ungenügend<br />
abgedeckten Massnahmen erfassen und allenfalls eine<br />
zielgerichtete, additive und/oder manuelle Erfassung umfassen.<br />
Durchdie Analysemethode, welche vomSoftwarelieferanten<br />
zur Verfügung gestellt wird (SQL Reporting Service),<br />
werden Standardauswertungen über die acht gängigen<br />
Massnahmenklassen durchgeführt, wobei für 2008 alle<br />
PROCEEDINGS ANNUAL MEETING 2010<br />
12 Monate analysiertwerden, für2010 diesoweitzur Verfügung<br />
stehenden 3Monate als Datengrundlage dienen.<br />
Resultate<br />
In der Phase 1der Arbeit mit der neuen Methodik werden<br />
ausschliesslich im Massnahmenplan dokumentierte (und<br />
damit geplante) Massnahmen für die Leistungserfassung<br />
berücksichtigt. Dabei zeigt sich bei den am längsten mit<br />
dem neuen System arbeitenden Stationen, dass mit diesem<br />
Modell lediglich 33% der bisher üblichen Pflegeleistungen<br />
erfasst werden können (Tab. 1). Die Berechnung basiert<br />
auf dem Vergleich von 2Stationen mit je 24 Betten, die<br />
während 7Monaten (2009) berechnet werden konnten.<br />
Phase 2wurde 2010 eingeführt und umfasst eine weitgehende<br />
Automatisierung vondefinierten Leistungen, diedirekt<br />
aus der Krankenakte heraus dokumentiert werden<br />
können. Tabelle 2zeigt die Resultate des Vergleichs von<br />
2008 mit 2010. Dabei zeigt sich, dass durch diese noch<br />
nicht vollständig abgeschlossene Automatisierung insgesamt<br />
88% der bisher üblichen Leistungen erfasst werden<br />
können. Unterschiede gibt es je nach Klinik: Auf chirurgischen<br />
Stationen werden im Mittel 105% der bisherigen<br />
Leistungen erfasst, während es auf medizinischen Kliniken<br />
lediglich 79% sind.<br />
Tabelle 1<br />
Vergleich der während 12 Monaten manuell erhobenen LEP-Variablen<br />
(LEP 2.1.1) 2008 und während 3Monaten (2009) ausschliesslich im<br />
Massnahmenplan dokumentierten Variablen nach LEP 3.1.0. Dargestellt<br />
werden die Mittelwerte der pro LEP-Pflegetag dokumentierten<br />
Pflegeminuten.<br />
2008 (LEP 2.1) 2009 (LEP 3.1)<br />
Gruppen Min/LEP PT Min/LEP PT<br />
Bewegung 23 16.3<br />
Körperpflege/Kleiden 28.9 13<br />
Ernährung 19.5 3.9<br />
Ausscheidung 17.7 7.1<br />
Atmung/Kreislauf 2.9 2.7<br />
Dokumentation/Administration 24.1 3.3<br />
Gespräch 29.6 9.5<br />
Aktivität 0.02 0.1<br />
Begleitung/Betreuung 3.7 0.1<br />
Sicherheit 16.5 6<br />
Besprechung 10.7 0.1<br />
Laborproben 5 0.9<br />
Medikation 31 7<br />
Behandlung 10.5 3.2<br />
Kumulativer Aufwand/LEP PT 223.1 73.2<br />
(min)<br />
100% 33%<br />
Pflegetage 76 075 13 767<br />
Pflegetage/Monat 6340 4590<br />
<strong>Swiss</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Informatics</strong> 2010; n o <strong>69</strong><br />
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