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Sie haben die Wahl! Genauso schön - noch vorteilhafter. - Metall

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eitsplätze, <strong>die</strong> jetzt abwandern, aus strukturbedingten Gründen<br />

zum jetzigen Zeitpunkt verlagert werden. Ich will es ja<br />

nicht direkt unterstellen, aber es ist sicher zum jetzigen Zeitpunkt<br />

einfacher, einen Strukturwandel an manchen Standorten<br />

zu beschleunigen.<br />

<strong>Metall</strong>: Im Herbst wird es eine neue Lohnrunde geben. Was<br />

darf man sich davon – in Zeiten wie <strong>die</strong>sen – erwarten?<br />

Wimmer: Ich glaube, es ist ganz wichtig festzuhalten, dass darüber<br />

Einigkeit besteht, dass <strong>die</strong> Krise auch nachfragebedingt ist.<br />

Wenn wir wissen, dass zum jetzigen Zeitpunkt der private Konsum<br />

<strong>die</strong> einzige Triebfeder unserer Konjunktur ist, dann heißt<br />

das, dass wir verantwortungsvoll in <strong>die</strong>se Lohnverhandlungen<br />

gehen, aber eine Nulllohnrunde wird es mit uns nicht geben. Um<br />

unseren Konsum aufrechterhalten zu können, brauchen wir einen<br />

realen Zuwachs – und wir gehen davon aus, dass wir <strong>die</strong>sen<br />

in konstruktiven Verhandlungen auch erreichen werden. Dies<br />

vor allem auch daher, da wir aus Erfahrung wissen, dass ein<br />

Lohnverzicht keine Arbeitsplätze sichert. Das wird es also definitiv<br />

nicht geben.<br />

<strong>Metall</strong>: Wie man Ihrem Lebenslauf entnehmen kann, waren<br />

<strong>Sie</strong> ja bereits Elektriker, Bürgermeister von Hallstadt, über<br />

„Wir werden verantwortungsvoll<br />

in <strong>die</strong>se Lohnverhandlungen<br />

gehen, aber eine Nulllohnrunde<br />

wird es mit uns nicht geben.“<br />

<strong>Metall</strong> & Wirtschaft<br />

15 Jahre SPÖ-Mitglied im Parlament sowie Chef der Gewerkschaft<br />

Agrar-Nahrung-Genuss. Was befähigt <strong>Sie</strong> Ihrer Meinung<br />

nach <strong>die</strong> <strong>Metall</strong>er zu vertreten?<br />

Wimmer: Was in Ihrer Aufzählung nicht drinsteht: Ich komme<br />

ursprünglich aus dem Bergwerksbereich, im Speziellen aus<br />

der salzerzeugenden Industrie. Ich bin Bergmann und Grubenelektriker<br />

– also eigentlich ein Ur-<strong>Metall</strong>er, wenn <strong>Sie</strong> so wollen.<br />

Und was mich zur Führung der Gewerkschaft befähigt, hat eigentlich<br />

mit einem demokratischen Prozess innerhalb unserer<br />

Gewerkschaft zu tun: Die Funktionäre <strong>haben</strong> gesagt, ich soll es<br />

machen, <strong>haben</strong> mich dazu befähigt und werden mich nun auch<br />

am Gewerkschaftstag dazu vorschlagen – als einzigen Kandidaten,<br />

wie man hört. Ich glaube, dass ich auf sehr lange gewerkschaftliche<br />

Erfahrung zurückschauen kann – also nicht<br />

als aus dem Apparat stammend, sondern aus dem anderen<br />

Bereich, aus Funktionärssicht –, und das ist, glaube ich, sehr<br />

gut.<br />

<strong>Metall</strong>: Ab Ende 2009 soll zur Gewerkschaft <strong>Metall</strong>-Textil-<br />

Nahrung auch <strong>noch</strong> <strong>die</strong> Chemie dazukommen und <strong>die</strong> Gewerkschaft<br />

in „pro.ge“ (Produktionsgewerkschaft) umbenannt<br />

werden. Ist <strong>die</strong>ser Branchenmix nicht etwas zu<br />

breit gestreut, um <strong>die</strong> Interessen der Einzelnen ideal vertreten<br />

zu können?<br />

Wimmer: Naja, wir sind sehr gut strukturiert und es macht ja<br />

nicht einer alles, sondern das wird in den einzelnen Divisionen<br />

gemacht, in denen <strong>die</strong> Branchen vertreten sind. Und das funktioniert<br />

sehr gut so. Es gibt aber mit der Chemie auch bereits<br />

sehr viele Überschneidungen. Es gibt aber insgesamt einen<br />

Konzentrationsprozess, den man in den letzten Jahren schon<br />

beobachten konnte. Das ist einfach eine normale Strukturentwicklung,<br />

bei der sich Gewerkschaften zusammenfinden, um<br />

an Schlagkraft zu gewinnen.<br />

<strong>Metall</strong>: Zum Abschluss möchten wir Ihnen <strong>noch</strong> <strong>die</strong> Gelegenheit<br />

bieten, unseren Lesern etwas mitzuteilen, das Ihnen<br />

persönlich besonders wichtig ist. Was wäre das?<br />

Wimmer: Ich bin ein sehr sozialdemokratisch geprägter<br />

Mensch, der auf das Prinzip der Sozialpartnerschaft als österreichisches<br />

Vorbild – auch für das Ausland – schwört. Für<br />

mich ist es ganz wichtig, dass man als Gesprächspartner auf<br />

gleicher Augenhöhe auf den anderen zugeht. Das <strong>haben</strong> wir<br />

meistens auch so erfahren. Man muss sich einfach zusammenreden<br />

und Lösungsansätze im Vorfeld finden – das ist ein<br />

ganz, ganz wichtiger Aspekt, auch in meiner zukünftigen<br />

Arbeit.<br />

<strong>Metall</strong>: Wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

KurzPOrTräT rAINEr WIMMEr<br />

Geboren am 10. August 1955, Ausbildung: Lehre als Elektriker,<br />

Bergmann im Salzbergbau, Sozialakademie<br />

1983 – dato Betriebsratsvorsitzender des Salzbergbaus<br />

Salzkammergut<br />

1984 – dato Zentralbetriebsratsvorsitzender der Salinen<br />

Austria<br />

1993 – dato SPÖ-Bezirksvorsitzender Gmunden<br />

1993 – 2008 Mitglied des Nationalrats<br />

2001 – 2006 Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss<br />

(Stellvertreter, ab 2004 Vorsitzender)<br />

2006 – 12/2008 Gewerkschaft <strong>Metall</strong>-Textil-Nahrung,<br />

stv. Bundesvorsitzender<br />

12/2008 – dato Gewerkschaft <strong>Metall</strong>-Textil-Nahrung,<br />

gf. Bundesvorsitzender<br />

7 | 2009 11

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