Sie haben die Wahl! Genauso schön - noch vorteilhafter. - Metall
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<strong>Metall</strong> & Wirtschaft<br />
Das Verfahren, das bisher den Namen „laserunterstütztes<br />
Gesenkbiegen“ oder kurz LUGB trägt, stellt einen<br />
Meilenstein in <strong>die</strong>ser Umformtechnologie dar. Es hat<br />
das Potenzial, das Spektrum heutiger Anwender stark zu erweitern.<br />
Zudem könnte es <strong>die</strong> Konstruktion künftiger Gesenkbiegemaschinen<br />
maßgeblich beeinflussen.<br />
Spröde Werkstoffe wie hochfeste Stähle, Aluminium, Titan,<br />
Magnesium oder Wolfram brechen wegen der Dehnung an<br />
12 7 | 2009<br />
Links: Vergleichskantungen mit und ohne Laserunterstützung bei einer Magnesium-Legierung der Stärke 1,6 Millimeter.<br />
Rechts: Geöffnetes laserunterstütztes Gesenk mit integriertem Diodenlaser.<br />
Stu<strong>die</strong><br />
Spröde Materialien sicher umformen<br />
Die Firma Trumpf hat zusammen mit der TU Wien ein Verfahren entwickelt, das bisher nicht umformbare, spröde Materialien<br />
wie Magnesium-, Aluminium- oder Titan-Legierungen bearbeitbar macht. Am 30. Juni 2009 stellten <strong>die</strong> Forscher ihr<br />
Produkt als Stu<strong>die</strong> vor.<br />
Geschäftsführung von Trumpf: Dr. A. Hutterer und Armin Rau<br />
der Außenseite des Biegewinkels schon bei geringer Zubiegung.<br />
Wird das Bauteil jedoch erwärmt, typischerweise auf<br />
150 bis 300 °C, lässt sich das verhindern. Denn auf <strong>die</strong>se<br />
Weise steigt bei zahlreichen Materialien <strong>die</strong> Bruchdehnung<br />
um ein Vielfaches. „Bei Versuchen in der Vergangenheit wurden<br />
Werkstücke im Ofen oder durch direkte Flammen erwärmt,<br />
was allerdings zeitintensiv war und leicht <strong>die</strong> Oberflächen<br />
beschädigte“, berichtet Prof. Dieter Schuöcker, Leiter<br />
des Instituts für Fertigungs- und Hochleistungslasertechnik<br />
an der TU Wien. „Zudem ist ein selektives Erwärmen der<br />
Biegelinie völlig ausreichend. Im Gegensatz zu Plasma- oder<br />
Induktionstechnologien kann der Laserstrahl <strong>die</strong>s auf einer<br />
sehr schmalen Spur leisten und stellt deshalb für <strong>die</strong>se Anforderung<br />
<strong>die</strong> beste Lösung dar.“ Das laserunterstützte Gesenkbiegen<br />
kann auf einer regulären Abkantpresse erfolgen.<br />
Während zunächst eine kleine Kaltkantung das Werkstück<br />
versteift, beginnt der im Unterwerkzeug verbaute Laser mit der<br />
lokalen Erwärmung des Materials. Ein im Oberwerkzeug integriertes<br />
Thermoelement prüft, ob ein vorgegebenes Temperaturniveau<br />
erreicht ist, das sich je nach Materialart und -dicke<br />
variieren lässt. Dann wird der Biegevorgang direkt fortgesetzt<br />
und auch <strong>die</strong> Erwärmung geht weiter. So ist sichergestellt, dass<br />
schnell, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort nur so viel<br />
Wärme eingebracht wird, wie tatsächlich nötig ist.<br />
Stu<strong>die</strong> präsentiert<br />
Die von der TU Wien und Trumpf vorgestellte Stu<strong>die</strong> verwendet<br />
200-Watt-Diodenlaserbarren auf Mikrokanalkühlern. In