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josef gabriel rheinberger briefe und dokumente seines lebens

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Im Jahre 1892 verschlechterte sich Fannys Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

derart, daB sie zeitweilig das Bett hUten muBte.<br />

Daher lag es nahe, sich an Peter Rheinbergers Familie<br />

in Vaduz zu wenden, urn für den Notfall em zuverlassiges<br />

Farnilienrnitglied zur VerfUgung zu haben. Für diese Mission<br />

wurde Olga, Peter Rheinbergers Tochter, ausersehen. Sie<br />

solite - wie es vor allen Dingen Fanny selbst wUnschte -<br />

Rheinbergers Haushalt in München führen.<br />

In ihrem letzten Brief nach Vaduz gibt Fanny folgende<br />

Anweisungen:<br />

München, 25.9.1892.<br />

Mein lieberSchwager Peter!<br />

Dein Brief hat mir eine ebenso grof3e Freude als Beruhigung<br />

gegeben, well ich aus demselben ersah, daI3 es Euch<br />

recht ist <strong>und</strong> auch Olga nichts dawider hat, sich bei uns<br />

wieder niederzulassen, <strong>und</strong> daB sie mir <strong>und</strong> ihrem Onkel<br />

eine liebe praktische Stütze sein will. Erst heute war<br />

es mir rnoglich, ihr em Zinnner über uns zu mieten; des<br />

gleiche, weiches längere Zeit von Gräfin Marie Pocci bewohnt<br />

war, weiche solange bei Frau Geschnitzler blieb,<br />

bis ihres Vaters Haus auf dem Dultplatz fertig war. Die<br />

Damen, weiche am 1. Oktober einziehen <strong>und</strong> sowohi Entresol,<br />

als auch 2. Stock nehmen <strong>und</strong> theilweise vermiethen,<br />

scheinen mir sehr anständig: eine Wittwe <strong>und</strong> em Fräulein.<br />

Olga erhält das letzte Zimmer vorne heraus <strong>und</strong> habe ich<br />

soeben auf unserm Speicher die Sachen ausgesucht, weiche<br />

zur Einrichtung nöthig <strong>und</strong> behaglich sind. Selbstverständlich<br />

wird mir Olga eine werthvolle Gesellschaft <strong>und</strong> Stütze<br />

sein <strong>und</strong> ist es rnir für meinen Mann eine ausserordentliche<br />

Beruhigung ihn unter ihrer lieben Pflege zu wissen für den<br />

Fall mir irgend etwas zustof3en woilte. Er ladet sie hiermit<br />

gleich mir mit vollem Vertrauen em, zu uns zu kommen -<br />

möge der liebe Gott <strong>und</strong> ihr Schutzen gel ihr Kommen segnen<br />

<strong>und</strong> jede Gefahr von ihr ferne halten. - -<br />

Ich denke, vom 4. oder 5. October an wird Alles in Ordnung<br />

sein - das Fehiende kann man ja nachholen - es steht noch<br />

Vorrath auf dem Speicher - Bücher <strong>und</strong> Unterhaltung steht<br />

ihr zu Diensten - <strong>und</strong> unsere ganze Wohnung. Nur inöge sie<br />

kein Heimweh bekommen <strong>und</strong> nicht krank werden!! .....

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