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josef gabriel rheinberger briefe und dokumente seines lebens

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Text einige wirksame heitere Scenen aufweist.<br />

Der Text behandeit em StUck der Mtinchener Stadtchr.onik:<br />

Die Liebe des Goldschmied's Wildenbrandt zum Töchteriein<br />

des StadtthUrmer's während des Schwedenkrieges. Wenn auch<br />

Episoden einer Chronik für den Librettisten kein alizu<br />

dankbarer Vorwurf sind <strong>und</strong> die gewöhnliche knappe Handlung<br />

durch viel Nebensächiiches erweitert werden muf3, so<br />

gebUhrt doch dem Bearbeiter des Textes, Hrn. Stahl, ailes<br />

Lob. Die Gestalten des verliebten <strong>und</strong> furchtsamen Aktuarius<br />

<strong>und</strong> seiner Base vertreten den Humor in einer bUhnenwirksamen<br />

Weise <strong>und</strong> die sympathische Titelfigur sowie ihr<br />

aufgeregter Liebhaber sind fertige BUhnengestaiten. Der<br />

Kompositeur wie der Textdichter fordern von den Trägern<br />

der Hauptroiien eine bedeutende Leistungsfähigkeit. Fri.<br />

Herzog war eine vorzUgiiche "Gertrud". Die frische, ieicht<br />

sich gebende Stiinme war für diese Partie wie geschaffen<br />

<strong>und</strong> bestrickte durch den herziichen Vortrag den Hörer. Das<br />

Spiel war wie der Gesang tref fend <strong>und</strong> lebhaft <strong>und</strong> nur dem<br />

Dialog fehite oft die wUnschenswerthe NatUriichkeit. Hr.<br />

Mikorey konnte ais "Wiidenbrande' seine herrlichen Mittel<br />

<strong>und</strong> sein Können als Sanger urn so rnehr zeigen, ais er gut<br />

disponirt war <strong>und</strong> mit Lust <strong>und</strong> Liebe seine Partie sang.<br />

Ais Schauspieler sind seine Fortschritte nicht zu verkennen,<br />

doch war er nicht jener feurige Geseiie, ais weicher<br />

er irn Textbuche bezeichnet ist. Hr. Siehr gab den "Wurzel"<br />

ohne jene natUrliche Kornik, die man erwarten rnuf. Die Gestalt<br />

biieb steif <strong>und</strong> die kornisch wirkenden Scenen erschienenforcirt.<br />

Auch der Gesangsvortrag des stirnmlich begabten<br />

Bassisten litt unter einer merklichen Härte. Eine "Cordula"<br />

you Energie <strong>und</strong> Leben war die treffliche Darsteiierin<br />

Fr. Meysenheyrn. Was die Dame ais Sängerin bringt, ist<br />

sicher <strong>und</strong> entspricht der Intention des Kompositeurs, aber<br />

die Stimme steht mit der Schule nicht auf gieicher Höhe <strong>und</strong><br />

der Gesang entbehrt oft des erforderlichen Klanges. Hr.<br />

Bausewein war em wackerer "ThUrmer" <strong>und</strong> Hr. Fuchs em wUrdevoiier<br />

Reprsentant des "Schwedenkönigs". Auch die kleinen<br />

Rolien waren gut besetzt. Die Chore, in denen Rheinberger<br />

bedeutend 1st, lOsten ihre Aufgabe zur voiisten Zufriedenheit<br />

des Pubiikums <strong>und</strong> das Orchester unter Leitung<br />

des k. Hofkapelimeisters Hrn. Levi hieit sich wie irnmer<br />

mustergiltig.

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