Gesamtausgabe ZENK news… - Zenk Rechtsanwälte

Sonja Schulz, LL.M. *
Die Alte und die Neue –
Vorgaben für Bio-Auslobungen nach der aktuellen
und nach der neuen Öko-Verordnung
I. Einleitung
Der Bio-Boom ist ungebrochen. Gesundheits-, Tier- und
Umweltschutzaspekte motivieren eine immer weiter steigende
Zahl von Verbrauchern zum Kauf von Bio-Produkten.
1 Der Absatz von Bio-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel
wächst unaufhörlich, Wachstumsgrenze ist derzeit
vor allem mangelnde Verfügbarkeit. 2 Der Absatzschwerpunkt
hat sich dabei von den Reformhäusern zu Supermärkten
verschoben; der Marktanteil der Discounter verzeichnet
die höchsten Wachstumsraten. 3 Während bereits
heute ca. drei Viertel der über 14jährigen Deutschen gelegentlich
oder häufig Bio-Lebensmittel kaufen, erwarten die
Verbraucher von sich selbst für die Zukunft eine Zunahme
des Einkaufs von Bio-Lebensmitteln. 4 Dabei greifen Verbraucher
mit höherem Einkommen bisher häufiger zu Bio-
Produkten. 5 Ein Verzicht auf den Erwerb von Bio-Produkten
erfolgt oft nur aufgrund der höheren Preise gegenüber
konventionellen Lebensmitteln. 6
Vor diesem Hintergrund haben sich die Landwirtschaftsminister
der Europäischen Union im Juni 2007 auf eine
neue EG-Öko-Verordnung geeinigt. Zum 1. Januar 2009
wird die „Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates vom
28.6.2007 über die ökologische/biologische Produktion
* Rechtsanwältin bei ZENK Rechtsanwälte in Hamburg.
1 Siehe Ökobarometer 2007, repräsentative Bevölkerungsbefragung im
Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz
(BMELV).
2 Siehe Lebensmittelzeitung 43 vom 26.10.2007, S. 9, „Discounter treiben
Bioabsätze”.
3 Siehe Lebensmittelzeitung a.a.O.
4 Siehe Ökobarometer 2007, a.a.O.
5 Siehe die Befragung der Dialego AG zum Thema „Bionahrungsmittel”,
Oktober 2005 / Dezember 2006, S. 7
6 Siehe Lebensmittelzeitung a.a.O.