PDF Öffnen - Biokreis
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n_3_11.qxp 01.06.2011 10:25 Seite 35<br />
Den Topf lieber eine<br />
Nummer größer wählen<br />
Um Marmelade selbst herzustellen,<br />
benötigt man diverse Gerätschaften<br />
und Zutaten. Am wichtigsten ist ein<br />
großer Topf. Als Faustregel gilt: Er<br />
sollte immer Platz bieten für zweifache<br />
Volumen der herzustellenden Marmelademenge.<br />
So wird ein Überlaufen<br />
beim Kochen verhindert. Der Topf sollte<br />
immer nur zu etwa 1/3 mit Früchten<br />
angefüllt sein. Des weiteren benötigt<br />
man saubere Gläser mit Schraubverschluss,<br />
einen Trichter zum Abfüllen,<br />
einen Holzkochlöffel, einen Schneebesen,<br />
eine Schöpfkelle, Hitzeschutzhandschuhe,<br />
einen Stampfer – und<br />
Geliermittel.<br />
Hier allerdings scheiden sich die<br />
Geister: Manche Hausfrauen und -männer<br />
verwenden den Einmachzucker 1:1<br />
oder 1:2, was am einfachsten ist.<br />
Andere bevorzugen ein Geliermittel, zu<br />
dem man die Zuckermenge variabel<br />
selber zugeben kann. So kann man die<br />
Süße des Endprodukts besser beeinflussen<br />
und sie besser auf die jeweilige<br />
Frucht abstimmen. Bei süßen Früchten<br />
wie Erdbeeren sollte man weniger<br />
Zucker zugeben, bei eher säuerlichen<br />
wie Quitte oder Zitrone allerdings<br />
muss mehr Zucker zugegeben werden.<br />
Die Gläser und Verschlüsse, die verwendet<br />
werden, sollen immer sauber<br />
gespült werden und anschließend zur<br />
Abtötung aller Keime für zwei bis drei<br />
Minuten in einen großen Topf mit<br />
kochendem Wasser gelegt werden.<br />
Verwenden sie keine Gläser, in denen<br />
vorher stark aromatische Einlagen wie<br />
Gurken oder Silberzwiebel waren.<br />
Vergessen sie nicht, einige Gläser<br />
Marmelade in dekorative Behältnisse<br />
abzufüllen mit schönem Deckel. Sie<br />
dienen als Geschenke oder Mitbringsel<br />
beim Besuch von Freunden – mit<br />
Liebe zubereitet.<br />
Geliermittel aus<br />
Stärke und Zitruspektin<br />
Bio-Geliermittel gibt es in der Regel<br />
im Bioladen und im gut sortierten<br />
Lebensmittelmarkt. Sie beinhalten<br />
weder Konservierungsstoffe noch Säu-<br />
Haus & Garten Biowelt<br />
erungsmittel oder Säureregulatoren,<br />
weder Zucker noch Süßstoff und keine<br />
Schaumverhütungsmittel. Sie beinhalten<br />
lediglich etwas Kartoffelstärke und<br />
Zitruspektin. Wenn man Geliermittel<br />
und Zucker selbst beimischt, ist es sehr<br />
wichtig, diese zu wiegen. Gerade für<br />
das Geliermittel benötigt man eine<br />
Feinwaage, da sich die Zutaten nur im<br />
Gramm-Bereich bewegen und man<br />
schnell über- oder unterdosiert, was das<br />
Endprodukt beinahe unbrauchbar<br />
macht und das gesamte geruhsame<br />
Frühstück verdirbt. Das Gelee ist entweder<br />
zu hart oder zu weich, und es<br />
tropft dann meist zum Ärger des<br />
Betroffenen vom Brot oder der Semmel<br />
AUF DIE KLEIDUNG – UND DAS<br />
AM FRÜHEN MORGEN.<br />
Trotzdem: Ein Frühstück mit der Familie<br />
und einer Konfitüre, Marmelade<br />
oder einem Gelee aus der eigenen<br />
Herstellung ist ein Erlebnis und eine<br />
Bereicherung für den ganzen Tag.<br />
Überwinden Sie sich also, und kochen<br />
Sie Marmelade selbst!<br />
Mein Rezeptvorschlag: Hagebuttenmarmelade<br />
Zutaten: 1,5 kg Hagebutten, 400 Gramm Zucker (kein Gelierzucker), ein paar Spritzer Zitronensaft oder Fruchtsäure.<br />
Herstellung: Bei den Hagebutten die Stiele und den schwarzen Enden abscheiden. Waschen und abtropfen lassen. In einen<br />
Topf geben und mit wenig Wasser bedeckt weich kochen. Wenn die Früchte weich sind, durch ein feines Passiersieb<br />
geben, den Fruchtbrei mit dem Zucker und einigen Spritzer Zitrone vermengen. Das Ganze unter ständigem Rühren solange<br />
kochen, bis Sie beim Rühren auf den Boden sehen. Anschließend in saubere, verschließbare Gläser abfüllen. Diese<br />
Marmelade schmeckt nicht nur auf dem Frühstücksbrot, sondern passt auch sehr gut zu Wildgerichten und gegrilltem<br />
Fleisch.<br />
Ihr Karl Haberzettl<br />
Bild: Kuhnt<br />
BioNachrichten 3 | Juni/Juli 2011 35