Krankenhaus Barometer Umfrage 2008 - Deutsche ...
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MDK-Pr¸fungen<br />
Der Anteil der Einzelfallpr¸fungen an den vollstation‰ren F‰llen lag im Jahr 2007<br />
bei 11%. Der h‰ufigste Pr¸fanlass bildete bei ¸ber der H‰lfte der Krankenh‰user<br />
(56,4%) die Dauer der station‰ren Behandlung, gefolgt von der Richtigkeit abgerechneter<br />
Leistungen (23%) und der generellen Notwendigkeit der station‰ren<br />
Behandlung (16,4%).<br />
Das Vorgehen und der Ablauf im Rahmen der Einzelfallpr¸fungen wird seitens<br />
der Krankenh‰user sehr kritisch gesehen. 70% der Krankenh‰user problematisieren,<br />
dass die Pr¸fungen nicht mehr den Charakter von Einzelfallpr¸fungen<br />
aufweisen, da diese bei manchen Diagnosen oder Prozeduren standardm‰flig<br />
durchgef¸hrt werden und knapp die H‰lfte der H‰user bem‰ngelt, dass ein konkreter<br />
Pr¸fauftrag (Pr¸fgrund) der Krankenkasse nicht eindeutig ersichtlich ist.<br />
Die Aufwandspauschale in Hˆhe von 100 Euro, die einer ungezielten und ¸berm‰fligen<br />
Einleitung von Begutachtungen entgegenwirken soll, hat bislang nicht<br />
die erhoffte Wirkung erzielt. ‹ber die H‰lfte der Krankenh‰user gibt an, dass sich<br />
seit der Einf¸hrung dieser Regelung kaum etwas am Pr¸fverhalten ge‰ndert habe.<br />
Bei ¸ber einem Viertel der H‰user haben die Einzelfallpr¸fungen seitdem sogar<br />
zugenommen.<br />
Der Ausgang von Einzelfallpr¸fungen deutet darauf hin, dass viele Pr¸fungen<br />
standardm‰flig und nicht verdachtsabh‰ngig durchgef¸hrt werden: In der Mehrzahl<br />
der Einzelfallpr¸fungen (56,6%) blieb der Rechnungsbetrag unver‰ndert und<br />
in 3,9% kam es zu einer Erhˆhung. In weit weniger als der H‰lfte der Einzelfallpr¸fungen<br />
(39,4%) liefl sich der Verdacht erh‰rten, so dass es zu einer Minderung<br />
des Abrechnungsbetrages kam.<br />
Die durchschnittliche L‰nge einer MDK-Pr¸fung (von der Pr¸fmitteilung des MDK<br />
bis zur Pr¸fentscheidung) betr‰gt rund 13 Wochen, also etwa drei Monate. Der<br />
Arbeitsaufwand zur Bearbeitung einer Einzelfallpr¸fung liegt f¸r den ‰rztlichen<br />
Dienst im Mittel bei rund 25 Minuten pro Fall und f¸r den Verwaltungsdienst bei<br />
39 Minuten pro Fall. Diese Personalbindung ist vor dem Hintergrund der hohen<br />
Pr¸fquoten und des Groflteils der Einzelfallpr¸fungen, bei denen der Rechnungsbetrag<br />
letztlich unver‰ndert bleibt, kritisch zu sehen.<br />
In eine Stichprobenpr¸fung nach ß 17c KHG wurden bislang 7,6% der H‰user<br />
einbezogen. Hierbei wurden vorrangig einzelne Abteilungen begutachtet. Der<br />
Pr¸fauftrag bezog sich vorrangig auf die ‹berpr¸fung der Notwendigkeit der station‰ren<br />
Aufnahme (prim‰re Fehlbelegung).<br />
Arbeitszeit und Personal<br />
Abweichungen von der t‰glichen bzw. wˆchentlichen Hˆchstarbeitszeit gem‰fl<br />
Arbeitszeitgesetz sind mˆglich, wenn sie in einem Tarifvertrag oder auf Grund eines<br />
Tarifvertrages in einem Betriebs- oder Dienstvereinbarung zugelassen wurden.<br />
Im Fr¸hjahr <strong>2008</strong> lagen in rund einem F¸nftel der deutschen Krankenh‰user<br />
die rechtlichen Voraussetzungen f¸r die Verl‰ngerung der wˆchentlichen Arbeitszeit<br />
(Opt-Out) noch nicht vor. In gut der H‰lfte der Krankenh‰user war eine<br />
Verl‰ngerung der t‰glichen Hˆchstarbeitszeit an Werktagen auf bis zu 24 Stunden<br />
mˆglich.<br />
Zur Vermeidung bzw. zur Beseitigung wirtschaftlicher Probleme des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
oder zur Besch‰ftigungssicherung kˆnnen ggf. Abweichungen von den<br />
Regelungen eines Tarifvertrages vereinbart werden. Derzeit gilt f¸r gut 9% der<br />
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