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Demografie lässt Immobilien wackeln - Demotrans

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18. September 2003<br />

Aktuelle Themen<br />

Das <strong>lässt</strong> sich jedoch nur schwer über 50 Jahre antizipieren. Daher kommen<br />

regionalisierte Studien in der Regel nicht ohne die Annahme aus,<br />

dass sich die Trends zumindest in ähnlicher Richtung fortsetzen.<br />

Das bedeutet für Westdeutschland, dass die drei süddeutschen Bundesländer<br />

Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich<br />

hohe Nachfragezuwächse bis 2030 haben werden (rd. 15%<br />

im Vergleich zum Jahr 2000). Auf der anderen Seite stehen jene Bundesländer,<br />

in denen der Strukturwandel zur modernen Dienstleistungsgesellschaft<br />

bisher langsamer vollzogen wurde. Gerade am Beispiel NRW<br />

wird freilich deutlich, dass es auch innerhalb von Bundesländern gravierende<br />

Unterschiede geben kann, denn natürlich besteht NRW nicht ausschließlich<br />

aus dem Ruhrgebiet.<br />

Entwicklung in Ostdeutschland weiterhin problematisch<br />

In Ostdeutschland nimmt Brandenburg aufgrund der räumlichen Nähe<br />

zur Hauptstadt eine Sonderposition ein. Die Nachfragezuwächse in Brandenburg<br />

konzentrieren sich insbesondere auf die zu Brandenburg zählenden<br />

Wohngebiete im Umkreis von Berlin. Bis zum Jahr 2020 nimmt<br />

die Wohnraumnachfrage noch stetig um fast 1% pro Jahr zu. Danach<br />

schwächt sich der Nachfragezuwachs auf 0,2% pro Jahr ab.<br />

Nachfrageprognosen für ostdeutsche Regionen sind nicht zuletzt deswegen<br />

mit höherer Unsicherheit behaftet, weil es noch kein Wanderungsgleichgewicht<br />

zwischen Ost und West gibt. So hat sich der Fortzug in<br />

den letzten drei Jahren sogar wieder verstärkt. Die vorliegende Studie<br />

rechnet jedoch analog zur Vorgehensweise des BBR mit einer allmählichen<br />

Reduktion des Wanderungsverlusts. In Anbetracht der noch immer<br />

sehr hohen Arbeitslosenquoten in den neuen Ländern könnte sich die<br />

Einwohnerzahl in Ostdeutschland durchaus schneller verringern. Das hätte<br />

gravierende Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage. Unterstellt man<br />

beispielsweise einen anhaltenden Wanderungsverlust von 50.000 Personen<br />

pro Jahr, der sich proportional über alle Altersgruppen verteilt, sinkt<br />

die Wohnflächennachfrage ab dem Jahr 2020 sehr rapide auf das Ausgangsniveau<br />

zurück. 11<br />

Analyse auf Kreisebene<br />

Natürlich ist eine Analyse auf Ebene der Bundesländer noch immer sehr<br />

grobkörnig. Man benötigt Prognosen für jeden funktionalen Teilmarkt,<br />

denn natürlich entwickeln sich auch die Wohnungsmärkte in den Bundesländern<br />

nicht einheitlich. So schätzt das Bundesamt für Bauwesen<br />

und Raumordnung z.B. für die Kreise Stralsund, Chemnitz und Osterode<br />

bis zum Jahr 2020 einen Bevölkerungsrückgang um rd. 25%. Das entspräche<br />

in etwa einem Rückgang der Haushaltszahl um 18% und einem<br />

Rückgang der Wohnflächennachfrage um 10%. Würde in diesen Regionen<br />

der Bevölkerungsrückgang anhalten und sich die Einwohnerzahl bis<br />

zum Jahr 2050 tatsächlich halbieren, würde die Wohnflächennachfrage<br />

bis zum Jahr 2050 um über 30% nachgeben. Es ist sogar möglich, dass<br />

sich der „Entvölkerungsprozess“ beschleunigt, wenn zunehmend junge<br />

Menschen fortziehen und dadurch die folgenden Generationen fehlen.<br />

Dies dürfte gerade für kleinere Gemeinden gelten, die nicht innerhalb<br />

eines Agglomerationsraumes liegen und folglich kein Einpendelgebiet<br />

mehr darstellen.<br />

11 Dieses Szenario ist dabei in zweierlei Hinsicht noch nicht einmal ein „Horrorszenario“.<br />

Zum einen war der Wanderungsverlust 2001 mit fast 100.000 rd. doppelt so<br />

hoch wie in dem obigen Szenario. Schwerer dürfte jedoch wiegen, dass in der<br />

Regel nur die jüngeren Jahrgänge mobil sind. Wenn aber jetzt v.a. die jungen<br />

Menschen abwandern, fehlen in der Folgegeneration Kinder. Der Bevölkerungsrückgang<br />

beschleunigt sich dann zunehmend.<br />

Economics<br />

:RKQIOlFKHQQDFKIUDJH<br />

2VWGHXWVFKODQG<br />

2000=100<br />

00 10 20 30 40 50<br />

Quelle: DB Research<br />

Hauptszenario<br />

Anhaltende<br />

Abw anderung<br />

Verschärfung auf Kreisebene<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

13

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