Demografie lässt Immobilien wackeln - Demotrans
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20<br />
Aktuelle Themen<br />
das Vorzeichen bei der Rendite. Schließlich muss betont werden, dass<br />
sich die Studie auf den Zeitraum bis 2050 beschränkt hat, da der Ausgangspunkt<br />
die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen<br />
Bundesamtes war. Innerhalb der getroffenen Annahmen ist es<br />
jedoch klar, dass sich die Last der <strong>Demografie</strong> für Wohnimmobilien nach<br />
2050 noch verstärkt, denn dann stirbt die Generation der Baby-Boomer<br />
allmählich aus. 19<br />
4. Büroimmobilien unter besonderem Druck<br />
In Deutschland gibt es zurzeit schätzungsweise 335 Mio. m² Bürofläche,<br />
gut 25% mehr als 1990. Dieser Anstieg entspricht ungefähr einem<br />
jahresdurchschnittlichen Flächenwachstum von rd. 6 Mio. m² pro Jahr.<br />
Das Flächenwachstum verteilt sich freilich sehr unterschiedlich auf die<br />
einzelnen Bürostandorte: Auf der einen Seite nahm die Bürofläche in<br />
einigen Großstädten um über 50% zu (z.B. Düsseldorf, Offenbach, Dresden,<br />
Leipzig), auf der anderen Seite gibt es auch zahlreiche Städte, in<br />
denen der Flächenzuwachs weniger als 10% ausmachte (z.B. Bottrop,<br />
Leverkusen oder Recklinghausen).<br />
4.1 Prognose der Nachfrageentwicklung<br />
Die Büroflächennachfrage hängt von zwei Parametern ab: zum einen<br />
von der Zahl der Bürobeschäftigten und zum anderen von der Fläche, die<br />
jeder dieser Bürobeschäftigten im Durchschnitt für seine Tätigkeit benötigt.<br />
Beide Parameter lassen sich allenfalls näherungsweise über den<br />
gesamten Untersuchungszeitraum einschätzen, denn eine funktionierende<br />
Marktwirtschaft bedeutet permanenten Wandel. Dann greift die<br />
einfache Fortschreibung von bereits heute angelegten Trends offenbar<br />
zu kurz, da sie gerade die ergebnisoffene Dynamik der Wettbewerbswirtschaft<br />
außer Betracht lassen muss. Je länger der Prognosehorizont<br />
ist, desto schwerer ist es, Wettbewerbsprozesse und deren Ergebnisse<br />
in Gänze zu antizipieren.<br />
Zahl der Erwerbsfähigen sinkt deutlich<br />
Die wichtigste Kenngröße für die Nachfrage nach Büroraum ist die Zahl<br />
der Bürobeschäftigten in Deutschland. Um deren Entwicklung über 50<br />
Jahre modellieren zu können, bedarf es Annahmen über drei Faktoren:<br />
Erstens muss man die Zahl der Erwerbsfähigen kennen, also die Zahl<br />
derer, die grundsätzlich dem Erwerbsprozess zur Verfügung stünden.<br />
Hier gilt üblicherweise die Altersgruppe zwischen 15 und 65 Jahre als<br />
Orientierungsgröße. Dieser Wert <strong>lässt</strong> sich direkt aus der Bevölkerungsvorausberechnung<br />
ermitteln. Zweitens gilt es einzuschätzen, wie groß<br />
der Anteil der Personen ist, die tatsächlich erwerbstätig sein werden.<br />
Schließlich ist die Wirtschaftsstruktur entscheidend. Für die Fragestellung<br />
geht es dabei um die Aufteilung der Erwerbstätigen auf Büro- und<br />
Nicht-Bürotätigkeiten.<br />
Derzeit beträgt die Zahl der Erwerbsfähigen rd. 55,5 Mio. Personen. In<br />
den kommenden zehn Jahren sind noch fast alle geburtenstarken Jahrgänge<br />
im Erwerbsprozess integrierbar, sodass dieses Potenzial in etwa<br />
konstant bleibt. Ab 2010 erreichen immer mehr Baby-Boomer das Rentenalter.<br />
Bis 2020 wird die Zahl der Erwerbsfähigen bereits um fast 4%<br />
19 In seinem aktuellen Deutschland Report präsentiert das Prognos-Institut eine Bevölkerungsprognose<br />
bis 2080. Nach dieser Schätzung sinkt die Bevölkerungszahl<br />
in Deutschland von 2050 bis 2080 um weitere 17% auf dann rd. 60 Mio.<br />
Einwohner. Der Rückgang in diesen 30 Jahren wäre dann stärker als in der<br />
gesamten ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Vgl. Prognos (2002), Deutschland<br />
Report 2002-2020, Basel, S. 50.<br />
Economics<br />
% URIOlFKHQZDFKVWXP IOl K K W LQ L<br />
'HXWVFKODQG<br />
91 93 95 97 99 01<br />
Quellen: Bulwien, DB Research<br />
Ost-D.<br />
18. September 2003<br />
West-D.<br />
1990 = 100<br />
(UZHUEVIlKLJH %HY|ONHUXQJ<br />
(Altersgruppe 15 bis 65 Jahre)<br />
Mio.<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
00 10 20 30 40 50<br />
Quelle: St at . BA