Demografie lässt Immobilien wackeln - Demotrans
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18. September 2003<br />
Aktuelle Themen<br />
ansteigen. Erst ab 2020 schlägt sich der Bevölkerungsrückgang in rückläufigen<br />
Haushaltszahlen nieder, sodass im Jahr 2050 etwa 7% weniger<br />
Haushalte in Deutschland bestehen werden als auf dem Höchststand<br />
2020. Das entspräche freilich in etwa dem Niveau des Jahres 2000.<br />
Gleichwohl wird die Alterstruktur der Haushalte anders aussehen als<br />
heute. Während 2002 gut ein Viertel der Haushalte Rentnerhaushalte<br />
waren (also Haushalte, in denen der Haushaltsvorstand älter ist als 65<br />
Jahre), klettert der Anteil bis zur Mitte des Jahrhunderts auf über 40%.<br />
Die Nachfrage nach Wohnraum ist einkommensabhängig<br />
Zwar sind <strong>Immobilien</strong> zweifelsohne Investitionsgüter, Wohnen stellt jedoch<br />
in erster Linie ein Konsumgut dar. Die Nachfrage nach Konsumgütern<br />
ist nun aber in den meisten Fällen in dem Sinne einkommensabhängig,<br />
dass mit steigendem Einkommen auch mehr nachgefragt wird. Trägt<br />
man für deutsche Städte das Wirtschaftswachstum pro Kopf gegen die<br />
Entwicklung des Wohnflächenkonsums pro Kopf ab, scheint auf den<br />
ersten Blick der Zusammenhang zwischen Einkommen und Wohnfläche<br />
nicht zwingend zu sein. Wenn man jedoch zusätzliche Variablen simultan<br />
in der Schätzgleichung berücksichtigt (z.B. eine Variable für Ostdeutschland<br />
und eine zusätzliche Variable für das Wachstum der Zahl<br />
der über 60-jährigen in der jeweiligen Stadt), ist ein signifikanter Zusammenhang<br />
zwischen Einkommenszuwächsen und Flächenversorgung pro<br />
Kopf feststellbar.<br />
Das heißt, solange die Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland zunehmen,<br />
wird auch die Pro-Kopf-Nachfrage nach Wohnraum weiter ansteigen. Nun<br />
hat sich die durchschnittliche Wachstumsrate des realen BIP nicht nur<br />
in den letzten Jahrzehnten spürbar verlangsamt. Es ist wahrscheinlich,<br />
dass es im Zuge der demografischen Verschiebungen zu weiteren Wachs-<br />
Nachfrage am Wohnungsmarkt<br />
Zahl der<br />
Haushalte<br />
= eindeutige Effekte<br />
= unklare Effekte<br />
Quelle: DB Research<br />
⊕<br />
⊕<br />
⊕<br />
Demografische Entwicklung<br />
Natürl. Entwicklung/ Migration<br />
Bevölkerungszahl Altersstruktur<br />
⊕<br />
Remanenz Einkommen pro Kopf<br />
Nachfrage nach Wohnraum<br />
(in m 2 )<br />
Eigenheimquote<br />
¡-<br />
⊕<br />
¡<br />
Staatliche Förderung Zinsen Baukosten<br />
-<br />
⊕<br />
⊕<br />
Economics<br />
(LQNRPPHQVHQWZLFNOXQJ XQG<br />
:RKQIOlFKHQQDFKIUDJH<br />
-50% 0% 50% 100%<br />
⊕<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
Anstieg der Wohnfläche<br />
pro Kopf (’01 gg. ’95)<br />
⊕<br />
Ost-D.<br />
West-D.<br />
Anstieg des nom. BIP pro Kopf (’00 gg. ’95)<br />
Anmerkung: 70 westdeutsche Städte und 24<br />
ostdeutsche Städte.<br />
Multiple Regression:<br />
d log Fl = 0,104*d log BIP +0,464*d log Alt<br />
(7,48) (2,71)<br />
+ 0,094*OD<br />
(7,24)<br />
t-Werte in Klammern<br />
R²=0,69 n = 94<br />
wobei:<br />
Fl = Wohnfläche pro Kopf<br />
BIP = BIP pro Kopf<br />
Alt = Einwohner über 60-J.<br />
OD = Ostdeutschland-Dummy<br />
Quellen: Stat. BA, Bulwien, DB Research<br />
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