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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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Auftraggeber<br />

Interkantonale Regionalplanungsgruppe <strong>Rheintal</strong><br />

Projektleitung<br />

Ernst Metzler Gemeindepräsident Balga<strong>ch</strong> Vorsitz<br />

Thomas Ammann Gemeindepräsident Rüthi Mitglied<br />

Alfred Brülisauer Amt für Raumentwicklung Mitglied<br />

Ulri<strong>ch</strong> Steiger Landwirts<strong>ch</strong>aftsamt, Abteilung Melioration Mitglied<br />

Projektbegleitung<br />

Göpf Spirig Ges<strong>ch</strong>äftsführer IRPG Protokoll<br />

Manfred Baumgartner Kriessern Vertreter Trägers<strong>ch</strong>aft ÖQV<br />

Willem Spaargaren Spaargaren + Partner AG Projektkoordinator<br />

Heiner S<strong>ch</strong>legel Renat GmbH Projektkoordinator Stellvertreter<br />

Klaus Bü<strong>ch</strong>el Klaus Bü<strong>ch</strong>el Anstalt Bearbeitung Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Meinrad Gs<strong>ch</strong>wend Altstätten Medienbeauftragter<br />

Auftragnehmer<br />

Projektteam, bestehend aus den folgenden Büros:<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG, Rapperswil<br />

Willem Spaargaren, Raumplaner FSU<br />

RENAT GmbH, Bu<strong>ch</strong>s<br />

Heiner S<strong>ch</strong>legel, Dipl. Geograph<br />

Rudolf Staub, Dipl. Biologe<br />

Klaus Bü<strong>ch</strong>el Anstalt, Mauren<br />

Klaus Bü<strong>ch</strong>el, Dipl. Agronom


Dank<br />

Im Interesse einer mögli<strong>ch</strong>st breiten Abstützung des <strong>LEK</strong>-Prozesses hat die Projektleitung vers<strong>ch</strong>iedene<br />

das Projekt begleitende Organe eingesetzt. Gemäss Pfli<strong>ch</strong>tenheft des Auftraggebers wurden bereits zu<br />

Beginn des Projektes eine <strong>LEK</strong>-Kommission und vers<strong>ch</strong>iedene Arbeitsgruppen gebildet. Die Kommission<br />

und die Arbeitsgruppen wurden personell so zusammengesetzt, dass die wesentli<strong>ch</strong>en Interessen<br />

im Zusammenhang mit der Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklung vertreten waren. So rekrutierten si<strong>ch</strong> die Mitglieder<br />

der Kommission und der Arbeitsgruppen aus Kreisen der Landwirts<strong>ch</strong>aft, des Naturs<strong>ch</strong>utzes, der Politis<strong>ch</strong>en<br />

Gemeinden und Ortsgemeinden, der Melioration, des Tourismus und des Arbeitgeberverbandes.<br />

Dur<strong>ch</strong> die fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e und geographis<strong>ch</strong>e Zusammensetzung der vers<strong>ch</strong>iedenen Organe war es mögli<strong>ch</strong>,<br />

das bestehende Wissen aus der Region direkt einfliessen zu lassen und die ausgearbeiteten Ziele und<br />

Massnahmen auf direktem Weg zu testen.<br />

In der Konzeptphase zei<strong>ch</strong>nete si<strong>ch</strong> das Bedürfnis ab, die Belange der Landwirts<strong>ch</strong>aft fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> vertieft<br />

zu diskutieren. Die Projektleitung ernannte hierfür unter der Leitung der Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ule<br />

Rheinhof Salez eine ausserordentli<strong>ch</strong>e Arbeitsgruppe Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Projektleitung und Projektteam bedanken si<strong>ch</strong> bei den Mitgliedern der Kommission und der Arbeitsgruppen<br />

für ihren ehrenamtli<strong>ch</strong>en Einsatz während mehrerer Jahre. Die Mitwirkung all dieser Akteure<br />

hat wesentli<strong>ch</strong> zum Gelingen des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es beigetragen.<br />

<strong>LEK</strong>-Kommission<br />

Thomas Ammann Gemeindepräsident Rüthi, Vorsitz<br />

Robert Benz Melioration der Rheinebene, Ei<strong>ch</strong>berg<br />

Kuno Bont Tourismus <strong>Rheintal</strong>-Werdenberg, Werdenberg<br />

Peter Bürki AGV-Sekretär, Heerbrugg<br />

Walter Giger Gemeindepräsident Au, Au<br />

Robert Graf Präsident Ortsgemeinde Rebstein, Rebstein<br />

Meinrad Gs<strong>ch</strong>wend Medienbeauftragter, Altstätten<br />

Alfred Kuster Präsident Lebensraum-Hegegemeins<strong>ch</strong>aft, Diepoldsau<br />

Peter Kuster Präsident Bäuerli<strong>ch</strong>e Bezirksvereinigung Unterrheintal, Diepoldsau<br />

Markus Ritter Stadtrat Stadt Altstätten, Altstätten<br />

Göpf Spirig Ges<strong>ch</strong>äftsführer IRPG, Diepoldsau<br />

Ernst Stieger Gemeinderat Oberriet, Oberriet<br />

Arthur Sturzenegger Gemeindepräsident Reute, Reute


Arbeitsgruppen<br />

Interessenvertretung Arbeitsgruppe Süd Arbeitsgruppe Riet Arbeitsgruppe Hang<br />

Politis<strong>ch</strong>e Gemeinden Ernst Stieger, Oberriet Walter Giger, Au Arthur Sturzenegger, Reute<br />

Fis<strong>ch</strong>erei Willi Lü<strong>ch</strong>inger, Rüthi Egon Langenegger, Kriessern Markus Birrer, Widnau<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz Alex Stieger, Oberriet Alfred Kuster, Diepoldsau Patrick Reck, Altstätten<br />

Rolf Stieger, Oberriet Raffael Lü<strong>ch</strong>inger, Diepoldsau Otto Mattle, Rebstein<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft Josef Willi, Alstätten Peter Kuster, Diepoldsau Arnold S<strong>ch</strong>midheiny, Berneck<br />

Edwin Kopp, Rüthi Jakob Ritz jun., Balga<strong>ch</strong> Viktor Eugster, Oberegg<br />

Forstwirts<strong>ch</strong>aft Sas<strong>ch</strong>a Kobler, Rüthi Josef Benz, Lü<strong>ch</strong>ingen<br />

Jagd Theo Diets<strong>ch</strong>i, St. Gallen Bruno Stürm, Golda<strong>ch</strong> Alfred Bü<strong>ch</strong>el, Hinterforst<br />

Ortsgemeinden Daniel Bös<strong>ch</strong>, Rüthi Robert Graf, Rebstein Hans-Edi Obrist, Ei<strong>ch</strong>berg<br />

Armin Loher, Montlingen Jules Diets<strong>ch</strong>e, Kriessern Guido Seitz, Berneck<br />

Elmar Lü<strong>ch</strong>inger, Oberriet Willi Halter, Balga<strong>ch</strong> Walter Kobelt, Marba<strong>ch</strong><br />

Melioration Robert Benz, Ei<strong>ch</strong>berg<br />

Medienbeauftragter Meinrad Gs<strong>ch</strong>wend, Altstätten Meinrad Gs<strong>ch</strong>wend, Altstätten Meinrad Gs<strong>ch</strong>wend, Altstätten<br />

Arbeitsgruppe Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Rolf Künzler, Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ule Salez, Vorsitz<br />

Markus Hardegger, Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ule Salez<br />

Ulri<strong>ch</strong> Steiger, Landwirts<strong>ch</strong>aftsamt, Abteilung Melioration, Vertreter Projektleitung<br />

Manfred Baumgartner, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft / Projektbegleitung, Kriessern<br />

Stefan Brits<strong>ch</strong>gi, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft, Diepoldsau<br />

Jules Diets<strong>ch</strong>i, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft / Arbeitsgruppen, Kriessern<br />

Vreni Kurer, Vertreterin Landwirts<strong>ch</strong>aft, Balga<strong>ch</strong><br />

Peter Kuster, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft / Arbeitsgruppen, Diepoldsau<br />

Markus Ritter, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft / <strong>LEK</strong>-Kommission, Altstätten<br />

Kurt Rohner, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft, Diepoldsau<br />

Josef Willi, Vertreter Landwirts<strong>ch</strong>aft / Arbeitsgruppen, Altstätten<br />

Klaus Bü<strong>ch</strong>el, Vertreter Projektteam / Sa<strong>ch</strong>bearbeiter<br />

Heiner S<strong>ch</strong>legel, Vertreter Projektteam / Sa<strong>ch</strong>bearbeiter


Vorwort<br />

Die vielfältige Lands<strong>ch</strong>aft gehört zu den S<strong>ch</strong>ätzen unserer Region. Es ist unbestritten, dass den lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Besonderheiten des <strong>Rheintal</strong>s Sorge getragen werden muss. Glei<strong>ch</strong>zeitig sind wir verpfli<strong>ch</strong>tet,<br />

die Voraussetzungen zu s<strong>ch</strong>affen für eine na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung in den vers<strong>ch</strong>iedensten Berei<strong>ch</strong>en<br />

des Wohnens und Arbeitens. Das Lands<strong>ch</strong>afts-Entwicklungskonzept <strong>Rheintal</strong> (<strong>LEK</strong>) wurde erarbeitet,<br />

um die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Nutzungsansprü<strong>ch</strong>e an die Lands<strong>ch</strong>aft in Zukunft besser aufeinander<br />

abstimmen zu können.<br />

Das <strong>LEK</strong> <strong>Rheintal</strong> liefert eine umfassende Rahmenvorstellung für die Entwicklung der Lands<strong>ch</strong>aft. Ni<strong>ch</strong>t<br />

nur für die Behörden, sondern für alle Interessierten ist dieses Planungswerk eine wi<strong>ch</strong>tige Orientierungs-<br />

und Ents<strong>ch</strong>eidungshilfe. Es bildet eine zentrale Grundlage, wenn es darum geht, die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Interessen abzuwägen, die finanziellen Mittel gezielt einzusetzen und langfristig wirksame<br />

Wei<strong>ch</strong>enstellungen vorzunehmen.<br />

Im Sommer 1998 wurde offiziell der Starts<strong>ch</strong>uss für die Erarbeitung des <strong>LEK</strong> gegeben. Die Planer<br />

erhielten die entspre<strong>ch</strong>enden Aufträge, die Projektleitung wurde eingesetzt, und es wurden eine <strong>LEK</strong>-<br />

Kommission und vers<strong>ch</strong>iedene Arbeitsgruppen gebildet. Die betroffenen Kreise wirkten über ihre<br />

Delegierten in der <strong>LEK</strong>-Kommission sowie in den vers<strong>ch</strong>iedenen Arbeitsgruppen mit und indem sie ihre<br />

Anliegen im Rahmen der Vernehmlassung eingebra<strong>ch</strong>t haben. Die Berücksi<strong>ch</strong>tigung der vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Anliegen, vor allem von Seiten der Landwirts<strong>ch</strong>aft, hat dazu beigetragen, dass man die Arbeiten ein<br />

halbes Jahr später als ursprüngli<strong>ch</strong> geplant abs<strong>ch</strong>liessen konnte. Die breite Bevölkerung wurde<br />

regelmässig informiert.<br />

Das Konzept baut auf den Erkenntnissen der Situationsanalyse und des Zielkataloges auf. Es beinhaltet<br />

vier Module: Allgemeine Entwicklungsvorstellungen, Entwicklungsräume, Vernetzung und Entwicklungsbausteine.<br />

Unter dem Titel „Allgemeine Entwicklungsvorstellungen“ wird die künftige Entwicklung der Lands<strong>ch</strong>aft<br />

skizziert. Basis ist die Na<strong>ch</strong>haltigkeit. Es wird vorges<strong>ch</strong>lagen, die Kooperation mit allen Betroffenen und<br />

die offene Information, wie sie im Rahmen der Konzept-Erarbeitung gepflegt wurde, weiterzuführen.<br />

Im Modul „Entwicklungsräume“ werden die Entwicklungsvorstellungen auf einzelne Räume der Region<br />

und auf die vers<strong>ch</strong>iedenen Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>e übertragen. Für jeden der insgesamt 23 Lands<strong>ch</strong>afts-Räume<br />

werden einerseits die künftige Entwicklung und andererseits die Massnahmen dargestellt. Dort, wo<br />

völlig unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Bedürfnisse vorhanden sind, werden au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>e Konfliktstellen bes<strong>ch</strong>rieben.<br />

Das 3. Modul ist der Vernetzung gewidmet. Darin werden die Erkenntnisse über die Verbreitung einzelner<br />

Tierarten festgehalten und die Konsequenzen bes<strong>ch</strong>rieben, die si<strong>ch</strong> für die Lands<strong>ch</strong>aft ergeben.<br />

Das 4. Modul „Entwicklungsbausteine“ leitet über zur Umsetzung des <strong>LEK</strong>. In diesem Kapitel werden<br />

vier Projektideen erläutert. Damit wird das Konzept, das für Laien auf den ersten Blick viellei<strong>ch</strong>t etwas<br />

abstrakt wirken mag, fassbar gema<strong>ch</strong>t.<br />

Mit dem Lands<strong>ch</strong>afts-Entwicklungskonzept verfügt die Region <strong>Rheintal</strong> über eine wertvolle Planungsgrundlage,<br />

mit der wir die Qualitäten unseres Lebensraumes erhalten und fördern können. Ein<br />

Instrument au<strong>ch</strong>, um allfällige Konflikte effizient und zukunftsorientiert zu lösen. Dies im Interesse der<br />

ganzen Region und zum Wohl der gesamten Bevölkerung. Jetzt geht es darum, das <strong>LEK</strong> als Instrument<br />

bei Planungen zu Rate ziehen und es bei allen Ents<strong>ch</strong>eidungen, die mit der Lands<strong>ch</strong>aft zu tun haben,<br />

zur Hand zu nehmen.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss bleibt mir die angenehme Pfli<strong>ch</strong>t, allen zu danken, die in irgendeiner Form zum vorliegenden<br />

Werk beigetragen haben. Dank der Mitarbeit und dem Mitdenken vieler Personen ist ein Werk<br />

entstanden, das breit abgestützt ist und das für unsere gesamte Region eine grosse Chance darstellt.<br />

Nun liegt es an uns allen, diese Erkenntnisse zum Wohle unseres Chancentals <strong>Rheintal</strong> zu nutzen.<br />

Ernst Metzler<br />

Präsident Interkantonale Regionalplanungsgruppe <strong>Rheintal</strong>


Inhalt<br />

Inhalt<br />

1 Einleitung 1<br />

1.1 Stellung des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes 1<br />

1.2 Die Bestandteile des Konzeptes 1<br />

1.3 Wesen und re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Bedeutung des <strong>LEK</strong> 2<br />

1.4 Aufgabenstellung 3<br />

1.5 Bearbeitungss<strong>ch</strong>werpunkte 3<br />

1.6 Mitwirkung 5<br />

1.7 Hinweise zu den Dokumenten des Konzeptes 5<br />

2 Allgemeine Entwicklungsvorstellungen 7<br />

2.1 Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung 7<br />

2.2 Landwirts<strong>ch</strong>aft 10<br />

2.3 Natur und Lands<strong>ch</strong>aft 11<br />

2.4 Erholung und Tourismus 14<br />

2.5 Ressourcen und Gefahren 15<br />

2.6 Siedlung und Infrastruktur 15<br />

2.7 Kooperation, Kommunikation, Kontrolle 16<br />

3 Entwicklungsräume 19<br />

3.1 Entwicklungsräume in der Ebene 23<br />

3.2 Entwicklungsräume in den Hanglagen 55<br />

3.3 Entwicklungsräume Siedlung 88<br />

3.4 Mögli<strong>ch</strong>e Entwicklungskonflikte 94<br />

4 Vernetzung 97<br />

4.1 Allgemeine Hinweise 97<br />

4.2 Vernetzung Hirs<strong>ch</strong>-, Reh und Gamswild 98<br />

4.3 Vernetzung Feldhase 107<br />

4.4 Vernetzung Avifauna 110<br />

4.5 Vernetzung Reptilien 114<br />

4.6 Vernetzung Amphibien 118<br />

4.7 Entwicklungskonzept Fliessgewässer 122<br />

4.8 Konzept Alpenrhein 131<br />

5 Entwicklungsbausteine 135<br />

5.1 Melioration 135<br />

5.2 Aufwertung und Vernetzung ausgewählter Gewässer in der Region 137<br />

5.3 Vernetzung Hang - Tal 139<br />

5.4 Natur in der Siedlung 140<br />

6 Weiteres Vorgehen 143<br />

Quellen 144


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 1<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Stellung des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes<br />

Der vorliegende Beri<strong>ch</strong>t befasst si<strong>ch</strong> mit dem Kernstück des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es – mit<br />

dem Konzept und den erforderli<strong>ch</strong>en Massnahmen (vgl. Abbildung) Dieser Teil baut auf den beiden<br />

anderen S<strong>ch</strong>ritten auf, die jeder konzeptionellen Planung zu Grunde liegen: auf der Situationsanalyse<br />

und der Zielformulierung. Die Ergebnisse dieser beiden S<strong>ch</strong>ritte sind in je einem separaten Zwis<strong>ch</strong>enberi<strong>ch</strong>t<br />

dokumentiert.<br />

Das Konzept nimmt zudem zahlrei<strong>ch</strong>e fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aussagen auf, die in insgesamt se<strong>ch</strong>sTeilberi<strong>ch</strong>ten<br />

enthalten sind.<br />

SITUATIONSANALYSE<br />

ZIELE / STRATEGIEN<br />

KONZEPT / MASS-<br />

NAHMEN<br />

� Bisherige Entwicklung darstellen<br />

1.2 Die Bestandteile des Konzeptes<br />

� Stand der Dinge bezügli<strong>ch</strong> der fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en und re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Rahmen-<br />

bedingungen aufzeigen (Ist-Zustand)<br />

� Entwicklungstendenzen ausführen (Blick in die Zukunft)<br />

� Erkenntnisse zusammenfassend kommentieren und interpretieren<br />

� Wie soll si<strong>ch</strong> die Lands<strong>ch</strong>aft entwickeln? (Wirkungsziele)<br />

� Wie soll das Verfahren dur<strong>ch</strong>geführt werden? (Verfahrensziele)<br />

� Wel<strong>ch</strong>e Strategien sind geeignet, um die Ziele zu errei<strong>ch</strong>en?<br />

� Aus den Erkenntnissen der Situationsanalyse und der Zieldiskussion<br />

ein Lösungskonzept entwickeln<br />

� Massnahmen formulieren<br />

Der vorliegende konzeptionelle Teil des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es ist aus vier Modulen aufgebaut,<br />

die je einen eigenen Zugang zum Thema Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklung darstellen. Auf diese Weise ist<br />

es mögli<strong>ch</strong>, das viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tige Konzept in fassbare Einheiten aufzuteilen:<br />

� Ein erstes Modul befasst si<strong>ch</strong> mit den allgemeinen Entwicklungsvorstellungen (AE) für die<br />

Region (vgl. Kapitel 2 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes). Sie zeigen auf, wohin si<strong>ch</strong> die Region als Ganzes<br />

bewegen soll und wel<strong>ch</strong>e fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Prinzipien verfolgt werden sollen. Sie orientieren si<strong>ch</strong> am<br />

Leitprinzip sowie an den Entwicklungszielen für die Lands<strong>ch</strong>aft (dargestellt im Zielkatalog) und verdeutli<strong>ch</strong>en,<br />

was darunter zu verstehen ist. Die allgemeinen Entwicklungsvorstellungen sind strategis<strong>ch</strong>er<br />

Art und weisen keinen direkten Raumbezug auf.<br />

� Das zweite Konzeptmodul befasst si<strong>ch</strong> mit den sogenannten Entwicklungsräumen (ER). Seine<br />

Aufgabe ist es, für einzelne Teilräume der Region „integrale Bilder“ der künftigen Entwicklung zu<br />

skizzieren (vgl. Kapitel 3 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes). Mit „integral“ wird zum Ausdruck gebra<strong>ch</strong>t,<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 2<br />

dass die vers<strong>ch</strong>iedenen Bedürfnisse an den Raum bzw. die vers<strong>ch</strong>iedenen fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Si<strong>ch</strong>tweisen<br />

in den Entwicklungsvorstellungen miteinander verknüpft werden. Dieses Konzeptmodul stellt auf der<br />

Ebene von Teilräumen den räumli<strong>ch</strong>en Bezug her. Es stellt si<strong>ch</strong>er, dass die in der Situationsanalyse<br />

gesammelten und in die Ziele eingeflossenen Daten mit Raumbezug eine konzeptionelle Fortsetzung<br />

finden.<br />

� Das dritte Modul widmet si<strong>ch</strong> der Vernetzung (VN; vgl. Kapitel 4 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes). Die<br />

Erkenntnisse dazu stammen aus Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en, die in ergänzenden Beri<strong>ch</strong>ten zur Situationsanalyse<br />

zusammengefasst sind (u.a. zur Vogelwelt, zum Wild, zum Feldhasen, zu den Amphibien und Reptilien).<br />

Neben den Vernetzungsansprü<strong>ch</strong>en dieser Artengruppen werden au<strong>ch</strong> die Gewässer konzeptionell<br />

im Modul „Vernetzung“ behandelt.<br />

� Das vierte Modul greift einige prioritäre Anliegen auf und konkretisiert diese in Form von Entwicklungsbausteinen<br />

(EB; vgl. Kapitel 5 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes). Sie sollen das in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Berei<strong>ch</strong>en abstrakte Konzept fassbarer ma<strong>ch</strong>en. Die Entwicklungsbausteine sollen Sympathieträger<br />

sein, ein gemeinsames Entwicklungsverständnis begünstigen und damit die Umsetzung des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es<br />

unterstützen.<br />

VN<br />

AE<br />

ER<br />

EB<br />

1.3 Wesen und re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Bedeutung des <strong>LEK</strong><br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Aufbau des konzeptionellen Teil des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es<br />

<strong>Rheintal</strong>.<br />

Es besteht aus vier Modulen:<br />

AE: Allgemeine Entwicklungsvorstellungen<br />

ER: Entwicklungsräume<br />

VN: Vernetzung<br />

EB: Entwicklungsbausteine<br />

Das <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong> (<strong>LEK</strong>) skizziert die wüns<strong>ch</strong>bare Entwicklung für das Planungsgebiet<br />

im Hinblick auf dessen na<strong>ch</strong>haltige Nutzung sowie seine ökologis<strong>ch</strong>e und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aufwertung.<br />

Das <strong>LEK</strong> soll si<strong>ch</strong>erstellen, dass die Lands<strong>ch</strong>aft bei den künftigen raumwirksamen Ents<strong>ch</strong>eiden angemessen<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigt wird.<br />

Damit sollen bei Ents<strong>ch</strong>eidungsabläufen vermehrt au<strong>ch</strong> die Bedürfnisse der Lands<strong>ch</strong>aft als Lebensraum<br />

und Lebensgrundlage für den Mens<strong>ch</strong>en sowie eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden.<br />

Die Erarbeitung des <strong>LEK</strong> ist ein Prozess, der si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eine breite Mitwirkungsmögli<strong>ch</strong>keit vers<strong>ch</strong>iedener<br />

Interessen und Nutzungen auszei<strong>ch</strong>net.


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 3<br />

Die re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Bedeutung des <strong>LEK</strong> kann mit den beiden folgenden Hinweisen ums<strong>ch</strong>rieben werden:<br />

� Das <strong>LEK</strong> liefert eine Rahmenvorstellung für die Entwicklung der Lands<strong>ch</strong>aft. Damit ist es eine<br />

Orientierungs- und Ents<strong>ch</strong>eidungshilfe für die Behörden, wenn es darum geht, vers<strong>ch</strong>iedene Interessen<br />

gegeneinander abzuwägen, Finanzen sinnvoll einzusetzen oder langfristig wirksame Wei<strong>ch</strong>enstellungen<br />

vorzunehmen. Hingegen ist es Aufgabe na<strong>ch</strong>geordneter S<strong>ch</strong>ritte (z.B. des regionalen<br />

Ri<strong>ch</strong>tplanes) die Interessenabwägung dur<strong>ch</strong>zuführen.<br />

� Das <strong>LEK</strong> selbst hat re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> keinen verbindli<strong>ch</strong>en Charakter. Entspre<strong>ch</strong>end entfalten au<strong>ch</strong> die<br />

Karten keine Re<strong>ch</strong>tswirkung. Massgebend sind die re<strong>ch</strong>tsgültigen Zonenpläne der Gemeinden und<br />

der regionale Teilplan Verkehr. Hingegen ist es mögli<strong>ch</strong>, dass als Folge des <strong>LEK</strong> gewisse Massnahmen<br />

mit Re<strong>ch</strong>tsverbindli<strong>ch</strong>keit getroffen werden (z.B. Auss<strong>ch</strong>eidung eines S<strong>ch</strong>utzgebietes). In<br />

sol<strong>ch</strong>en Fällen sind die Re<strong>ch</strong>te der Betroffenen (z.B. Einspra<strong>ch</strong>e- und Rekursmögli<strong>ch</strong>keiten) selbstverständli<strong>ch</strong><br />

gewahrt. Die Dur<strong>ch</strong>führung der Re<strong>ch</strong>tsverfahren ist in der Regel Sa<strong>ch</strong>e der Politis<strong>ch</strong>en<br />

Gemeinden.<br />

1.4 Aufgabenstellung<br />

Das <strong>LEK</strong> <strong>Rheintal</strong> soll Vorstellungen zur Entwicklung der Lands<strong>ch</strong>aft im Gesamtinteresse für das ganze<br />

Projektgebiet aufzeigen, und zwar bezügli<strong>ch</strong><br />

� Erhaltung und Pflege der Lands<strong>ch</strong>aft;<br />

� Erhaltung der natürli<strong>ch</strong>en Ressourcen sowie<br />

� Nutzung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en.<br />

Im einzelnen setzt das Pfli<strong>ch</strong>tenheft der Interkantonalen Regionalplanungsgruppe <strong>Rheintal</strong> (IRPG) für<br />

die Bearbeitung des Projektes die folgenden Ziele:<br />

� Grundlagen für die na<strong>ch</strong>haltige Nutzung des Planungsgebietes erarbeiten.<br />

� Die Nutzungseignungen objektiv beurteilen und bewerten.<br />

� Die Entwicklungstendenzen aus lands<strong>ch</strong>aftsökologis<strong>ch</strong>er und lands<strong>ch</strong>aftsästhetis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t aufzeigen<br />

und die aktuellen Konflikte bezei<strong>ch</strong>nen.<br />

� Massnahmen zur koordinierten Aufwertung der Lebensräume, der Kulturlands<strong>ch</strong>aft, des Erholungsraumes<br />

und der Produktionsbedingungen darstellen.<br />

Die Ergebnisse sollen die Grundlage bilden für eine spätere Revision des regionalen Teilri<strong>ch</strong>tplanes<br />

Lands<strong>ch</strong>aft.<br />

Ein zentrales Verfahrensziel des <strong>LEK</strong> besteht darin, die Betroffenen zu motivieren. Dies ist eine<br />

wesentli<strong>ch</strong>e Voraussetzung für die ans<strong>ch</strong>liessende s<strong>ch</strong>rittweise Umsetzung der Erkenntnisse.<br />

1.5 Bearbeitungss<strong>ch</strong>werpunkte<br />

Gemäss Pfli<strong>ch</strong>tenheft befasst si<strong>ch</strong> das <strong>LEK</strong> <strong>Rheintal</strong> mit den fünf dargestellten Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en (vgl.<br />

Abbildung), die für die Region von besonderer Bedeutung sind. S<strong>ch</strong>werpunkte bilden dabei die Berei<strong>ch</strong>e<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft sowie Natur und Lands<strong>ch</strong>aft. Die weiteren Berei<strong>ch</strong>e werden ebenfalls bearbeitet,<br />

do<strong>ch</strong> interessiert in erster Linie ihr Bezug zu den genannten S<strong>ch</strong>werpunktberei<strong>ch</strong>en.<br />

Der Beri<strong>ch</strong>t befasst si<strong>ch</strong> mit dem gesamten Planungsperimeter. Aufgrund der Vorgaben dur<strong>ch</strong> das<br />

Pfli<strong>ch</strong>tenheft liegt der S<strong>ch</strong>werpunkt der Bearbeitung aber in der Ebene des <strong>Rheintal</strong>s und im Berei<strong>ch</strong><br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 4<br />

des Hangfusses. Entspre<strong>ch</strong>end werden diese Berei<strong>ch</strong>e ausführli<strong>ch</strong>er behandelt als die Hanglagen.<br />

Denno<strong>ch</strong> wird für alle Entwicklungsräume ein Bild der Entwicklung skizziert.<br />

Im vorliegenden <strong>LEK</strong> steht die regionale Si<strong>ch</strong>t im Vordergrund. Das Konzept zei<strong>ch</strong>net somit die Linien<br />

der regionalen Entwicklung. Entspre<strong>ch</strong>end bewegen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Aussagen mit Raumbezug auf der<br />

Ebene des Lands<strong>ch</strong>afts- oder Entwicklungsraumes (Massstab 1:25'000). Ein sol<strong>ch</strong>er Massstab ist<br />

geeignet, um regionale Sa<strong>ch</strong>verhalte zu erkennen und darzustellen. Hingegen lässt er die flä<strong>ch</strong>engetreue<br />

und parzellengenaue Wiedergabe einzelner Inhalte (z.B. ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en oder<br />

lineare Lands<strong>ch</strong>aftsstrukturen) ni<strong>ch</strong>t zu.<br />

Aus methodis<strong>ch</strong>en Gründen (regionale Planung, Verfügbarkeit der Daten) ist in den ersten beiden<br />

Projektphasen (Situationsanalyse und Ziele) die grosse Zahl der raumbezogenen Informationen auf der<br />

Ebene der sogenannten Lands<strong>ch</strong>aftsräume erfasst und aufbereitet worden. Die Lands<strong>ch</strong>aftsräume<br />

bilden die räumli<strong>ch</strong>e Grundeinheit der Bearbeitung. Auf dieser Basis sind au<strong>ch</strong> die Typisierungen vorgenommen<br />

und die ökologis<strong>ch</strong>e sowie lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Verantwortung bezei<strong>ch</strong>net worden. In der Konzeptphase<br />

werden nun Lands<strong>ch</strong>aftsräume mit ähnli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen und ähnli<strong>ch</strong>em Charakter in<br />

sogenannten Entwicklungsräumen zu grösseren Einheiten zusammengefasst. Dafür gibt es hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

zwei Gründe:<br />

� In der Konzeptphase steht der Entwicklungspfad einzelner Teilräume (Entwicklungsräume) im Vordergrund<br />

und ni<strong>ch</strong>t mehr der Entwicklungspfad der Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>e. Von der bisher fa<strong>ch</strong>spezifis<strong>ch</strong>en<br />

Si<strong>ch</strong>t wird auf eine räumli<strong>ch</strong>e Betra<strong>ch</strong>tung umgestellt. Dies verlangt der Charakter des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es,<br />

wel<strong>ch</strong>es die weitere Entwicklung als integrale Vorstellung versteht, in der<br />

alle Bedürfnisse (z.B. Nutzungsabsi<strong>ch</strong>ten von Landwirts<strong>ch</strong>aft oder Erholung) und Anforderungen<br />

(z.B. Anforderungen seitens Natur und Lands<strong>ch</strong>aft) an den Raum berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

� Ein <strong>LEK</strong> behandelt immer Sa<strong>ch</strong>verhalte, mit räumli<strong>ch</strong>em Bezug (z.B. Bodenqualität, konkrete Naturs<strong>ch</strong>utzanliegen,<br />

Gewässer). Diese müssen im Konzept abgedeckt werden. Dabei soll eine Raumgrösse<br />

verwendet werden, wel<strong>ch</strong>e der regionalen Si<strong>ch</strong>tweise entspri<strong>ch</strong>t. Hierzu eignen si<strong>ch</strong> die Entwicklungsräume<br />

besser als die Lands<strong>ch</strong>aftsräume.<br />

Landwis<strong>ch</strong>aft +<br />

Melioration<br />

Ressourcen +<br />

Gefahren<br />

Natur +<br />

Lands<strong>ch</strong>aft<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Erholung +<br />

Tourismus<br />

Siedlung +<br />

Infrastruktur


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 5<br />

1.6 Mitwirkung<br />

Im Rahmen des <strong>LEK</strong> wurde die Mitwirkung intensiv gepflegt. So sind alle ents<strong>ch</strong>eidenden Projekts<strong>ch</strong>ritte<br />

intensiv von der <strong>LEK</strong>-Kommission begleitet worden, in der im wesentli<strong>ch</strong>en alle von der Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklung<br />

direkt betroffenen Kreise vertreten waren. Weiter sind im Interesse einer mögli<strong>ch</strong>st breiten<br />

Abstützung des Planungsprozesses drei Arbeitsgruppen (mit Vertretern von Ortsgemeinden und Politis<strong>ch</strong>en<br />

Gemeinden, Landwirts<strong>ch</strong>aft, Naturs<strong>ch</strong>utz, Fis<strong>ch</strong>erei, Jagd, Tourismus, Waldwirts<strong>ch</strong>aft usw.) ins<br />

Leben gerufen worden. In je drei Sitzungen sind die Ergebnisse der Situationsanalyse, die Ziele und<br />

das Konzept intensiv diskutiert worden. Auf dem Hintergrund ihres grossen regionalen Wissens haben<br />

die Mitglieder der Arbeitsgruppen eine grosse Zahl kritis<strong>ch</strong>er und konstruktiver Hinweise eingebra<strong>ch</strong>t.<br />

S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> hat si<strong>ch</strong> eine Arbeitsgruppe Landwirts<strong>ch</strong>aft unter Begleitung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ule<br />

Rheinhof Salez intensiv mit dem Konzept auseinander gesetzt und mit ihrer Arbeit dazu beigetragen,<br />

dass das <strong>LEK</strong> in der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bevölkerung mehrheitli<strong>ch</strong> Unterstützung findet.<br />

Ergänzend zur Mitwirkung in der <strong>LEK</strong>-Komission und in den vers<strong>ch</strong>iedenen Arbeitsgruppen wurden zwei<br />

umfangrei<strong>ch</strong>e Vernehmlassungen dur<strong>ch</strong>geführt. Neben den Gemeinden, Ortsgemeinden, Kantonalen<br />

Amtsstellen und angrenzenden Regionen hatte au<strong>ch</strong> die Bevölkerung die Mögli<strong>ch</strong>keit, zu den Grundlagen<br />

und Resultaten Stellung zu nehmen.<br />

Vom Juni bis Oktober 2000 fand die Vernehmlassung zur Situationsanalyse statt. 39 Vernehmlasser<br />

haben si<strong>ch</strong> dazu s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> geäussert.<br />

Von September – November 2002 wurde die Vernehmlassung zum Konzept dur<strong>ch</strong>geführt. Zum<br />

Konzept haben 25 Vernehmlasser ihre Stellungnahme abgegeben.<br />

1.7 Hinweise zu den Dokumenten des Konzeptes<br />

1.7.1 Beri<strong>ch</strong>te / Teilberi<strong>ch</strong>te<br />

Im Rahmen des <strong>LEK</strong> wurden vers<strong>ch</strong>iedene Dokumente erstellt, die in den vorliegenden Beri<strong>ch</strong>t eingeflossen<br />

sind. Die Beri<strong>ch</strong>te geben die Ergebnisse der einzelnen Bearbeitungsphasen wieder. Bei den<br />

Teilberi<strong>ch</strong>ten handelt es si<strong>ch</strong> um einzelne Fa<strong>ch</strong>guta<strong>ch</strong>ten. Folgende Beri<strong>ch</strong>te und Teilberi<strong>ch</strong>te wurden<br />

erstellt:<br />

Beri<strong>ch</strong>te: Situationsanalyse mit Karten<br />

Ziele<br />

Teilberi<strong>ch</strong>te: Geotopinventar Grundlage für die Auss<strong>ch</strong>eidung weiterer siedlungsgliedernder<br />

Freiräume und zu Empfehlungen lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Art<br />

Gewässer Bildet die Grundlage für die Kapitel 4.7 und 4.8<br />

Avifauna<br />

Feldhase<br />

Wildtiere<br />

Amphibien / Reptilien<br />

Die Erkenntnisse dieser Teilberi<strong>ch</strong>te s<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> in<br />

den Entwicklungsvorstellungen der einzelnen Entwicklungsräume<br />

sowie im Kapitel Vernetzung nieder<br />

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1.7.2 Pläne des Konzeptes<br />

Der modulare Aufbau des Konzeptes bringt es mit si<strong>ch</strong>, dass die räumli<strong>ch</strong>en Sa<strong>ch</strong>verhalte dur<strong>ch</strong> Karten<br />

mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Massstäben abgebildet werden. Die Massstäbe ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> dabei na<strong>ch</strong> den<br />

Erfordernissen der einzelnen Module. Bestandteil des Konzeptes sind die folgenden Pläne:<br />

Übersi<strong>ch</strong>tsplan zum <strong>LEK</strong>-<br />

Beri<strong>ch</strong>t<br />

Vernetzung / Revitalisierung /<br />

Siedlungsgliedernde Freiräume<br />

/ Entwicklungskonflikte<br />

Separater Plan, Massstab 1:25'000. Er dient der Visualisierung der<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Aussagen der Kapitel 3 und 4 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes.<br />

Dies betrifft insbesondere die vorges<strong>ch</strong>lagenen Vernetzungen und<br />

Revitalisierungen sowie die Ergänzung der siedlungsgliedernden Freiräume.<br />

Im weiteren sind im Übersi<strong>ch</strong>tsplan zum <strong>LEK</strong>-Beri<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>e Konflikte<br />

dargestellt, die si<strong>ch</strong> aufgrund der im Konzept formulierten Entwicklungsvorstellungen<br />

ergeben können (Kap. 3.4).<br />

Plan Entwicklungsräume Format A3, Massstab 1:50'000; S 21 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes Der<br />

Plan gibt eine Übersi<strong>ch</strong>t über die Entwicklungsräume.<br />

Pläne Vernetzung Format A4, Massstab ca 1:100'000. Kapitel 4 des vorliegenden Beri<strong>ch</strong>tes.<br />

Diese Pläne zeigen die Vernetzungskonzepte für die einzelnen<br />

Tierarten und –gruppen sowie die Entwicklungskonzepte zu den regionalen<br />

Fliessgewässern und zum Alpenrhein.<br />

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2 Allgemeine Entwicklungsvorstellungen<br />

2.1 Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung<br />

Die allgemeinen Entwicklungsvorstellungen bilden das erste Modul des<br />

Konzeptes. Sie beziehen si<strong>ch</strong> direkt auf die Zielformulierung (hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

Entwicklungsziele und fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Oberziele) und setzen diese konzeptionell<br />

um. Sie haben für die gesamte Region Gültigkeit. Die allgemeinen Entwicklungsvorstellungen<br />

werden für einige Ziele (z.B. die Na<strong>ch</strong>haltigkeit) sowie die<br />

einzelnen Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>e dargestellt.<br />

Bei der weiteren regionalen Entwicklung steht die Na<strong>ch</strong>haltigkeit als Leitprinzip über allen anderen Zielen.<br />

Die gesamte Region und ihre Ents<strong>ch</strong>eidungsträger sind bemüht, in ihren Zuständigkeitsberei<strong>ch</strong>en<br />

einen Entwicklungspfad zu finden, der si<strong>ch</strong> an der Na<strong>ch</strong>haltigkeit orientiert. Sie soll in allen Dimensionen<br />

– in der ökonomis<strong>ch</strong>en, ökologis<strong>ch</strong>en und sozialen – und auf allen Ebenen des gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Lebens Anwendung finden. Die angelaufenen Initiativen in der Region im Zusammenhang<br />

mit der Lokalen Agenda 21 orientieren si<strong>ch</strong> an diesem Leitprinzip.<br />

Der Begriff der Na<strong>ch</strong>haltigkeit geht auf die Umweltkonferenz von Rio (1992) zurück. Darunter wird eine<br />

Entwicklung verstanden, wel<strong>ch</strong>e die Bedürfnisse der heutigen Gesells<strong>ch</strong>aft zu befriedigen vermag, ohne<br />

dass es den zukünftigen Generationen verunmögli<strong>ch</strong>t wird, ihre Bedürfnisse zu befriedigen (von den<br />

Zinsen leben und ni<strong>ch</strong>t vom Kapital).<br />

Für die künftige Entwicklung der Region und für die drei Dimensionen – die Ökonomie, die Umwelt und die<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft – leiten si<strong>ch</strong> daraus die folgenden Handlungsgrundsätze ab:<br />

� Vorhandene Werte und Qualitäten erhalten;<br />

� Ressourcen sparsam und effizient einsetzen;<br />

� Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklungspotenziale vermehrt nutzen.<br />

In der Folge wird dargestellt, was diese Grundsätze für die weitere Entwicklung der Region und die<br />

einzelnen Dimensionen bedeuten. Initiativen im Rahmen der Lokalen Agenda 21 sind geeignete Gefässe,<br />

um diesen Grundsätzen zur Umsetzung zu verhelfen.<br />

Vorhandene Werte und Qualitäten erhalten<br />

Es liegt im Wesen der Na<strong>ch</strong>haltigkeit, dass die vorhandenen Werte und Qualitäten erhalten und der<br />

Na<strong>ch</strong>welt gesi<strong>ch</strong>ert werden. In ihrer Gesamtheit ma<strong>ch</strong>en sie die Eigenheit und die Identität der Region<br />

aus. Sie sind Grundlage der Lebensqualität der hier wohnenden Mens<strong>ch</strong>en und wi<strong>ch</strong>tige „wei<strong>ch</strong>e Standortfaktoren“.<br />

Es ist Aufgabe der Region, die weitere Entwicklung so zu lenken, dass die vorhandenen<br />

Werte und Qualitäten keinen S<strong>ch</strong>aden nehmen.<br />

Der Grundsatz, Werte und Qualitäten zu erhalten, ist in vielen Berei<strong>ch</strong>en gesetzli<strong>ch</strong> vorgegeben (z.B.<br />

Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utz, Gewässers<strong>ch</strong>utz, Umwelts<strong>ch</strong>utz). Die Erfahrung zeigt, dass die Bes<strong>ch</strong>ränkung<br />

auf die „gesetzli<strong>ch</strong>e Pfli<strong>ch</strong>t“ die Erhaltung der Werte und Qualitäten no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t garantiert.<br />

Wenn der Handlungsgrundsatz „vorhandene Werte und Qualitäten erhalten“ eingelöst werden soll, sind<br />

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zusätzli<strong>ch</strong> zur Einhaltung der re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Vorgaben sind flankierende Massnahmen nötig. In der folgenden<br />

Übersi<strong>ch</strong>t wird beispielhaft dargestellt, was es in den einzelnen Dimensionen bedeutet, die vorhandenen<br />

Werte und Qualitäten zu erhalten:<br />

Soziale Dimension Die gute Wohnqualität und die formal attraktiven Siedlungs- und Ortsbilder<br />

erhalten.<br />

Die Lands<strong>ch</strong>aft mögli<strong>ch</strong>st unversehrt erhalten, damit sie ihre Funktion als Identifikationsraum<br />

au<strong>ch</strong> weiterhin erfüllen kann.<br />

Erholungsräume erhalten und s<strong>ch</strong>affen, so dass das Bedürfnis na<strong>ch</strong> Erholung<br />

und Freizeit au<strong>ch</strong> für eine wa<strong>ch</strong>sende Bevölkerung in der Region gedeckt<br />

werden kann.<br />

Ausbildungsmögli<strong>ch</strong>keiten für die Jugend (Lehrstellen, weiterführende S<strong>ch</strong>ulen)<br />

erhalten und ausbauen.<br />

Sozialen Frieden erhalten, indem die Anstrengungen zur Integration aller Gesells<strong>ch</strong>aftsgruppen<br />

beibehalten und verstärkt werden.<br />

Ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Eine leistungsfähige und na<strong>ch</strong>haltig produzierende Landwirts<strong>ch</strong>aft erhalten und<br />

weiterentwickeln, damit sie ihre wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aufgaben für Natur Mens<strong>ch</strong> und<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft erfüllen kann.<br />

Günstige Bedingungen für zukunftsträ<strong>ch</strong>tige Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

erhalten und s<strong>ch</strong>affen, um die Region au<strong>ch</strong> als Werkplatz attraktiv zu erhalten.<br />

Eine ausgegli<strong>ch</strong>ene Wirts<strong>ch</strong>aftsstruktur anstreben, die krisenresistent ist und<br />

regionalwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Kontinuität si<strong>ch</strong>erstellt.<br />

Die ästhetis<strong>ch</strong>en Qualitäten der Lands<strong>ch</strong>aft und ihrer Teilräume erhalten.<br />

Die vorhandenen Lebensräume und die heimis<strong>ch</strong>en Arten erhalten (z.B. vorsorgli<strong>ch</strong>e<br />

Planung, Bodenpolitik, Nutzung und Pflege des öffentli<strong>ch</strong>en Grundes).<br />

Si<strong>ch</strong>erstellen, dass die heutige Umweltbelastung ni<strong>ch</strong>t weiter zunimmt.<br />

Ressourcen sparsam und effizient einsetzen<br />

Heute sind vers<strong>ch</strong>iedene Ressourcen günstig verfügbar, obwohl sie begrenzt sind. Der Preis stimmt<br />

also ni<strong>ch</strong>t mit der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Knappheit bzw. Begrenztheit überein. Dies führt dazu, dass wertvolle<br />

Ressourcen häufig vers<strong>ch</strong>wenderis<strong>ch</strong> eingesetzt werden. Die na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung erfordert aber<br />

einen mögli<strong>ch</strong>st sparsamen Einsatz sol<strong>ch</strong>er Ressourcen, damit au<strong>ch</strong> unsere Na<strong>ch</strong>fahren no<strong>ch</strong> darauf<br />

zurückgreifen können. Der Ressourcenkonsum ist zudem in der Regel au<strong>ch</strong> mit Umweltbelastungen<br />

verbunden, die es ebenso zu vermeiden gilt. Der sparsame und effiziente Einsatz von Ressourcen<br />

bezieht si<strong>ch</strong> in erster Linie auf die ökonomis<strong>ch</strong>e und ökologis<strong>ch</strong>e Dimension. Auf diesem Hintergrund<br />

können beispielsweise die folgenden Handlungsempfehlungen formuliert werden:<br />

Ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Angemessene Preise für den Verbrau<strong>ch</strong> von Umweltgütern, die umweltverträgli<strong>ch</strong>e<br />

Entsorgung von Abfällen (z.B. Gebühren für Fris<strong>ch</strong>wasser, Abfall<br />

und Abwasser) und den Transport anstreben.<br />

Reststoffe vermehrt aufbereiten und in den Produktionskreislauf integrieren.<br />

Sparpotenziale, die si<strong>ch</strong> aufgrund besserer te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Lösungen ergeben,<br />

konsequent nutzen.<br />

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Ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Das Wa<strong>ch</strong>stum des Bodenverbrau<strong>ch</strong>s für Siedlung und Infrastruktur verlangsamen.<br />

Den Anteil des öffentli<strong>ch</strong>en oder umweltfreundli<strong>ch</strong>en Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen<br />

erhöhen; umweltfreundli<strong>ch</strong>e Transportketten s<strong>ch</strong>affen.<br />

Den Anteil der Energieproduktion auf der Basis von erneuerbarer oder CO2 –<br />

neutraler Energie steigern.<br />

Effizienter Einsatz der Energie, um zusätzli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>adstoffbelastungen zu<br />

vermeiden (insbesondere in der gewerbli<strong>ch</strong>en und industriellen Produktion).<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Entwicklungspotenziale vermehrt nutzen<br />

Die na<strong>ch</strong>haltige Entwicklung kann für die Region – au<strong>ch</strong> ökonomis<strong>ch</strong> – interessant sein. Sie begünstigt<br />

regionale Kreisläufe und Erzeugnisse. Sie kann zur Entwicklung von Know-how und zu neuen Produkten<br />

beitragen. Diese Entwicklungspotenziale können in vielen Berei<strong>ch</strong>en der Regionalwirts<strong>ch</strong>aft zukunftsträ<strong>ch</strong>tige<br />

Formen des Zuerwerbs (z.B. in der Landwirts<strong>ch</strong>aft) oder der Diversifizierung (Industrie<br />

und Gewerbe) eröffnen. Es sollen daher jene Voraussetzungen ges<strong>ch</strong>affen werden, wel<strong>ch</strong>e die Nutzung<br />

der na<strong>ch</strong>haltigen Entwicklungspotenziale unterstützen. Für die einzelnen Dimensionen können daraus<br />

beispielhaft die folgenden Handlungsempfehlungen abgeleitet werden:<br />

Soziale Dimension Aus dem aktiven Berufsleben entlassene Mens<strong>ch</strong>en verstärkt in die Bewältigung<br />

gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Aufgaben (Pflege, Gestaltung soziales Umfeld, Betreuung<br />

von Kindern usw.) integrieren.<br />

Ökonomis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Dimension<br />

Herausforderungen, die si<strong>ch</strong> für die Gemeinden und einzelne Unternehmen<br />

(z.B. Elektrizitätswerke) aus der Liberalisierung ergeben, gemeinsam aufnehmen<br />

und abfedern.<br />

Strukturen, die der besseren Vermarktung landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Produkte dienen<br />

(z.B. Vermarktungskooperationen, Direktvermarktung, Labels), aufbauen und<br />

organisieren.<br />

Das Angebot an einheimis<strong>ch</strong>en Produkten (z.B. Holzenergie, Bauholz) sowie<br />

die in regionalen Produktionsketten erzeugten Gütern besser nutzen.<br />

Den Einsatz von Instrumenten fördern, wel<strong>ch</strong>e die Umweltqualität in Industrie<br />

und Gewerbe (z.B. Umweltaudit, Umweltmanagementsysteme) verbessern.<br />

Günstige Voraussetzungen s<strong>ch</strong>affen, damit die regionale Landwirts<strong>ch</strong>aft –<br />

zusätzli<strong>ch</strong> zu den herkömmli<strong>ch</strong>en Produkten und Dienstleistungen – vermehrt<br />

die Produkte „Natur“ und „Lands<strong>ch</strong>aft“ anbietet (z.B. Projekte na<strong>ch</strong> DZV und<br />

ÖQV).<br />

Im Rahmen der Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung vermehrt naturnahe<br />

Flä<strong>ch</strong>en im Siedlungsraum s<strong>ch</strong>affen (z.B. dur<strong>ch</strong> die naturnahe Gestaltung von<br />

Gewässern und öffentli<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en).<br />

Die Na<strong>ch</strong>haltigkeit verunmögli<strong>ch</strong>t Entwicklung ni<strong>ch</strong>t. Die Wirts<strong>ch</strong>aft und Landwirts<strong>ch</strong>aft darf und soll<br />

au<strong>ch</strong> weiterhin rentabel sein – das verlangt die ökonomis<strong>ch</strong>e Dimension der Na<strong>ch</strong>haltigkeit sogar. Der<br />

Anspru<strong>ch</strong>, na<strong>ch</strong>haltig zu sein, verpfli<strong>ch</strong>tet jedo<strong>ch</strong> dazu, alle Aktivitäten auf ihre Auswirkungen auf die<br />

Umwelt, die Regionalwirts<strong>ch</strong>aft und das Sozialgefüge zu hinterfragen.<br />

Um die vielen Ansprü<strong>ch</strong>e an die begrenzte Flä<strong>ch</strong>e zu erfüllen, sollen vermehrt Mehrfa<strong>ch</strong>nutzungen<br />

angestrebt werden (z. B. mehr Natur in der Siedlung; Fliessgewässer als Naherholungsräume).<br />

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2.2 Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Die na<strong>ch</strong>folgend formulierten allgemeinen Entwicklungsvorstellungen zur Landwirts<strong>ch</strong>aft sind strategis<strong>ch</strong>er<br />

Art und weisen keinen direkten Raumbezug auf. Die Grundzüge einer allgemeinen regionalen<br />

Entwicklungsstrategie zur Erhaltung und Förderung einer na<strong>ch</strong>haltigen, umwelts<strong>ch</strong>onenden, marktorientierten<br />

und wettbewerbsfähigen Landwirts<strong>ch</strong>aft werden mit den folgenden fünf strategis<strong>ch</strong>en Ansätzen<br />

bes<strong>ch</strong>rieben:<br />

� Si<strong>ch</strong>erung der notwendigen landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>en<br />

� Auf die na<strong>ch</strong>haltige Erhaltung der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit ausgeri<strong>ch</strong>tete Nutzung<br />

� Erhaltung des unternehmeris<strong>ch</strong>en Spielraums<br />

� Gezielter Know-How-Transfer<br />

� Abfederung des Strukturwandels<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung (Quantität)<br />

Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzflä<strong>ch</strong>e ist der wi<strong>ch</strong>tigste Produktionsfaktor für die bodenabhängige Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Zur zukünftigen Si<strong>ch</strong>erung der Überlebensfähigkeit der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe sowie zur langfristigen<br />

Existenzsi<strong>ch</strong>erung der Bauernfamilien müssen diese über eine entspre<strong>ch</strong>end grosse und<br />

rationell bewirts<strong>ch</strong>aftbare Flä<strong>ch</strong>en verfügen. In den letzten Jahren gingen der Landwirts<strong>ch</strong>aft bedeutende<br />

Flä<strong>ch</strong>en an wertvollem Kulturland infolge anderer Nutzung verloren. Dieser Entwicklung ist Einhalt zu<br />

bieten. Die Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung konzentriert si<strong>ch</strong> insbesondere auf das ebene, gut bewirts<strong>ch</strong>aftbare und<br />

qualitativ ho<strong>ch</strong>wertige Kulturland. Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Siedlung und Infrastruktur, Tourismus sowie<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz sind vor ihrer Realisierung auf ihren Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen.<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung (Qualität)<br />

Die na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der für die Landwirts<strong>ch</strong>aft lebenswi<strong>ch</strong>tigen Ressource Boden ist ein zentrales<br />

Anliegen, ni<strong>ch</strong>t nur aus der Si<strong>ch</strong>t des Bodens<strong>ch</strong>utzes, sondern au<strong>ch</strong> aus landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t. Die<br />

langfristige Erhaltung der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit ist nur dann mögli<strong>ch</strong>, wenn das natürli<strong>ch</strong>e Potenzial des<br />

Bodens ni<strong>ch</strong>t überbeanspru<strong>ch</strong>t wird. Deshalb ist die Bewirts<strong>ch</strong>aftung auf die langfristige Erhaltung der<br />

Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit auszuri<strong>ch</strong>ten. Die Landwirts<strong>ch</strong>aft a<strong>ch</strong>tet auf eine umweltgere<strong>ch</strong>te Bewirts<strong>ch</strong>aftung.<br />

Soweit sie si<strong>ch</strong> mit den Forderungen der Ökologie verträgt und dem regionstypis<strong>ch</strong>en Betrieb angepasst<br />

ist, setzt sie modernste Te<strong>ch</strong>nik ein. Auf den Bodens<strong>ch</strong>utz ausgeri<strong>ch</strong>tete Anbaute<strong>ch</strong>niken ermögli<strong>ch</strong>en<br />

au<strong>ch</strong> in Zukunft einen Ackerbau im Projektgebiet. Ein Anreizsystem für besonders na<strong>ch</strong>haltige Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

kann eine sol<strong>ch</strong>e Entwicklung unterstützen.<br />

Die Landwirts<strong>ch</strong>aft nimmt ihren ökologis<strong>ch</strong>en Auftrag wahr und leistet einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag zur Erhaltung<br />

und Förderung der Artenvielfalt.<br />

Erhaltung des unternehmeris<strong>ch</strong>en Handlungsspielraumes (Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit)<br />

Die Landwirts<strong>ch</strong>aft ist modern, leistungsfähig und marktorientiert. Sie leistet zudem einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag<br />

zur Werts<strong>ch</strong>öpfung der Gesamtwirts<strong>ch</strong>aft. Um diese Ziele zu errei<strong>ch</strong>en, muss die Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

handlungsfähig und flexibel sein. Initiativen zur Erhöhung der Werts<strong>ch</strong>öpfung wie z. B. Direktvermarktung<br />

und Vermarktungskooperationen sollten gefördert werden. Die Leistungsfähigkeit kann u.a. mit der<br />

Realisierung optimaler Rahmenbedingungen (Mas<strong>ch</strong>inenringe, Betriebsgemeins<strong>ch</strong>aften etc.) errei<strong>ch</strong>t<br />

werden. Die Region fördert die S<strong>ch</strong>affung sol<strong>ch</strong>er Rahmenbedingungen, indem sie entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Anreize setzt (z.B. Förderung von Bestrebungen zur Anwendung der Öko-Qualitätsverordnung, ÖQV).<br />

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Know-How Transfer (Wissen)<br />

Die Forderung na<strong>ch</strong> einer na<strong>ch</strong>haltigen Bodennutzung und der gewüns<strong>ch</strong>te Einsatz modernster Te<strong>ch</strong>nologie<br />

stellen hohe Anforderungen an die Bewirts<strong>ch</strong>after. Mit einem gezielten Wissenstransfer und<br />

dank den von Fa<strong>ch</strong>leuten geleiteten Erfahrungsgruppen werden neue Te<strong>ch</strong>nologien eingeführt und an<br />

die praktis<strong>ch</strong>en Erfordernisse angepasst. Die Bildung von Erfahrungsgruppen ermögli<strong>ch</strong>t die beispielhafte<br />

Umsetzung der neuen Te<strong>ch</strong>nologie und unterstützt die vorgängig erwähnten Massnahmen.<br />

Abfederung des Strukturwandels (Soziales)<br />

Der infolge der Marktöffnung stetig vorans<strong>ch</strong>reitende Strukturwandel kann zu Härten führen. Die erhöhten<br />

allgemeinen Anforderungen an die Bewirts<strong>ch</strong>aftung und Nutzung wird den gefährdeten Betrieben<br />

zusätzli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>wierigkeiten bereiten. Mit gezielten Massnahmen (z.B. Weiterbildung, Zusatzausbildung,<br />

Betriebsberatungen und ähnli<strong>ch</strong>e Massnahmen) wird die Landwirts<strong>ch</strong>aft bei der Bewältigung der zukünftigen<br />

Aufgaben unterstützt.<br />

Der staatli<strong>ch</strong>e Kontrollapparat ist minimal, weil die notwendigen Verhaltensformen als ethis<strong>ch</strong>e Forderungen<br />

weitgehend akzeptiert und von den Betroffenen als Chance wahrgenommen werden. Die na<strong>ch</strong>haltige<br />

und bodens<strong>ch</strong>onende Produktionsweise ist als Bestandteil der Produktqualität anerkannt. Die<br />

Bevölkerung bevorzugt regionale Produkte. Die Region begleitet und unterstützt diese Entwicklung,<br />

indem sie die notwendigen Rahmenbedingungen si<strong>ch</strong>erstellt.<br />

2.3 Natur und Lands<strong>ch</strong>aft<br />

Die Grundzüge einer regionalen Strategie zur Erhaltung und Förderung von Natur und Lands<strong>ch</strong>aft<br />

können mit den folgenden „Faustregeln“ ums<strong>ch</strong>rieben werden:<br />

� Fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Prioritäten ri<strong>ch</strong>tig setzen und befolgen.<br />

� Bei der Erhaltung der Natur die Erkenntnisse zur räumli<strong>ch</strong>en Organisation berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

� Alle Akteure nehmen ihre Verantwortung für die Erhaltung und Förderung der Natur wahr.<br />

� Die Mögli<strong>ch</strong>keiten der vorhandenen Instrumente konsequent nutzen.<br />

� Die Bevölkerung und die vers<strong>ch</strong>iedensten Akteure sensibilisieren sowie über die Forts<strong>ch</strong>ritte informieren.<br />

In der Folge werden die Einzelheiten zu diesen Grundzügen der Strategie dargelegt.<br />

Fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Prioritäten<br />

Die fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Prioritäten beruhen auf der Einsi<strong>ch</strong>t, dass zerstörte oder beeinträ<strong>ch</strong>tigte Qualitäten (ökologis<strong>ch</strong><br />

und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>) nur sehr s<strong>ch</strong>wierig und unter grossem Aufwand wieder bereitgestellt werden<br />

und dass in vielen Fällen die S<strong>ch</strong>äden ni<strong>ch</strong>t rückgängig gema<strong>ch</strong>t werden können:<br />

� Erste Priorität geniesst die Erhaltung der bestehenden ökologis<strong>ch</strong>en und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Werte. Grundsätzli<strong>ch</strong> sollen die vers<strong>ch</strong>iedenen Nutzungen und Aktivitäten auf die Erhaltung dieser<br />

Werte abgestimmt werden. Lebensraumeigens<strong>ch</strong>aften, die Mangelfaktoren darstellen (Magerkeit,<br />

trockene, feu<strong>ch</strong>te und li<strong>ch</strong>te Standorteigens<strong>ch</strong>aften, Grossflä<strong>ch</strong>igkeit, dynamis<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>e, Strukturrei<strong>ch</strong>tum<br />

und Strukturvielfalt) sollen dort, wo sie no<strong>ch</strong> vorhanden sind, über eine angepasste Nutzung<br />

und Pflege erhalten bleiben.<br />

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� Zweite Priorität kommt der gezielten Aufwertung von Lebensraumbedingungen zu. Darunter<br />

werden Massnahmen verstanden, wel<strong>ch</strong>e die Erhaltung der vorhandenen Naturwerte unterstützen<br />

und die Bedingungen vorhandener Arten verbessern. Dies bedeutet einen gezielten Einsatz der<br />

knappen Ressourcen (Flä<strong>ch</strong>e und Geld).<br />

� In dritter Priorität folgt der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>. Er entlastet die Lands<strong>ch</strong>aft und kann au<strong>ch</strong> neue<br />

Qualitäten s<strong>ch</strong>affen. Nur in wenigen Fällen ist er in der Lage, Mangelfaktoren bereitzustellen. Es ist<br />

daher ein wi<strong>ch</strong>tiges Anliegen, die Massnahmen des ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>s in den einzelnen Teilgebieten<br />

na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit zu bündeln, um dessen Wirkung zu erhöhen.<br />

Räumli<strong>ch</strong>e Organisation<br />

� Die Erhaltung von Natur und Lands<strong>ch</strong>aft ist eine Aufgabe, die si<strong>ch</strong> auf die gesamte Flä<strong>ch</strong>e bezieht<br />

und ni<strong>ch</strong>t nur auf die S<strong>ch</strong>utzgebiete. Dies bedeutet, dass neben der Landwirts<strong>ch</strong>aft au<strong>ch</strong> die<br />

Waldwirts<strong>ch</strong>aft eine grosse Verantwortung für die Erhaltung der Natur trägt. Bedeutende naturnahe<br />

Flä<strong>ch</strong>en sind aber au<strong>ch</strong> die Gewässer und teilweise die Begleitflä<strong>ch</strong>en der Verkehrsträger (z.B.<br />

Bahnborde). Und selbst innerhalb der Siedlung bestehen viele Flä<strong>ch</strong>en, die im Naturhaushalt eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige Rolle spielen. Die Anforderungen, wel<strong>ch</strong>e all diese Nutzungsformen bei der Erhaltung von<br />

Natur und Lands<strong>ch</strong>aft zu erfüllen haben, sind selbstverständli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> und abhängig von<br />

den vorhandenen Werten: In den ausgewiesenen, wertvollen Lebensräumen (Biotope und Pufferzonen)<br />

hat die Erhaltung der Natur Vorrang. Hier dient die Nutzung diesem Ziel.<br />

� In Raumkammern mit hohem Strukturrei<strong>ch</strong>tum und hohem Anteil an ökologis<strong>ch</strong> wertvollen Flä<strong>ch</strong>en<br />

ist eine auf die Erhaltung der Lebensraumqualitäten abgestimmte Nutzung anzustreben (z.B.<br />

S<strong>ch</strong>nitttermine, Anzahl Nutzungen, erhöhter Anteil ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en, gestaffelte Nutzungen).<br />

Die naturnahen Flä<strong>ch</strong>en und insbesondere die ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en sollen gezielt<br />

(ausgeri<strong>ch</strong>tet auf die Zielarten) und na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit räumli<strong>ch</strong> gebündelt angeboten werden.<br />

� In den übrigen Gebieten steht die Nutzung im Vordergrund. Hier dienen die naturnahen Flä<strong>ch</strong>en<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> der Vernetzung und der Aufwertung. Sie sollen in Abspra<strong>ch</strong>e mit den Eigentümern<br />

und Bewirts<strong>ch</strong>aftern so angeordnet werden, dass mögli<strong>ch</strong>st dur<strong>ch</strong>gehende Vernetzungslinien entstehen.<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Anliegen des Naturs<strong>ch</strong>utzes sind Grossflä<strong>ch</strong>igkeit, Strukturdi<strong>ch</strong>te bzw. hohe räumli<strong>ch</strong>e Di<strong>ch</strong>te<br />

von Naturwerten, der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en Prozessen und störungsarme Räume.<br />

� Grossflä<strong>ch</strong>igkeit bezieht si<strong>ch</strong> sowohl auf einzelne Lebensraumtypen (z.B. Fla<strong>ch</strong>moore) wie au<strong>ch</strong><br />

auf vorhandene Eigens<strong>ch</strong>aften der einzelnen Lands<strong>ch</strong>aftsräume (z.B. hoher Magerwiesenanteil).<br />

Wo diese Eigens<strong>ch</strong>aften vorhanden sind, müssen sie erhalten werden (z.B. Berei<strong>ch</strong> Bannriet).<br />

� Strukturdi<strong>ch</strong>te / Strukturvielfalt: In der intensiv genutzten Lands<strong>ch</strong>aft ist der Anspru<strong>ch</strong>, Grossflä<strong>ch</strong>igkeit<br />

zu errei<strong>ch</strong>en, kaum realistis<strong>ch</strong>. Unter sol<strong>ch</strong>en Bedingungen soll eine auf die Bedürfnisse<br />

der Zielarten (Arten, die man in einer bestimmten Lands<strong>ch</strong>aftskammer erhalten will) abgestimmte<br />

Strukturdi<strong>ch</strong>te angestrebt werden (z.B. müssen in Gebieten, wo die Heckenbrüter erhalten werden<br />

sollen, in erster Linie deren Ansprü<strong>ch</strong>e berücksi<strong>ch</strong>tigt werden).<br />

� Au<strong>ch</strong> der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en Prozessen ist in der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Flä<strong>ch</strong>e oder in<br />

der Siedlung kaum mögli<strong>ch</strong>. Prädestiniert dafür sind vor allem Waldflä<strong>ch</strong>en (z.B. natürli<strong>ch</strong>e Alterung<br />

einzelner Bestände) und einzelne Gewässerabs<strong>ch</strong>nitte (bes<strong>ch</strong>ränkte Gewässerdynamik). Wo die<br />

Rahmenbedingungen dies zulassen, sollen Räume bestimmt werden, in denen der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en<br />

Prozessen zugelassen wird.<br />

� In wildbiologis<strong>ch</strong> wertvollen Gebieten (z.B. Lebensräume bedrohter Arten gemäss Ri<strong>ch</strong>tplan) besteht<br />

ein grosser Bedarf an störungsarmen Räumen, insbesondere in der Dämmerung, im Winter<br />

und in den Setzzeiten. In diesen Gebieten soll die Erholungs- und Freizeitnutzung mögli<strong>ch</strong>st zu-<br />

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rückhaltend ausgeübt und in Abstimmung mit den Ruhebedürfnissen der Wildtiere gelenkt werden.<br />

Zuständigkeiten<br />

Wird die Erhaltung der Natur als flä<strong>ch</strong>endeckende Aufgabe verstanden, tragen neben der bisher hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

angespro<strong>ch</strong>enen Landwirts<strong>ch</strong>aft au<strong>ch</strong> die übrigen Landnutzer (Waldwirts<strong>ch</strong>aft, Freizeitnutzung,<br />

Siedlung und Infrastruktur) eine Verantwortung.<br />

Ein grosses Potenzial an naturnahen Flä<strong>ch</strong>en stellen au<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Einri<strong>ch</strong>tungen der öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Hand dar (einzelne Gewässer, Bahn- und teilweise Strassenbös<strong>ch</strong>ungen, Freizeitanlagen usw.). Eine<br />

auf die Erhaltung der Natur abgestimmte Pflege sol<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en ist daher von grosser Bedeutung.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end gross ist die Verantwortung der öffentli<strong>ch</strong>en Hand im Rahmen von Unterhalt und Pflege.<br />

Weiter ist die öffentli<strong>ch</strong>e Hand grosser Bodenbesitzer (z.B. Ortsgemeinden) und hat gewisse Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

der Einflussnahme. Die politis<strong>ch</strong>en Gemeinden sind gemäss Gesetz für den Naturs<strong>ch</strong>utz und<br />

damit au<strong>ch</strong> für die kommunale Naturs<strong>ch</strong>utzpolitik zuständig.<br />

Instrumente<br />

Weil es si<strong>ch</strong> um eine Daueraufgabe auf der gesamten Flä<strong>ch</strong>e (S<strong>ch</strong>utzgebiete sowie Nutzflä<strong>ch</strong>en in<br />

Bau- und Landwirts<strong>ch</strong>aftszonen) handelt, kann die Erhaltung und Förderung der Natur ni<strong>ch</strong>t allein mit<br />

der Ausweisung von S<strong>ch</strong>utzgebieten si<strong>ch</strong>ergestellt werden. Es brau<strong>ch</strong>t ergänzend und au<strong>ch</strong> ausserhalb<br />

der S<strong>ch</strong>utzgebiete weitere Anstrengungen. Dabei kommt insbesondere der öffentli<strong>ch</strong>en Hand eine grosse<br />

Bedeutung zu.<br />

Die Instrumente zur Erhaltung und Aufwertung der Naturwerte sind vielfältig:<br />

� Die Erhaltung von s<strong>ch</strong>utzwürdigen Lebensräumen und Arten wird über re<strong>ch</strong>tsverbindli<strong>ch</strong>e Anordnungen<br />

(S<strong>ch</strong>utzverordnungen) si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

� Namentli<strong>ch</strong> innerhalb der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Flä<strong>ch</strong>e wird der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> über<br />

finanzielle Anreize (Direktzahlungen na<strong>ch</strong> DZV und GAöL, ab 2002 au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> ÖQV) gefördert.<br />

� Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en (Gewässer, Verkehrsträger) sind Pfli<strong>ch</strong>tenhefte und<br />

Weisungen der Behörden geeignet, um eine auf die Erhaltung der Naturwerte ausgeri<strong>ch</strong>tete Pflege<br />

si<strong>ch</strong>er zu stellen (z.B. Pfli<strong>ch</strong>tenhefte für den Unterhaltsdienst aufgrund von Pflegeplänen).<br />

� Weitere Mögli<strong>ch</strong>keiten, die Ansprü<strong>ch</strong>e der Natur zu fördern sind etwa entspre<strong>ch</strong>end ausgelegte<br />

Pa<strong>ch</strong>tverträge oder freiwillige Vereinbarungen und Abspra<strong>ch</strong>en.<br />

Eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Naturs<strong>ch</strong>utzstrategie wird alle diese Instrumente – allenfalls in Kombination – einsetzen<br />

müssen.<br />

Sensibilisierung / Information / Mitwirkung<br />

Mit der Einführung der Direktzahlungen wurde der Landwirts<strong>ch</strong>aft in gewissem Sinne der „Leistungsauftrag“<br />

erteilt, im Interesse der Gesamtgesells<strong>ch</strong>aft Natur und Lands<strong>ch</strong>aft zu pflegen. Es ist daher<br />

unerlässli<strong>ch</strong>, den Bauern die Chancen der Agrarpolitik aufzuzeigen und sie für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />

zu sensibilisieren und zu motivieren. Ebenso wi<strong>ch</strong>tig ist die Information der ni<strong>ch</strong>tbäuerli<strong>ch</strong>en<br />

Bevölkerung über diesen grundsätzli<strong>ch</strong>en We<strong>ch</strong>sel in der Agrarpolitik. Es muss au<strong>ch</strong> von dieser Seite<br />

verstanden werden, dass die Direktzahlungen eine Abgeltung für gemeinwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Leistungen<br />

sind. Ein wi<strong>ch</strong>tiger Bestandteil des Informationsauftrages besteht somit au<strong>ch</strong> darin, der Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />

über die errei<strong>ch</strong>ten Forsts<strong>ch</strong>ritte Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft abzulegen. Die konkreten Aufgaben des Naturs<strong>ch</strong>utzes<br />

müssen in partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Zusammenarbeit mit den Betroffenen (Eigentümer, Bewirts<strong>ch</strong>after) erarbeitet<br />

werden.<br />

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Viele Beeinträ<strong>ch</strong>tigungen der Natur, vor allem im Zusammenhang mit der Erholungs- und Freizeitnutzung,<br />

erfordern ebenfalls eine breite Information und Sensibilisierung der Bevölkerung. Damit soll<br />

Verständnis ges<strong>ch</strong>affen werden für die gewisse Eins<strong>ch</strong>ränkungen und Verhaltensweisen, die im Interesse<br />

der Lebensraumerhaltung wi<strong>ch</strong>tig sind (z.B. Respektierung störungsfreier Räume).<br />

2.4 Erholung und Tourismus<br />

Die Freizeit- und Erholungsaktivitäten, -einri<strong>ch</strong>tungen und –anlagen in der Region sind sehr vielseitig.<br />

Au<strong>ch</strong> der Ausbaustandard der Intensiverholungsanlagen (Sport-, Bade-, Reitsportanlagen etc.) kann als<br />

sehr gut bezei<strong>ch</strong>net werden. Im weiteren sind die Ausflugsorte Hoher Kasten/Kamor, Montlingers<strong>ch</strong>wamm,<br />

St. Anton und Stoss sehr attraktiv. Diese Einri<strong>ch</strong>tungen und Angebote auf dem Gebiet<br />

der Erholungs- und Freizeitnutzung sowie für den Tourismus sollen gemäss Chancental <strong>Rheintal</strong> für das<br />

regionale Standortmarketing nutzbar gema<strong>ch</strong>t werden (günstige Positionierung der Region mit Bots<strong>ch</strong>aften<br />

wie „arbeiten im attraktiven Lebensraum“ oder „das <strong>Rheintal</strong> als Freizeitparadies“).<br />

Im kantonalen Ri<strong>ch</strong>tplan St. Gallen bestehen keine Vorgaben bzw. Entwicklungs- oder Förderungsmassnahmen.<br />

Gemäss Kapitel V 54 besteht für das <strong>Rheintal</strong> von St. Margrethen bis Bu<strong>ch</strong>s grundsätzli<strong>ch</strong><br />

Bedarf an einem öffentli<strong>ch</strong>en Golfplatz.<br />

Die allgemeinen Entwicklungsvorstellungen gemäss Zielkatalog werden in fünf Themen gegliedert.<br />

� Freihaltung der Erholungsräume von störenden Einflüssen<br />

� Entfle<strong>ch</strong>tung Erholungs- und Lebensräume<br />

� Sensibilisierung der Erholungssu<strong>ch</strong>enden für die Erhaltung der Lebensräume<br />

� Abstimmung des Tourismus auf die vorhandenen Nutzungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

� Darstellung der Lebensqualität der Region als „wei<strong>ch</strong>en“ Standortfaktor<br />

Die strategis<strong>ch</strong>en Leitsätze sind zu konkretisieren und sollen Anwendung finden bei den Entwicklungsräumen.<br />

In den Erholungsräumen sollen zusätzli<strong>ch</strong>e Ers<strong>ch</strong>liessungen und weitere störende Aktivitäten vermieden<br />

werden, damit der bestehende Erholungswert erhalten oder verbessert werden kann.<br />

Da, wo Erholungs- und Lands<strong>ch</strong>aftsräume si<strong>ch</strong> überlagern oder angrenzen, sind Massnahmen zu treffen,<br />

damit die Belastungen zu Lasten der Natur abgebaut werden können.<br />

Mit Bros<strong>ch</strong>üren und Tafeln sind die Erholungssu<strong>ch</strong>enden zu sensibilisieren für die Erhaltung der Lebensräume.<br />

Die vorhandenen Erholungs- und Freizeitwerte sind in einem regionalen Marketingkonzept (Tourismusverband<br />

<strong>Rheintal</strong>-Werdenberg) publik zu ma<strong>ch</strong>en und in Zusammenarbeit mit den angrenzenden<br />

Regionen zu fördern.<br />

Die vorgenannten attraktiven Erholungs- und Freizeitmögli<strong>ch</strong>keiten zusammen mit den vielseitigen Natur-<br />

und Lands<strong>ch</strong>aftsstrukturen sind bekannt zu ma<strong>ch</strong>en zugunsten der Region <strong>Rheintal</strong> als Wohnund<br />

Arbeitsort.<br />

Damit die Bedürfnisse für Erholungs- und Freizeitraum au<strong>ch</strong> zukünftig gedeckt werden, sind Standorte<br />

zu prüfen für grossflä<strong>ch</strong>ige, naturnahe Erholungsräume (z.B. im Zusammenhang mit der Revitalisierung<br />

des Alpenrheins oder anderer grösserer Fliessgewässer).<br />

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2.5 Ressourcen und Gefahren<br />

Gemäss den Unterlagen des Amtes für Umwelts<strong>ch</strong>utz befinden si<strong>ch</strong> in der Ebene sowie in den Hanglagen<br />

wertvolle Grundwasservorkommen und Quellen (Grundlagenplan Nr. 2), die teilweise mittels<br />

kommunalen S<strong>ch</strong>utzverordnungen und Verträgen gesi<strong>ch</strong>ert sind. Wasserbedarf und Wasserangebot<br />

sind in den Regionsgemeinden jedo<strong>ch</strong> sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>.<br />

Im regionalen Wasserverbund <strong>Rheintal</strong> sind diverse Massnahmen für die Ressourcensi<strong>ch</strong>erung vorgesehen.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Kombination von Grundwassers<strong>ch</strong>utzarealen und mögli<strong>ch</strong>en lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Aufwertungsgebieten<br />

können Synergien ges<strong>ch</strong>affen werden.<br />

Die Abbaugebiete von regionaler und kantonaler Bedeutung sind im Ri<strong>ch</strong>tplan 01 Koordinatiosblatt<br />

„Abbaustandorte“ festgehalten.<br />

In den letzten Jahren gab es einige ernsthafte Probleme mit dem Ho<strong>ch</strong>wasser (insbesondere im Falle<br />

des Binnenkanals). Entspre<strong>ch</strong>ende Planungen wurden initiiert und sind zurzeit in Bearbeitung.<br />

Bei den Gemeinden sind die Generellen Entwässerungspläne (GEP) in Bearbeitung. Der Stand der<br />

Arbeiten ist unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>, so dass zurzeit keine Gesamtübersi<strong>ch</strong>t auf diesem Gebiet zur Verfügung<br />

steht.<br />

Bei konkreten Gefahrenabwehrmassnahmen (Retentionsbecken, grosse Dämme, kaskadenförmig angeordnete<br />

Ho<strong>ch</strong>wassersperren und andere) sowie bei der Sanierung von Altlasten sind die Anliegen der<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsgestaltung und des Naturs<strong>ch</strong>utzes von Anfang in die Projektierung einzubeziehen.<br />

Aufgrund des unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bearbeitungsstandes und der no<strong>ch</strong> fehlenden Grundlagen kann<br />

der Bezug zu den Sa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en Natur und Lands<strong>ch</strong>aft im Rahmen des vorliegenden Konzeptes<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vollzogen werden.<br />

2.6 Siedlung und Infrastruktur<br />

Im Rahmen des <strong>LEK</strong> wird au<strong>ch</strong> das Siedlungsgebiet in die Überlegungen der Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklung<br />

einbezogen. Es geht einerseits um die Raumansprü<strong>ch</strong>e der Siedlungsentwicklung und andererseits um<br />

die gestalteris<strong>ch</strong>e Entwicklung der Lands<strong>ch</strong>aft innerhalb und am Rand des Siedlungsgebietes.<br />

Die na<strong>ch</strong>folgenden allgemeinen Entwicklungsvorstellungen basieren auf den Zielinhalten und –objekten<br />

gemäss Zielkatalog und werden in se<strong>ch</strong>s Themen gegliedert.<br />

� Auss<strong>ch</strong>öpfung der vorhandenen Nutzungsreserven<br />

� Si<strong>ch</strong>erung von zukünftigen Siedlungsgebieten für Wohnen und Arbeiten<br />

� Verbesserung der Baustruktur in den ländli<strong>ch</strong>en Ortsteilen und ausserhalb des Siedlungsgebietes<br />

� Erhaltung der siedlungsgliedernden Freiräume<br />

� Gewährleistung eines umwelts<strong>ch</strong>onenden Verkehrsnetzes<br />

� Bündelung von neuen Übertragungsleitungen in Versorgungskorridore<br />

Diese Leitsätze sind zu konkretisieren und sollen Anwendung finden bei den Entwicklungsvorstellungen<br />

und Massnahmen der Entwicklungsräume Siedlung und in den Entwicklungsräumen Lands<strong>ch</strong>aft und<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Damit die vorhandenen Nutzungsreserven innerhalb der Bauzonen ausges<strong>ch</strong>öpft werden können,<br />

sind die Probleme „Unternutzung“ und „Ni<strong>ch</strong>terhältli<strong>ch</strong>keit“ zu lösen. Ein besserer haushälteris<strong>ch</strong>er<br />

Umgang mit dem Boden in der Bauzone sowie Freigabe von Bauland zum Bauen können nur erfolgen,<br />

wenn die Öffentli<strong>ch</strong>keit (Politis<strong>ch</strong>e Gemeinden und Ortsgemeinden) si<strong>ch</strong> tatkräftig einsetzt. Dies lohnt<br />

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si<strong>ch</strong>, weil keine Grobers<strong>ch</strong>liessung (Strassen, Wasser, Abwasser etc.) neu zur Verfügung gestellt werden<br />

muss.<br />

Die zur Verfügungstellung von neuen Siedlungsgebieten (Wohnzonen/Gewerbezonen) ist insofern<br />

s<strong>ch</strong>wierig, weil praktis<strong>ch</strong> überall Gebiete mit landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Vorranggebieten (FFF) oder intakte<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräume angrenzen. Au<strong>ch</strong> hier gilt es für eine Erweiterung des Siedlungsgebietes frühzeitig<br />

eine Interessenabwägung mit guten Grundlagen (Landwirts<strong>ch</strong>aft und Lands<strong>ch</strong>aft) vorzubereiten. Dazu<br />

dient au<strong>ch</strong> der Landabtaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Land direkt angrenzend an die Bauzone mit Landwirts<strong>ch</strong>aftsland<br />

ausserhalb der Bauzone als Arrondierung für einen Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieb.<br />

Zur Stärkung der Dauerbesiedlung von ländli<strong>ch</strong>en Ortsteilen sind, wenn die Eignung vorhanden ist,<br />

Weilerzonen auszus<strong>ch</strong>eiden.<br />

In Lands<strong>ch</strong>aften mit s<strong>ch</strong>ützenswerter Bausubstanz können na<strong>ch</strong> Art. 39 RPV unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Nutzungsänderungen von Gebäuden als standortgebunden bewilligt werden.<br />

Grosser Druck liegt auf den siedlungsgliedernden Freiräumen insbesondere im Siedlungsband von<br />

Au bis Altstätten. Na<strong>ch</strong>dem die Ausdehnung von diversen Freiräumen s<strong>ch</strong>on jetzt gering ist, bestehen<br />

von Seiten der Gemeinden Zweifel darüber, ob diese weiterhin von Überbauung freizuhalten sind. Die<br />

Karte 2a der Situationsanalyse zeigt, dass neben der Ablesbarkeit der Siedlungsräume der Gemeinden<br />

diese Freiräume als Wildwe<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Hanglagen und Ebene von Bedeutung sind. Somit sind die<br />

siedlungsgliedernden Freiräume – sie sind au<strong>ch</strong> im Kantonalen Ri<strong>ch</strong>tplan festgelegt – na<strong>ch</strong> wie vor zu<br />

erhalten.<br />

Die Gewährleistung eines umwelts<strong>ch</strong>onenden Verkehrsnetzes wird gefördert dur<strong>ch</strong> die Verbesserung<br />

des öffentli<strong>ch</strong>en Verkehrs, der Rad- und Fusswege und die Kanalisierung des S<strong>ch</strong>werverkehrs. Dur<strong>ch</strong><br />

die gemeinsamen Anstrengungen der Regionsgemeinden konnte die Verbindung Kriessern – Altstätten<br />

gemäss Teilplan Verkehr ausgebaut werden. Statt disperse Einzelstrassenbauvorhaben hat eine Konzentration<br />

auf einen Strassenkorridor bewirkt werden können. Flankierende Massnahmen zugunsten<br />

der anliegenden Lebensräume sind no<strong>ch</strong> zu prüfen bzw. mit den Massnahmen des Teilplanes Verkehr<br />

zu koordinieren.<br />

Für neue Übertragungsleitungen ist eine Bündelung mit bestehenden Versorgungskorridoren notwendig.<br />

Insbesondere das Bannriet als Naturinsel ist zu s<strong>ch</strong>onen, bzw. von Übertragungs- und anderen<br />

Versorgungsanlagen (Rohrleitungen) freizuhalten.<br />

Im Rahmen des <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>es muss folgendem Aspekt besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden. Es ist die Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftsgestaltung innerhalb des Siedlungsgebietes.<br />

Dur<strong>ch</strong> viele zum Teil kleinere Massnahmen wie unbefestigte Flä<strong>ch</strong>en, Naturwiesen, Bepflanzungen,<br />

Offenlegung von Gewässer etc. kann bei konzeptionellem Vorgehen ein Netzwerk entstehen, das<br />

Naturwerte innerhalb des Siedlungsgebietes mit sol<strong>ch</strong>en ausserhalb des Siedlungsgebietes verbindet.<br />

2.7 Kooperation, Kommunikation, Kontrolle<br />

Die Entwicklungsvorstellung „Kooperation, Kommunikation, Kontrolle“ weist einen engen Bezug zu den<br />

Verfahrenszielen auf (vgl. Zielkatalog Kap. 2.1) und konkretisiert diese. Damit wird zum Ausdruck<br />

gebra<strong>ch</strong>t, dass au<strong>ch</strong> auf dem Gebiet der Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklung die Umsetzung der fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Projektteile<br />

ents<strong>ch</strong>eidend von Verfahrensfragen beeinflusst wird. Es ist daher sinnvoll, wenn flankierend zu den<br />

fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Aussagen au<strong>ch</strong> auf der Verfahrensebene ein günstiges Umfeld zur Realisierung eines Projektes<br />

ges<strong>ch</strong>affen wird. Damit soll errei<strong>ch</strong>t werden, dass die Tragfähigkeit für den fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Teil gestärkt<br />

wird. Die Ausführungen zum Verfahren sollen zudem die Weiterentwicklung der Planungskultur in<br />

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der Region unterstützen. Auf diesem Hintergrund werden im konzeptionellen Teil die Überlegungen<br />

no<strong>ch</strong>mals aufgenommen, die au<strong>ch</strong> die Basis für die Verfahrensziele bilden.<br />

Wesentli<strong>ch</strong>e Bestandteile des Verfahrens sind die Kooperation, die Kommunikation und die Kontrolle. Sie<br />

werden bei der weiteren Entwicklung der Region im Interesse einer effizienten Umsetzung des Projektes gezielt<br />

und unterstützend eingesetzt.<br />

Fa<strong>ch</strong>- und interessenübergreifende Kooperation<br />

In den bisherigen allgemeinen Entwicklungsvorstellungen ist vers<strong>ch</strong>iedentli<strong>ch</strong> angeklungen, dass die<br />

Erhaltung und Stärkung von Natur und Lands<strong>ch</strong>aft ein Gemeins<strong>ch</strong>aftswerk vers<strong>ch</strong>iedener beteiligter<br />

Interessengruppen (Naturs<strong>ch</strong>utz, Land- und Forstwirts<strong>ch</strong>aft, Gewässers<strong>ch</strong>utz, Planung, Unterhalt) ist.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end können die Aufgaben nur über eine funktionierende, fa<strong>ch</strong>- und interessenübergreifende<br />

Kooperation gelöst werden. Die Region und die Gemeinden fördern eine sol<strong>ch</strong>e Kooperationskultur.<br />

Hierzu bestehen vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten:<br />

� Bei der Planung von Vorhaben (Strassen, Überbauungen, Gewässersanierungen usw.) wird die<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Belange von Natur und Lands<strong>ch</strong>aft sowie der Landwirts<strong>ch</strong>aft bewusst in das<br />

Pfli<strong>ch</strong>tenheft aufgenommen.<br />

� Die Region setzt bei Bedarf eine Arbeitsgruppe ein, wel<strong>ch</strong>e die Gemeinden bei natur- und lands<strong>ch</strong>aftsrelevanten<br />

Problemstellungen berät (z.B. im Zusammenhang mit der Melioration, bei Siedlungserweiterungen<br />

usw.). Die Erkenntnisse der in der Arbeitsgruppe vertretenen Fa<strong>ch</strong>leute haben<br />

empfehlenden Charakter.<br />

� Die Region initiiert und fördert die fa<strong>ch</strong>übergreifende Zusammenarbeit, insbesondere zwis<strong>ch</strong>en<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft und Naturs<strong>ch</strong>utz.<br />

Kommunikation<br />

Eine zentrale Aufgabe der Kommunikation besteht darin, die Öffentli<strong>ch</strong>keit zu informieren, (z.B. über<br />

Absi<strong>ch</strong>ten, Vorhaben, aber au<strong>ch</strong> über Forts<strong>ch</strong>ritte) sowie mögli<strong>ch</strong>e Betroffene zu sensibilisieren (z.B.<br />

einzelne Interessengruppen oder Ausführende von Massnahmen). Der im Rahmen dieses Projektes<br />

einges<strong>ch</strong>lagene Weg der Kommunikation mit der Öffentli<strong>ch</strong>keit soll insbesondere au<strong>ch</strong> in der Phase der<br />

Umsetzung fortgesetzt werden. Dies ist zudem eine wi<strong>ch</strong>tige Voraussetzung für die angestrebte Kooperation<br />

zwis<strong>ch</strong>en den vers<strong>ch</strong>iedenen Fa<strong>ch</strong>interessen.<br />

Viele Formen der Kommunikation werden au<strong>ch</strong> künftig bei den einzelnen Gemeinden liegen. Für vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Formen der Kommunikation könnte jedo<strong>ch</strong> die Region die geeignete Plattform sein:<br />

� Herausgabe von Merkblättern (z.B. zur Gestaltung und Pflege von privaten Flä<strong>ch</strong>en oder zum<br />

geeigneten Verhalten);<br />

� Bezei<strong>ch</strong>nung der Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete unter einem regionalen Logo.<br />

� Aus- und Weiterbildung zum Thema Naturs<strong>ch</strong>utz und Unterhalt (z.B. die für den Unterhalt zuständigen<br />

Werkhofangestellten). Damit wird beabsi<strong>ch</strong>tigt, dass die Interessen der Natur im laufenden Unterhalt<br />

öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en gezielt berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

Kontrolle<br />

Es liegt im Interesse der Behörden, periodis<strong>ch</strong> Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft abzulegen über ihre Tätigkeiten wie au<strong>ch</strong><br />

die Verwendung der Mittel. Eine sol<strong>ch</strong>e Kultur der Transparenz setzt voraus, dass der Vollzug und die<br />

Wirkung der ergriffenen Massnahmen kontrolliert werden. Die IRPG soll daher au<strong>ch</strong> im Rahmen des<br />

vorliegenden Projektes und seiner Umsetzung si<strong>ch</strong>erstellen, dass eine Vollzugs- und Wirkungskontrolle<br />

dur<strong>ch</strong>geführt wird. Als eine geeignete Grundlage für die Vollzugskontrolle hat si<strong>ch</strong> die Erarbeitung eines<br />

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Mehrjahresprogramms erwiesen. Es zeigt den Behörden selbst wie au<strong>ch</strong> der Bevölkerung auf, wel<strong>ch</strong>e<br />

Vorhaben in den einzelnen Perioden realisiert werden sollen. Es s<strong>ch</strong>afft zudem eine gewisse Transparenz<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> des Bedarfs finanzieller Mittel.<br />

Im Zusammenhang mit konkreten Vorhaben wird eine Planungskultur gefördert, wel<strong>ch</strong>e die Dur<strong>ch</strong>führung<br />

von Wirkungskontrollen unterstützt. Die erwarteten Wirkungen der einzelnen Vorhaben werden so<br />

festgelegt, dass sie messbar sind (Formulierung operationeller Ziele).<br />

Die Vollzugskontrolle in der Landwirts<strong>ch</strong>aft soll über die bestehenden Kontrolldienste überwa<strong>ch</strong>t werden.<br />

(z.B. KUT).<br />

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3 Entwicklungsräume<br />

Im zweiten Modul des Konzeptes wird für die einzelnen Teilräume der<br />

Region der jeweils wüns<strong>ch</strong>bare Entwicklungspfad dargestellt. Die Bes<strong>ch</strong>reibung<br />

soll ein „integrales Bild“ der künftigen Entwicklung aufzeigen. Darin<br />

sind sowohl die Ansprü<strong>ch</strong>e der vers<strong>ch</strong>iedenen Landnutzer wie au<strong>ch</strong> die Anforderungen<br />

seitens Natur und Lands<strong>ch</strong>aft enthalten. Diese Teilräume werden<br />

als Entwicklungsräume bezei<strong>ch</strong>net (zur Abgrenzung gegenüber den<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräumen vgl. weiter unten und Kapitel 1.5). Die konzeptionellen<br />

Aussagen zu den Entwicklungsräumen weisen einen engen Bezug zu den Zielinhalten und Zielobjekten<br />

auf, wie sie im Zielkatalog aufgeführt sind (Beri<strong>ch</strong>t Ziele, Kapitel 2.1 bis 2.7). Entspre<strong>ch</strong>end ist au<strong>ch</strong> der<br />

räumli<strong>ch</strong>e Bezug gegeben.<br />

Die Bes<strong>ch</strong>reibungen der Entwicklungspfade sind einheitli<strong>ch</strong> aufgebaut und umfassen:<br />

� eine planli<strong>ch</strong>e Darstellung des behandelten Entwicklungsraumes und ein für den Raum <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>es<br />

Bild;<br />

� eine Zusammenfassung der wi<strong>ch</strong>tigsten Erkenntnisse zu diesem Raum aus der Situationsanalyse;<br />

� eine Bes<strong>ch</strong>reibung des Bildes der integralen Entwicklung des entspre<strong>ch</strong>enden Raumes;<br />

� Massnahmen zur Errei<strong>ch</strong>ung der angestrebten Entwicklung.<br />

Konzeptionelles Kernstück bildet die Bes<strong>ch</strong>reibung der Entwicklungsvorstellungen.<br />

Die Entwicklungsräume sind Teilräume der Region und bilden die Grundeinheit für die Bes<strong>ch</strong>reibung<br />

der Entwicklungsvorstellungen. Dieser Rückgriff auf Teilräume wurde gewählt, weil die Voraussetzungen<br />

und die Anforderungen für die weitere Entwicklung in den einzelnen Teilen der Region teilweise<br />

sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> sind. Mit den Entwicklungsräumen wird somit eine Raumeinheit eingeführt, in der<br />

bezügli<strong>ch</strong> Voraussetzungen und Anforderungen ähnli<strong>ch</strong>e Verhältnisse vorliegen.<br />

Die Abgrenzung der Entwicklungsräume erfolgt na<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tspunkten.<br />

� In der Regel werden vers<strong>ch</strong>iedene Lands<strong>ch</strong>aftsräume (Raumeinheit, die in der Situationsanalyse<br />

die Basis der Untersu<strong>ch</strong>ung darstellte) mit ähnli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen zusammengefasst.<br />

� Für das Siedlungsgebiet sind vier selbständige Entwicklungsräume gebildet worden, deren Abgrenzung<br />

den Grenzen der Nutzungszonen folgt. Derzeit bestehen allerdings no<strong>ch</strong> einige uns<strong>ch</strong>arfe<br />

Grenzziehungen. Diese Uns<strong>ch</strong>ärfen werden beseitigt, sobald die digitalen Daten des Kantons zum<br />

Siedlungsgebiet vorliegen.<br />

� In den Tallagen bilden die Grenzen der Lands<strong>ch</strong>aftsräume die Basis für die Abgrenzung der Entwicklungsräume.<br />

In einigen Teilberei<strong>ch</strong>en ergeben si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> Abwei<strong>ch</strong>ungen davon, weil aus praktis<strong>ch</strong>en<br />

Überlegungen heraus den Grenzen der Bodenkarte gefolgt wird.<br />

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Um den Stellenwert und den Umgang mit den na<strong>ch</strong>folgenden Massnahmen ri<strong>ch</strong>tig zu verstehen, sind<br />

die folgenden Anmerkungen hilfrei<strong>ch</strong>:<br />

� Die einzelnen Massnahmen werden in Zusammenarbeit mit den Bewirts<strong>ch</strong>aftern und Bodenbesitzern<br />

sowie im Rahmen der Direktzahlungsverordnung (DZV), der Öko-Qualitätsverordnung<br />

(ÖQV) und des Gesetzes über den Ausglei<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>er Leistungen (GAöL) umgesetzt.<br />

� Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt somit in einem Planungs- und Ents<strong>ch</strong>eidungsprozess und<br />

ni<strong>ch</strong>t über Verordnungen. Die Freiwilligkeit der Massnahmen erhöht die Erfolgsaussi<strong>ch</strong>ten bei der<br />

Umsetzung.<br />

� Bei Ökologisierungsmassnahmen in der Landwirts<strong>ch</strong>aft – insbesondere bei sol<strong>ch</strong>en mit Bodenveränderungen<br />

– sind sowohl die Interessen der Bewirts<strong>ch</strong>after als au<strong>ch</strong> diejenigen der Eigentümer<br />

zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

� Bei künftigen Massnahmen, die einen gewissen Bedarf an landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong><br />

ziehen, gilt es eine sinnvolle Abwägung der Interessen zwis<strong>ch</strong>en Landwirts<strong>ch</strong>aft, Siedlung und Natur<br />

vorzunehmen.<br />

� Betriebe auf sensiblen Böden sind unter Umständen überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> stark von den im <strong>LEK</strong><br />

vorgesehenen Massnahmen betroffen. Hier gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung und Freiwilligkeit<br />

besonders.<br />

� Bei Vorhaben, die mit Auswirkungen auf den Naturhaushalt und die Wildlebensräume verbunden<br />

sind, su<strong>ch</strong>en die Ents<strong>ch</strong>eidungsträger der öffentli<strong>ch</strong>en Hand (z.B. Gemeinden und Ortsgemeinden)<br />

und na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit au<strong>ch</strong> die Landwirte frühzeitig den Kontakt mit anderen Interessenvertretern<br />

(z.B. Naturs<strong>ch</strong>utz und Jagd). Damit wird si<strong>ch</strong>ergestellt werden, dass naturverträgli<strong>ch</strong>e Lösungen gefunden<br />

werden.<br />

Die Umsetzung des <strong>LEK</strong> hat si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den örtli<strong>ch</strong>en Gegebenheiten zu ri<strong>ch</strong>ten. Die Plangrenzen der<br />

Entwicklungsräume dürfen pragmatis<strong>ch</strong>e Lösungen ni<strong>ch</strong>t verhindern.<br />

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Platzhalter für Plan Übersi<strong>ch</strong>t zu den Entwicklungsräumen<br />

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3.1 Entwicklungsräume in der Ebene<br />

Entwicklungsraum E1: „Riet“<br />

Der Entwicklungsraum Riet stellt für die<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft ein wi<strong>ch</strong>tiges Produktionsgebiet<br />

dar, das für viele Betriebe die Existenzgrundlage<br />

bedeutet. Es wird au<strong>ch</strong><br />

Ackerbau betrieben, der die bodenerhaltende<br />

Nutzung zu wenig berücksi<strong>ch</strong>tigt. Mit<br />

geeigneten Massnahmen ist au<strong>ch</strong> in Zukunft<br />

eine ackerbauli<strong>ch</strong>e Nutzung mögli<strong>ch</strong>.<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum „Riet“ umfasst die Moor- und Halbmoorböden. Halbmoorböden weisen im Gegensatz<br />

zu Moorböden mineralis<strong>ch</strong>e Zwis<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten auf. Beide Bodentypen sind natürli<strong>ch</strong>erweise<br />

praktis<strong>ch</strong> ständig wassergesättigt und befinden si<strong>ch</strong> im Einflussberei<strong>ch</strong> des Grundwassers. Dur<strong>ch</strong> die<br />

jahrzehntelange landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung hat si<strong>ch</strong> der Flurabstand (= Abstand Grundwasser-<br />

Bodenoberflä<strong>ch</strong>e, von Pflanzen nutzbarer Wurzelraum) dur<strong>ch</strong> Torfsackungen und Torfzehrungen verkleinert.<br />

Wiedervernässungen und Bodenverdi<strong>ch</strong>tungen sind die Folgen, die mit Na<strong>ch</strong>meliorationen<br />

behoben werden können.<br />

Diese aufgrund ihres Wasserhaushaltes sensiblen Böden sind äusserst empfindli<strong>ch</strong> auf äussere Einflüsse.<br />

Eine na<strong>ch</strong>haltige Nutzung dieser Standorte ist unter bestimmten Rahmenbedingungen mögli<strong>ch</strong>.<br />

Die ackerbauli<strong>ch</strong>e Nutzung ist für die betroffenen Betriebe betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> von Bedeutung. Obwohl<br />

in einigen Fällen bereits standortangepasste Te<strong>ch</strong>niken eingesetzt werden, ist hier in bezug auf<br />

eine na<strong>ch</strong>haltige Bodennutzung ein Konfliktpotenzial vorhanden. Ackerbau kann nur auf Böden mit<br />

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relativ grossem Flurabstand betrieben werden. Deshalb wurden die organis<strong>ch</strong>en Böden dur<strong>ch</strong> Drainage<br />

gezielt entwässert. Die dur<strong>ch</strong> die Entwässerung resultierende Sauerstoffzufuhr sowie die intensive<br />

Bodenbearbeitung führten zu Torfsackungen. Na<strong>ch</strong>meliorationen sind besonders auf Halbmoorböden<br />

notwendig, da si<strong>ch</strong> hier die unregelmässigen Sackungen ungünstig auf die Funktionstü<strong>ch</strong>tigkeit der<br />

Drainagen ausgewirkt haben.<br />

In der Ri<strong>ch</strong>tplankarte von April 2001 sind grössere Areale auf Halbmoorboden als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en<br />

ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Der Entwicklungsraum „Riet“ ist dur<strong>ch</strong> seine offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften geprägt. Die offenen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräume liegen beidseits nahe des Rheins. Nur vereinzelt sind hier Winds<strong>ch</strong>utzstreifen<br />

oder Baumreihen wie entlang des Zapfenba<strong>ch</strong>es vorhanden. Die halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften liegen<br />

nördli<strong>ch</strong> des Bannrietes und westli<strong>ch</strong> des Binnenkanals. Südli<strong>ch</strong> von Widnau befindet si<strong>ch</strong> mit dem<br />

Moosanger ein Feu<strong>ch</strong>tgebiet und Amphibienlai<strong>ch</strong>gebiet von nationaler Bedeutung.<br />

Die zahlrei<strong>ch</strong>en Fliessgewässer sind generell künstli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>affen und wenig naturnah ausgestaltet.<br />

Vereinzelt sind Revitalisierungsstrecken (<strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal, S<strong>ch</strong>warzengraben) vorhanden.<br />

Der Entwicklungsraum besitzt als Kerngebiet eine besondere Verantwortung für vers<strong>ch</strong>iedene Vogelarten.<br />

Hierzu zählen Arten der halboffenen Lands<strong>ch</strong>aft wie Gelbspötter und Pirol. Das Gebiet Moosanger<br />

stellt au<strong>ch</strong> für Feu<strong>ch</strong>tgebietsbrüter (Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger) einen wi<strong>ch</strong>tigen Lebensraum dar.<br />

Im Übergangsberei<strong>ch</strong> der halboffenen zur offenen Lands<strong>ch</strong>aft kann der Weissstor<strong>ch</strong> als Leitart gelten<br />

und in der offenen Lands<strong>ch</strong>aft die Feldler<strong>ch</strong>e.<br />

Die Verkehrsa<strong>ch</strong>se Diepoldsau-Balga<strong>ch</strong> stellt bezügli<strong>ch</strong> Amphibienwanderung eine Konfliktstelle dar.<br />

Im Gebiet sind weder Grundwassers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> Grundwassers<strong>ch</strong>utz-Zonen ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum „Riet“ wird dur<strong>ch</strong> gemis<strong>ch</strong>twirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe mit S<strong>ch</strong>werpunkt<br />

Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft geprägt. Die Hofgebäude fügen si<strong>ch</strong> ins Bild der rei<strong>ch</strong> gegliederten, vielfältigen<br />

und mit regional <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en Naturelementen dur<strong>ch</strong>setzten Lands<strong>ch</strong>aft.<br />

Dieser Entwicklungsraum ist flä<strong>ch</strong>enmässig gesehen ein bedeutendes Produktionsgebiet für die Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Aufgrund des grossen Anteils an landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>en wird es au<strong>ch</strong> in Zukunft ein<br />

wi<strong>ch</strong>tiges Produktionsgebiet darstellen, das für viele Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe die Existenzgrundlage bedeutet.<br />

Dementspre<strong>ch</strong>end steht die Si<strong>ch</strong>erung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e und die standortangepasste<br />

Nutzung im Vordergrund. Die na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der sensiblen organis<strong>ch</strong>en Böden ist eines<br />

der Hauptanliegen des <strong>LEK</strong>.<br />

Dieser Entwicklungsraum ist in Zukunft ein mittelintensiv, vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong> genutzter Raum mit<br />

offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aftskammern. Auf den Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en wird mit standortangepassten,<br />

bodens<strong>ch</strong>onenden Anbaute<strong>ch</strong>niken (z.B. pflugloser Anbau, konservierende Bodenbearbeitung,<br />

Untersaaten) Ackerbau betrieben. Dies bedingt eine Konzentration auf den Produktionss<strong>ch</strong>werpunkt<br />

Tierhaltung mit standortangepasstem Ackerbau.<br />

Die zum Teil wiedervernässten, aber für die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung wertvollen Halbmoorböden<br />

werden na<strong>ch</strong>haltig (z.B. Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung, Regelung des Flurabstandes, Übersandung<br />

usw.) melioriert. Tieftorfige und dur<strong>ch</strong> Grundnässe geprägte Moorböden werden langfristig extensiviert.<br />

Hier steht das Produkt „Natur und Ökologie“ im Vordergrund. Dazu sind Anreizsysteme notwendig. Die<br />

Einzelheiten (Lage der Flä<strong>ch</strong>en, angewendete Massnahmen) müssen in konkreten Teilkonzepten<br />

aufgezeigt werden.<br />

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Aus lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist bedeutend, dass der vorhandene Charakter der Lands<strong>ch</strong>aft mit seinen<br />

offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften erhalten bleibt. Der Anteil der ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

wird erhöht, wobei in den halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften rei<strong>ch</strong> strukturierte Hecken mit Krautsäumen vorherrs<strong>ch</strong>end<br />

sind. Vereinzelt sind Fla<strong>ch</strong>wassertümpel, Buntbra<strong>ch</strong>en oder Extensivwiesen eingestreut.<br />

Diese Massnahmen werden im Rahmen der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) ergriffen und in Zusammenarbeit<br />

mit den betroffenen Landwirten und Grundeigentümern geplant und realisiert. Eine genügend<br />

breite Ufervegetation entlang der Fliessgewässer präsentiert si<strong>ch</strong> in einem artenrei<strong>ch</strong>en Zustand und<br />

wird na<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tspunkten unterhalten.<br />

In den offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräumen bilden Buntbra<strong>ch</strong>e, Spontanbegrünungen, extensiv genutzte Wiesen<br />

und Weiden den Hauptanteil am ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>. Ein Netz von extensiv genutzten, ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en stellt die Verbindungen si<strong>ch</strong>er. Lands<strong>ch</strong>aftsprägende Einzelbäume oder<br />

Baumreihen bleiben erhalten. Vereinzelte kleinere Gebüs<strong>ch</strong>gruppen untergliedern die Lands<strong>ch</strong>aft und<br />

bieten lokale Deckungsräume.<br />

In der Umgebung des Feu<strong>ch</strong>tgebiets Moosanger werden in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bodeneigentümern<br />

und -bewirts<strong>ch</strong>aftern im Rahmen der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Instrumente (DZV, ÖQV,<br />

GAöL, usw.) weitere Fla<strong>ch</strong>wasserflä<strong>ch</strong>en entwickelt. Das Fla<strong>ch</strong>moor wird mit einem Pufferstreifen vor<br />

s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>en Einflüssen aus der Umgebung ges<strong>ch</strong>ützt. In dessen Umgebung bilden zahlrei<strong>ch</strong>e Kleinstrukturen<br />

einen Lebensraum für Reptilien. Zusätzli<strong>ch</strong>e Sommerlebensräume für Amphibien sollen der<br />

Wanderung über die Strasse Balga<strong>ch</strong>-Diepoldsau entgegenwirken. Diese Konfliktstelle wird ents<strong>ch</strong>ärft.<br />

Ein allfälliger Ausbau dieser Strasse wird die Probleme no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>ärfen und verlangt na<strong>ch</strong> weitergehenden<br />

Massnahmen ausserhalb der Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Das Gebiet Dreier (östli<strong>ch</strong> des Binnenkanals) hat aufgrund der inzwis<strong>ch</strong>en erfolgten ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Aufwertungen eine wi<strong>ch</strong>tige Bedeutung als Lebensraum (z.B. für Laubfros<strong>ch</strong> und Weissstor<strong>ch</strong>). Die<br />

bestehenden wertvollen Flä<strong>ch</strong>en werden erhalten und im Rahmen der DZV, der ÖQV und des GAöL<br />

erweitert.<br />

Die wertvollen Lands<strong>ch</strong>aftsaspekte im Gebiet Moosanger und Umgebung sowie zwis<strong>ch</strong>en Kriessern und<br />

Montlingen werden erhalten (vgl. Geotopinventar, Objekte Oberriet 6, Diepoldsau 1 / Widnau 2, Diepoldsau<br />

2). Eine wi<strong>ch</strong>tige lands<strong>ch</strong>aftsprägende Wirkung entfaltet au<strong>ch</strong> die Allee, wel<strong>ch</strong>e die Strasse<br />

Altstätten- Kriessern begleitet. Sie wird erhalten, und na<strong>ch</strong> Bedarf werden abgehende Bäume ersetzt.<br />

Massnahmen<br />

Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> auf eine standortangepasste Nutzung der Moor- und Halbmoorböden.<br />

Im Rahmen der Fru<strong>ch</strong>tfolge werden etwa ein Drittel des Entwicklungsraumes na<strong>ch</strong>haltig ackerbauli<strong>ch</strong><br />

und zwei Drittel futterbauli<strong>ch</strong> genutzt. Ein Teil der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e wird als ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>e genutzt. Der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> zielt auf die Erhaltung, Neus<strong>ch</strong>affung und<br />

Vernetzung von naturnahen Lebensräumen ab.<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden<br />

Bodenpolitik.<br />

Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Naturs<strong>ch</strong>utz, Siedlung und Infrastruktur, Ressourcen<br />

und Gefahren sowie Tourismus sind vor ihrer Realisierung auf<br />

ihren Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen.<br />

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Na<strong>ch</strong>haltige Melioration Erarbeitung konkreter Konzepte für umfassende Erneuerungen und<br />

grössere Instandstellungen<br />

Entwässerung der vernässten Mineral- und Halbmoorböden mit einer<br />

Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

Rekultivierung von mineralis<strong>ch</strong>em Erdmaterial auf Halbmoorböden zur<br />

gezielten Verbesserung der Nutzungsbandbreite (Anbau von Spezialkulturen)<br />

Unterstützung von Initiativen zur<br />

Anpassung der Bewirts<strong>ch</strong>aftungste<strong>ch</strong>nik<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Wissen für standortgere<strong>ch</strong>te Bodennutzung,<br />

Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit s<strong>ch</strong>affen<br />

Anreize für den Einsatz besonders na<strong>ch</strong>haltiger Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit und Spezialisierung<br />

(Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz, Vermarktung, temporärer Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>)<br />

Einbezug des Mas<strong>ch</strong>inenringes zum überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz von<br />

Spezialmas<strong>ch</strong>inen, die der na<strong>ch</strong>haltigen Bodenbewirts<strong>ch</strong>aftung dienen<br />

Förderung von Erfahrungsgruppen<br />

Information der Bewirts<strong>ch</strong>after über DZV, ÖQV und GAöL dur<strong>ch</strong> die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Beratung verstärken.<br />

Die Bewirts<strong>ch</strong>after bei der Umsetzung dieser Programme unterstützen<br />

Kurse zur ri<strong>ch</strong>tigen Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en und wertvoller<br />

Biotoptypen<br />

Abfederung des Strukturwandels Förderung von Weiterbildung, Zusatzausbildungen, Betriebsberatungen<br />

und ähnli<strong>ch</strong>en Massnahmen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen<br />

der DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen<br />

ergriffen:<br />

Um das Gebiet Moosanger wird der Lebensraum der Leitarten Laubfros<strong>ch</strong><br />

und Rohrammer verbessert, erweitert und abgepuffert<br />

Zwis<strong>ch</strong>en Rieta<strong>ch</strong> und Binnenkanal werden gliedernde Strukturen für<br />

die Leitarten Feldhase, Gelbspötter, Pirol und Kammmol<strong>ch</strong> gefördert<br />

Das Bannriet wird mit situationsgere<strong>ch</strong>ten Lösungen und unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />

der gesetzli<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>riften gegen störende Einflüsse<br />

abgepuffert<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. Freizeit, Erholung, usw.) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen verhindern (z.B. Bannriet, Moosanger, usw. )<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen<br />

der DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen<br />

ergriffen:<br />

Zur Verbindung von Moosanger mit dem Gebiet Dreier / Bannriet<br />

werden in Form von kleinen Feu<strong>ch</strong>tgebieten Trittsteine ges<strong>ch</strong>affen,<br />

insbesondere soll so längerfristig eine Verbindung der Amphibienpopulationen<br />

hergestellt werden<br />

Situationsgere<strong>ch</strong>te Pufferstreifen zum S<strong>ch</strong>utz vor störenden Einflüssen<br />

(z.B. entlang der Gräben, Hecken und in der Umgebung von Feu<strong>ch</strong>tgebieten)<br />

Allgemeine Vernetzungen zwis<strong>ch</strong>en bestehenden Lebensräumen unter<br />

Einbezug der linienförmigen Elemente wie Winds<strong>ch</strong>utzstreifen und<br />

Fliessgewässer<br />

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Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Förderung niedriger Strukturen wie Wildkrautsäume, Extensivwiesen<br />

und Buntbra<strong>ch</strong>en in den offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräumen östli<strong>ch</strong> des<br />

Binnenkanals<br />

Revitalisierung von Fliessgewässern (z.B. Zapfenba<strong>ch</strong>)<br />

S<strong>ch</strong>affung von sonnenexponierten offenen Stellen, Stein und Asthaufen<br />

für Reptilien<br />

Auss<strong>ch</strong>eidung von siedlungsgliedernden Freiräumen im Gebiet Moosanger<br />

sowie südli<strong>ch</strong> von Kriessern<br />

Erhaltung und Ergänzung der bestehenden Alleen<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzes, z.B. mit Hinweistafeln auf das Ruhebedürfnis vieler<br />

Arten in sensiblen Gebieten (z.B. Moosanger)<br />

Erstellung eines Naturlehrpfades<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. Freizeit, Erholung, usw.) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

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Entwicklungsraum E2: „Altstätten-Oberriet“<br />

Der Entwicklungsraum Altstätten-Oberriet ist<br />

ein grossflä<strong>ch</strong>iges, offenes landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es<br />

Produktionsgebiet. Es wird vornehmli<strong>ch</strong><br />

Futterbau aber au<strong>ch</strong> Ackerbau betrieben. Er<br />

ist geprägt dur<strong>ch</strong> seine weiten, offenen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräume im zentralen Berei<strong>ch</strong>. Die<br />

hangnahen Berei<strong>ch</strong>e sind halboffen und<br />

rei<strong>ch</strong>er an Strukturen. Ein bodens<strong>ch</strong>onender<br />

Ackerbau und grösserer Anteil an ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en sorgen in Zukunft für<br />

Abwe<strong>ch</strong>slung im futterbauli<strong>ch</strong>en Grün.<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum „Altstätten-Oberriet“ umfasst hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Gleyböden vers<strong>ch</strong>iedener Ausprägungen.<br />

Diese sind je na<strong>ch</strong> Textur (Verhältnis von Ton-, Silt-, Sand- und Skelettgehalt) unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

verdi<strong>ch</strong>tungsanfällig. Den grössten Flä<strong>ch</strong>enanteil weist der alluviale Buntgley auf, der sehr verdi<strong>ch</strong>tungsgefährdet<br />

ist. Diese Gleyböden eignen si<strong>ch</strong> besonders zur futterbauli<strong>ch</strong>en Nutzung. Ackerbau ist<br />

insbesondere dur<strong>ch</strong> die ausgeprägte Neigung zu Staunässe einges<strong>ch</strong>ränkt. Als standortgere<strong>ch</strong>te Nutzung<br />

kann eine futterbaubetonte Fru<strong>ch</strong>tfolge mit Kunstwiesen, Silomais, Getreide und weiteren Hackfrü<strong>ch</strong>ten<br />

bezei<strong>ch</strong>net werden. Im Nordwesten des Entwicklungsraumes befinden si<strong>ch</strong> grössere Flä<strong>ch</strong>en<br />

an qualitativ ho<strong>ch</strong>wertiger Kalkbraunerde, die si<strong>ch</strong> sowohl ackerbauli<strong>ch</strong> wie futterbauli<strong>ch</strong> ohne Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />

nutzen lässt. Diese Flä<strong>ch</strong>en sind im Ri<strong>ch</strong>tplan 2001 als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Die Lands<strong>ch</strong>aft dieses Entwicklungsraumes ist massgebli<strong>ch</strong> von der Landwirts<strong>ch</strong>aft geprägt. Im Vordergrund<br />

steht die futterbauli<strong>ch</strong>e Nutzung (Natur- und Kunstwiesen). Der Ackerbau wurde in den neunziger<br />

Jahren kontinuierli<strong>ch</strong> ausgedehnt. Seit 1999 ist ein Rückgang des Ackerbaues festzustellen.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 29<br />

Die Ebene zwis<strong>ch</strong>en Altstätten und Oberriet ist eine offene Lands<strong>ch</strong>aft. Sie ist strukturarm und von geradlinigen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftselementen (z. B. Gewässer) geprägt. Die hang- und siedlungsnahen Gebiete<br />

sind generell strukturrei<strong>ch</strong>er als die Gebiete im Osten und Süden des Entwicklungsraumes. Niederhecken,<br />

Baumhecken, Einzelbäume und vor allem Streuobstbestände bilden in diesen strukturrei<strong>ch</strong>eren<br />

Gebieten die naturnahen, lands<strong>ch</strong>aftsprägenden Elemente.<br />

Die zahlrei<strong>ch</strong>en Fliessgewässer sind generell künstli<strong>ch</strong> angelegt und sind daher in der Regel wenig<br />

naturnah ausgebildet. Einzelne Abs<strong>ch</strong>nitte wurden bereits revitalisiert.<br />

Der zentrale Teil des Entwicklungsraumes ist von Bedeutung als Lebensraum für die Feldler<strong>ch</strong>e, die auf<br />

offene Lands<strong>ch</strong>aften angewiesen ist. Mit den Moorflä<strong>ch</strong>en Wi<strong>ch</strong>enstein und Hilpert bestehen Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

für Feu<strong>ch</strong>tgebietsarten (Sumpfrohrsänger und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger). Beide Feu<strong>ch</strong>tgebiete sind au<strong>ch</strong><br />

Amphibienlai<strong>ch</strong>standorte von nationaler Bedeutung. Sie beheimaten au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Reptilienpopulationen.<br />

Bedeutsam für diese Tiergruppe ist daneben der Bahndamm. Der Entwicklungsraum bietet auf<br />

seinen trockeneren Flä<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> gute Entwicklungsmögli<strong>ch</strong>keiten für den Feldhasen, zudem finden<br />

hier wi<strong>ch</strong>tige Rehwe<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Hang und Bannriet statt.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum „Altstätten-Oberriet“ wird au<strong>ch</strong> in Zukunft ein bedeutendes Produktionsgebiet für<br />

die Landwirts<strong>ch</strong>aft darstellen und daher massgebli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft geprägt sein. Die Nutzung<br />

des fru<strong>ch</strong>tbaren Kulturlandes si<strong>ch</strong>ert vielen Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben die Existenzgrundlage. Der<br />

Si<strong>ch</strong>erung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e und deren rationelle Nutzung kommt grösste Bedeutung<br />

zu. Dies beinhaltet einerseits eine standortangepasste Bewirts<strong>ch</strong>aftung der verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligen Gleyböden<br />

wie au<strong>ch</strong> die Si<strong>ch</strong>erung der notwendigen Flä<strong>ch</strong>en für die wa<strong>ch</strong>senden Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> werden die naturnahen, extensiv genutzten Flä<strong>ch</strong>en aufgewertet und no<strong>ch</strong> vergrössert.<br />

Aufgrund der agrarpolitis<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen ist mit einem Rückgang der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe<br />

zu re<strong>ch</strong>nen. Glei<strong>ch</strong>zeitig werden die Betriebe flä<strong>ch</strong>enmässig vergrössert und si<strong>ch</strong> aufgrund der<br />

Standortbedingungen spezialisieren. Dabei kommt der standortangepassten Nutzung der verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligen<br />

Gleyböden grösste Bedeutung zu. Dies bedeutet eine abgestufte, den Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />

angepasste Nutzung: mittel- bis intensiver Futterbau mit Teilnutzung Ackerbau auf Gleyböden und<br />

standortangepasstem Ackerbau auf Kalkbraunerden. Diese abgestufte Nutzungsintensität führt zu einer<br />

Vielzahl von Lebensgemeins<strong>ch</strong>aften, die an die jeweilige Nutzungsintensität angepasst sind. Charakteristis<strong>ch</strong>e<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsakzente werden in den futterbauli<strong>ch</strong> extensiv bis mittelintensiv genutzten Berei<strong>ch</strong>en<br />

vorzufinden sein. Auf einzelnen Flä<strong>ch</strong>en werden Bra<strong>ch</strong>en bereitgestellt (z.B. Buntbra<strong>ch</strong>en gemäss<br />

DZV)<br />

Auf den ausges<strong>ch</strong>iedenen Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en wird ein standortangepasster, bodens<strong>ch</strong>onender Ackerbau<br />

betrieben. Dabei wird der Verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligkeit der vorherrs<strong>ch</strong>enden gleyigen Böden besondere<br />

A<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt. Kulturen, die das Befahren im Spätherbst mit s<strong>ch</strong>weren Mas<strong>ch</strong>inen nötig ma<strong>ch</strong>en,<br />

nehmen in der Fru<strong>ch</strong>tfolge nur einen geringen Stellenwert ein (Zuckerrüben, Körnermais). Eine grundlegende<br />

Produktionsumstellung der Landwirts<strong>ch</strong>aftbetriebe drängt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf. Die Diversifikation<br />

einiger Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe über Produktionsalternativen wäre wüns<strong>ch</strong>enswert. Die bestehende<br />

überbetriebli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit im Berei<strong>ch</strong> Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz und Vermarktung wird vermehrt zur<br />

Kostensenkung und Produktivitätssteigerung eingesetzt. Das stark von Grund- und Stauwasser geprägte<br />

Gebiet Rietle wird mit einer na<strong>ch</strong>haltigen Melioration für die zukünftige landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung<br />

gesi<strong>ch</strong>ert.<br />

Die vorhandene Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakteristik mit den offenen, weiten Lands<strong>ch</strong>aftskammern im Osten und<br />

den strukturrei<strong>ch</strong>eren Gebieten entlang des Hangfusses prägt au<strong>ch</strong> in Zukunft das Lands<strong>ch</strong>aftsbild.<br />

Besondere Rücksi<strong>ch</strong>t auf das Lands<strong>ch</strong>aftsbild wird in den hangnahen S<strong>ch</strong>wemmfä<strong>ch</strong>er-Lands<strong>ch</strong>aften<br />

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zwis<strong>ch</strong>en Büel und Kobelwis bzw. im Raum Bä<strong>ch</strong>is-Unterlitten genommen (vgl. Geotopinventar, Objekt<br />

Altstätten 4 / Ei<strong>ch</strong>berg 1, Altstätten 5). Eine wi<strong>ch</strong>tige lands<strong>ch</strong>aftsprägende Wirkung entfaltet au<strong>ch</strong> die<br />

Allee entlang der Staatsstrasse zwis<strong>ch</strong>en Oberriet und Altstätten. Sie wird erhalten, und na<strong>ch</strong> Bedarf<br />

werden abgehende Bäume ersetzt.<br />

Der Anteil an ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en wird im Rahmen der AP 2007 erhöht. In den offenen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräumen werden hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Massnahmen gefördert, die den offenen Charakter der Lands<strong>ch</strong>aft<br />

ni<strong>ch</strong>t beeinträ<strong>ch</strong>tigen. Dagegen wird versu<strong>ch</strong>t, die strukturrei<strong>ch</strong>en Lands<strong>ch</strong>aftsräume no<strong>ch</strong> stärker<br />

zu gliedern. Die abgestufte Nutzungsintensität mit einem Nebeneinander von extensiven, mittelintensiven<br />

und intensiv genutzten Grünlandflä<strong>ch</strong>en ergibt mit den eingestreuten Ackerbauflä<strong>ch</strong>en eine Vielzahl<br />

von wertvollen Saumbiotopen und stellt dadur<strong>ch</strong> einen vielfältigen Lebensraum dar.<br />

In der Umgebung der bestehenden wi<strong>ch</strong>tigen Feu<strong>ch</strong>tgebiete werden in Zusammenarbeit mit den betroffenen<br />

Bodeneigentümern und –bewirts<strong>ch</strong>aftern und im Rahmen der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Instrumente<br />

(DZV, ÖQV, GAöL) weitere Extensivflä<strong>ch</strong>en (we<strong>ch</strong>selfeu<strong>ch</strong>te Flä<strong>ch</strong>en wie Fla<strong>ch</strong>wassertümpel, feu<strong>ch</strong>te<br />

Streueflä<strong>ch</strong>en) mit Pufferfunktion ges<strong>ch</strong>affen. Für die Feu<strong>ch</strong>tgebietsarten wird entlang bestehender<br />

Strukturen (z.B. Gewässer) eine Anbindung an die Moorberei<strong>ch</strong>e Bannriet-Spitzmäder angestrebt.<br />

Daneben stellen insbesondere die zentralen Fliessgewässer (z.B. Rietaa<strong>ch</strong>, Dürrenba<strong>ch</strong>) wie der Bahndamm<br />

wi<strong>ch</strong>tige Verbindungen im Entwicklungsraum si<strong>ch</strong>er.<br />

Massnahmen<br />

Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> auf eine standortangepasste Nutzung der verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligen<br />

Gleyböden. Eine grundlegende Anpassung der Betriebsstruktur ist ni<strong>ch</strong>t notwendig. Moderne Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

ermögli<strong>ch</strong>en einen na<strong>ch</strong>haltigen Ackerbau im Rahmen einer futterbaubetonten<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolge auf den Gleyböden. Die Intensität der Nutzung wird den Bodeneigens<strong>ch</strong>aften angepasst<br />

und ist demzufolge abgestuft. Der intensive Ackerbau bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf die Gebiete mit Kalkbraunerde.<br />

Na<strong>ch</strong>meliorationen werden in erster Linie auf den staunassen Gleyböden dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> zielt auf die Erhaltung, Neus<strong>ch</strong>affung und Vernetzung von naturnahen<br />

Lebensräumen ab.<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden Bodenpolitik.<br />

Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Naturs<strong>ch</strong>utz, Siedlung und Infrastruktur, Ressourcen<br />

und Gefahren sowie Tourismus sind vor ihrer Realisierung auf ihren<br />

Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Melioration Erarbeitung konkreter Konzepte für umfassende Erneuerungen und<br />

grössere Instandstellungen<br />

Entwässerung der verdi<strong>ch</strong>teten und dur<strong>ch</strong> Staunässe geprägten Flä<strong>ch</strong>en<br />

dur<strong>ch</strong> eine Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung / Oberflä<strong>ch</strong>enentwässerung<br />

Massnahmen zur Verbesserung der Bodenstruktur<br />

Rekultivierung der Halbmoorböden (Übersanden mit mineralis<strong>ch</strong>em<br />

Boden) zur Reduktion der Torfsackungen<br />

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Unterstützung von Initiativen zur<br />

Anpassung der Bewirts<strong>ch</strong>aftungste<strong>ch</strong>nik<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Wissen für standortgere<strong>ch</strong>te Bodennutzung,<br />

Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit s<strong>ch</strong>affen<br />

Vergrösserung des unternehmeris<strong>ch</strong>en<br />

Handlungsspielraumes<br />

Anreize für den Einsatz besonders na<strong>ch</strong>haltiger Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit und Spezialisierung<br />

(Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz, Vermarktung, temporärer Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>)<br />

Einbezug des Mas<strong>ch</strong>inenringes zum überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz von<br />

Spezialmas<strong>ch</strong>inen (z.B. Maisfrässaat, Tiefgrubber) die der na<strong>ch</strong>haltigen<br />

Bodenbewirts<strong>ch</strong>aftung dienen<br />

Förderung von Erfahrungsgruppen<br />

Information der Bewirts<strong>ch</strong>after über DZV, ÖQV und GAöL dur<strong>ch</strong> die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Beratung verstärken<br />

Die Bewirts<strong>ch</strong>after bei der Umsetzung dieser Programme unterstützen<br />

Kurse zur ri<strong>ch</strong>tigen Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en und wertvoller<br />

Biotoptypen<br />

Unterstützung von Projekten, die eine Diversifizierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

anstreben<br />

Förderung der regionalen Vermarktung und Verarbeitung von regionalen<br />

Produkten<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Abfederung des Strukturwandels Förderung von Weiterbildung, Zusatzausbildung, Betriebsberatungen<br />

und ähnli<strong>ch</strong>en Massnahmen<br />

Lebensräume/ Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Die Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en Hilpert, Lehmgrube Wi<strong>ch</strong>enstein und Spitzmäder<br />

werden als Lebensraum der Zielarten Sumpfrohrsänger, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger,<br />

Kammmol<strong>ch</strong> und Laubfros<strong>ch</strong> verbessert und abgepuffert<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> werden unter Einbezug bestehender linearer Strukturen<br />

periodis<strong>ch</strong> austrocknende Amphibienlai<strong>ch</strong>gewässer ges<strong>ch</strong>affen<br />

Die Abpufferung des Bannrietes gegen störende Einflüsse wird mit<br />

situationsgere<strong>ch</strong>ten Lösungen und unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung der gesetzli<strong>ch</strong>en<br />

Vors<strong>ch</strong>riften abges<strong>ch</strong>lossen<br />

In den hangnahen, strukturrei<strong>ch</strong>en Gebieten stehen Massnahmen für<br />

die Leitarten Feldhase und Gartenrots<strong>ch</strong>wanz im Vordergrund (Ho<strong>ch</strong>stammobstgärten,<br />

Niederhecken, rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze, dornenrei<strong>ch</strong>e<br />

Sträu<strong>ch</strong>er, vertikal rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze etc.)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Zur Verbindung der Feu<strong>ch</strong>tgebiete werden Kleintümpel, vernässte<br />

Stellen und Streueflä<strong>ch</strong>en als Trittsteine ges<strong>ch</strong>affen (Bannriet-Hilpert,<br />

Bannriet-Wi<strong>ch</strong>enstein).<br />

Dur<strong>ch</strong> Vernetzungen und Leitstrukturen die We<strong>ch</strong>sel für das Rehwild<br />

vom Bannriet in die Hanglagen verbessern<br />

Ents<strong>ch</strong>ärfung der Verkehrsa<strong>ch</strong>se Kobelwald-Oberriet als Wanderhindernis<br />

von Amphibien<br />

Situationsgere<strong>ch</strong>te Pufferstreifen zum S<strong>ch</strong>utz vor störenden Einflüssen<br />

(z.B. entlang der Gräben, Hecken Umgebung Feu<strong>ch</strong>tgebiete)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 32<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Aufwertung der Fliessgewässer<br />

Aufwertung des Bahndammes für Reptilien<br />

Strukturarme Berei<strong>ch</strong>e: Förderung niedriger Strukturen im Rahmen der<br />

ÖQV, wie Wildkrautsäume, Extensivwiesen, Buntbra<strong>ch</strong>en, Ackerrandstreifen;<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftung mit abgestufter Nutzungsintensität in den<br />

offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräumen im zentralen Berei<strong>ch</strong> (Leitarten Feldhase<br />

und Feldler<strong>ch</strong>e)<br />

In Zusammenarbeit mit betroffenen Landwirten landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

weniger interessante Flä<strong>ch</strong>en als ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

auss<strong>ch</strong>eiden (stark staunasse Flä<strong>ch</strong>en, stark vernässte Flä<strong>ch</strong>en,<br />

Gebiete in denen si<strong>ch</strong> eine Entwässerung ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>haltig dur<strong>ch</strong>führen<br />

lässt)<br />

Im Gebiet Bä<strong>ch</strong>is einen siedlungsgliedernden Freiraum bzw. einen<br />

siedlungsfreien Raum auss<strong>ch</strong>eiden<br />

Erhaltung und Ergänzung der bestehenden Alleen<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes,<br />

z.B. mit Hinweistafeln auf das Ruhebedürfnis vieler Arten in<br />

sensiblen Gebieten wie Hilpert- Lehmgrube Wi<strong>ch</strong>enstein- Spitzmäder<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. Freizeit, Erholung, usw.) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

Erstellung eines Naturlehrpfades<br />

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Entwicklungsraum E3: „Marba<strong>ch</strong>-Rebstein“<br />

Im Entwicklungsraum Marba<strong>ch</strong>-Rebstein<br />

gibt es sowohl Freilandgemüse, Gewä<strong>ch</strong>shauskulturen,<br />

Ackerbau und Gründlandflä<strong>ch</strong>en.<br />

Typis<strong>ch</strong> sind zudem die halboffenen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräume.<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum Marba<strong>ch</strong>-Rebstein umfasst sehr vers<strong>ch</strong>iedene Bodentypen mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Nutzungseignungen. Kalkbraunerden we<strong>ch</strong>seln si<strong>ch</strong> mit Halbmoorböden und Gleyen ab. Eine uneinges<strong>ch</strong>ränkte<br />

Nutzung ist nur auf den Kalkbraunerden mögli<strong>ch</strong>.<br />

Dieser Entwicklungsraum ist geprägt dur<strong>ch</strong> die traditionelle gemüsebauli<strong>ch</strong>e Nutzung. Gemüsebau- und<br />

Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe mit intensivem Gemüsebau sind im Perimeter bedeutend. Die LV-Gemüsezentrale<br />

Rebstein hat dazu einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag geleistet. Gemüsebau wird heute au<strong>ch</strong> auf Halbmoorböden<br />

mit den bekannten Folgeproblemen betrieben.<br />

Die Lands<strong>ch</strong>aft ist massgebli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die enge Verzahnung von Acker-, Gemüse- und Futterbau geprägt.<br />

Ökologis<strong>ch</strong> wertvolle, extensiv oder biologis<strong>ch</strong> bewirts<strong>ch</strong>aftete Flä<strong>ch</strong>en nehmen flä<strong>ch</strong>enmässig<br />

nur einen geringen Anteil des Raumes ein.<br />

Baumhecken, Entwässerungsgräben, Einzelbäume und Aussiedlerhöfe gliedern den Entwicklungsraum.<br />

Er gehört zu den halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften. Teilweise sind au<strong>ch</strong> grössere offene Berei<strong>ch</strong>e vorhanden.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Siedlungsnähe wird der Raum von der Bevölkerung häufig als Naherholungsgebiet genutzt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 34<br />

Besondere Naturwerte sind mit den Feu<strong>ch</strong>tgebieten Hö<strong>ch</strong>stern (nationale Bedeutung) und Obermäder<br />

vorhanden.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die mittelintensive- bis intensive, vielseitige acker-, gemüse- und futterbauli<strong>ch</strong>e Nutzung bildet au<strong>ch</strong><br />

zukünftig die Grundlage der Landwirts<strong>ch</strong>aft. Mit lenkenden Massnahmen wird versu<strong>ch</strong>t, den intensiven<br />

Freilandgemüsebau auf die dafür geeigneten Böden zu konzentrieren, wobei bestehende Bewirts<strong>ch</strong>aftungsstrukturen<br />

(Gemüsebaubetriebe) im Sinne einer Besitzstandswahrung beibehalten werden. Auf<br />

den Halbmoorböden wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Futterbau betrieben. Gemüse- und Ackerbau arbeiten mit<br />

standortangepassten, bodens<strong>ch</strong>onenden Anbaute<strong>ch</strong>niken. Das rei<strong>ch</strong>haltige Sortiment an Landwirts<strong>ch</strong>aftsprodukten<br />

wird vermehrt in der Region verarbeitet und vermarktet.<br />

Die zum Teil wiedervernässten, aber für die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung wertvollen Halbmoorböden<br />

werden na<strong>ch</strong>haltig (z.B. Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung, Regelung des Flurabstandes, Übersandung<br />

usw.) melioriert. Tieftorfige und dur<strong>ch</strong> Grundnässe geprägte Moorböden werden langfristig extensiviert.<br />

Hier steht das Produkt „Natur und Ökologie“ im Vordergrund. Dazu sind Anreizsysteme notwendig.<br />

Bedingt dur<strong>ch</strong> die vielfältige Nutzung (Gemüse-, Acker-, Futterbau) entsteht ein abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>es<br />

Mosaik aus extensiv bis intensiv genutzten Flä<strong>ch</strong>en mit Gemüse, Ackerkulturen, Futterflä<strong>ch</strong>en, Obstkulturen<br />

und ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en. Dadur<strong>ch</strong> entsteht eine Vielzahl von Saumbiotopen sowie<br />

von vers<strong>ch</strong>iedenen Lebensräumen und Rückzugsgebieten. Der Anteil ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

wird im Rahmen der AP 2007 erhöht, indem vor allem ökologis<strong>ch</strong> wertvolle Strukturen wie Ho<strong>ch</strong>- und<br />

Niederhecken, Streuobstgärten und Einzelbäume entlang des Siedlungsrandes ausgedehnt werden.<br />

Empfindli<strong>ch</strong>e Strukturen wie Feu<strong>ch</strong>tgebiete, Fliessgewässer und Hecken werden dur<strong>ch</strong> Pufferstreifen<br />

gegen störende Einflüsse von aussen ges<strong>ch</strong>ützt. Die an die Feu<strong>ch</strong>tgebiete Hö<strong>ch</strong>stern und Obermäder<br />

grenzenden Flä<strong>ch</strong>en werden mit geeigneten ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en extensiviert und gezielt<br />

vernetzt. Wesentli<strong>ch</strong>es Element für die Vernetzung sind die Ufer der Fliessgewässer sowie der Bahndamm.<br />

Die siedlungsgliedernden Freiräume bleiben für die Tierwanderung erhalten. Der Lebensraum<br />

für die Zielarten Feldhase, Gelbspötter, Pirol, Rohrammer und Weisstor<strong>ch</strong> wird aufgewertet.<br />

Der Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakter des Gebietes und insbesondere der verbliebenen Ba<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uttfä<strong>ch</strong>er mit<br />

ihren Strukturen wird gewahrt (vgl. Geotopinventar, Objekte Altstätten 7, Altstätten 8 / Marba<strong>ch</strong> 1,<br />

Marba<strong>ch</strong> 1 / Rebstein 2, Balga<strong>ch</strong> 1 / Widnau 1).<br />

Gemäss Teilplan Verkehr ist als Option parallel zur Bahn (südli<strong>ch</strong>) eine Entlastungsstrasse Heerbrugg-<br />

Altstätten bezei<strong>ch</strong>net. Die Linienführung ist sowohl bezügli<strong>ch</strong> Zers<strong>ch</strong>neidung landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en<br />

wie au<strong>ch</strong> der Vernetzung von Lebensräumen problematis<strong>ch</strong>.<br />

Massnahmen<br />

Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> auf eine standortangepasste und in ihrer Intensität abgestufte<br />

Nutzung der vers<strong>ch</strong>ieden Bodentypen. Um den intensiven Freilandgemüsebau auf die dafür geeigneten<br />

Kalkbraunerden zu konzentrieren, wird die Gründung eines Bodenabtaus<strong>ch</strong>pools initiiert. Die als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en<br />

ausges<strong>ch</strong>iedenen Halbmoorböden werden na<strong>ch</strong>haltig entwässert. Zur Vermeidung weiterer<br />

Torfsackungen wird eine Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung realisiert.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Anreize zur Extensivierung von Flä<strong>ch</strong>en in überwiegend intensiv genutzten Gebieten werden<br />

ges<strong>ch</strong>affen. Dadur<strong>ch</strong> wird das Gebiet als Lebensraum der Leitarten, die halboffene Lebensräume<br />

bevorzugen, aufgewertet. Das Feu<strong>ch</strong>tgebiet Hö<strong>ch</strong>stern wird mit den umliegenden Feu<strong>ch</strong>tgebieten<br />

vernetzt.<br />

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Massnahmen Anwendungen<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden Bodenpolitik<br />

Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Naturs<strong>ch</strong>utz, Siedlung und Infrastruktur, Ressourcen<br />

und Gefahren sowie Tourismus sind vor ihrer Realisierung auf ihren<br />

Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Melioration Erarbeitung konkreter Konzepte für umfassende Erneuerungen und<br />

grössere Instandstellungen<br />

Entwässerung der wiedervernässten, sowohl für den Gemüse- (Freiland<br />

und Gewä<strong>ch</strong>shaus) wie au<strong>ch</strong> Ackerbau wi<strong>ch</strong>tigen Produktionsflä<strong>ch</strong>en<br />

mit einer Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

Infrastrukturanpassung zu einer gezielten Regelung des Flurabstandes<br />

auf Gemüsebauflä<strong>ch</strong>en in Halbmoorgebieten<br />

Rekultivierung von mineralis<strong>ch</strong>em Erdmaterial auf Halbmoorböden zur<br />

gezielten Reduktion der Torfsackungen (Übererden von Halbmoorböden<br />

mit mineralis<strong>ch</strong>em Erdmaterial)<br />

Unterstützung von Initiativen zur<br />

Anpassung der Bewirts<strong>ch</strong>aftungste<strong>ch</strong>nik<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Wissen für standortgere<strong>ch</strong>te Bodennutzung,<br />

Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit s<strong>ch</strong>affen<br />

Vergrösserung des unternehmeris<strong>ch</strong>en<br />

Handlungsspielraumes<br />

Anreize für den Einsatz besonders na<strong>ch</strong>haltiger Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit und Spezialisierung<br />

(Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz, temporärer Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>, Verkleinerung der<br />

Arbeitsbelastung) Einbezug des Mas<strong>ch</strong>inenringes zum überbetriebli<strong>ch</strong>en<br />

Einsatz von Spezialmas<strong>ch</strong>inen (z.B. Maisfrässaat, Spezialmas<strong>ch</strong>inen<br />

für bodens<strong>ch</strong>onenden Gemüsebau) die der na<strong>ch</strong>haltigen Bodenbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

dienen<br />

Förderung von Erfahrungsgruppen<br />

Information der Bewirts<strong>ch</strong>after über DZV, ÖQV und GAöL dur<strong>ch</strong> die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Beratung verstärken<br />

Die Bewirts<strong>ch</strong>after bei der Umsetzung dieser Programme unterstützen<br />

Kurse zur ri<strong>ch</strong>tigen Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en und wertvoller<br />

Biotoptypen<br />

Unterstützung von Projekten, die eine Diversifizierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

anstreben<br />

Förderung von Verarbeitungs- und Vermarktungskooperationen für<br />

Produkte und Spezialitäten aus der Region<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Abfederung des Strukturwandels Förderung von Weiterbildung, Zusatzausbildungen, Betriebsberatungen<br />

und ähnli<strong>ch</strong>en Massnahmen<br />

Lebensräume/ Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Für die Leitarten Feldhase, Pirol, Gelbspötter und Weisstor<strong>ch</strong> werden<br />

die Charakteristiken der halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften verstärkt<br />

Rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze und Hecken<br />

Ungedüngte Wildkrautfluren entlang von Hecken, Kanälen, von Buntbra<strong>ch</strong>en<br />

und Feu<strong>ch</strong>tgebieten<br />

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Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Ho<strong>ch</strong>stammobstgärten im Hangfussberei<strong>ch</strong><br />

Aufwertung der von Reptilien genutzten Lebensräume dur<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>affen<br />

von sonnenexponierten offenen Stellen und Kleinstrukturen<br />

Vernetzung und Abpufferung des Übergangsberei<strong>ch</strong>es zu den Feu<strong>ch</strong>tgebieten<br />

Hö<strong>ch</strong>stern und Moosanger si<strong>ch</strong>erstellen<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Verbindung der Gebiete Hö<strong>ch</strong>stern Moosanger, Hö<strong>ch</strong>stern-Obermäder,<br />

Obermäder-Bannriet dur<strong>ch</strong> Trittsteine, unter Einbezug bestehender<br />

Strukturen<br />

Anlage von neuen Feu<strong>ch</strong>tstellen, Tümpeln und Streuflä<strong>ch</strong>en in der<br />

Umgebung der Feu<strong>ch</strong>tgebiete Obermäder und Hö<strong>ch</strong>stern<br />

S<strong>ch</strong>affung von Sommerlebensräumen für Amphibien in der Umgebung<br />

der Lai<strong>ch</strong>gebiete<br />

Beseitigung von Wanderhindernissen für Amphibien<br />

Situationsgere<strong>ch</strong>te Pufferstreifen zum S<strong>ch</strong>utz vor störenden Einflüssen<br />

(z.B. entlang der Gräben, Hecken Umgebung Feu<strong>ch</strong>tgebiete)<br />

Revitalisierung der Fliessgewässer<br />

Aufwertung des Bahndammes für Reptilien<br />

Förderung von Ho<strong>ch</strong>stammobstgärten mit extensiver Nutzung der<br />

dazugehörenden Naturwiesen im Siedlungsnahberei<strong>ch</strong><br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

weniger interessante Flä<strong>ch</strong>en als ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

auss<strong>ch</strong>eiden (stark staunasse Flä<strong>ch</strong>en, stark vernässte Flä<strong>ch</strong>en,<br />

Gebiete in denen si<strong>ch</strong> eine Entwässerung ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>haltig dur<strong>ch</strong>führen<br />

lässt)<br />

Freihalten und aufwerten der siedlungsgliedernden Freiräume gemäss<br />

kantonalem Ri<strong>ch</strong>tplan<br />

Im Gebiet Hö<strong>ch</strong>stern / Hueb / Affolterern einen neuen siedlungsgliedernden<br />

Freiraum auss<strong>ch</strong>eiden<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzes, z.B. mit Hinweistafeln auf das Ruhebedürfnis vieler<br />

Arten in sensiblen Gebieten (z.B. Hö<strong>ch</strong>stern und Obermäder)<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. Freizeit, Erholung, usw.) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

Erstellung eines Naturlehrpfades<br />

Verkehr Die Interessen der Landwirts<strong>ch</strong>aft sowie des Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzes<br />

sind bei der Planung und dem Bau einer allfälligen<br />

„Entlastungsstrasse“ zu berücksi<strong>ch</strong>tigen<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere die<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (prov. Zone im Gebiet Birken)<br />

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Entwicklungsraum E4: „Lienz“<br />

Im Entwicklungsraum Lienz we<strong>ch</strong>seln si<strong>ch</strong><br />

acker- und futterbauli<strong>ch</strong> genutzte Böden<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Charakters ab.<br />

Die halboffene Lands<strong>ch</strong>aft wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> Baumreihen und Feldgehölze gegliedert.<br />

Charakterisierung<br />

Dieser Entwicklungsraum umfasst grundnasse Böden unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Ausprägung: tonrei<strong>ch</strong>er Fahlgley<br />

we<strong>ch</strong>selt si<strong>ch</strong> mit Halbmoor, s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> hangnasser Braunerde und Kalkbraunerde ab. Die starke<br />

Grundwasserbeeinflussung bes<strong>ch</strong>ränkt die Nutzungseignung vieler Flä<strong>ch</strong>en. Sie rei<strong>ch</strong>t von auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>er<br />

Grünlandnutzung (Halbmoorböden) bis hin zu einer futterbaubetonten Fru<strong>ch</strong>tfolge. Die Kalkbraunerde<br />

und Teile der Braunerdeböden um Lienz sind als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en ausges<strong>ch</strong>ieden. Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Nutzflä<strong>ch</strong>e wird vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong> genutzt.<br />

Die halboffene Lands<strong>ch</strong>aft ist dur<strong>ch</strong> die vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong>e Nutzung sowie von Feldgehölzen,<br />

Baumreihen und Hecken gekennzei<strong>ch</strong>net. Auffallend sind die vielen kleinräumigen Verbindungen von<br />

Verkehr (mit Autobahn, Hauptstrasse und Bahnlinie), Siedlungen (Lienz, Mittler-Bü<strong>ch</strong>el und Bü<strong>ch</strong>el) und<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Das nordöstli<strong>ch</strong> von Lienz gelegene Feu<strong>ch</strong>tgebiet Katzer ist von regionaler Bedeutung. Der Entwicklungsraum<br />

besitzt als Korridor für den überregionalen Wildwe<strong>ch</strong>sel von Reh und Rotwild eine<br />

besondere Bedeutung. Ausgespro<strong>ch</strong>en strukturrei<strong>ch</strong> mit zahlrei<strong>ch</strong>en Hecken gegliedert, präsentiert si<strong>ch</strong><br />

das Gebiet Oberer und Mittlerer Bü<strong>ch</strong>el.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 38<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Bedingt dur<strong>ch</strong> die viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Nutzungsinteressen und Nutzungseignungen kommt der Si<strong>ch</strong>erung<br />

der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e eine besondere Bedeutung zu. Die in ihrer Intensität abgestufte,<br />

standortgere<strong>ch</strong>te Nutzung der vers<strong>ch</strong>iedenen Bodentypen stellt eine Grundvoraussetzung für eine<br />

na<strong>ch</strong>haltige Landwirts<strong>ch</strong>aft im Entwicklungsraum dar.<br />

Die Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe werden si<strong>ch</strong> aufgrund der Standortbedingungen vorwiegend auf Futterbau<br />

mit vereinzelt Ackerbau spezialisieren. Der Ackerbau konzentriert si<strong>ch</strong> auf die als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en<br />

ausges<strong>ch</strong>iedenen Kalkbraunerden und Braunerden. Hier werden dur<strong>ch</strong> eine na<strong>ch</strong>haltige Melioration die<br />

Voraussetzungen für den Anbau vers<strong>ch</strong>iedener Kulturen ges<strong>ch</strong>affen und den Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben<br />

der in Zukunft nötige Handlungsspielraum gegeben. Halbmoorböden und Fahlgley-Böden werden<br />

vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong> genutzt.<br />

Das grundwasserbeeinflusste Gebiet Foren mit seinen Halbmoorböden wird mit entspre<strong>ch</strong>enden na<strong>ch</strong>haltigen<br />

Meliorationsmassnahmen vor weiteren Torfsackungen ges<strong>ch</strong>ützt. Im Sinne einer Besitzstandswahrung<br />

wird es für die zukünftige landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung erhalten. Der Boden-Wasser-Lufthaushalt<br />

wird dur<strong>ch</strong> eine Übersandung mit ans<strong>ch</strong>liessender Rekultivierung verbessert. Punktuell findet eine<br />

Entwässerung mit Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung statt.<br />

Die typis<strong>ch</strong>e Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakteristik wird dank zusätzli<strong>ch</strong>er ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en im Rahmen<br />

der Agrarpolitik (AP) 2007 verstärkt. Der Lebensraum Fliessgewässer wird teilweise revitalisiert<br />

(vor allem Zubringer des Binnenkanals).<br />

Der Charakter und die Qualitäten der strukturrei<strong>ch</strong>en Lands<strong>ch</strong>aftskammern (z.B. Ausläufer Bergli und<br />

Bü<strong>ch</strong>el) sowie des Feu<strong>ch</strong>tgebietes Katzer nordöstli<strong>ch</strong> von Lienz werden erhalten. Zur Aufwertung dieser<br />

Gebiete werden die heute wenig strukturierten Lands<strong>ch</strong>aftskammern dur<strong>ch</strong> Hecken und Feldgehölze<br />

no<strong>ch</strong> stärker gegliedert. Diese dienen den aus den Hanglagen über die Ebene we<strong>ch</strong>selnden S<strong>ch</strong>alenwildarten<br />

glei<strong>ch</strong>zeitig als Leitstrukturen. Siedlungserweiterungen werden s<strong>ch</strong>onend vorgenommen und<br />

bewusst gestaltet (vgl. Geotopinventar, Objekte Altstätten 1 / Rüthi 1, Altstätten 2, Rüthi, Altstätten 3 /<br />

Rüthi 3 sowie Rüthi 4).<br />

Massnahmen<br />

Um eine standortgere<strong>ch</strong>te Nutzung der vers<strong>ch</strong>iedenen Bodentypen, besonders der empfindli<strong>ch</strong>en<br />

Halbmoorböden und des Fahlgleys, zu errei<strong>ch</strong>en sind Anreize nötig, die eine Extensivierung der Nutzung<br />

derselben ermögli<strong>ch</strong>en. Der intensive Ackerbau konzentriert si<strong>ch</strong> auf die Braunerdeböden. Diese<br />

werden au<strong>ch</strong> vornehmli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Meliorationen aufgewertet.<br />

Zur Si<strong>ch</strong>erung der Überlebensfähigkeit der im Gebiet ansässigen Landwirts<strong>ch</strong>aftbetriebe muss verhindert<br />

werden, dass weitere Flä<strong>ch</strong>en wertvollen Kulturlandes anderweitig genutzt werden und so für die<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft verloren gehen.<br />

Aus Si<strong>ch</strong>t des Naturs<strong>ch</strong>utzes besitzt dieser Entwicklungsraum eine besondere Verantwortung für den<br />

überregionalen Wildwe<strong>ch</strong>sel. Massnahmen sollen dem S<strong>ch</strong>alenwild einen mögli<strong>ch</strong>st einfa<strong>ch</strong>en We<strong>ch</strong>sel<br />

zum Rhein ermögli<strong>ch</strong>en. Aus lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist ein vorsi<strong>ch</strong>tiger Umgang mit dem S<strong>ch</strong>wemmfä<strong>ch</strong>er<br />

des Lienzer Ba<strong>ch</strong>es nötig. Besondere Sorgfalt erfordern au<strong>ch</strong> die Kulturlands<strong>ch</strong>aften des Bergli<br />

und des Bü<strong>ch</strong>els.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 39<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden Bodenpolitik<br />

Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Naturs<strong>ch</strong>utz, Siedlung und Infrastruktur, Ressourcen<br />

und Gefahren sowie Tourismus sind vor ihrer Realisierung auf ihren<br />

Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Melioration Erarbeitung konkreter Konzepte für umfassende Erneuerungen und<br />

grössere Instandstellungen<br />

Entwässerung des Gebietes Foren mit einer gezielten Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

und Übersandung der sackungsgefährdeten Böden<br />

Zur gezielten Verbesserung der Nutzungsbandbreite werden die oberflä<strong>ch</strong>enverdi<strong>ch</strong>teten<br />

Fahlgleyböden mit einer gezielten Lockerung mit<br />

ans<strong>ch</strong>liessender Sickerdrainage saniert<br />

Halbmoorböden und Fahlgley-Böden werden im Rahmen einer futterbaubetonten<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolge mit abgestufter Intensität genutzt<br />

Unterstützung von Initiativen zur<br />

Anpassung der Bewirts<strong>ch</strong>aftungste<strong>ch</strong>nik<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Wissen für standortgere<strong>ch</strong>te Bodennutzung,<br />

Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit s<strong>ch</strong>affen<br />

Vergrösserung des unternehmeris<strong>ch</strong>en<br />

Handlungsspielraumes<br />

Lebensräume/ Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Anreize für den Einsatz besonders na<strong>ch</strong>haltiger Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit und Spezialisierung<br />

(Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz, temporärer Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>)<br />

Einbezug des Mas<strong>ch</strong>inenringes zum überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz von<br />

Spezialmas<strong>ch</strong>inen (z.B. Maisfrässaat, Spezialmas<strong>ch</strong>inen für bodens<strong>ch</strong>onenden<br />

Ackerbau) die der na<strong>ch</strong>haltigen Bodenbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

dienen<br />

Förderung von Erfahrungsgruppen<br />

Information der Bewirts<strong>ch</strong>after über DZV, ÖQV und GAöL dur<strong>ch</strong> die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Beratung verstärken<br />

Die Bewirts<strong>ch</strong>after bei der Umsetzung dieser Programme unterstützen<br />

Kurse zur ri<strong>ch</strong>tigen Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en und wertvoller<br />

Biotoptypen<br />

Unterstützung von Projekten, die eine Diversifizierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

anstreben<br />

Förderung von Verarbeitungs- und Vermarktungskooperationen<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Das sehr strukturrei<strong>ch</strong>e Gebiet Oberer und Mittlerer Bü<strong>ch</strong>el sowie des<br />

Berglis wird dur<strong>ch</strong> die Förderung von dornenrei<strong>ch</strong>en Sträu<strong>ch</strong>ern und<br />

Gebüs<strong>ch</strong>en weiter aufgewertet<br />

Das Feu<strong>ch</strong>tgebiet Katzer wird aufgewertet, und in der Umgebung<br />

werden weitere Fla<strong>ch</strong>wassertümpel erstellt. Extensiv genutzte Pufferzonen<br />

stellen den nötigen S<strong>ch</strong>utz her<br />

In siedlungsnahen Berei<strong>ch</strong>en werden die Ho<strong>ch</strong>stammobstgärten gefördert<br />

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Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Pflanzung von Leitstrukturen, wie breiten Baumhecken oder Feldgehölzen,<br />

um dem S<strong>ch</strong>alenwild einen mögli<strong>ch</strong>st einfa<strong>ch</strong>en We<strong>ch</strong>sel zum<br />

Rhein zu ermögli<strong>ch</strong>en<br />

Der Binnenkanal wird mit einem breiten Wildkrautstreifen und ergänzenden<br />

Ufergehölzen naturnäher gestaltet und in einer späteren Phase<br />

ausgehend von den bestehenden Revitalisierungen weiter aufgewertet<br />

Pufferstreifen zum S<strong>ch</strong>utz vor störenden Einflüssen (z.B. entlang der<br />

Gräben, Hecken Umgebung Feu<strong>ch</strong>tgebiete)<br />

Auf der Grundlage eines konkretes Konzeptes werden die Zubringer<br />

des Binnenkanals abs<strong>ch</strong>nittweise revitalisiert (Unterlauf Dorfba<strong>ch</strong> Rüthi,<br />

Lienzer Ba<strong>ch</strong>)<br />

Aufwertung des Bahndammes und des Binnenkanalufers für Reptilien<br />

In Zusammenarbeit mit betroffenen Landwirten landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

weniger interessante Flä<strong>ch</strong>en als ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

auss<strong>ch</strong>eiden (stark staunasse Flä<strong>ch</strong>en, stark vernässte Flä<strong>ch</strong>en,<br />

Gebiete in denen si<strong>ch</strong> eine Entwässerung ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>haltig dur<strong>ch</strong>führen<br />

lässt), z.B. im Rahmen von Vernetzungen gemäss ÖQV<br />

Auss<strong>ch</strong>eidung eines siedlungsgliedernden Freiraumes im Berei<strong>ch</strong> des<br />

S<strong>ch</strong>wemmfä<strong>ch</strong>ers Lienz<br />

Ausdehnung des Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzes auf den gesamten Berei<strong>ch</strong> des<br />

Bergli und des Hügelzuges „Bü<strong>ch</strong>el“<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes,<br />

z.B. mit Hinweistafeln auf das Ruhebedürfnis vieler Arten in<br />

sensiblen Gebieten, wie dem S<strong>ch</strong>alenwildkorridor oder dem Feu<strong>ch</strong>tgebiet<br />

Katzer<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong> Lenkungsmassnahmen<br />

vermeiden<br />

Lenkung der Wanderer und Velofahrer dur<strong>ch</strong> eine geeignete Auss<strong>ch</strong>ilderung<br />

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Entwicklungsraum E5: „Binnenkanal - Rhein“<br />

Der Entwicklungsraum Binnenkanal-Rhein<br />

wird massgebli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die enge Verzahnung<br />

von Siedlung und Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

geprägt. Die hier vorherrs<strong>ch</strong>enden Fluvisole<br />

werden grösstenteils acker- und gemüsebauli<strong>ch</strong><br />

genutzt. Die Lands<strong>ch</strong>aft inmitten<br />

des weiten <strong>Rheintal</strong>s besitzt einen offenen<br />

Charakter.<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum „Binnenkanal-Rhein“ umfasst hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> junge Fluvisole, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den<br />

Einfluss der wiederholten Ablagerungen dur<strong>ch</strong> den Rhein gebildet haben. Diese Böden sind „lei<strong>ch</strong>t“,<br />

skelettarm und in der Textur herrs<strong>ch</strong>en sandige bis lehmige Anteile vor. Je na<strong>ch</strong> Ausgestaltung sind sie<br />

für den Gemüse- und Ackerbau geeignet. Generell kann man von einer uneinges<strong>ch</strong>ränkten Fru<strong>ch</strong>tfolgetaugli<strong>ch</strong>keit<br />

ausgehen. Dur<strong>ch</strong> ihren niedrigen Humus- und Tongehalt weisen sie eine geringe Retentionsfähigkeit<br />

und ein erhöhtes bis hohes Risiko für Sickerverluste auf. Diese Böden neigen bei unsa<strong>ch</strong>gemässer<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftung zu Vers<strong>ch</strong>lämmungen und innerer Verdi<strong>ch</strong>tung.<br />

Dieser Entwicklungsraum stellt mit seinen für den Ackerbau geeigneten Flä<strong>ch</strong>en ein wi<strong>ch</strong>tiges Produktions-<br />

und Entwicklungsgebiet der Landwirts<strong>ch</strong>aft dar. Dur<strong>ch</strong> die vielfältige Nutzungseignung der<br />

Böden sind gemis<strong>ch</strong>twirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Betriebe mit Acker- und Gemüsebau vorherrs<strong>ch</strong>end. Der Gemüseund<br />

Ackerbau, insbesondere Kartoffelbau, hat si<strong>ch</strong> in den letzten Jahren kontinuierli<strong>ch</strong> ausgedehnt. Im<br />

Norden und Süden des Entwicklungsraums wird s<strong>ch</strong>on heute auf grossen Flä<strong>ch</strong>en Gemüsebau betrieben.<br />

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Der Entwicklungsraum „Binnenkanal-Rhein“ gehört zu den offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften.<br />

Einzelbäume, Baumreihen, Winds<strong>ch</strong>utzstreifen und Baumhecken sind die prägenden naturnahen Elemente.<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete mit den dazu gehörenden Lebensgemeins<strong>ch</strong>aften besitzen im Entwicklungsraum<br />

nur eine punktuelle Bedeutung. Wi<strong>ch</strong>tig ist die Nähe zum Rheinvorland wie zum Alten Rhein in Diepoldsau.<br />

Daraus ergibt si<strong>ch</strong> eine Verantwortung für die Erhaltung der dort vorkommenden Arten. Die Fliessgewässer<br />

präsentieren si<strong>ch</strong> grösstenteils naturfern. Vers<strong>ch</strong>iedene Abs<strong>ch</strong>nitte wurden in den letzten<br />

Jahren revitalisiert (z.B. Zapfenba<strong>ch</strong>, Sickergraben).<br />

Der Entwicklungsraum „Binnenkanal-Rhein“ wird stark dur<strong>ch</strong> die angrenzende Autobahn A13 und die<br />

rheinnahen Siedlungen beeinflusst.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

In Zukunft wird der Entwicklungsraum „Binnenkanal-Rhein“ massgebli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die grosse Vielfalt an<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Kulturen geprägt. Die Landwirte nehmen mit der standortangepassten und s<strong>ch</strong>onenden<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftung des Kulturlandes ihre Verantwortung wahr und si<strong>ch</strong>ern damit ihre Existenzgrundlage.<br />

Aufgrund der agrarpolitis<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen wird si<strong>ch</strong> die Anzahl der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe<br />

laufend verringern. Die Betriebe werden zur Spezialisierung angehalten. Der Grossteil der ausges<strong>ch</strong>iedenen<br />

Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en wird ackerbauli<strong>ch</strong> genutzt. Die Fru<strong>ch</strong>tfolge vieler Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe wird<br />

in Zukunft vermehrt Spezialkulturen enthalten. Aufgrund der guten Bodeneignung wird si<strong>ch</strong> die Ackerund<br />

Gemüsebauflä<strong>ch</strong>e vermutli<strong>ch</strong> weiter ausdehnen. Der Viehbestand wird tendenziell zurückgehen.<br />

Der bodens<strong>ch</strong>onenden Bewirts<strong>ch</strong>aftung der Fluvisole wird eine no<strong>ch</strong> grössere Bedeutung ges<strong>ch</strong>enkt.<br />

Mit gezielten Bewirts<strong>ch</strong>aftungs- und Nutzungssystemen wird die Krümelstruktur verbessert. Die Düngung<br />

wird weiter optimiert und an den Bedarf der Kulturen angepasst.<br />

Die grösseren, permanent Wasser führenden Fliessgewässer (z.B. Werdenberger Binnenkanal, Zapfenba<strong>ch</strong>,<br />

Krummensee-Kanal) werden auf der Grundlage konkreter Konzepte abs<strong>ch</strong>nittweise revitalisiert.<br />

Sie werden dur<strong>ch</strong> einen grosszügigen Wildkrautstreifen und Ufergehölze vor Einflüssen aus der<br />

Umgebung ges<strong>ch</strong>ützt. Der Charakter der offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräume wird erhalten. Hier bilden Extensivwiesen,<br />

Buntbra<strong>ch</strong>en, Ackers<strong>ch</strong>onstreifen, Streueflä<strong>ch</strong>en und Ho<strong>ch</strong>staudenfluren entlang der Fliessgewässer<br />

ein Netz aus ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en.<br />

Die halboffenen Lands<strong>ch</strong>aftsräume werden dur<strong>ch</strong> Biotopvernetzungen no<strong>ch</strong> stärker akzentuiert. Dies<br />

ges<strong>ch</strong>ieht dur<strong>ch</strong> die Förderung vertikal rei<strong>ch</strong> gegliederter Hecken und Feldgehölze. Daneben sind au<strong>ch</strong><br />

offenere Lands<strong>ch</strong>aftsräume vorhanden. Der Entwicklungsraum Alter Rhein wird dur<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>affung<br />

von weiteren Fla<strong>ch</strong>wasserflä<strong>ch</strong>en in der Umgebung (Kieswerk Sieber, Weiher „Agersten“, im Berei<strong>ch</strong><br />

von Gehölzen, Waldflä<strong>ch</strong>en und bestehenden Fliessgewässern) als Lebensraum für Amphibien aufgewertet.<br />

Der überregionale Wildwe<strong>ch</strong>sel na<strong>ch</strong> Vorarlberg wird wieder gewährleistet.<br />

Die lands<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> bedeutsamen Räume, insbesondere zwis<strong>ch</strong>en Oberriet und Montlingen<br />

sowie zwis<strong>ch</strong>en Montlingen und Kriessern bleiben in ihrem Charakter erhalten (vgl. Geotopinventar,<br />

Objekte Rüthi 5, Oberriet 2-6, Oberriet 8).<br />

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Massnahmen<br />

Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> vor allem auf eine na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der Fluvisole. Ein besonderes<br />

Augenmerk wird in Zukunft auf die bedarfsgere<strong>ch</strong>te Düngung gelegt, um das Risiko für Sickerverluste<br />

zu minimieren. Mit einer s<strong>ch</strong>onenden Bodenbearbeitung werden die Bodenstruktur gefördert<br />

und Vers<strong>ch</strong>lämmungen verhindert. Die Landwirts<strong>ch</strong>aft wird im Sinne der Na<strong>ch</strong>haltigkeit in ihrer<br />

ökonomis<strong>ch</strong>en, ökologis<strong>ch</strong>en und sozialen Dimension modernisiert.<br />

Der Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakter mit seinen offenen und halboffenen Berei<strong>ch</strong>en wird no<strong>ch</strong> stärker akzentuiert.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Anreize zur Extensivierung von Flä<strong>ch</strong>en in überwiegend intensiv genutzten Gebieten werden<br />

ges<strong>ch</strong>affen. Dadur<strong>ch</strong> wird das Gebiet als Lebensraum der Leitarten, die offene und halboffene<br />

Lebensräume bevorzugen, aufgewertet.<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden Bodenpolitik<br />

Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Siedlung und Infrastruktur, Tourismus sowie Naturs<strong>ch</strong>utz<br />

sind vor ihrer Realisierung auf ihren Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen.<br />

Unterstützung von Initiativen zur<br />

Anpassung der Bewirts<strong>ch</strong>aftungste<strong>ch</strong>nik<br />

und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

Wissen für standortgere<strong>ch</strong>te Bodennutzung,<br />

Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

und Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit s<strong>ch</strong>affen<br />

Vergrösserung des unternehmeris<strong>ch</strong>en<br />

Handlungsspielraumes<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Anreize für den Einsatz besonders na<strong>ch</strong>haltiger Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmethoden<br />

Strukturverbesserung des Bodens mittels Zwis<strong>ch</strong>enfutterbau, Gründüngung<br />

und Zufuhr von organis<strong>ch</strong>er Substanz<br />

reduzierter Einsatz s<strong>ch</strong>neidender Bearbeitungsmas<strong>ch</strong>inen<br />

Bedarfsgere<strong>ch</strong>te Düngung<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit und Spezialisierung<br />

(Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz, Vermarktung, temporärer Flä<strong>ch</strong>enabtaus<strong>ch</strong>)<br />

Einbezug des Mas<strong>ch</strong>inenringes zum überbetriebli<strong>ch</strong>en Einsatz von<br />

Spezialmas<strong>ch</strong>inen die der na<strong>ch</strong>haltigen Bodenbewirts<strong>ch</strong>aftung dienen<br />

Förderung von Erfahrungsgruppen<br />

Information der Bewirts<strong>ch</strong>after über DZV, ÖQV und GAöL dur<strong>ch</strong> die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Beratung verstärken<br />

Die Bewirts<strong>ch</strong>after bei der Umsetzung dieser Programme unterstützen<br />

Kurse zur ri<strong>ch</strong>tigen Pflege ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en und wertvoller<br />

Biotoptypen<br />

Unterstützung von Projekten, die eine Diversifizierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

anstreben<br />

Förderung von Verarbeitungs- und Vermarktungskooperationen zur<br />

Ers<strong>ch</strong>liessung neuer Absatzkanäle<br />

Förderung der überbetriebli<strong>ch</strong>en Zusammenarbeit zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Für die Leitarten der offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräume Feldhase und Feldler<strong>ch</strong>e<br />

werden zwis<strong>ch</strong>en Kriessern und Montlingen Massnahmen getroffen,<br />

die den Charakter der Lands<strong>ch</strong>aft erhalten. Lands<strong>ch</strong>aftsgliedernde<br />

Ho<strong>ch</strong>strukturen werden aufgewertet aber in ihrer Ausdehnung ni<strong>ch</strong>t<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 44<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und<br />

entwickeln<br />

weiter gefördert<br />

In Gebieten mit bestehenden Reptilien- und Amphibienvorkommen<br />

werden Massnahmen zur Erweiterung und Aufwertung ihres Lebensraums<br />

ergriffen. Insbesondere im Nahberei<strong>ch</strong> des Alten Rheins (Kieswerk<br />

Sieber, Weiher „Agersten“ im Berei<strong>ch</strong> von Gehölzen, Waldflä<strong>ch</strong>en<br />

und Fliessgewässern) werden für Amphibien geeignete Fla<strong>ch</strong>wassertümpel<br />

ges<strong>ch</strong>affen (Leitart: Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

In den halboffenen Lands<strong>ch</strong>aftsräumen werden im Rahmen der Vernetzung<br />

gemäss ÖQV weiter gliedernde Massnahmen für die Leitart<br />

Feldhase getroffen<br />

Rei<strong>ch</strong> gegliederte Feldgehölze, Baum- und Niederhecken mit dornigen<br />

Strau<strong>ch</strong>arten, Wildkrautfluren entlang Parzellengrenzen und Gräben<br />

Im Berei<strong>ch</strong> der Öko-Brücke über die A13 wird der We<strong>ch</strong>sel na<strong>ch</strong> Vorarlberg<br />

für das Rot- und Rehwild dur<strong>ch</strong> die Vervollständigung und Aufwertung<br />

der Netz- und Leitstrukturen gefördert. Hier werden Störungen<br />

minimiert. Weiter sollen Koordinationss<strong>ch</strong>ritte mit dem grenznahen<br />

Ausland eingeleitet werden (Abstimmung der Jagdvors<strong>ch</strong>riften mit der<br />

dur<strong>ch</strong> die Öko-Brücke eingeleitete Aufwertung der Wildwanderung)<br />

Im Gebiet Hirs<strong>ch</strong>ensprung werden die We<strong>ch</strong>selmögli<strong>ch</strong>keiten vom<br />

Blattenberg zu den nahen Hanglagen verbessert (entlang Hangfuss<br />

oder Verbindung über den Hirs<strong>ch</strong>ensprung). Für die definitive Auswahl<br />

der geeigneten Massnahmen ist angesi<strong>ch</strong>ts der s<strong>ch</strong>wierigen Ausgangslage<br />

eine vertiefende Bearbeitung dieses Problems erforderli<strong>ch</strong><br />

Für die Rehe werden speziell nördli<strong>ch</strong> von Kriessern und südli<strong>ch</strong> von<br />

Diepoldsau entlang von Gräben und Gewässern Leit- und Vernetzungsstrukturen<br />

gefördert, wobei vor allem au<strong>ch</strong> eine Vernetzung mit<br />

den Gebieten Hö<strong>ch</strong>stern und Moosanger gesu<strong>ch</strong>t wird<br />

Lange Randlinien, abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e Vegetation (Extensivwiesen,<br />

Buntbra<strong>ch</strong>en), ungedüngte Krautsäume entlang von Hecken und<br />

Gewässern<br />

Alternierende Nutzung der Krautsäume<br />

In Zusammenarbeit mit betroffenen Landwirten landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

weniger intressante Flä<strong>ch</strong>en als ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en auss<strong>ch</strong>eiden<br />

(stark staunasse Flä<strong>ch</strong>en, stark vernässte Flä<strong>ch</strong>en, Gebiete in<br />

denen si<strong>ch</strong> eine Entwässerung ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>haltig dur<strong>ch</strong>führen lässt)<br />

Wiederbewässerung des Giessen Balanggen prüfen; Revitalisierung<br />

Quellaufstoss Gassermad (südli<strong>ch</strong> Strasse Kriessern-Rebstein)<br />

Siedlungsgliedernde Freiräume zwis<strong>ch</strong>en Oberriet und Montlingen<br />

sowie südli<strong>ch</strong> von Kriessern erhalten und vergrössern<br />

Verfäls<strong>ch</strong>ungen der lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Grenze Riet – Rheins<strong>ch</strong>otter<br />

vermeiden; Grenze mit Gestaltungselementen lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> betonen<br />

Waldbild der Talwälder (Sand Rüthi) erhalten und in verfäls<strong>ch</strong>ten<br />

Berei<strong>ch</strong>en aufwerten<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere die<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Balanggen, Bü<strong>ch</strong>el bei Rüthi, Zollamt<br />

Diepoldsau)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 45<br />

Entwicklungsraum E6: „Bannriet-Dreier”<br />

Charakterisierung<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> extensiv bis intensiv genutzter Talraum mit vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong>er Nutzung. Der<br />

Entwicklungsraum hat eine besondere Verantwortung für die Erhaltung der regionalen Naturwerte<br />

insbesondere im Berei<strong>ch</strong> der Feu<strong>ch</strong>tgebiete mit den national bedeutsamen Fla<strong>ch</strong>moorflä<strong>ch</strong>en Bannriet/Spitzmäder<br />

sowie zahlrei<strong>ch</strong>en kleineren eingestreuten Feu<strong>ch</strong>tgebieten. In Teilgebieten (z.B. Burst)<br />

und entlang der Fliessgewässer prägen Feldgehölze und Heckenzüge das Lands<strong>ch</strong>aftsbild. Hier liegen<br />

zudem nationale Prioritäten des ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>s. Der Entwicklungsraum bildet das Zentrum<br />

eines Kernraumes gemäss BUWAL-Studie.<br />

Der Entwicklungsraum ist das Kerngebiet der Vogelwelt im Talraum mit zahlrei<strong>ch</strong>en seltenen und gefährdeten<br />

Arten (Gelbspötter und Pirol in Gehölzen und Heckenzügen; Rohrammer und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger<br />

in Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en; Sumpfrohrsänger an den Grabenbös<strong>ch</strong>ungen; S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en in den Bra<strong>ch</strong>und<br />

Streuflä<strong>ch</strong>en ).<br />

Au<strong>ch</strong> für die Amphibienvorkommen bildet der Entwicklungsraum mit Arten wie Laubfros<strong>ch</strong>, Gelbbau<strong>ch</strong>unke<br />

oder Kammmol<strong>ch</strong> das wi<strong>ch</strong>tigste Kerngebiet im Talraum. Er ist im kantonalen Ri<strong>ch</strong>tplan als<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 46<br />

Lebensraum bedrohter Arten (S<strong>ch</strong>ongebiet) ausgewiesen. Der Entwicklungsraum hat eine wi<strong>ch</strong>tige<br />

Funktion im Berei<strong>ch</strong> der lokalen Naherholung (Bannriet/Burst).<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Bodentyp Der Boden besteht im nordöstli<strong>ch</strong>en Teil aus Moorböden (grundnass,<br />

skelettfrei) im südwestli<strong>ch</strong>en Teil aus Gleyboden (Alluvialer Buntgley,<br />

skelettarm)<br />

Strukturen Vereinzelt sind Einzelbäume vorhanden; Wildkrautfluren sind teilweise<br />

am Rand der Feu<strong>ch</strong>tgebiete eingestreut<br />

Gewässer Der Entwicklungsraum stellt ein S<strong>ch</strong>werpunktgebiet für die Revitalisierung<br />

der Fliessgewässer dar<br />

Reptilien Mit Vorkommen von Ringelnatter und Zauneide<strong>ch</strong>se ist der Entwicklungsraum<br />

ein Kerngebiet für die Reptilien<br />

Feldhase / Reh Hier liegt ein Kerngebiet für Reh und Feldhase. Der Entwicklungsraum<br />

steht im Mittelpunkt der Rehwanderungen im Talraum<br />

Ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong> In diesem Gebiet fanden s<strong>ch</strong>werpunktmässig die Aufwertungen von Pro<br />

Riet sowie SSVG statt<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz Wi<strong>ch</strong>tige Moorflä<strong>ch</strong>en sind als Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete bezei<strong>ch</strong>net<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung passt si<strong>ch</strong> den standörtli<strong>ch</strong>en Gegebenheiten an und berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

insbesondere die von den Bodeneigens<strong>ch</strong>aften vorgegebenen Rahmenbedingungen. Das Gebiet steht<br />

im Zentrum eines nationalen Interesses für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>. Die entspre<strong>ch</strong>enden Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

gilt es im Rahmen der Neuausri<strong>ch</strong>tung der Agrarpolitik (z.B. Öko-Qualitätsverordnung) zu nutzen.<br />

Die vorhandenen Naturwerte werden erhalten und gefördert. Der Entwicklungsraum bildet den Kernraum<br />

des Naturs<strong>ch</strong>utzes in den Tallagen des Planungsgebietes, und entspre<strong>ch</strong>end sollen hier s<strong>ch</strong>werpunktmässig<br />

die Aufwertungen konzentriert werden. Ziel ist die gezielte und sinnvolle Ergänzung der<br />

ho<strong>ch</strong>wertigen Strukturen der Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete von nationaler Bedeutung (Bannriet und Spitzmäder),<br />

beispielsweise mit Feu<strong>ch</strong>twiesen, rei<strong>ch</strong>en Gehölzstrukturen, naturnahen Fliessgewässern, vereinzelt<br />

trockenen Magerwiesen und Ho<strong>ch</strong>staudenfluren.<br />

Aus dem Entwicklungsraum bestehen vielfältige Verbindungen zu anderen wertvollen Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en<br />

(Hö<strong>ch</strong>stern, Moosanger, Hilpert, Wi<strong>ch</strong>enstein). Insbesondere den Fliessgewässern und ihren<br />

Uferberei<strong>ch</strong>en kommt hier eine wi<strong>ch</strong>tige verbindende Funktion zu.<br />

Der Verantwortung für die Erhaltung seltener und gefährdeter Arten wird zudem dur<strong>ch</strong> gezielte Artens<strong>ch</strong>utzmassnahmen<br />

Re<strong>ch</strong>nung getragen.<br />

Leitarten sind: Laubfros<strong>ch</strong>, Kammmol<strong>ch</strong>, Gelbspötter, Pirol, Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger, Sumpfrohrsänger,<br />

Ringelnatter.<br />

Der lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aspekt der Torfsti<strong>ch</strong>lands<strong>ch</strong>aft und ihrer Umgebung bleibt erhalten. Zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete, Gehölze und Extensivflä<strong>ch</strong>en erhöhen die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Attraktivität (vgl. Geotopinventar,<br />

Objekt Altstätten 6 / Oberriet 7).<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 47<br />

Der Entwicklungsraum bietet Mögli<strong>ch</strong>keiten für die Naherholung, für die Aspekte Ruhe, Ästhetik und<br />

Wissensvermittlung sowie das spezielle Naturerlebnis.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Anpasssung der Nutzung Im Vordergrund steht das Produkt Ökologie und Lands<strong>ch</strong>aft. Die Anpassung<br />

der Nutzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen<br />

Landwirten und na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit auf der Basis einer betriebli<strong>ch</strong>en<br />

und ökologis<strong>ch</strong>en Detailplanung<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

/ Aufwertung Fliessgewässer<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Auf der Grundlage des <strong>LEK</strong> Voraussetzungen für die Anwendung der<br />

Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) s<strong>ch</strong>affen (Detailplanung)<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en (Bannriet, Burst, Spitzmäder) als Lebensräume<br />

für Rohrammer und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger (Arrondierungen, grosszügige<br />

Ergänzungen)<br />

Auf der Grundlage eines ÖQV-Konzeptes werden zwis<strong>ch</strong>en den grossen<br />

Gebieten weitere Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en als Deckungsstrukturen und<br />

Verbindungselemente ges<strong>ch</strong>affen<br />

Ho<strong>ch</strong>stauden- und Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en (Buntbra<strong>ch</strong>en) als Lebensräume für<br />

das S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en und Deckungsräume für den Feldhasen<br />

Ausweisung des Entwicklungsraumes als Vogels<strong>ch</strong>utzgebiet (Eintrag in<br />

die Luftfahrthinderniskarte)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden zusätzli<strong>ch</strong>e Vernetzungsstrukturen<br />

aufgebaut und die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

standortgere<strong>ch</strong>te Einzelbäume, Hecken, Gehölze<br />

aufgelockerte, vertikal rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze für Gelbspötter und<br />

Pirol (im Rahmen des Gehölzunterhaltes)<br />

kleinere Hecken- und Gehölzstrukturen oder Gebüs<strong>ch</strong>gruppen<br />

extensive Nutzungsränder (z.B. Pufferstreifen, Krautsaum entlang der<br />

Gehölze)<br />

S<strong>ch</strong>affung zusätzli<strong>ch</strong>er Amphibienlai<strong>ch</strong>gebiete (periodis<strong>ch</strong> austrocknende<br />

und ni<strong>ch</strong>t austrocknende Gewässer)<br />

Förderung von Reptilien dur<strong>ch</strong> das Anlegen von Haufen aus Holz oder<br />

S<strong>ch</strong>nittgut an besonnten Standorten<br />

Auf der Grundlage eines zu erarbeitenden Konzeptes werden Mittlerer<br />

und Äusserer Seegraben im Gebiet des Entwicklungsraumes revitalisiert<br />

(evtl. Bannrietgraben, s.u.)<br />

Im Hinblick auf eine mögli<strong>ch</strong>e Revitalisierung des Binnenkanals werden<br />

die notwendigen Vorabklärungen getroffen<br />

Überprüfung von Auflassungsmögli<strong>ch</strong>keiten von Gräben (z.B. Oberer<br />

Berei<strong>ch</strong> Bannrietgraben)<br />

Ausweisung von genügend breiten extensiv genutzten Uferberei<strong>ch</strong>en.<br />

Angepasster Unterhalt der Grabenbös<strong>ch</strong>ungen (Etappierte S<strong>ch</strong>nittnutzung,<br />

vegetationsabhängige Mahd etc.)<br />

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Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und<br />

entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Gezielte Bekämpfung von Problempflanzen (Neophyten) wie z.B. der<br />

Kanadis<strong>ch</strong>en und Spätblühenden Goldrute<br />

Formale Werte langfristig absi<strong>ch</strong>ern dur<strong>ch</strong> Erlass eines Geotops<strong>ch</strong>utzgebietes<br />

Detailkartierung der vorhandenen natur- und kulturlands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Werte (z.B. Torfsti<strong>ch</strong>kanten) vornehmen<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes,<br />

z.B. mit Informationstafeln, die auf die speziellen Bedürfnisse<br />

der Tierarten im Gebiet aufmerksam ma<strong>ch</strong>en<br />

Es finden keine mit Lärm oder Beunruhigung verbundene Aktivitäten<br />

statt (z.B. Sportanlässe, Opern Air, Modellflug, Helikopter-Flugs<strong>ch</strong>ulung<br />

etc.)<br />

Leinenzwang für Hunde und Wegegebot helfen, die Ruhebedürfnisse<br />

des Wildes si<strong>ch</strong>erzustellen<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (Freizeit und Erholung usw.) dur<strong>ch</strong> Lenkungsmassnahmen<br />

vermeiden<br />

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Entwicklungsraum E7: „Rhein und Rheinvorland“<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum wird futterbauli<strong>ch</strong> genutzt, wobei aus Gründen mögli<strong>ch</strong>er Ho<strong>ch</strong>wassererosion im<br />

Rheinvorland eine ges<strong>ch</strong>lossene Grasnarbe zu erhalten ist. Eine ackerbauli<strong>ch</strong>e Nutzung ist ni<strong>ch</strong>t erlaubt.<br />

Der Hauptteil der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e mehrerer Betriebe befindet si<strong>ch</strong> im Rheinvorland.<br />

Der kiesige Untergrund begünstigt das Entstehen von trockenen Magerwiesen, die - insbesondere<br />

entlang der Dämme - teilweise nationale Bedeutung erlangt haben. Dem Raum ist gesamthaft eine<br />

regionale Bedeutung für Extensivflä<strong>ch</strong>en zuzuspre<strong>ch</strong>en.<br />

Die Kiesinseln im Rhein oberhalb Oberriet wie au<strong>ch</strong> die Extensivflä<strong>ch</strong>en bilden wi<strong>ch</strong>tige Kerngebiete für<br />

die Vogelwelt.<br />

Besondere Bedeutung hat der Raum für die Trinkwasserversorgung, es finden si<strong>ch</strong> mehrere Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen.<br />

Der ganze Entwicklungsraum ist zudem als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen.<br />

Der Entwicklungsraum ist für die lokale Bevölkerung als Naherholungsgebiet von grosser Bedeutung. Er<br />

enthält zudem wesentli<strong>ch</strong>e Strecken einer nationalen Radwanderroute.<br />

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Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Bodentyp Rohfluvisol (karbonathaltiger Rohfluvisol, sandiger Lehm bis Sand) bis<br />

Fluvisol (gleyiger Fluvisol, skelettarm, karbonatrei<strong>ch</strong>, sandiger Lehm bis<br />

S<strong>ch</strong>lufflehm)<br />

Strukturen vereinzelt Gehölze entlang der Dämme<br />

Gewässer teils sind kleinere Regenwasser-Ausglei<strong>ch</strong>sbecken der Autobahn<br />

vorhanden<br />

Reptilien Kern- und Aufwertungsgebiet, insbesondere für die Zauneide<strong>ch</strong>se<br />

Feldhase Rheinvorland bietet Lebensraum<br />

Wildwe<strong>ch</strong>sel einzelne Wildwe<strong>ch</strong>sel dur<strong>ch</strong>ziehen den Lands<strong>ch</strong>aftsraum, der jedo<strong>ch</strong><br />

aufgrund der Isolation dur<strong>ch</strong> die Autobahn vor allem in der Nord-<br />

Südri<strong>ch</strong>tung ein verbindendes Element darstellt. Wesentli<strong>ch</strong>es quer<br />

verbindendes Element ist die Öko-Brücke bei Rüthi<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete nur vereinzelt vorhanden (Balanggen, einzelne Rheindammflä<strong>ch</strong>en)<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum wird au<strong>ch</strong> weiterhin extensiv bis mittelintensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzt. Insbesondere<br />

die Vorländer bieten den Betrieben eine ergänzende Futterbasis. Allerdings gehört das Rheinvorland<br />

zum Gewässer und dient in erster Linie dem Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz (Überflutungsgebiet). Die<br />

Inhalte des Nutzungs- / S<strong>ch</strong>utzkonzeptes für den Alpenrhein (RHEINUNTERNEHMEN, 2001) werden<br />

kommuniziert, diskutiert und zusammen mit der Landwirts<strong>ch</strong>aft umgesetzt.<br />

Die grosse Bedeutung des Entwicklungsraumes für die regionale Naherholung bleibt bestehen. Er deckt<br />

au<strong>ch</strong> zukünftig Bedürfnisse im Berei<strong>ch</strong> Radfahren, Inlineskaten und Wandern ab. Neu soll er vermehrt<br />

der „Naturerholung“ dienen. Zentrales Element bildet hierfür ein revitalisierter Rheinabs<strong>ch</strong>nitt. Dieser<br />

soll glei<strong>ch</strong>zeitig zu einer Entlastung der Naturräume des Alten Rheins beitragen. Die nationale Radwanderroute<br />

wird zudem zur Information über die Region und die Lands<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te genutzt.<br />

Die Massnahmen im Berei<strong>ch</strong> Natur und Lands<strong>ch</strong>aft zielen primär auf eine Stärkung des Extensivflä<strong>ch</strong>enanteils.<br />

Mittel- bis langfristig soll im Nahberei<strong>ch</strong> zu den bestehenden ökologis<strong>ch</strong>en Werten<br />

Balanggen und Fohlenhof gegenüber dem landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzungskonzept eine zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Erhöhung des Extensivwiesenanteils errei<strong>ch</strong>t werden. Trittsteine stellen die Verbindung zwis<strong>ch</strong>en<br />

diesen S<strong>ch</strong>werpunkten in Nord-Süd Ri<strong>ch</strong>tung sowie zwis<strong>ch</strong>en Aussen- und Innendamm si<strong>ch</strong>er. Zentrales<br />

verbindendes Element bildet dabei ein dur<strong>ch</strong>gehend extensiv genutztes Ho<strong>ch</strong>wuhr. Hier sollen<br />

zudem Kleinstrukturen (Ast-, Steinhaufen), Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en und Kleingehölze die in den Vorländern aus<br />

Gründen des Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utzes meist fehlenden Deckungsräume (z.B. für den Feldhasen, Reptilien<br />

etc.) bereitstellen.<br />

Leitarten für die ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklung sind Feldhase, S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en, Flussregenpfeifer (südli<strong>ch</strong><br />

Oberriet), Zauneide<strong>ch</strong>se.<br />

Zudem soll dur<strong>ch</strong> den Blütenrei<strong>ch</strong>tum der Extensivwiesen und das „Pat<strong>ch</strong>work“ aus Flä<strong>ch</strong>en mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>em<br />

Nutzungszeitpunkt eine lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Untergliederung im Berei<strong>ch</strong> der Vorländer errei<strong>ch</strong>t<br />

werden. Der Entwicklungsraum soll für die Tierwelt einen Ruheraum darstellen (Jagdgebiet mit Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />

für spezielle Arten).<br />

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Die bestehenden lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Qualitäten und naturnahen Elemente (insbesondere das Kriessener<br />

Wäld<strong>ch</strong>en werden erhalten und in Bezug auf die Baumartenzusammensetzung aufgewertet (vgl. Geotopinventar,<br />

Objekt O 9).<br />

Die Grundwasserleiter liefern langfristig Grundwasser von guter Trinkwasserqualität.<br />

Der Wasserlebensraum soll langfristig eine Aufwertung im Berei<strong>ch</strong> des Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>s erfahren.<br />

Der dabei neu gestaltete Raum zwis<strong>ch</strong>en den Ho<strong>ch</strong>wasserdämmen bedeutet au<strong>ch</strong> eine wesentli<strong>ch</strong>e<br />

lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>erung. Die Revitalisierung erfolgt in zwei Phasen:<br />

1. Revitalisierung nördli<strong>ch</strong>er Abs<strong>ch</strong>nitt Landesgrenze bis Rheinbrücke Widnau-Diepoldsau. Primäre<br />

Zielsetzung ist die Deckung der Bedürfnisse der Naherholung in der Region (stärkere gestalteris<strong>ch</strong>e<br />

Eingriffe);<br />

2. südli<strong>ch</strong>er Abs<strong>ch</strong>nitt Rheinbrücke Widnau-Diepoldsau bis Landesgrenze. Dieser dient primär<br />

dem Naturs<strong>ch</strong>utz. Es sind Flä<strong>ch</strong>en im Berei<strong>ch</strong> des Vorlandes für eine kontrollierte, eigendynamis<strong>ch</strong>e<br />

Entwicklung des Rheins bereitzustellen (geringe gestalteris<strong>ch</strong>e Eingriffe).<br />

Diese konzeptionelle Vorstellung geht davon aus, dass bei der wa<strong>ch</strong>senden Bevölkerungszahl in<br />

der Region mittelfristig ergänzende Erholungsräume unumgängli<strong>ch</strong> sind, wenn die bestehenden<br />

naturnahen Gebiete ni<strong>ch</strong>t weiter unter Druck geraten sollen. Ein Potenzial hierzu ergibt si<strong>ch</strong> bei<br />

einer Revitalisierung der genannten Rheinabs<strong>ch</strong>nitte. Au<strong>ch</strong> im nördli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>nitt ist eine naturnahe<br />

Umgestaltung vorgesehen. Neben den Anliegen des Naturs<strong>ch</strong>utzes soll hier jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> eine<br />

gelenkte, naturgebundene Naherholung Platz haben, die dem Verweilen in naturnaher Umgebung<br />

dient. Entspre<strong>ch</strong>end soll auf feste Einri<strong>ch</strong>tungen (z.B. Badeanstalten) verzi<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Umsetzung des Nutzungs- / S<strong>ch</strong>utzkonzeptes für den Alpenrhein<br />

(Ausweisung ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en) im Rahmen der ÖQV<br />

Extensivierung sämtli<strong>ch</strong>er Bös<strong>ch</strong>ungsflä<strong>ch</strong>en des Rheindammes (Innen-<br />

wie Aussenseite) sowie des angrenzenden Dammvorlandes<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Extensivflä<strong>ch</strong>en (Extensivwiesen, Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en) in den<br />

ökologis<strong>ch</strong>en Kernberei<strong>ch</strong>en Balanggen und Fohlenhof<br />

Abs<strong>ch</strong>nittsweise Pflege des Mittelgerinnewuhrs (Bus<strong>ch</strong>werk in vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Sukzessionsstadien)<br />

Nährstoffflüsse im gesamten Rheinvorland auf die Anliegen des<br />

Grundwasser- und Gewässers<strong>ch</strong>utzes optimieren<br />

Auss<strong>ch</strong>eidung von Jagds<strong>ch</strong>onstrecken für Wasser-und Watvögel in den<br />

Kerngebieten Balanggen und Fohlenhof sowie im Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong><br />

Langfristig: Erlass von Eins<strong>ch</strong>ränkungen bezügli<strong>ch</strong> der Jagd für spezielle<br />

Wasser- und Watvogelarten sowie den Feldhasen (z.B. im Rahmen<br />

der Neuverpa<strong>ch</strong>tung im Jahr 2008). Die Umsetzung sol<strong>ch</strong>er Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />

und die Bezei<strong>ch</strong>nung von Ausnahmen ist Sa<strong>ch</strong>e des Finanzdepartementes<br />

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Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Natur- und Erholungsraum Rheinvorland<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Mittelfristig und im Rahmen eines Vernetzungskonzeptes gemäss ÖQV<br />

„Biotopverbindungen“ zwis<strong>ch</strong>en dem Rheindamm oberhalb Oberriet,<br />

den Kernberei<strong>ch</strong>en Balanggen und Fohlenhof und der Revitalisierung<br />

Diepoldsau herstellen<br />

In Zusammenarbeit mit den Landwirten punktuelle Lebensraumverbesserungen<br />

umsetzen:<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Deckungsräume (Gebüs<strong>ch</strong>e, Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en)<br />

entlang des Ho<strong>ch</strong>wuhres für Reptilien (Leitart Zauneide<strong>ch</strong>se)<br />

Südli<strong>ch</strong> Oberriet: S<strong>ch</strong>affen bzw. Offenhalten von Brutgelegenheiten in<br />

der Umgebung des Rheinbettes für den Flussregenpfeifer (offene<br />

Kiesflä<strong>ch</strong>en, vegetationsarme steinige Ruderalflä<strong>ch</strong>en)<br />

Erhalt vegetationsarmer Steinpflästerung auf Wasserseite (Blauflügelige<br />

Ödlands<strong>ch</strong>recke)<br />

Im Rahmen einer separaten Planung die etappierte Umsetzung einer<br />

grossräumiger Revitalisierung im Dienste der Erholung und der ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Aufwertung einleiten:<br />

Kurzfristig: Kommunikation, Diskussion und Umsetzung des Nutzungs- /<br />

S<strong>ch</strong>utzkonzeptes für den Alpenrhein und Umsetzung zusammen mit<br />

den Landwirten (Ausweisung ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en)<br />

Mittelfristig: Ausweisung weiterer Extensivflä<strong>ch</strong>en in den Kerngebieten<br />

Balanggen und Fohlenhof<br />

Langfristig: Neuorientierung von Betrieben aufgrund der Aufgabe der<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzung des Vorlandes im Berei<strong>ch</strong> der Rheinrevitalisierung<br />

Unterstützung des Projektes Rheinausweitung am Illspitz (Vorarlberg)<br />

Aufwertung Fliessgewässer Revitalisierung des Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es; Abtiefung des Vorlandes,<br />

Aufweitungen mit Ausbildung von Nebenarmen und kleineren<br />

Gehölzgruppen bzw. Übers<strong>ch</strong>wemmungsflä<strong>ch</strong>en<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Waldbild der Talwälder (Kriessener Wäld<strong>ch</strong>en) erhalten und in verfäls<strong>ch</strong>ten<br />

Berei<strong>ch</strong>en aufwerten<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes,<br />

z.B. mit Hinweistafeln<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Freizeit und Erholung dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

Radwanderweg erhalten<br />

Auf die Asphaltierung der Wege im Rheinvorland und auf dem Rheindamm<br />

soll verzi<strong>ch</strong>tet werden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere die<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (St.Margrethen/Au, Widnau/Au, Rheinspitz<br />

Diepoldsau)<br />

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Entwicklungsraum E8: „Alter Rhein”<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum umfasst den beidseitig von Gehölzen gesäumten grundwassergespiesenen<br />

Altlauf des Rheines, der gesamthaft (ausser Strandbad) als Lebensraum-S<strong>ch</strong>ongebiet, teilweise als<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet und als kommunales Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiet ausgewiesen ist. Er wird ni<strong>ch</strong>t landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

genutzt, dafür stark von Erholungssu<strong>ch</strong>enden frequentiert. Für die Naherholung hat er<br />

regionale Bedeutung (Wanderweg, offene Wasserflä<strong>ch</strong>en), vereinzelt sind Intensiverholungsberei<strong>ch</strong>e<br />

eingestreut (Strandbad, Grillstellen).<br />

Der Entwicklungsraum beinhaltet die grösste stehende Wasserflä<strong>ch</strong>e im Alpenrheintal mit entspre<strong>ch</strong>ender<br />

Bedeutung für die Tierwelt (z.B. Flusssees<strong>ch</strong>walbenkolonie, seltene Libellenarten). Vereinzelte<br />

S<strong>ch</strong>ilfflä<strong>ch</strong>en bieten zudem einen wi<strong>ch</strong>tigen Lebensraum für Feu<strong>ch</strong>tgebietsbewohner (Sumpf- und<br />

Tei<strong>ch</strong>rohrsänger). Au<strong>ch</strong> aus botanis<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist das Gebiet mit Vorkommen von vers<strong>ch</strong>iedenen selten<br />

Pflanzenarten als interessant einzustufen. Die gut strukturierten Gehölz- und Heckenzüge bilden zudem<br />

ein Kerngebiet für die Vogelwelt (Leitarten: Gelbspötter, Pirol). Au<strong>ch</strong> für Amphibien (Gelbbau<strong>ch</strong>unke,<br />

Laubfros<strong>ch</strong>) und Reptilien (Ringelnatter, Zauneide<strong>ch</strong>se) bietet der Entwicklungsraum, zumindest auf<br />

Teilflä<strong>ch</strong>en, gute Lebensraumbedingungen.<br />

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Der Alte Rhein zählt zu den wi<strong>ch</strong>tigsten Fis<strong>ch</strong>ereigewässern mit rei<strong>ch</strong>er Artenvielfalt. Teile dienen der<br />

Wasserversorgung (Zone S2), und das ganze Gebiet ist als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Erhaltung und Stärkung der vorhandenen Naturwerte stehen im Mittelpunkt, insbesondere soll der<br />

„Auenaspekt“ einer offenen Wasserflä<strong>ch</strong>e mit den Gehölzzügen langfristig erhalten bleiben. Daneben<br />

werden die bestehenden Vorstellungen zur Revitalisierung konkretisiert und mit Aspekten einer „dynamis<strong>ch</strong>en<br />

Aue“ (z.B. Fla<strong>ch</strong>wasserberei<strong>ch</strong>e, li<strong>ch</strong>te Stellen oder Totholz) gezielt gefördert.<br />

Eine grenzübers<strong>ch</strong>reitende Zusammenarbeit sowie eine Vernetzung ins ans<strong>ch</strong>liessend intensiv genutzte<br />

Agrarland sollen die Kerngebietsfunktion des Gebietes stärken. Von hier aus soll eine Wiederbesiedlung<br />

des Umlandes stattfinden. Besondere Artvorkommen (Amphibien) sollen zudem mit gezielten<br />

Artens<strong>ch</strong>utzmassnahmen gefördert werden.<br />

Leitarten sind Gelbspötter, Pirol, S<strong>ch</strong>ilfrohrsänger, Ringelnatter, Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Laubfros<strong>ch</strong>.<br />

Das Gebiet bildet weiterhin ein regionales Zentrum der Naherholung und ermögli<strong>ch</strong>t den Erholungssu<strong>ch</strong>enden<br />

ein besonderes Naturerlebnis. Dabei wird eine Koexistenz zwis<strong>ch</strong>en den Interessen der<br />

Erholungsnutzung und denen des Naturs<strong>ch</strong>utzes angestrebt, wel<strong>ch</strong>e beide Bedürfnisse berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Die Qualität des Grundwassers wird langfristig gesi<strong>ch</strong>ert. Die Nutzung bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf eine<br />

fis<strong>ch</strong>ereili<strong>ch</strong>e Bewirts<strong>ch</strong>aftung der Gewässer.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Bestehende Fla<strong>ch</strong>wasserzonen und ihre Vegetation (Röhri<strong>ch</strong>t)<br />

Geeignete Strukturen für Gelbspötter und Pirol (aufgelockerte, vertikal<br />

rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze, Feldgehölze, lockere Ufergehölze)<br />

Prüfen der Mögli<strong>ch</strong>keiten einer Anbindung an den Vorarlberger Streuwiesenbiotopverbund<br />

<strong>Rheintal</strong>-Walgau<br />

Vernetzungen und Ergänzungen in Zusammenarbeit mit den Landwirten<br />

und im Rahmen der ÖQV im angrenzenden intensiv genutzten<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsgebiet (Lai<strong>ch</strong>gewässer für Amphibien, Gehölzstrukturen,<br />

Bra<strong>ch</strong>-/Extensivflä<strong>ch</strong>en als Nahrungsräume)<br />

S<strong>ch</strong>affung offener Ruderalstellen und Sei<strong>ch</strong>twasserflä<strong>ch</strong>en; liegenlassen<br />

von Totholz<br />

Gezielte Bekämpfung von Problempflanzen (Neophyten) wie z.B. der<br />

Kanadis<strong>ch</strong>en und Spätblühenden Goldrute<br />

Keine Aussetzung gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten (Goldfis<strong>ch</strong>e,<br />

Regenbogenforelle)<br />

Bevölkerung in Bezug auf Naturs<strong>ch</strong>utz informieren und sensibilisieren<br />

Vegetationss<strong>ch</strong>äden und Störungen dur<strong>ch</strong> Erholungssu<strong>ch</strong>ende (Badende,<br />

Fis<strong>ch</strong>er etc.) vermeiden<br />

Ruhezonen für die Tierwelt (zeitli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>ränktes Betretungsverbot,<br />

Reduktion von Zugangsmögli<strong>ch</strong>keiten, insbesondere Mitteldamm)<br />

ausweisen<br />

Unterhalt der Intensiverholungsberei<strong>ch</strong>e (Grillstellen, Badeanstalt) und<br />

Wege im Berei<strong>ch</strong> extensiver Erholungsnutzung<br />

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3.2 Entwicklungsräume in den Hanglagen<br />

Entwicklungsraum H1: „Reblagen Au-Berneck-Balga<strong>ch</strong> und Altstätten-Forst”<br />

Charakterisierung<br />

Prägendes Element des Entwicklungsraumes sind die von teilweise ausgedehnten Rebhängen dominierten<br />

Hanglagen der kollinen Stufe (v.a. Au, Berneck, Balga<strong>ch</strong>). Neben dem Rebbau wird Futterbau<br />

betrieben. Der Raum zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Südexposition und ausgespro<strong>ch</strong>enen Strukturrei<strong>ch</strong>tum aus<br />

(Trockenmauern, Felsaufs<strong>ch</strong>lüsse, Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en, Gebüs<strong>ch</strong>e, Hecken, Gehölze).<br />

Insbesondere für die Reptilien bieten si<strong>ch</strong> hier ideale Lebensbedingungen, und der Entwicklungsraum<br />

stellt für diese Artengruppe das wi<strong>ch</strong>tigste Kerngebiet innerhalb des Projektperimeters dar. Der Entwicklungsraum<br />

ist au<strong>ch</strong> Kerngebiet für Vogelarten der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften<br />

(Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz), wie au<strong>ch</strong> für die Zaunammer, die als typis<strong>ch</strong>e Vogelart der<br />

trockenen, warmen, südexponierten Hanglagen gilt und häufig im Berei<strong>ch</strong> von Rebbergen vorkommt.<br />

Der Entwicklungsraum hat eine zentrale Bedeutung für die lokale Naherholung. Angrenzend an die<br />

Siedlungsränder besteht teilweise ein grösserer Siedlungsdruck, vereinzelt sind bereits störende Bauten<br />

in den Rebbergen vorhanden.<br />

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Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Strukturen Obstgärten und Obstbäume sind ausserhalb der Rebhänge zahlrei<strong>ch</strong><br />

(v.a. Au, Forst)<br />

Einzelbäume sind eingestreut (v.a. Balga<strong>ch</strong>, Forst)<br />

Feldgehölze und Hecken (v.a. Au, Forst)<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e Trockenmauern als typis<strong>ch</strong>es Strukturelement der Rebhänge<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Felsaufs<strong>ch</strong>lüsse<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder Vereinzelt vorhanden<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete Vereinzelt vorhanden (Au)<br />

Wildkrautfluren (Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en) in die Rebhänge eingestreut (teilweise stark von Goldruten dominiert)<br />

Amphibien Es fehlen derzeit geeignete Lai<strong>ch</strong>gewässer. Aufgrund des vorhandenen<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>tums bestehen gute Mögli<strong>ch</strong>keiten für eine Aufwertung, vor<br />

allem für die Geburtshelferkröte<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz In den Hanglagen von Berneck befinden si<strong>ch</strong> diverse provisoris<strong>ch</strong>e<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen und Quellen<br />

Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utz Der Entwicklungsraum ist weitgehend als Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiet<br />

ausgewiesen, wobei insbesondere Wert auf die Erhaltung der Reblagen<br />

gelegt wird<br />

nur wenige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete sind eingestreut<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Rebberge werden au<strong>ch</strong> weiterhin flä<strong>ch</strong>endeckend genutzt. Es wird ein qualitativ ho<strong>ch</strong>wertiger Wein<br />

produziert. Dazwis<strong>ch</strong>en sind au<strong>ch</strong> futterbauli<strong>ch</strong> genutzte Flä<strong>ch</strong>en enthalten.<br />

Die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Dominanz der Weinberge bleibt erhalten. Eingestreute Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en, Trockenmauern,<br />

Gebüs<strong>ch</strong>- und Baumgruppen, offene Felsflä<strong>ch</strong>en und Hecken geben dem Entwicklungsraum<br />

den Aspekt ausgespro<strong>ch</strong>enen Strukturrei<strong>ch</strong>tums. Diese bieten au<strong>ch</strong> Lebensraum für zahlrei<strong>ch</strong>e auf<br />

diese trockenen Lebensräume angewiesenen Arten. Dur<strong>ch</strong> die Erhaltung und Aufwertung von Feu<strong>ch</strong>tund<br />

Wasserflä<strong>ch</strong>en sollen au<strong>ch</strong> Feu<strong>ch</strong>tgebietsbewohner von diesem Strukturrei<strong>ch</strong>tum profitieren können.<br />

Leitarten sind Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, Zaunammer, S<strong>ch</strong>lingnatter und Geburtshelferkröte.<br />

In den futterbauli<strong>ch</strong> genutzten Flä<strong>ch</strong>en sind an fla<strong>ch</strong>gründigen, südexponierten Standorten Extensivwiesen<br />

eingestreut. Entlang der Hecken, Gehölze, Wald- und Nutzungsränder bilden breite Krautsäume<br />

wi<strong>ch</strong>tige Verbindungen und Deckungsflä<strong>ch</strong>en.<br />

Die Rebberge und angrenzenden Wälder sind ein attraktives Naherholungsgebiet für die unmittelbar<br />

angrenzenden Siedlungen. Sie bleiben frei von standortsfremden Bauten.<br />

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Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung Einhaltung von Qualitätsanforderungen für den Wein<br />

Optimierung des Einsatzes <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>er Hilfsmittel bzw. Förderung<br />

biologis<strong>ch</strong>er und biote<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Produktionsformen<br />

Rei<strong>ch</strong>haltiger ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der Grünlandnutzung<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

/ Aufwertung Fliessgewässer<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Dornenrei<strong>ch</strong>e Sträu<strong>ch</strong>er, Strau<strong>ch</strong>gruppen, Gebüs<strong>ch</strong>e, Gehölze und<br />

Baumgruppen zur Untergliederung der Rebberge und entlang von<br />

Nutzungsgrenzen<br />

Trockenmauern und offene Felsflä<strong>ch</strong>en als Lebensraum für Reptilien<br />

Belassen von Ast-, Stein- S<strong>ch</strong>nittguthaufen, Trockenmauern für die<br />

Reptilien<br />

Vermittlung der S<strong>ch</strong>utzanliegen für die Reptilien<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Amphibienlai<strong>ch</strong>gebiete (ni<strong>ch</strong>t austrocknende Weiher für die<br />

Geburtshelferkröte) im Berei<strong>ch</strong> von Waldrändern und in natürli<strong>ch</strong>en<br />

Senken anlegen<br />

Bestehende Lai<strong>ch</strong>gewässer aufwerten<br />

Extensivflä<strong>ch</strong>en z.B. entlang von Nutzungsgrenzen, an südexponierten<br />

Standorten bereitstellen<br />

Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en (Ho<strong>ch</strong>staudenfluren) in den Rebbergen belassen<br />

Krautstreifen entlang der Waldränder, stufiger Aufbau<br />

Offenlegung von Fliessgewässerabs<strong>ch</strong>nitten in Zusammenarbeit mit<br />

den betroffenen Landwirten<br />

Bekämpfung von Neophyten auf den Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en (z.B. Kanadis<strong>ch</strong>e<br />

Goldrute)<br />

Siedlung und Infrastruktur Keine standortsfremden Bauten in den Rebbergen<br />

Bewusste und attraktive Gestaltung der Siedlungsränder<br />

Bewahrung und Aufwertung der lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Attraktivität<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Wanderwegenetz erhalten und ergänzen<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Berneck)<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 58<br />

Entwicklungsraum H2: „Untere Hanglagen Berneck”<br />

Charakterisierung<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um einen intensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Raum mit einer rei<strong>ch</strong>en Ausstattung an<br />

Obstbäumen. Ein weiteres, lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> und ökologis<strong>ch</strong> prägendes Element sind die zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Hecken, Einzelbäume und Baumgruppen. Entspre<strong>ch</strong>end ist der Raum ein wi<strong>ch</strong>tiger Lebensraum für die<br />

Vogelarten der halboffenen, wenig intensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften (Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz).<br />

Für diese Arten stellt er ein Kern- und Aufwertungsgebiet dar.<br />

Dank seinen ästhetis<strong>ch</strong>en Qualitäten ist der Entwicklungsraum ein beliebtes Gebiet für die regionale<br />

und lokale Naherholung.<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder nur vereinzelt ausgebildet<br />

Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en und Extensivwiesen selten und zerstreut<br />

Wildkrautfluren vereinzelt<br />

Amphibien grössere Defizite hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Amphibiengewässer<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 59<br />

Reptilien In Teilflä<strong>ch</strong>en gute Ausgangslage für Förderung der Reptilien<br />

(Nähe zu Rebflä<strong>ch</strong>en)<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Wenige, kleinflä<strong>ch</strong>ige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete;<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Teile sind als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen; vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen sind provisoris<strong>ch</strong> bezei<strong>ch</strong>net<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die mittelintensive bis intensive graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung bildet au<strong>ch</strong> weiterhin die Grundlage der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft. Im Segment der klassis<strong>ch</strong>en landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Produkte werden verstärkt biologis<strong>ch</strong>e<br />

Erzeugnisse angestrebt. Es wird ein höherer Anteil der Produkte lokal und regional vermarktet, wobei<br />

insbesondere eine verstärkte Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en Landwirts<strong>ch</strong>aft und Gastronomie gesu<strong>ch</strong>t wird.<br />

Vermehrt werden bewusst die Produkte „Ökologie“ und „Lands<strong>ch</strong>aft“ angeboten, indem die naturnahen,<br />

extensiv genutzten Räume erweitert werden.<br />

Der Strukturrei<strong>ch</strong>tum aus Obstbäumen, Hecken, Feldgehölzen und Einzelbäumen bleibt erhalten und<br />

wird ergänzt. Die vorhandenen Strukturen werden qualitativ aufgewertet (z.B. Anlegen von extensiven<br />

Krautsäumen entlang von Hecken, Gehölzen und Waldrändern). In strukturärmeren Berei<strong>ch</strong>en werden<br />

bewusst neue Strukturen angelegt (weitere extensiv genutzte Flä<strong>ch</strong>en an fla<strong>ch</strong>gründigen Lagen sowie<br />

Wildkrautfluren), die während den Hauptnutzungszeiten Nahrungs- und Deckungsräume bieten.<br />

Leitarten für die ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklung sind der Feldhase, der Neuntöter, die Zauneide<strong>ch</strong>se, der<br />

Fadenmol<strong>ch</strong> und die Geburtshelferkröte.<br />

Für die Amphibien werden künstli<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>e Lai<strong>ch</strong>gebiete ges<strong>ch</strong>affen (Typ „Feuerwehrweiher“), dies<br />

insbesondere in Verbindung mit Verbauungen von Gewässern oder mit dem Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz.<br />

Zur S<strong>ch</strong>onung der Gewässer werden breitere, düngefreie Streifen entlang von Gewässern angestrebt.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Siedlungsteile gliedern si<strong>ch</strong> harmonis<strong>ch</strong> in die Lands<strong>ch</strong>aft ein.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Voraussetzungen für die Anwendung der Öko-Qualitätsverordnung<br />

(ÖQV) s<strong>ch</strong>affen (Detailplanung), insbesondere für die Leitarten<br />

Obstbäume, Einzelbäume, Hecken, Gehölze<br />

Naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen, insbesondere in strukturarmen<br />

Gebieten ergänzen; Verluste ersetzen<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Lai<strong>ch</strong>gebiete für den Fadenmol<strong>ch</strong> (Typ „Feuerwehrweiher“) und die<br />

Geburtshelferkröte anlegen<br />

Ast- und Steinhaufen für Reptilien an sonnigen Stellen bereitstellen<br />

Krautsäume entlang von Hecken anlegen<br />

Wildkrautfluren entlang von Gräben anlegen<br />

Waldränder aufwerten (z.B. über GAöL-Verträge)<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Bue<strong>ch</strong>holz, Taa)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 60<br />

Entwicklungsraum H3: „Reute-Oberegg”<br />

Charakterisierung<br />

Mittelintensiv bis intensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzter Raum der montanen Stufe (650-1000 m ü M.). Vor<br />

allem rund um die lands<strong>ch</strong>aftsprägenden Einzelgehöfte sind teils grössere Obstbaumbestände vorhanden.<br />

Daneben ergänzen Einzelbäume das Lands<strong>ch</strong>aftsbild, Feldgehölze und Hecken sind eher selten.<br />

Der Entwicklungsraum bietet bes<strong>ch</strong>ränkt Mögli<strong>ch</strong>keiten für Vogelarten der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten<br />

Kulturlands<strong>ch</strong>aften (Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz; Aufwertungsgebiet). Für die Amphibien<br />

sind die Feuerwehrweiher von besonderer Bedeutung. Der Entwicklungsraum hat eine regionale Bedeutung<br />

in der Naherholung (Wandern, Langlauf Neienriet).<br />

Der Entwicklungsraum deckt si<strong>ch</strong> teilweise mit dem im Ri<strong>ch</strong>tplan des Kantons Appenzell Ausserrhoden<br />

bezei<strong>ch</strong>neten Massnahmengebiet 1.5.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 61<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Waldränder nur vereinzelt strukturrei<strong>ch</strong><br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete/Extensivwiesen selten<br />

Wildkrautfluren (Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en) vereinzelt vorhanden<br />

Amphibien grössere Defizite (Aufwertungsgebiet)<br />

Reptilien Potenzial bzw. Aufwertungsgebiet an den sonnenexponierten Standorten<br />

Stehende Wasserflä<strong>ch</strong>en Feuerwehrweiher (z.B. Kellenberg)<br />

Fis<strong>ch</strong>tei<strong>ch</strong>e im Gebiet Mitlehn (Bezirk Oberegg)<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Teile sind als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene provisoris<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen<br />

Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utz auf weiten Teilen kantonales Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiet<br />

nur wenige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete sind ausgewiesen<br />

Freizeit S<strong>ch</strong>iessstand Reute<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum wird au<strong>ch</strong> weiterhin graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzt. Biologis<strong>ch</strong>e Produktionsformen<br />

gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ein grosszügiger ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>, der die Anforderungen<br />

der Ökoqualitätsverordnung erfüllt, liefert eine zusätzli<strong>ch</strong>e Einnahmequelle. Vereinzelte Betriebe nutzen<br />

die Attraktivität des Gebietes zur Naherholung als ergänzende Verdienstmögli<strong>ch</strong>keit (z.B. Ferien auf<br />

dem Bauernhof, S<strong>ch</strong>laf im Stroh).<br />

Der Entwicklungsraum ist rei<strong>ch</strong> mit Obstbäumen, Gehölzen und Hecken strukturiert, wobei der Erhaltung<br />

und Förderung von Obstgärten mit den traditionellen Appenzeller Kultursorten besondere Bea<strong>ch</strong>tung<br />

ges<strong>ch</strong>enkt wird. Dazwis<strong>ch</strong>en sind Flä<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Nutzungsintensität eingestreut. An<br />

sonnenexponierten, fla<strong>ch</strong>gründigen Hanglagen sind dies vermehrt artenrei<strong>ch</strong>e Magerweisen, an feu<strong>ch</strong>ten<br />

Standorten Wildkrautfluren. In Teilgebieten (Neienriet) bleibt der Charakter der offenen Lands<strong>ch</strong>aft<br />

erhalten (wenige Gehölze und Bäume). Hier erfolgt der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> über extensiv genutztes<br />

Grünland (Wildkrautfluren, Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en). Diese Flä<strong>ch</strong>en sollen während den Hauptnutzungszeiten<br />

Nahrungs- und Deckungsräume bieten.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Wasserflä<strong>ch</strong>en nehmen die regionale Verantwortung zum S<strong>ch</strong>utz der Amphibienfauna<br />

wahr. Punktuelle Verbesserungen, insbesondere entlang sonnenexponierter Waldränder, bieten<br />

au<strong>ch</strong> den Reptilien gute Lebensräume.<br />

Leitarten: Feldhase, Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, Zauneide<strong>ch</strong>se, Fadenmol<strong>ch</strong><br />

Der Entwicklungsraum deckt si<strong>ch</strong> zum Teil mit dem im kantonalen Ri<strong>ch</strong>tplan 2002 (Kapitel 8, Lebensraumverbund)<br />

bezei<strong>ch</strong>neten Massnahmengebiet 1.5. In diesem Gebiet wird eine bessere ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Vernetzung, insbesondere im Berei<strong>ch</strong> der Gewässer und der Waldränder, aber au<strong>ch</strong> im landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

genutzten Gebiet, angestrebt.<br />

Eine rei<strong>ch</strong> strukturierte Lands<strong>ch</strong>aft steigert au<strong>ch</strong> die Attraktivität für die Naherholung. Ein gutes Wanderwegenetz<br />

und ausgewiesene Mountainbikerouten verbessern zusätzli<strong>ch</strong> die Rahmenbedingungen.<br />

Die Grundwasserressourcen werden langfristig in ihrer Qualität gesi<strong>ch</strong>ert.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 62<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung si<strong>ch</strong>ern Erhöhte Werts<strong>ch</strong>öpfung dur<strong>ch</strong> Ausri<strong>ch</strong>tung auf biologis<strong>ch</strong>e Produktionsformen<br />

Erhalt der Grundwasserqualität dur<strong>ch</strong> geeignete landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Bewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

/ Aufwertung Fliessgewässer<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV und der ÖQV werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Extensivflä<strong>ch</strong>en (an fla<strong>ch</strong>gründigen, sonnenexponierten Lagen)<br />

Wildkrautfluren (Ho<strong>ch</strong>staudenfluren)<br />

Obstbäume<br />

dornenrei<strong>ch</strong>e Sträu<strong>ch</strong>er, Gebüs<strong>ch</strong>e, Hecken und Baumgruppen<br />

Waldränder (stufiger, bu<strong>ch</strong>tiger Aufbau, Krautsaum)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV und der ÖQV werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Unterhalt und S<strong>ch</strong>affung zusätzli<strong>ch</strong>er Lai<strong>ch</strong>gebiete vom „Typ Feuerwehrweiher“<br />

insbesondere für den Fadenmol<strong>ch</strong><br />

Gewässerabstände in der Bewirts<strong>ch</strong>aftung (v.a. bei der Düngung) im<br />

Sinne des Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes einhalten dur<strong>ch</strong> Ausweisung<br />

ausrei<strong>ch</strong>ender extensiv genutzter Uferberei<strong>ch</strong>e<br />

Belassen von Ast-, Stein- und S<strong>ch</strong>nittguthaufen für Reptilien an sonnenexponierten<br />

Standorten, Trockenmauern<br />

Generelle Aufwertung (z.B. Revitalisierung) der Fliessgewässer im<br />

Neienriet<br />

Wanderwege und Mountainbikerouten erhalten<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. seitens Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Hangberei<strong>ch</strong>e Neienriet, Blatten)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 63<br />

Entwicklungsraum H4: „Ho<strong>ch</strong>lagen Oberegg”<br />

Charakterisierung<br />

Intensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzter Entwicklungsraum zwis<strong>ch</strong>en 800 und 1100 m ü M, der gesamthaft<br />

relativ strukturarm ist. Einzelbäume und Baumgruppen bilden die wi<strong>ch</strong>tigsten Strukturelemente, die<br />

dur<strong>ch</strong> Feldgehölze und Hecken ergänzt werden. Obstbäume sind nur vereinzelt um die Gehöfte vorhanden.<br />

Eine grosse Bedeutung für den Biotops<strong>ch</strong>utz haben die Feu<strong>ch</strong>tgebiete, vor allem im Gebiet Grauenstein-Büelen.<br />

Direkt ans<strong>ch</strong>liessend an den Projektperimeter liegen im Gebiet Tanne weitere Feu<strong>ch</strong>tgebiete,<br />

die gemäss kantonalem S<strong>ch</strong>utzzonenplan (Kanton AR) ges<strong>ch</strong>ützt sind.<br />

Grössere Flä<strong>ch</strong>en des Entwicklungsraumes sind als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>e ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Der Entwicklungsraum ist ein Naherholungsgebiet von regionaler Bedeutung (Wandern, Langlauf,<br />

Skigebiet, Mountainbikeroute) mit einem Intensiverholungsberei<strong>ch</strong> von regionalem Interesse am St.<br />

Anton.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 64<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Waldränder nur vereinzelt strukturrei<strong>ch</strong>, z.T. sind die Waldbestände stark von Fi<strong>ch</strong>ten<br />

dominiert<br />

Extensivwiesen, Wildkrautfluren kaum vorhanden<br />

(Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en)<br />

Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utz grössere Feu<strong>ch</strong>tgebiete sind als Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausgewiesen<br />

Siedlung Siedlungsdruck im Berei<strong>ch</strong> der Siedlungsränder von Oberegg<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Aufre<strong>ch</strong>terhaltung einer flä<strong>ch</strong>endeckenden mittelintensiven bis extensiven Nutzung. Produktionss<strong>ch</strong>werpunkte<br />

sind weiterhin Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft und Fleis<strong>ch</strong>erzeugung. Die Nähe zur Intensiverholungszone<br />

St. Anton wird als zusätzli<strong>ch</strong>e Einkommensquelle genutzt.<br />

Die heute vorhandene relative Offenheit der Lands<strong>ch</strong>aft bleibt bestehen. Nur vereinzelt gliedern zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Gehölze und Einzelbäume die Lands<strong>ch</strong>aft. Die Obstgärten und Baumgruppen um die Gehöfte<br />

bleiben erhalten und werden verstärkt gefördert. Den S<strong>ch</strong>werpunkt der ökologis<strong>ch</strong>en Werte bilden die<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete und Wildkrautfluren. An ausgewählten Lagen sind au<strong>ch</strong> blumenrei<strong>ch</strong>e Magerwiesen<br />

vorhanden. Artenrei<strong>ch</strong>e Waldränder mit s<strong>ch</strong>önem Krautsaum bilden wesentli<strong>ch</strong>e Leitlinien und ersetzen<br />

für viele Arten die fehlenden Gehölzstrukturen. Eine Vernetzung über die Kantonsgrenzen hinaus – mit<br />

den Feu<strong>ch</strong>tgebieten im Gebiet Tanne – ist si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

Leitarten: Feldhase, Baumpieper<br />

Der Entwicklungsraum bleibt ein abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>es, attraktives Gebiet für die Naherholung und wird<br />

entspre<strong>ch</strong>end vielfältig genutzt. Die bestehenden Freizeitaktivitäten sind au<strong>ch</strong> in Zukunft mögli<strong>ch</strong>, wobei<br />

die Tragfähigkeit des Raumes von den natürli<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen bestimmt wird.<br />

Die Siedlungsränder von Oberegg sind gegenüber der Umgebung dur<strong>ch</strong>lässsig und attraktiv gestaltet.<br />

Der Streusiedlungs<strong>ch</strong>arakter im Landwirts<strong>ch</strong>aftsgebiet bleibt mit typis<strong>ch</strong>en Bauten erhalten.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung si<strong>ch</strong>ern Erhöhte Werts<strong>ch</strong>öpfung dur<strong>ch</strong> Ausri<strong>ch</strong>tung auf biologis<strong>ch</strong>e Produktionsformen<br />

Erhalt der Grundwasserqualität dur<strong>ch</strong> geeignete Bewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV und der ÖQV werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Grosszügiges Abpuffern der Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en (Pufferzonen)<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Extensivflä<strong>ch</strong>en (Ho<strong>ch</strong>staudenfluren an tendenziell feu<strong>ch</strong>ten<br />

Standorten, magere Extensivwiesen an eher fla<strong>ch</strong>gründigen, trockeneren<br />

Standorten)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 65<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

/ Aufwertung Fliessgewässer<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV und der ÖQV werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Baumbestände rund um die Gehöfte<br />

Hecken und Gehölze zur Gliederung der Lands<strong>ch</strong>aft<br />

Waldränder (stufiger, bu<strong>ch</strong>tiger Aufbau, Krautsaum)<br />

punktuelles Belassen von Altgrasbeständen, Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en (Es gibt zu<br />

jeder Jahreszeit no<strong>ch</strong> unges<strong>ch</strong>nittene Flä<strong>ch</strong>en, die Deckungsräume<br />

bieten können)<br />

standortgere<strong>ch</strong>te Waldgesells<strong>ch</strong>aften in stark von Fi<strong>ch</strong>ten dominierten<br />

Wäldern<br />

Einhaltung vorn Gewässerabständen in der Bewirts<strong>ch</strong>aftung (Ausweisung<br />

ausrei<strong>ch</strong>ender extensiv genutzter Uferberei<strong>ch</strong>e) im Sinne des<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes<br />

Keine standortsfremden Bauten im Streusiedlungsgebiet (Ferienhäuser)<br />

Attraktive Gestaltung der Siedlungsränder<br />

Bestehendes Wanderwegenetz und Mountainbikerouten erhalten<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Laderen, Bensol)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 66<br />

Entwicklungsraum H5: „Ho<strong>ch</strong>lagen St. Anton”<br />

Charakterisierung<br />

Graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzter Raum der montanen Stufe (750-1100 m ü M), in dem si<strong>ch</strong> Mäh- und Weidenutzungsflä<strong>ch</strong>en<br />

abwe<strong>ch</strong>seln.<br />

Die wi<strong>ch</strong>tigsten, den Raum strukturierenden Elemente sind Einzelbäume, Baumgruppen und Gehölze.<br />

Daneben sind vereinzelt Extensivwiesen und Wildkraufluren anzutreffen. Sie sind vor allem entlang von<br />

Nutzungsrändern oder in beweideten Flä<strong>ch</strong>en eingestreut. Wi<strong>ch</strong>tige Magerwiesenflä<strong>ch</strong>en sind als<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausgewiesen. Direkt angrenzend sind im Kanton Appenzell Ausserrhoden grossflä<strong>ch</strong>ige<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzzonen ausgewiesen.<br />

Der Wald rund um den Entwicklungsraum ist ein Kerngebiet für die Gämse. Zudem besteht ein Entwicklungspotenzial<br />

für Brutvögel der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften wie den<br />

Neuntöter (Aufwertungsgebiet).<br />

Der Entwicklungsraum ist ein Naherholungsgebiet von regionaler Bedeutung (Wandern, Mountainbike,<br />

Gleits<strong>ch</strong>irm). Das Gebiet St. Anton und Umgebung ist ein Intensiverholungsgebiet von ebenfalls regionalem<br />

Interesse.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 67<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Streuobst geringe Bedeutung (nur tiefere Lagen, z.B. Oberrüti)<br />

Feu<strong>ch</strong>tgebiete vereinzelt<br />

Reptilien Aufgrund der vorhandenen Strukturvielfalt und Südexposition bestehen<br />

gewisse Entwicklungsmögli<strong>ch</strong>keiten (Bergeide<strong>ch</strong>se, Zauneide<strong>ch</strong>se;<br />

Potenzialgebiet)<br />

Amphibien im Berei<strong>ch</strong> bestehender Feuerwehrweiher besteht eine Verantwortung<br />

und ein Entwicklungspotenzial (Fadenmol<strong>ch</strong>; Aufwertungsgebiet)<br />

Waldränder nur vereinzelt strukturrei<strong>ch</strong><br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz teilweise Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong><br />

Infrastruktur regionale Verbindungsstrasse über den St. Anton<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die mittelintensive bis extensive Nutzung wird aufre<strong>ch</strong>t erhalten. Produktionss<strong>ch</strong>werpunkte sind weiterhin<br />

Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft und Fleis<strong>ch</strong>erzeugung. Die Nähe zur Intensiverholungszone St. Anton wird als<br />

zusätzli<strong>ch</strong>e Einkommensquelle genutzt.<br />

Der Entwicklungsraum besteht aus einzelnen grösseren Rodungsinseln, die rei<strong>ch</strong> mit Bäumen und<br />

Gehölzen strukturiert sind. Grössere strukturarme S<strong>ch</strong>läge sind dank zusätzli<strong>ch</strong>en Hecken und Gehölzen<br />

kaum vorhanden. Die Übergänge zu den Wäldern sind abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong> ausgebildet. Das Mosaik<br />

aus beweideten und gemähten Flä<strong>ch</strong>en wird dur<strong>ch</strong> artenrei<strong>ch</strong>e Extensiv- und Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en gegliedert.<br />

Entlang der abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>en Hecken mit vielen Dornensträu<strong>ch</strong>ern sind gut ausgebildete Krautstreifen<br />

vorhanden. Feuerwehrweiher oder ähnli<strong>ch</strong> gestaltete, ganzjährig Wasser führende Stillgewässer<br />

bieten zusätzli<strong>ch</strong>e Lai<strong>ch</strong>plätze für die Amphibien.<br />

Leitarten sind Feldhase, Neuntöter, Fadenmol<strong>ch</strong>, Zauneide<strong>ch</strong>se.<br />

Das Lands<strong>ch</strong>aftsbild ist abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong> und rei<strong>ch</strong> strukturiert und trägt so wesentli<strong>ch</strong> zur Attraktivität<br />

des Entwicklungsraumes als Naherholungsgebiet bei.<br />

Als Wandergebiet ist der Entwicklungsraum von zentraler Bedeutung für die Region. Die Erholungssu<strong>ch</strong>enden<br />

reisen vermehrt mit dem öffentli<strong>ch</strong>en Verkehrsmittel an. Klar deklarierte Flugrouten für die<br />

Gleits<strong>ch</strong>irmflieger verringern die Störwirkung auf das Wild.<br />

Insbesondere im Wald findet keine weitere Ers<strong>ch</strong>liessung statt (Kerngebiet für das Wild). Der bestehende<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Streusiedlungs<strong>ch</strong>arakter wird beibehalten. Weitere Bauten „Typ Ferienhäuser“<br />

sind ni<strong>ch</strong>t erwüns<strong>ch</strong>t.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 68<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung si<strong>ch</strong>ern Erhöhte Werts<strong>ch</strong>öpfung dur<strong>ch</strong> Ausri<strong>ch</strong>tung auf biologis<strong>ch</strong>e Produktionsformen<br />

Nutzen der hohen Besu<strong>ch</strong>erfrequenzen des Intensiv- und Naherholungsberei<strong>ch</strong>es<br />

St. Anton (z.B. Überna<strong>ch</strong>tungs-, Verpflegungsmögli<strong>ch</strong>keiten,<br />

Verkauf eigener Produkte)<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Extensivwiesen, -weiden<br />

Wildkrautfluren<br />

Offene Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en<br />

Lai<strong>ch</strong>plätze „Typ Feuerwehrweiher“ (periodis<strong>ch</strong> gereinigte, ganzjährig<br />

Wasser führende Stillgewässer)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Obstbäume Haggentobel, Oberrüti (Ersatzpflanzung)<br />

dornenrei<strong>ch</strong>e Sträu<strong>ch</strong>er, Gebüs<strong>ch</strong>e und Baumgruppen<br />

extensive Krautsäume entlang von Nutzungsgrenzen<br />

Vernetzung mit den ans<strong>ch</strong>liessenden Naturs<strong>ch</strong>utzflä<strong>ch</strong>en des Kantons<br />

Appenzell Ausserrhoden<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen sowie Trockenmauern für Reptilien<br />

Förderung standortgere<strong>ch</strong>ter Waldgesells<strong>ch</strong>aften<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder<br />

Vorhandene bauli<strong>ch</strong>e Struktur erhalten<br />

Störungen von Lebensräumen des Wildes dur<strong>ch</strong> Erholungssu<strong>ch</strong>ende<br />

vermeiden<br />

Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten auf das bestehende<br />

Wanderwegnetz und die bestehenden Mountainbikerouten im Rahmen<br />

der Regionalplanung und der Waldentwicklungsplanung<br />

Keine weitere Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en Biker- und Wanderwegen<br />

(primär im Wald)<br />

Informationstafeln und Hinweise auf s<strong>ch</strong>onungsbedürftige Gebiete<br />

(Wald) inkl. Verhaltensregeln (z.B. Hunde an der Leine führen, auf den<br />

Wegen bleiben)<br />

Räumli<strong>ch</strong>e und zeitli<strong>ch</strong>e Eins<strong>ch</strong>ränkung für Gleits<strong>ch</strong>irm- und Deltaflieger<br />

keine Neuanlagen von Wanderwegen insbesondere im Wald<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Honegg, Egg, Herren, Fegg,<br />

Oberrüti)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 69<br />

Entwicklungsraum H6: „Untere Hanglagen Rebstein bis Hinterforst“<br />

Charakterisierung<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um intensiv futterbauli<strong>ch</strong> genutze Hanglagen der kollinen-montanen Stufe, dur<strong>ch</strong>setzt<br />

von nur wenigen und vereinzelten Acker- oder Rebflä<strong>ch</strong>en. Hohe Skelettgehalte, geringes Spei<strong>ch</strong>ervermögen<br />

und eine geringe Gründigkeit der vorherrs<strong>ch</strong>enden Kalkbraunerde kombiniert mit einer grossen<br />

Hangneigung ers<strong>ch</strong>weren eine ackerbauli<strong>ch</strong>e Nutzung. Die Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit der futterbauli<strong>ch</strong>en<br />

Nutzung ist je na<strong>ch</strong> Ers<strong>ch</strong>liessung, Hangneigung und Parzellierung unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>.<br />

Neben ausgedehnten Obstgärten bestimmen Gehölze und Einzelbäume sowie Waldstreifen entlang<br />

von Fliessgewässern das Lands<strong>ch</strong>aftsbild. Der Entwicklungsraum bildet einen Kernraum für Vogelarten<br />

der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften (Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz). Eine<br />

weitere Leitart ist die Zaunammer.<br />

Ein Teil des Hangs der Gemeinde Altstätten ist im Ri<strong>ch</strong>tplan des Kantons St. Gallen als Lands<strong>ch</strong>aft mit<br />

s<strong>ch</strong>ützenswerter Bausubstanz ausgewiesen. Im Berei<strong>ch</strong> des Hangfusses besteht ein beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er<br />

Siedlungsdruck.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 70<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Waldränder nur wenige strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder ausgebildet<br />

Extensivwiesen und Feu<strong>ch</strong>tgebiete Vereinzelt sind Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en, Extensivwiesen oder Wasserflä<strong>ch</strong>en<br />

eingestreut<br />

Reptilien / Amphibien Es sind Entwicklungsmögli<strong>ch</strong>keiten für Reptilien (S<strong>ch</strong>lingnatter) und<br />

teilweise für Amphibien (Geburtshelferkröte) gegeben<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Nur wenige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausgewiesen<br />

Im Ri<strong>ch</strong>tplanentwurf sind die Hanggebiete von Marba<strong>ch</strong> und Rebstein<br />

neu als Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiet bezei<strong>ch</strong>net<br />

Naherholung Der Entwicklungsraum ist ein wi<strong>ch</strong>tiges lokales und regionales Naherholungsgebiet<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Vorhandene Ansprü<strong>ch</strong>e im Berei<strong>ch</strong> der Grundwassernutzung konzentrieren<br />

si<strong>ch</strong> hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf den Wald<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Das Gebiet wird au<strong>ch</strong> in Zukunft mittelintensiv bis intensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzt. Produktionss<strong>ch</strong>werpunkte<br />

sind weiterhin Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft und Fleis<strong>ch</strong>erzeugung. Eingestreute Spezialnutzungen wie<br />

Rebberge oder Ackerbauflä<strong>ch</strong>en bleiben erhalten. Ergänzend hierzu wird dem Anbau und der Verwertung<br />

von Obst (Ho<strong>ch</strong>stamm) mehr Bea<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt. Die relative Siedlungsnähe der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

wird zur direkten Vermarktung der Produkte genutzt. Hierzu werden die lokalen Vertriebskanäle und der<br />

Organisationsgrad zwis<strong>ch</strong>en den Landwirten gestärkt.<br />

Die Entwicklung ist auf die Stärkung der halboffenen Lands<strong>ch</strong>aft und der Obstgärten ausgeri<strong>ch</strong>tet. Es<br />

wird langfristig ein glei<strong>ch</strong>bleibender, gesunder Obstbaumbestand erhalten. Der Anteil der ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en wird erhöht, wobei extensive Grünlandsäume entlang von Gehölzen und Waldrändern<br />

das tragende und vernetzende Element bilden. Die vorhandenen Waldränder werden systematis<strong>ch</strong><br />

ökologis<strong>ch</strong> aufgewertet. Vereinzelt werden Extensivflä<strong>ch</strong>en, insbesondere in Verbindung mit alten Obstgärten,<br />

oder Tei<strong>ch</strong>e eingestreut. Zahlrei<strong>ch</strong>e Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen oder sporadis<strong>ch</strong><br />

genutzte „Restflä<strong>ch</strong>en“ (z.B. Weg- oder Nutzungsränder) dienen als Rückzugsräume.<br />

Leitarten für den Planungsraum sind Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, Neuntöter, Zaunammer, S<strong>ch</strong>lingnatter, Geburtshelferkröte.<br />

Der Entwicklungsraum deckt si<strong>ch</strong> zum Teil mit dem im kantonalen Ri<strong>ch</strong>tplan 2002 (Kapitel 8, Lebensraumverbund)<br />

bezei<strong>ch</strong>neten Massnahmengebiet 1.5. In diesem Gebiet wird eine bessere ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Vernetzung, insbesondere im Berei<strong>ch</strong> der Gewässer und der Waldränder, aber au<strong>ch</strong> im landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

genutzten Gebiet, angestrebt.<br />

Aus lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist es bedeutend, dass die siedlungsnahen Hanglagen mögli<strong>ch</strong>st von einer<br />

weiteren Überbauung freigehalten werden. Wo eine Ausdehnung der Siedlung unumgängli<strong>ch</strong> ist, werden<br />

neue Siedlungsränder angepasst an die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Vorgaben erstellt. Bestehende wie neue<br />

Siedlungsränder werden attraktiv gestaltet.<br />

Der Raum bietet der lokalen Bevölkerung attraktive Mögli<strong>ch</strong>keiten für Erholungsaktivitäten im Berei<strong>ch</strong><br />

Wandern, Joggen und Mountainbiking. Diese Funktion wird unterstützt dur<strong>ch</strong> die Erhaltung der bestehenden<br />

Fusswege und Mountainbikerouten.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 71<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Marktfähige Betriebsstrukturen<br />

fördern<br />

Zuerwerbsquellen für die Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

ers<strong>ch</strong>liessen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lokale Lebensraumverbesserungen<br />

dur<strong>ch</strong> naturnahe Flä<strong>ch</strong>en und Strukturen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung ausrei<strong>ch</strong>ender Betriebsgrössen im Rahmen von Neuverpa<strong>ch</strong>tungen<br />

dur<strong>ch</strong> die Ortsgemeinden und Rhoden<br />

Anbau und Vermarktung von Obstprodukten fördern (z.B. verbilligte Abgabe<br />

von Obstbäumen, Information der Bevölkerung)<br />

Förderung der regionalen Vermarktung und der Verarbeitung von<br />

regionalen Produkten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Streuobstbestände fördern<br />

Feldgehölzen, Hecken und Baumgruppen; Aufwertung dur<strong>ch</strong> Krautsaum<br />

Einzelne Obstbaumwiesen extensivieren<br />

Abgehende Obstbäume ersetzen (Feuerbrand berücksi<strong>ch</strong>tigen)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Angebot von Flä<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e die Anforderungen der Öko-Qualitätsverordnung<br />

erfüllen, erhalten und ausbauen<br />

Umwandlung der Waldränder (stufiger Aufbau, naturnahe Ausbildung<br />

Krautsaum)<br />

S<strong>ch</strong>affung von periodis<strong>ch</strong> austrocknenden Stillgewässern im untersten<br />

Hangberei<strong>ch</strong> für die Gelbbau<strong>ch</strong>unke<br />

S<strong>ch</strong>affung ni<strong>ch</strong>t austrocknender Stillgewässer (Geburtshelferkröte)<br />

Siedlungsgliedernde Freiräume gemäss kantonalem Ri<strong>ch</strong>tplan erhalten,<br />

um die verbleibenden Wandermögli<strong>ch</strong>keiten ni<strong>ch</strong>t weiter zu beeinträ<strong>ch</strong>tigen<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen, Trockenmauern für Reptilien an sonnigen<br />

Stellen<br />

Feldgehölze, Nieder- und Ho<strong>ch</strong>hecken<br />

Wildkrautfluren anlegen<br />

Auf das Lands<strong>ch</strong>aftsbild abgestimmte Entwicklung der Siedlung und<br />

Siedlungsränder<br />

Restriktive Ausdehnung der Bauzonen im Hangberei<strong>ch</strong><br />

Bestehendes Fusswegenetz abseits der Strassen erhalten und verdi<strong>ch</strong>ten<br />

(z.B. im Falle von Siedlungserweiterungen und Strassenbauvorhaben)<br />

Intensiv genutzte Freizeiträume (z.B. Grillstellen, „Freiräume“, „Vita-<br />

Parcours“, Lehrpfade) erhalten und bezei<strong>ch</strong>nen<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Sturzenhard, Mohren)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 72<br />

Entwicklungsraum H7: „Ho<strong>ch</strong>lagen Altstätten”<br />

Charakterisierung<br />

Graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzter Hangberei<strong>ch</strong> der montanen Stufe (700-1000 m ü M.). Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> am<br />

Gätzi- und Warmesberg sind Einzelbäume, Feldgehölze und Hecken die wesentli<strong>ch</strong>sten Strukturelemente.<br />

Am Chornberg sind diese Strukturelemente nur vereinzelt ausgebildet. Die vorhandenen Obstbäume<br />

sind sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> verteilt. Während an tiefer gelegenen oder sonnenexponierten Standorten<br />

no<strong>ch</strong> grössere Bestände – vor allem rund um die Gehöfte – vorhanden sind (z.B. Vorderer Chornberg,<br />

Gätziberg), sind an s<strong>ch</strong>attigeren oder höher gelegenen Standorten (z.B. S<strong>ch</strong>önenbüel) kaum mehr<br />

Obstbäume anzutreffen. Entlang der tobelartigen Hanggewässer untergliedern Wälder den Hangraum.<br />

Eine wi<strong>ch</strong>tige Verantwortung trägt der Entwicklungsraum für die Erhaltung von Feu<strong>ch</strong>tgebieten (z.B.<br />

S<strong>ch</strong>önenbüel, Vorderer Chornberg, Warmesberg).<br />

Das Gebiet grenzt an das im Ri<strong>ch</strong>tplan des Kantons Appenzell Ausserrhoden bezei<strong>ch</strong>nete Massnahmengebiet<br />

1.4, wel<strong>ch</strong>es für die Wildtiere einen wertvollen Lebensraum darstellt.<br />

Der Gätziberg / Stossberg ist ein Naherholungsberei<strong>ch</strong> von regionalem Interesse. Intensiverholung<br />

findet im Berei<strong>ch</strong> des S<strong>ch</strong>littelweges statt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 73<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Waldränder nur selten strukturrei<strong>ch</strong> ausgebildet<br />

Extensivwiesen und Wildkrautfluren vers<strong>ch</strong>iedene Wildkrautfluren und Extensivwiesen vorhanden<br />

Weitere Strukturen Trockenmauern sind nur sehr wenige vorhanden<br />

Reptilien / Amphibien An den tiefergelegenen, sonnenexponierten Standorten bestehen<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten für die Förderung von Reptilien und Amphibien (Aufwertungsgebiet)<br />

Vögel Potenzial für Vogelarten der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten<br />

Kulturlands<strong>ch</strong>aften (Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz; als Aufwertungsgebiet<br />

bezei<strong>ch</strong>net)<br />

Wild Die angrenzenden Wälder sind teilweise ein Aufwertungsgebiet für die<br />

Gams<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Grösstenteils Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiet gemäss kantonalem Ri<strong>ch</strong>tplan<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete eingestreut<br />

Ers<strong>ch</strong>liessung Dur<strong>ch</strong> den Entwicklungsraum verläuft eine Verbindungsstrasse von<br />

regionalem Interesse (Altstätten-Gais)<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Grundnutzung des Gebietes ist eine mittelintensive bis intensive graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung mit einem<br />

gegenüber heute erhöhten Anteil an ökologis<strong>ch</strong>en und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Werten. In ihrer Anordnung und<br />

Qualität sind sie auf die Lebensraumbedürfnisse der Leitarten des Gebietes ausgeri<strong>ch</strong>tet. Die Produktion<br />

biologis<strong>ch</strong>er Produkte und insbesondere die vermehrte Bereitstellung des Produktes „Natur“ eröffnen<br />

eine zusätzli<strong>ch</strong>e Einnahmequelle für die Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsprägende Elemente des Entwicklungsraumes sind au<strong>ch</strong> in Zukunft Obstbäume, Gehölze<br />

und Hecken. Die Waldränder sind stufig ausgebildet und weisen einen extensiv genutzten Krautsaum<br />

auf. An fla<strong>ch</strong>gründigen, sonnenexponierten Stellen sind Extensivwiesen eingestreut. Die Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en<br />

sind gegenüber Umgebungseinflüssen grosszügig abgepuffert. Entlang der Fliessgewässer werden im<br />

Interesse der ökologis<strong>ch</strong>en Vernetzung und des Gewässers<strong>ch</strong>utzes situationsgere<strong>ch</strong>t ungedüngte Berei<strong>ch</strong>e<br />

ausgebildet. Zusätzli<strong>ch</strong>e stehende Wasserflä<strong>ch</strong>en bieten Lebensräume für Amphibien.<br />

Leitarten sind: Feldhase, Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, Waldeide<strong>ch</strong>se, Feuersalamander<br />

Die Freizeitnutzung berücksi<strong>ch</strong>tigt in vermehrtem Masse die Lebensraumbedürfnisse des Wildes, wofür<br />

allenfalls au<strong>ch</strong> Ruhezonen für das Wild auszus<strong>ch</strong>eiden sind. Andererseits soll der Wildbestand im<br />

Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t mit dem Wald stehen, weshalb au<strong>ch</strong> ein übermässiger Wilddruck zu vermeiden ist.<br />

Der Charakter der ländli<strong>ch</strong>en, strukturrei<strong>ch</strong>en Kulturlands<strong>ch</strong>aft in Verbindung mit der s<strong>ch</strong>ützenswerten<br />

Bausubstanz in den Gebieten Chornberg, Warmesberg und Gätziberg soll erhalten bleiben. Bauli<strong>ch</strong>e<br />

Veränderungen nehmen Rücksi<strong>ch</strong>t auf das Lands<strong>ch</strong>aftsbild und auf die vorhandene historis<strong>ch</strong>e Bausubstanz.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 74<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung si<strong>ch</strong>ern Dur<strong>ch</strong> jagdli<strong>ch</strong>e Massnahmen und koordiniert mit den Forstbehörden<br />

den Wilddruck vermindern<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Streuobstbestände<br />

Feldgehölze, Hecken und Baumgruppen; Aufwertung dur<strong>ch</strong> Krautsaum<br />

Abgehende Obstbäume ersetzen<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Wildkrautfluren anlegen<br />

Extensivwiesen entwickeln<br />

Waldränder aufwerten<br />

Bei Fliessgewässern Uferabstände einhalten und rei<strong>ch</strong>haltige Uferberei<strong>ch</strong>e<br />

entwickeln<br />

Abpufferung der vorhandenen Feu<strong>ch</strong>tgebiete<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Trockenmauern für Reptilien an<br />

sonnigen Stellen<br />

Traditionelle Nutzung si<strong>ch</strong>erstellen<br />

Erhöhte Sorgfalt bei der Bewilligung und Ausführung von Bauten und<br />

Anlagen<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

Insbesondere Störungen von Wildlebensräumen dur<strong>ch</strong> Erholungssu<strong>ch</strong>ende<br />

verhindern<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Ruppen/ oberer Chornberg,<br />

S<strong>ch</strong>önenbüel)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 75<br />

Entwicklungsraum H8: „Ei<strong>ch</strong>berg”<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum, in der kollinen Stufe (400-600 m ü. M.) gelegen, wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

genutzt. Auf wenigen Teilflä<strong>ch</strong>en wird au<strong>ch</strong> Weinbau betrieben. Die Rebflä<strong>ch</strong>en mit angrenzenden<br />

Extensivflä<strong>ch</strong>en im Gebiet Chapf (Ei<strong>ch</strong>berg) und Hueberberg bieten hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> warmtrockene<br />

Lebensräume. Der Entwicklungsraum weist insgesamt einen mittleren Strukturrei<strong>ch</strong>tum auf,<br />

wobei neben den Streuobstbeständen au<strong>ch</strong> Einzelbäume, Baumgruppen, Feldgehölze und Hecken eine<br />

gewisse Bedeutung erlangen.<br />

Von seiner Ausstattung wie au<strong>ch</strong> von seiner Nutzung her sind die Arten der halboffenen, extensiv<br />

bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften (Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz) begünstigt. Aufgrund der Mausohrenkolonie<br />

in der Kir<strong>ch</strong>e Ei<strong>ch</strong>berg erlangt der Raum regionale Bedeutung für die Fledermäuse.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 76<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Waldränder nur vereinzelt strukturrei<strong>ch</strong> ausgebildet<br />

Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en mit Ausnahme des Gebiets Hard keine vorhanden<br />

Extensivwiesen selten (national bedeutsame Magerwiese im Gebiet Chapf)<br />

Wildkrautfluren vereinzelt eingestreut<br />

Stillgewässer im Berei<strong>ch</strong> Gs<strong>ch</strong>wend vorhanden<br />

Reptilien / Amphibien aufgrund der Südexposition ist ein Entwicklungspotenzial vorhanden<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Wenige, kleinflä<strong>ch</strong>ige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Siedlungsnahe Teile sind als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>, einzelne Teilflä<strong>ch</strong>en<br />

als Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen ausgewiesen<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Grundlage der weiteren Entwicklung bildet die Aufre<strong>ch</strong>terhaltung einer mittelintensiven bis intensiven<br />

graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzung. Biologis<strong>ch</strong>e Produktionsformen gewinnen an Bedeutung. Das bäuerli<strong>ch</strong>e<br />

Einkommen aus ökologis<strong>ch</strong> motivierten Direktzahlungen (insbesondere aufgrund der Öko-<br />

Qualitätsverordnung) nimmt zu. Der Obstbaumbestand bleibt erhalten und wird gefördert. Gehölze und<br />

Hecken strukturieren die Lands<strong>ch</strong>aft. Die Waldränder und die Fliessgewässer bilden das Rückgrat der<br />

ökologis<strong>ch</strong>en Vernetzung. Die Waldränder sind stufig aufgebaut, die Fliessgewässer weisen naturnahe<br />

Uferberei<strong>ch</strong>e auf. Entlang dieser Strukturen sind extensiv genutzte Krautsäume ausgebildet. An fla<strong>ch</strong>gründigen,<br />

sonnenexponierten Standorten sind Extensivwiesen oder gut gegen Umgebungseinflüsse<br />

abgepufferte Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en in die Nutzlands<strong>ch</strong>aft eingestreut. Die Qualität der vorhandenen Extensivwiesen<br />

bleibt erhalten. Im Berei<strong>ch</strong> der Rebflä<strong>ch</strong>en werden die strukturrei<strong>ch</strong>en und sonnenexponierten<br />

Lebensräume erweitert. Zusätzli<strong>ch</strong>e Wasserflä<strong>ch</strong>en bieten Lebensräume für Amphibien.<br />

Leitarten für die ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklung sind Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz und der Feuersalamander.<br />

Die Erholungsnutzung nimmt Rücksi<strong>ch</strong>t auf die Wildeinstandsgebiete, indem die Freizeit- und Naherholungsaktivitäten<br />

stärker gelenkt werden.<br />

Im Rahmen der weiteren Siedlungsentwicklung wird verstärkt die Sensibilität des ländli<strong>ch</strong>en Lands<strong>ch</strong>aftsbildes<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 77<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Qualität der vorhandenen Magerwiesen (v.a. Gebiet Chapf) erhalten<br />

Strukturen innerhalb der Rebflä<strong>ch</strong>en (z.B. Steinmauern) fördern<br />

Obstbäume, Einzelbäume, Hecken, Gehölze erhalten<br />

Abgehende Obstbäume ersetzen (Feuerbrand berücksi<strong>ch</strong>tigen)<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Neuanlage von Lai<strong>ch</strong>gewässern (dauernd Wasser führend)<br />

Krautsäume entlang von Hecken anlegen<br />

Wildkrautfluren entlang von Gräben anlegen<br />

Waldränder aufwerten<br />

Ränder der Fliessgewässer aufwerten<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Trockenmauern für Reptilien an<br />

sonnigen Stellen<br />

Störungen in Wildeinstandsgebieten vermeiden<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes<br />

Fahrverbote für Mountainbiker in besonders sensiblen Gebieten<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Oberer Hölzlisberg, Bad)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 78<br />

Entwicklungsraum H9: „Chienberg-Kobelwald”<br />

Charakterisierung<br />

Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Hauptnutzung des Gebietes, das si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en 400 und 800 m ü.M. erstreckt, ist<br />

die Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft. Eine bedeutende Sonderkultur bildet die Rebnutzung im Gebiet Chapf (südli<strong>ch</strong><br />

Kobelwald). Innerhalb des Entwicklungsraumes besteht ein grösserer Streuobst- und Einzelbaumbestand<br />

im Berei<strong>ch</strong> Moos-Kobelwald. Ausgedehnte Gehölzstrukturen sind z.B. entlang dem Freienba<strong>ch</strong><br />

oder im Berei<strong>ch</strong> Ober-Kobelwies vorhanden. Ansonsten sind nur vereinzelt Streuobst oder Einzelbäume<br />

eingestreut (Freienba<strong>ch</strong>-Stein), vor allem um die einzelnen Gehöfte. Au<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> der Gehölzstrukturen<br />

kommt dem Raum ledigli<strong>ch</strong> eine mittlere Bedeutung zu. Strukturrei<strong>ch</strong>e Lebensräume konzentrieren<br />

si<strong>ch</strong> auf einzelne Raumkammern (Kobelwald, Chienberg). Trockenmauern erhöhen den teilweise vorhandenen<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>tum. Bemerkenswert sind die ausgedehnten Mauern am Chienberg.<br />

Der Entwicklungsraum ist Bestandteil einer Lands<strong>ch</strong>aft von nationaler Bedeutung (BLN-Inventar 1612<br />

Säntisgebiet). Lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> markant sind zudem die Felswände im Wald südli<strong>ch</strong> Freienba<strong>ch</strong>.<br />

Der Entwicklungsraum hat eine regionale Bedeutung in der Naherholung (Wandern, Mountainbike). Die<br />

Kristallhöhle bei Kobelwald ist weit über die Regionsgrenzen hinaus bekannt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 79<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en nur wenige kleinere Flä<strong>ch</strong>en vorhanden (Freienba<strong>ch</strong>, Chapf)<br />

Extensivwiesen in einzelnen Randlagen vorhanden (Chapf, Chienberg)<br />

Wildkrautfluren / Altgrasbestände nur vereinzelt entlang von Nutzungsgrenzen oder Weg- und Waldrändern<br />

eingestreut<br />

Stillgewässer Kiessammler Rehag<br />

Vögel Potenzial für Brutvögel der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten<br />

Kulturlands<strong>ch</strong>aften wie den Neuntöter (Aufwertungsgebiet; z.B. Chienberg,<br />

Chapf, Kobelwald)<br />

Reptilien südexponierte Berei<strong>ch</strong>e sind ein mögli<strong>ch</strong>es Aufwertungsgebiet<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete nur sehr wenige Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete vorhanden; besonders hervorzuheben<br />

ist der Föhrenwald ob Freienba<strong>ch</strong><br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Der Entwicklungsraum ist als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen,<br />

vereinzelt sind provisoris<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen vorhanden.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Eine existenzsi<strong>ch</strong>ernde Landwirts<strong>ch</strong>aft auf der Basis der Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft bildet weiterhin die Grundnutzung<br />

der unbewaldeten Flä<strong>ch</strong>en. Die eingestreuten Spezialkulturen werden in mögli<strong>ch</strong>st umweltverträgli<strong>ch</strong>er<br />

Form bewirts<strong>ch</strong>aftet. Bei der Anlage allfälliger weiterer Flä<strong>ch</strong>en werden die ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Anforderungen und die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bedürfnisse berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Die vorhandenen kulturlands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Aspekte (Obstgärten, Einzelbäume, Hecken) bleiben erhalten<br />

und prägen au<strong>ch</strong> weiterhin das Lands<strong>ch</strong>aftsbild. An geeigneten Standorten findet eine Verdi<strong>ch</strong>tung<br />

sol<strong>ch</strong>er Strukturen statt (z.B. Obstbaumgruppen um landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Gebäude oder Siedlungsränder,<br />

Heckenstrukturen entlang von Strassen, Gewässern oder Geländekanten). Dazwis<strong>ch</strong>en sind, aufgrund<br />

der bestehenden Voraussetzungen, grössere intensiver genutzte, relativ strukturarme Berei<strong>ch</strong>e eingestreut.<br />

Sie werden von sporadis<strong>ch</strong> genutzten Nutzungsrändern gegliedert. S<strong>ch</strong>werpunkt bilden hierbei<br />

die Waldränder, die zudem reptilienfreundli<strong>ch</strong>er gestaltet werden.<br />

Leitarten für die ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklung sind Neuntöter und Zauneide<strong>ch</strong>se.<br />

Der typis<strong>ch</strong>e Charakter der bäuerli<strong>ch</strong>en Streusiedlung bleibt erhalten und ist Teil der lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Attraktivität des Gebietes.<br />

Die Qualität des Grundwassers wird langfristig gesi<strong>ch</strong>ert.<br />

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Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e und standortangepasste<br />

Nutzung si<strong>ch</strong>erstellen<br />

Neue Nutzungsformen ökologis<strong>ch</strong><br />

gestalten<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Düngung der Alpweiden bes<strong>ch</strong>ränken (nur mit dem alpwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

anfallenden Dünger gemäss der Verordnung über die Ausri<strong>ch</strong>tung der<br />

Sömmerungsbeiträge)<br />

Verzi<strong>ch</strong>t auf Entwässerung (Chienberg)<br />

Grundsätze einer na<strong>ch</strong>haltigen S<strong>ch</strong>afweide an mageren Standorten<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigen (Chapf, Kobelwald, Chienberg)<br />

regelmässige Nutzung aufre<strong>ch</strong>t erhalten (z.B. Feu<strong>ch</strong>tgebiete)<br />

Standortgere<strong>ch</strong>te Waldgesells<strong>ch</strong>aften fördern; allmähli<strong>ch</strong>er Ersatz der<br />

Fi<strong>ch</strong>tenforste<br />

Nutzflä<strong>ch</strong>en (z.B. Weinberge) so anlegen, dass sie au<strong>ch</strong> neue Lebensräume<br />

anbieten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Obstbäume, Einzelbäume, Hecken, Gehölze erhalten und aufwerten<br />

Freihalten der wertvollen Felswände im östli<strong>ch</strong>en Teil des Chapfs von<br />

mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>em Einfluss<br />

Trockenmauern (insbesondere Chienberg)<br />

Erika-Föhrenwälder nördli<strong>ch</strong> Freienba<strong>ch</strong> (regional bedeutsam)<br />

Abgehende Obstbäume ersetzen<br />

In Zusammenarbeit mit der Landwirts<strong>ch</strong>aft das Angebot von Flä<strong>ch</strong>en,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Anforderungen der Öko-Qualitätsverordnung erfüllen,<br />

erhalten und ausbauen<br />

Neuanlage von Lai<strong>ch</strong>gewässern (dauernd Wasser führend)<br />

Krautsäume entlang von Hecken anlegen<br />

Wildkrautfluren entlang von Waldrändern anlegen<br />

Waldränder aufwerten<br />

Ränder der Fliessgewässer aufwerten<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Trockenmauern für Reptilien an<br />

sonnigen Stellen<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Naturs<strong>ch</strong>utzes<br />

Fahrverbote für Mountainbiker in besonders sensiblen Gebieten<br />

Übernutzungen jegli<strong>ch</strong>er Art (z.B. dur<strong>ch</strong> Erholung und Freizeit) dur<strong>ch</strong><br />

Lenkungsmassnahmen vermeiden<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Freienba<strong>ch</strong>)<br />

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Entwicklungsraum H10: „Ho<strong>ch</strong>lagen Kamor”<br />

Charakterisierung<br />

Der Entwicklungsraum besteht überwiegend aus alpwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Ho<strong>ch</strong>lagen (oberhalb von<br />

1000 m ü M). Im Berei<strong>ch</strong> Hoher Kasten prägen markante Felswände oder kaum nutzbare Steilhänge<br />

das Bild.<br />

Lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> wie ökologis<strong>ch</strong> handelt es si<strong>ch</strong> um einen ausgespro<strong>ch</strong>en wertvollen Raum. Besondere<br />

Bedeutung hat er für die Pflanzenwelt. Ein Teil der Flä<strong>ch</strong>en hat als Halbtrockenrasen nationale Bedeutung<br />

erlangt (vor allem im Berei<strong>ch</strong> Hoher Kasten-Kamor). Ein weiteres markantes Element sind die z.T.<br />

ausgedehnten Trockenmauern, vor allem entlang der Eigentumsgrenzen. Die steilen Hanglagen und<br />

einzelne Berei<strong>ch</strong>e der Alpweiden zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> einen ausgespro<strong>ch</strong>enen Strukturrei<strong>ch</strong>tum aus<br />

(Einzelbäume, Altgrasbestände, Ho<strong>ch</strong>staudenfluren, Totholz, offene Flä<strong>ch</strong>en). Der Entwicklungsraum<br />

bildet ein Kerngebiet für Brutvögel der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten Kulturlands<strong>ch</strong>aften. Typis<strong>ch</strong>e<br />

Arten sind Kuckuck, Steinadler, Berglaubsänger und Zippammer.<br />

Die Lebensraumvielfalt s<strong>ch</strong>lägt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in einer entspre<strong>ch</strong>enden lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Bedeutung nieder.<br />

Der Entwicklungsraum ist als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong> ausgewiesen und beinhaltet gebietsweise Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen<br />

(Zone S2, S3). Es ist vor allem als „Versickerungsgebiet“ für die Quellen am Hangfuss<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Kamor und Hoher Kasten sind für die Naherholung (Wandern, Mountainbike) von regionaler und für den<br />

Tourismus von überregionaler Bedeutung. Teilweise sind Intensiverholungsberei<strong>ch</strong>e ausges<strong>ch</strong>ieden<br />

(Montlinger S<strong>ch</strong>wamm, Hoher Kasten)<br />

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Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Einzelbäume / Baumgruppen häufig eingestreut<br />

Feldgehölze / Hecken Selten; besonders strukturarm sind die Ho<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en zwis<strong>ch</strong>en Oberkamor<br />

und Kamor<br />

Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en Nur vereinzelt vorhanden (Wogalp, Montlinger-, Diepoldsauer<br />

S<strong>ch</strong>wamm)<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Vers<strong>ch</strong>iedene Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausges<strong>ch</strong>ieden<br />

Der Entwicklungsraum ist Bestandteil einer Lands<strong>ch</strong>aft von nationaler<br />

Bedeutung (BLN-Inventar 1612 Säntisgebiet)<br />

Wild Die steilen Hanglagen und der angrenzende Wald sind Kerngebiete für<br />

Rothirs<strong>ch</strong>, Gämse und Reh. Der Entwicklungsraum ist seit einigen<br />

Jahren au<strong>ch</strong> ein Hauptverbreitungsgebiet für das Wilds<strong>ch</strong>wein<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Mit der Weiterführung der alpwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzung sowie der Nutzung im Dauersiedlungsraum wird<br />

si<strong>ch</strong>ergestellt, dass die nutzungsbedingten Lebensräume und die darin heimis<strong>ch</strong>en Arten erhalten<br />

bleiben. Die Bestossung der Alpen nimmt auf die Erhaltung der vorhandenen Naturwerte Rücksi<strong>ch</strong>t.<br />

Der Charakter des rei<strong>ch</strong>haltig strukturierten und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> attraktiven Alpgebietes mit zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Einzelbäumen, Gebüs<strong>ch</strong>gruppen und Trockenmauern bleibt erhalten. Dur<strong>ch</strong> eine standortangepasste<br />

Nutzung und sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>te Pflege werden die botanis<strong>ch</strong> besonders wertvollen Flä<strong>ch</strong>en (meist extensive,<br />

offene bis halboffenen Hänge in südli<strong>ch</strong>er Exposition und vereinzelt Feu<strong>ch</strong>tgebiete) langfristig erhalten.<br />

Natürli<strong>ch</strong>erweise waldfreie Standorte bleiben si<strong>ch</strong> selbst überlassen und bilden wi<strong>ch</strong>tige Refugien für die<br />

störungsempfindli<strong>ch</strong>e Tierwelt. Eine naturnahe Waldwirts<strong>ch</strong>aft berei<strong>ch</strong>ert mit standortstypis<strong>ch</strong>en Wäldern<br />

sowie lockeren Wald-Weide-Übergängen den biologis<strong>ch</strong>en Wert des Gebietes.<br />

Leitarten: Gams, Zippammer, Berglaubsänger, Steinadler<br />

Den lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Aspekten des Gebietes wird dur<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>onende Nutzung oder Ruhe besondere<br />

Bea<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt.<br />

Der Entwicklungsraum hat au<strong>ch</strong> künftig als regionales Erholungsgebiet eine wi<strong>ch</strong>tige Bedeutung. Es<br />

wird hingegen si<strong>ch</strong>ergestellt, dass si<strong>ch</strong> die Erholungsnutzung (Gleits<strong>ch</strong>irm, Mountainbike, Wandern)<br />

räumli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t weiter ausdehnt und die sensiblen Gebiete (hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die Wildeinstandsgebiete) vor<br />

einem weiteren Nutzungsdruck vers<strong>ch</strong>ont werden.<br />

Die vom Raum ausgehenden Gefahren für die tiefer liegenden Siedlungen und die Infrastruktur werden<br />

dur<strong>ch</strong> geeignete Siedlungsplanung und Retentionsräume vermindert. Die S<strong>ch</strong>utzwaldfunktion wird dur<strong>ch</strong><br />

eine geeignete Waldbewirts<strong>ch</strong>aftung si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

Die Ers<strong>ch</strong>liessungen sind abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

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Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e und standortangepasste<br />

Nutzung si<strong>ch</strong>erstellen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Nur Verwendung des alpwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> anfallenden Düngers; keine<br />

Düngerzufuhr (gemäss der Verordnung über die Ausri<strong>ch</strong>tung der<br />

Sömmerungsbeiträge)<br />

Unterhalt der vorhandenen Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en (z.B. im Gebiet Kessi),<br />

Si<strong>ch</strong>erstellung der S<strong>ch</strong>nittnutzung; Auszäunung ständig wassergesättigter,<br />

trittempfindli<strong>ch</strong>er Stellen<br />

In botanis<strong>ch</strong> wertvollen Berei<strong>ch</strong>en (hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Gebiet Bärenlö<strong>ch</strong>er)<br />

auf die Dauerweide mit S<strong>ch</strong>afen verzi<strong>ch</strong>ten<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

lockere Gebüs<strong>ch</strong>gruppen (mögli<strong>ch</strong>st sonnenexponiert), Einzelbäume<br />

und Einzelbüs<strong>ch</strong>e<br />

Besondere Waldgesells<strong>ch</strong>aften (v.a. Laubwaldgesells<strong>ch</strong>aften z.B. auf<br />

Ruts<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en)<br />

Bestimmungen Pflanzens<strong>ch</strong>utz dur<strong>ch</strong>setzen (Pflückverbot)<br />

Waldränder stufig ausgestalten<br />

von Natur aus waldfreie Standorte der natürli<strong>ch</strong>en Entwicklung überlassen<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Trockenmauern für Reptilien an<br />

sonnigen Stellen<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Natur-<br />

und Lebensraums<strong>ch</strong>utzes<br />

Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten<br />

Fahrverbote für Mountainbiker in besonders sensiblen Gebieten<br />

Markierung der S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhrouten<br />

Räumli<strong>ch</strong>e und / oder zeitli<strong>ch</strong>e Eins<strong>ch</strong>ränkung für Fluggeräte (Gleits<strong>ch</strong>irm-<br />

und Deltaflieger, Helikopter-S<strong>ch</strong>ulung), beispielsweise über<br />

Vereinbarungen mit den Vereinen<br />

Verzi<strong>ch</strong>t auf weitere Ers<strong>ch</strong>liessungen in sensiblen Gebieten<br />

Eins<strong>ch</strong>ränkung der Benutzung auf bestehende Strassen<br />

Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für den Montlinger S<strong>ch</strong>wamm<br />

(z.B. Parkplatzbewirts<strong>ch</strong>aftung, Sammelbus)<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere die<br />

diversen Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen<br />

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Entwicklungsraum H11: „Hanglagen Rüthi”<br />

Charakterisierung<br />

Der intensiv graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzte Raum zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> rei<strong>ch</strong>haltige Strukturen und das<br />

Vorkommen von ökologis<strong>ch</strong>en Mangelfaktoren (z.B. trocken-mageres Grünland) aus. Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Strukturelemente sind die zahlrei<strong>ch</strong>en Bäume, Baumgruppen, Hecken und Gehölze sowie Trockenmauern<br />

und Geländekanten. Im unteren Hangberei<strong>ch</strong> oberhalb von Lienz sind zudem z.T. no<strong>ch</strong> ausgedehntere<br />

Obstbaumbestände vorhanden. In den übrigen Gebieten ist das Streuobst von untergeordneter<br />

Bedeutung. Die wi<strong>ch</strong>tigsten Lebensräume bilden Extensivwiesen und Wildkrautfluren. Einzelne<br />

national bedeutsame Magerwiesen verdeutli<strong>ch</strong>en den hohen Stellenwert der Trockenheit liebenden<br />

Vegetationsformen.<br />

Der Entwicklungsraum verfügt über ein grosses Potenzial für Brutvögel der halboffenen, extensiv bewirts<strong>ch</strong>afteten<br />

Kulturlands<strong>ch</strong>aften wie den Neuntöter (Aufwertungsgebiet). Als sonnenexponiertes, rei<strong>ch</strong><br />

strukturiertes Gebiet trägt er au<strong>ch</strong> eine Verantwortung für die Erhaltung der Reptilien (Zaun-, Bergeide<strong>ch</strong>se).<br />

Vers<strong>ch</strong>iedene s<strong>ch</strong>utzwürdige Berei<strong>ch</strong>e sind als Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausges<strong>ch</strong>ieden. Besonders hervorzuheben<br />

ist der Magerwiesen – Waldkomplex Planggi.<br />

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Der obere Hangberei<strong>ch</strong> ist zusammen mit dem angrenzenden Entwicklungsraum als Naherholungsgebiet<br />

von regionalem Interesse einzustufen (Wandern, Mountainbikeroute). Mit dem S<strong>ch</strong>iessstand (Gebiet<br />

Breiten) sowie dem Startplatz für Hängegleiter (Gebiet Hard) sind au<strong>ch</strong> Berei<strong>ch</strong>e intensiver Freizeitnutzung<br />

vorhanden.<br />

Weitere Eigens<strong>ch</strong>aften:<br />

Kriterium Ausprägung<br />

Strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder trotz langer Waldrandlinie selten<br />

S<strong>ch</strong>utzgebiete Vers<strong>ch</strong>iedene Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete ausges<strong>ch</strong>ieden<br />

Der Entwicklungsraum ist Bestandteil einer Lands<strong>ch</strong>aft von nationaler<br />

Bedeutung (BLN-Inventar 1612 Säntisgebiet)<br />

Gewässerlebensraum Der Plonaba<strong>ch</strong> hat als Gewässerlebensraum besondere Bedeutung<br />

Wild Teile des Entwicklungsraums sind Kern- und Aufwertungsgebiete für<br />

den Rothirs<strong>ch</strong>, sowie Aufwertungsgebiete für das Rehwild<br />

Gewässers<strong>ch</strong>utz Teile des Entwicklungsraumes sind als Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong><br />

ausges<strong>ch</strong>ieden<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Landwirts<strong>ch</strong>aft des Entwicklungsraumes ist au<strong>ch</strong> weiterhin von der graswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzung<br />

geprägt, wobei ein Mosaik an unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> intensiven Grünlandnutzungsformen angestrebt wird. Die<br />

bisher offenen Flä<strong>ch</strong>en werden au<strong>ch</strong> in Zukunft als Wiesland genutzt. Mittelfristig sollen dur<strong>ch</strong> die<br />

Entwicklung von qualitativ ho<strong>ch</strong>wertigen Magerwiesen und deren Vernetzung gemäss Öko-<br />

Qualitätsverordnung höhere Direktzahlungsbeiträge in das Gebiet fliessen.<br />

Das Mosaik unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Grünlandnutzungen gewährleistet zusammen mit einer hohen Di<strong>ch</strong>te an<br />

Hecken, Gehölzen, Einzelbäumen und Trockenmauern den Weiterbestand und die Aufwertung der<br />

vorhandenen Lebensräume. Die vorhandenen Strukturen und Biotope sollen vernetzt und ergänzt<br />

werden, so dass die ökologis<strong>ch</strong>e Tragfähigkeit verbessert und die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Attraktivität erhalten<br />

bleibt. In der Umgebung von Lienz bilden die Obstgärten den S<strong>ch</strong>werpunkt der ökologis<strong>ch</strong>en Grundausstattung.<br />

Im übrigen wird besonderer Wert auf die Entwicklung und Erhaltung von blumenrei<strong>ch</strong>en Magerwiesen<br />

an südexponierten Hängen gelegt. Angrenzende Waldränder sind stufig aufgebaut und<br />

weisen grosszügige Krautsäume auf. Die vorhandenen Streuobstbestände bleiben erhalten.<br />

Leitarten für die weitere Entwicklung sind Neuntöter, Zauneide<strong>ch</strong>se, Aufre<strong>ch</strong>te Trespe.<br />

Der Blattenberg und die Hanglagen von Rüthi stellen eine für die Region zentrale Wandera<strong>ch</strong>se für das<br />

Wild dar und werden in Bezug auf diese Funktion aufgewertet. Die vorhandenen Wandera<strong>ch</strong>sen für das<br />

Wild bleiben offen (zwis<strong>ch</strong>en Lienz und Rüthi, Hang-Blattenberg-Ökobrücke).<br />

Die hangseitige Ausdehnung der Siedlung wird begrenzt. Siedlungserweiterungen in lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

sensiblen Gebieten erfüllen besondere Anforderungen an die Gestaltung und den Siedlungsabs<strong>ch</strong>luss<br />

(vgl. Geotopinventar, Objekte Rühti 6 und 7 sowie Rüthi 8 / Oberriet 1). Eine wi<strong>ch</strong>tige lands<strong>ch</strong>aftsprägende<br />

Wirkung entfaltet au<strong>ch</strong> die Allee, die entlang der Staatsstrasse verläuft. Sie wird erhalten, und<br />

na<strong>ch</strong> Bedarf werden abgehende Bäume ersetzt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 86<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e und standortangepasste<br />

Nutzung si<strong>ch</strong>erstellen<br />

Lebensräume / Strukturelemente und<br />

deren Qualität erhalten und aufwerten<br />

Dur<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

die Vernetzung bestehender Lebensräume<br />

gezielt fördern<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbild erhalten und entwickeln<br />

Intensive S<strong>ch</strong>afweide an mageren Standorten unterlassen<br />

Verwaldung von Grünland in Grenzertragslagen dur<strong>ch</strong> extensive<br />

S<strong>ch</strong>nittnutzung verhindern<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Auf der Grundlage des <strong>LEK</strong> Voraussetzungen für die Anwendung der<br />

Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) s<strong>ch</strong>affen, insbesondere im Berei<strong>ch</strong> der<br />

Magerwiesen in südexponierten und steilen Randlagen<br />

Biotopeigens<strong>ch</strong>aften des Gebietes Planggi erhalten (Offenhaltung der<br />

Wiesenflä<strong>ch</strong>en, langsames Aufli<strong>ch</strong>tung des Waldes)<br />

artenrei<strong>ch</strong>e Gebüs<strong>ch</strong>e, Baumgruppen und Hecken, fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>ter<br />

Unterhalt, Förderung von dornenrei<strong>ch</strong>en Sträu<strong>ch</strong>ern<br />

Entlang von Hecken-, Gehölz- und Bös<strong>ch</strong>ungsränder extensive Krautsäume<br />

anlegen<br />

Trockenmauern erhalten und fördern<br />

In Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und im Rahmen der<br />

DZV, ÖQV und des GAöL werden die folgenden Massnahmen ergriffen:<br />

Leit- und Vernetzungsstrukturen für das Wild im Berei<strong>ch</strong> Blattenberg<br />

(Ökobrücke) sowie im Berei<strong>ch</strong> Groferfeld und Litten (Umgebung Lienz)<br />

erhalten und verbessern<br />

Verbauungen und Hindernisse für die Tierwanderung vermeiden<br />

abgestorbene Obstbäume erhalten (Totholz)<br />

Waldränder stufig ausgestalten<br />

Förderung zusätzli<strong>ch</strong>er Extensivwiesen, insbesondere in Verbindung<br />

mit naturnahen Waldrändern<br />

Ersatz der vorhandenen Fi<strong>ch</strong>tenforste dur<strong>ch</strong> standortgere<strong>ch</strong>te Waldgesells<strong>ch</strong>aften<br />

Ast-, Stein-, S<strong>ch</strong>nittguthaufen und Trockenmauern für Reptilien an<br />

sonnigen Stellen<br />

Auf Siedlungserweiterungen in den sensiblen Zonen verzi<strong>ch</strong>ten<br />

Den sensiblen Zonen angemessene Siedlungsabs<strong>ch</strong>lüsse gestalten<br />

Hirs<strong>ch</strong>ensprung und Blosenberg als Geotops<strong>ch</strong>utzgebiete ausweisen<br />

Nutzungsplanung im Berei<strong>ch</strong> des Weilers Hirs<strong>ch</strong>ensprung überprüfen<br />

Nutzungsformen si<strong>ch</strong>erstellen, wel<strong>ch</strong>e die Erhaltung der lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

reizvollen und ökologis<strong>ch</strong> bedeutenden Kulturlands<strong>ch</strong>aft am Blattenberg<br />

gewährleisten<br />

Dem Standort angepasste Waldbilder am Blattenberg si<strong>ch</strong>erstellen<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 87<br />

Naturverträgli<strong>ch</strong>e Erholungsnutzung<br />

gewährleisten<br />

Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten<br />

Keine Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en Bikerrouten und Wanderwegen<br />

Gute Markierung der bestehenden Route<br />

Felswände am Blattenberg von weiteren mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Aktivitäten frei<br />

halten<br />

Bevölkerung informieren und sensibilisieren für die Belange des Natur-<br />

und Lebensraums<strong>ch</strong>utzes, z.B. mit Informationstafeln im Berei<strong>ch</strong><br />

Planggi / Oberhard (Hinweise auf Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraumes<br />

und seiner Wildtiere; konkrete Verhaltensregeln)<br />

S<strong>ch</strong>utz des Grundwassers S<strong>ch</strong>werpunkte für den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> bilden insbesondere<br />

mögli<strong>ch</strong>e Grundwassers<strong>ch</strong>utzzonen (Plona)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 88<br />

3.3 Entwicklungsräume Siedlung<br />

Generalisierte Übersi<strong>ch</strong>t<br />

S2<br />

S4<br />

S3<br />

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S1<br />

S1 Au / Berneck / Widnau<br />

Diepoldsau / Balga<strong>ch</strong><br />

S2 Rebstein / Marba<strong>ch</strong><br />

Altstätten / Ei<strong>ch</strong>berg<br />

S3 Kriessern / Montlingen<br />

Oberriet / Rüthi / Lienz<br />

S4 Oberegg / Reute


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 89<br />

Entwicklungsvorstellungen für alle Entwicklungsräume Siedlung<br />

Im Kapitel 2.6 Siedlung und Infrastruktur werden die allgemeinen Entwicklungsvorstellungen bes<strong>ch</strong>rieben.<br />

Ein Teil der raumplaneris<strong>ch</strong>en Grundsätze, Entwicklungswüns<strong>ch</strong>e und Massnahmen gelten für alle<br />

Siedlungsgebiete. Sie werden daher vorangestellt, damit sie ni<strong>ch</strong>t stets wiederholt werden müssen.<br />

Nutzung Die regionalen Zentren Altstätten und Heerbrugg werden entspre<strong>ch</strong>end ihrer Bedeutung<br />

weiterentwickelt und optimal mit dem öffentli<strong>ch</strong>en Verkehr ers<strong>ch</strong>lossen.<br />

Die weitere Siedlungsentwicklung erfolgt in erster Linie na<strong>ch</strong> innen, worunter eine Verdi<strong>ch</strong>tung<br />

des bestehenden Siedlungsgebietes verstanden wird.<br />

Die bestehenden Reservegebiete (ÜG) werden auf der Grundlage von Gestaltungskonzepten<br />

überbaut, wel<strong>ch</strong>e Ri<strong>ch</strong>tlinien für die Bauten, die Ers<strong>ch</strong>liessung wie au<strong>ch</strong> die Gestaltung des<br />

Freiraumes beinhalten.<br />

Die gut ers<strong>ch</strong>lossenen Gewerbe- und Industriezonen sind weiter zu entwickeln.<br />

Natur und<br />

Lands<strong>ch</strong>aft<br />

Innerhalb der Bauzonen und insbesondere innerhalb der Gewerbe- und Industriezonen werden<br />

Umgebungs- und Restflä<strong>ch</strong>en naturnah ausgestaltet. Neubauten werden mit gestalteris<strong>ch</strong>en<br />

Massnahmen gezielt in das Lands<strong>ch</strong>aftsbild integriert. Die Fla<strong>ch</strong>dä<strong>ch</strong>er werden extensiv<br />

begrünt.<br />

Die bestehenden Freiräume zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Siedlungen werden im Interesse des<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsbildes freigehalten. Die Übergänge zur freien Lands<strong>ch</strong>aft werden bewusst gestaltet,<br />

um die Siedlungskörper in die Lands<strong>ch</strong>aft zu integrieren.<br />

Massnahmen für alle Entwicklungsräume Siedlung<br />

Nutzung Die einzelnen Gemeinden erarbeiten Grundsätze zur Bodenpolitik und zur weiteren Siedlungsgestaltung.<br />

Auf dieser fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Grundlage werden in partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Zusammenarbeit mit<br />

den Grundeigentümern und Bauherren gestalteris<strong>ch</strong> und raumplaneris<strong>ch</strong> gute Lösungen<br />

gesu<strong>ch</strong>t.<br />

Reservegebiete sollen na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit für Einzonung erst dann frei gegeben werden, wenn<br />

eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Zusi<strong>ch</strong>erung für eine Überbauung in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren vorliegt.<br />

Die Gemeindebehörden fördern die Ers<strong>ch</strong>liessung der Industriezonen, damit Interessierte si<strong>ch</strong><br />

kurzfristig für den Baulanderwerb ents<strong>ch</strong>liessen können.<br />

Natur und<br />

Lands<strong>ch</strong>aft<br />

Aufgrund eines Konzeptes ist ein Netzwerk von Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftselementen (offene<br />

Gewässer, Naturwiesen, Bepflanzungen etc.) zu realisieren.<br />

Dieses Konzept soll au<strong>ch</strong> die öffentli<strong>ch</strong>en Räume (z.B. Plätze) und Verkehrswege (insbesondere<br />

Bahnborde und Strassenränder) einbeziehen und die Mögli<strong>ch</strong>keiten zu ökologis<strong>ch</strong>en Verbesserungen<br />

aufzeigen.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 90<br />

Entwicklungsraum S1: „Au / Berneck / Widnau / Diepoldsau / Balga<strong>ch</strong>“<br />

Charakterisierung<br />

Das Siedlungsgebiet rund um Heerbrugg liegt mit Ausnahme der Hanglagen von Au, Berneck und<br />

Balga<strong>ch</strong> in der Ebene. Das Zentrum dieser Subregion ist Heerbrugg, und die Siedlungsgebiete der<br />

einzelnen Gemeinden fliessen grösstenteils direkt ineinander über.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en den Bauzonen von Au und Berneck, Au und Widnau sowie Berneck und Widnau verbleiben<br />

grössere zusammenhängende landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzte Flä<strong>ch</strong>en, die als FFF II und III ausgewiesen<br />

sind. Gemäss Kantonalem Ri<strong>ch</strong>tplan sollen diese Flä<strong>ch</strong>en der Siedlungsgliederung dienen.<br />

Die Siedlungsgebiete von Widnau und Diepoldsau sind dur<strong>ch</strong> den Rhein getrennt, aber dur<strong>ch</strong> den glei<strong>ch</strong>en<br />

Ans<strong>ch</strong>luss an die A13 miteinander verbunden und grenzen an intensiv genutzte Landwirts<strong>ch</strong>aftsflä<strong>ch</strong>en<br />

(FFF).<br />

In allen Gemeinden besteht das Siedlungsgebiet grösstenteils aus Einfamilienhausüberbauungen.<br />

Das regionale Zentrum Heerbrugg ist sehr gut mit dem öffentli<strong>ch</strong>en Verkehr (S-Bahn und Bushof) ers<strong>ch</strong>lossen.<br />

Grössere Gewerbe- und Industriegebiete weisen die Gemeinden Au, Berneck, Balga<strong>ch</strong> und Widnau und<br />

Diepoldsau auf.<br />

Charakteristis<strong>ch</strong> für diese Subregion sind au<strong>ch</strong> die Reblagen in Au, Berneck und Balga<strong>ch</strong>.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Damit Heerbrugg seine Bedeutung als regionales Zentrum gegenüber anderen Zentren innerhalb und<br />

ausserhalb der Region behalten kann, ist die Zentrumsentwicklung beim Bahnhof weiterhin zu fördern.<br />

Alle Gemeinden (Berneck weniger) sind von starkem Dur<strong>ch</strong>gangsverkehr mit den entspre<strong>ch</strong>enden Immissionen<br />

betroffen. Die Massnahmen gemäss Teilplan Verkehr sind gemeinsam zu realisieren.<br />

Die siedlungsgliedernden Freiräume haben neben der lands<strong>ch</strong>aftsgestalteris<strong>ch</strong>en Funktion au<strong>ch</strong> als<br />

Vernetzungskorridore für Tiere und Pflanzen sowie als Naherholungsräume grosse Bedeutung und werden<br />

bei der Siedlungsentwicklung berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Au<strong>ch</strong> bei den zukünftigen Siedlungsentwicklungen ist eine Kommunikation zwis<strong>ch</strong>en den beteiligten Gemeinden<br />

eine Notwendigkeit.<br />

Erhaltung der lands<strong>ch</strong>aftsprägenden Rebgebiete.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Überbauung SBB-Areal Bahnhof Heerbrugg<br />

Verkehrsverstetigung auf den Hauptverkehrsstrassen HVS in Au, Widnau, Balga<strong>ch</strong> und Diepoldsau<br />

Umfahrungen raumplaneris<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>ern Rietstrasse (Balga<strong>ch</strong>) und Umfahrung Widnau<br />

Auss<strong>ch</strong>eidung von Weilerzonen Weiler „Husen“ und „S<strong>ch</strong>lössli“ in Berneck<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 91<br />

Entwicklungsraum S2: „Rebstein / Marba<strong>ch</strong> / Altstätten / Ei<strong>ch</strong>berg“<br />

Charakterisierung<br />

Das Siedlungsband von Rebstein bis Altstätten liegt zur Hälfte in der Ebene (südli<strong>ch</strong> der Kantonsstrasse)<br />

und nördli<strong>ch</strong> der Kantonsstrasse im Hanggebiet. Zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Gemeinden verbleiben<br />

nur no<strong>ch</strong> kleine siedlungsgliedernde Trenngürtel. Altstätten ist das regionale Zentrum und weist,<br />

neben einem attraktiven Stadtkern, Gewerbe- und Industriegebiete (ca. 70 ha) auf mit Bahnans<strong>ch</strong>luss<br />

und Strassenverbindung (Ausbau Kriessernstrasse, Umfahrung Kriessern) zur A13.<br />

Ausser bei Altstätten ist der grösste Teil der anderen Gemeindegebiete südöstli<strong>ch</strong> der Bahnlinie no<strong>ch</strong><br />

unbebaut. Marba<strong>ch</strong> weist nördli<strong>ch</strong> der Bahn no<strong>ch</strong> grössere Gebiete auf, die ni<strong>ch</strong>t zur Bauzone gehören.<br />

Mit Ausnahme der städtis<strong>ch</strong>en und halbstädtis<strong>ch</strong>en Überbauungen von Altstätten besteht au<strong>ch</strong> hier das<br />

Siedlungsgebiet in erster Linie aus Einfamilienhausquartieren. Das Siedlungsgebiet von Ei<strong>ch</strong>berg besteht<br />

aus 5 Ortsteilen. Rebstein, Marba<strong>ch</strong>, Altstätten und Ei<strong>ch</strong>berg verfügen über attraktive Rebberge.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Als regionales Zentrum ist es für Altstätten sehr wi<strong>ch</strong>tig, über gute Verkehrsverbindungen mit dem öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Verkehr zu verfügen. Au<strong>ch</strong> die Verbindung zum Autobahnans<strong>ch</strong>luss soll verbessert werden.<br />

Die Gewerbe- und Industriezonen sollen dur<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>ende Strasseners<strong>ch</strong>liessung an Attraktivität<br />

gewinnen. Die siedlungsgliedernden Freiräume haben neben der lands<strong>ch</strong>aftsgestalteris<strong>ch</strong>en Funktion<br />

au<strong>ch</strong> als Vernetzungskorridore für Tiere und Pflanzen sowie als Naherholungsräume grosse Bedeutung<br />

und werden bei der Siedlungsentwicklung berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Bei allen Gemeinden sind die Hanglagen beliebt als s<strong>ch</strong>öne Wohnlagen. Dieser Trend wird voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

weiter anhalten. Die Entwicklungsmögli<strong>ch</strong>keiten in der Ebene werden einges<strong>ch</strong>ränkt dur<strong>ch</strong> die guten<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Böden (FFF).<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Anbindung Regionalverkehr verbessern Verlängerung der S-Bahn bis Altstätten<br />

Erhaltung und Förderung der Bahnlinie Altstätten-Gais<br />

Anbindung Industriegebiet an Kriessernstrasse Realisierung Entlastungsstrasse Süd (Kriessernstrasse<br />

– Oberrieterstrasse)<br />

Spätere Etappe Realisierung Entlastungsstrasse Nord<br />

Siedlungsentwicklung in den Hanglagen Ländli<strong>ch</strong>e Bebauung; unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung der<br />

Lands<strong>ch</strong>aft fördern<br />

Bewilligung von Nutzungsänderungen in Lands<strong>ch</strong>aften<br />

mit s<strong>ch</strong>ützenswerter Bausubstanz<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

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KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Gebiet „Warmesberg – Gätziberg – Kornberg“ in<br />

Altstätten<br />

Auss<strong>ch</strong>eidung von Weilerzonen Weiler „Hueb“ in Altstätten<br />

Entlastung der Kantonsstrasse Altstätten-Heerbrugg Si<strong>ch</strong>erung der Entlastungsstrasse Altstätten – Heerbrugg<br />

in allen beteiligten Gemeinden<br />

Zielkonflikte gegenüber Landwirts<strong>ch</strong>aft, Lands<strong>ch</strong>aft<br />

und Wild bei der Projektierung berücksi<strong>ch</strong>tigen


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 92<br />

Erhaltung von kleineren Siedlungsgebieten Entwicklung der Dorfteile in Ei<strong>ch</strong>berg und Altstätten<br />

Entwicklungsraum S3: „Kriessern / Montlingen / Oberriet / Rüthi / Lienz“<br />

Charakterisierung<br />

Das Siedlungsband entlang des Rheins von Kriessern, Industriegebiet Letznau, Montlingen, Oberriet,<br />

Rüthi bis Lienz erstreckt si<strong>ch</strong> über ca. 13 km Länge. Es liegt zum grössten Teil in der Ebene und wird<br />

unterbro<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> den Montlingerberg und den Blattenberg. Die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzte Flä<strong>ch</strong>e<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Ortsteilen bestehen zur Hauptsa<strong>ch</strong>e aus FFF und sind glei<strong>ch</strong>zeitig als Grundwassers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong><br />

A ausgewiesen.<br />

Die Siedlungsdi<strong>ch</strong>te ist bedeutend kleiner als dies gemäss dem Baureglement mögli<strong>ch</strong> wäre (grosse<br />

Parzellen mit Nutzgarten). Innerhalb des Siedlungsgebietes befinden si<strong>ch</strong> relativ viele unüberbaute Flä<strong>ch</strong>en<br />

(Reserve für Eigengebrau<strong>ch</strong> / ni<strong>ch</strong>t erhältli<strong>ch</strong>).<br />

Die beiden grossen Industrie- und Gewerbezonen in Oberriet und Rüthi sind gut ers<strong>ch</strong>lossen mit direkter<br />

Strassenanbindung an die A13.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Siedlungsentwicklung (Wohngebiete) ist dur<strong>ch</strong> die Anziehung von Betrieben in den gut ers<strong>ch</strong>lossenen<br />

Gewerbe- und Industriezonen von Oberriet und Rüthi (evtl. dur<strong>ch</strong> gemeinsame Anstrengungen)<br />

zu fördern. Die siedlungsgliedernden Freiräume haben neben der lands<strong>ch</strong>aftsgestalteris<strong>ch</strong>en Funktion<br />

au<strong>ch</strong> als Vernetzungskorridore für Tiere und Pflanzen sowie als Naherholungsräume grosse Bedeutung<br />

und werden bei der Siedlungsentwicklung berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Zur Verminderung der Lärmimmissionen entlang der Hauptverkehrsstrasse in Oberriet sind flankierende<br />

Massnahmen zur Umfahrung Kriessern vorzusehen.<br />

Die kleineren Dörfer und Dorfteile sollen si<strong>ch</strong> so entwickeln können, dass die Dienstleistungsbetriebe für<br />

den tägli<strong>ch</strong>en Bedarf erhalten bleiben.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Marketing für die no<strong>ch</strong> unüberbauten Gewerbe- und<br />

Industriegebiete<br />

Gewerbe- und Industriegebiete Oberriet und Rüthi<br />

Verstetigung des Verkehrsflusses und gestalteris<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen für einen Dorfkern<br />

Angebot von Bauparzellen fördern, damit Bevölkerungsentwicklung<br />

gewährleistet ist<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

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KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Hauptverkehrsstrasse in Oberriet<br />

Kriessern, Montlingen, Rüthi und Lienz


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 93<br />

Entwicklungsraum S4: „Oberegg - Reute“<br />

Charakterisierung<br />

Charakteristis<strong>ch</strong> für das Siedlungsgebiet der beiden Gemeinden Oberegg (AI) und Reute (AR) sind die<br />

vielen Dorfteile und Weiler. Die Weilergebiete sind gesi<strong>ch</strong>ert dur<strong>ch</strong> Bauzonen, wel<strong>ch</strong>e das Bauen für<br />

das Wohnen abseits von grösseren Siedlungsgebieten erlauben.<br />

Oberegg verfügt über einen Dorfkern, Gewerbe- und Industriegebiet und über ein Skiabfahrtsgebiet.<br />

Im weiteren ist das Gebiet St. Anton im Frühling und Herbst ein attraktiver Anziehungspunkt für die<br />

ganze Region <strong>Rheintal</strong>.<br />

Aufgrund der grösseren Distanzen zu den regionalen Siedlungszentren ist die Bevölkerungs- und<br />

Siedlungsentwicklung eher gering.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Insbesondere für die kleinen Dorfteile und die Weiler ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass die bestehenden Bauten dauernd<br />

bewohnt sind und bleiben.<br />

Zur Erhaltung der Dienstleistungsbetriebe für den tägli<strong>ch</strong>en Bedarf ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass die Bevölkerungszahl<br />

stabil bleibt.<br />

Ein wi<strong>ch</strong>tiger Aspekt für die Wahl als Wohnort in Oberegg und Reute ist die intakte Lands<strong>ch</strong>aft, die es<br />

zu erhalten gilt.<br />

Die Erhaltung und Gestaltung des Naherholungsgebietes St. Anton ist zu fördern.<br />

Massnahmen<br />

Massnahmen Anwendungen<br />

Den Zugang zu eingezontem Bauland erlei<strong>ch</strong>tern;<br />

Bauland lei<strong>ch</strong>ter verfügbar ma<strong>ch</strong>en<br />

Förderung der Naherholung und der dazu gehörenden<br />

Gastronomie<br />

PROJEKTTEAM<br />

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KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Bauzonenland zur Verfügung stellen, wenn mögli<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> Gemeinde zu günstigen Bedingungen<br />

Unterstützung dur<strong>ch</strong> die Politis<strong>ch</strong>e Gemeinde und<br />

Beiträge von Nutzniessern (z.B. Region <strong>Rheintal</strong>)


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 94<br />

3.4 Mögli<strong>ch</strong>e Entwicklungskonflikte<br />

In dieser Zusammenstellung sind hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die folgenden Formen von Konflikten behandelt:<br />

� Konflikte, die si<strong>ch</strong> aus den im <strong>LEK</strong> bes<strong>ch</strong>riebenen Entwicklungen ergeben können, wenn also<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Interessen einander gegenüber stehen;<br />

� Konflikte, die si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en den im <strong>LEK</strong> bes<strong>ch</strong>riebenen Entwicklungen und den hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

allgemeinen Entwicklungstendenzen ergeben können;<br />

� Konflikte, die si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en dem <strong>LEK</strong> und anderen Planungen (z.B. Verkehrsri<strong>ch</strong>tplan) ergeben.<br />

Ni<strong>ch</strong>t behandelt werden Konflikte, die flä<strong>ch</strong>enhaft auftreten können (z.B. unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Interessen zu<br />

Einzelmassnahmen), die si<strong>ch</strong> aber im Rahmen der bestehenden Sa<strong>ch</strong>politiken (z.B. ÖQV oder DZV)<br />

lösen lassen.<br />

Die Massnahmen zur Lösung dieser Entwicklungskonflikte sind ebenfalls in den angegebenen Kapiteln<br />

enthalten.<br />

Nr. Bes<strong>ch</strong>reibung des Entwicklungskonfliktes Ort / Gebiet Konflikt<br />

zwis<strong>ch</strong>en<br />

K 1 Allfälliger Ausbau der Strasse Balga<strong>ch</strong>-Diepoldsau<br />

geht auf Kosten des Landwirts<strong>ch</strong>aftslandes<br />

und vers<strong>ch</strong>ärft die Probleme der Amphibienwanderung<br />

K 2 Die im Verkehrsri<strong>ch</strong>tplan als Option enthaltene<br />

Entlastungsstrasse Heerbrugg-Altstätten und die<br />

Zentrumsentlastungsstrasse Altstätten sind hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

des Bedarfs an landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en<br />

problematis<strong>ch</strong> und führen zu einer weiteren<br />

Behinderung der Lebensraumvernetzung<br />

K 3 Die bestehenden Strassen und die künftige Verkehrsentwicklung<br />

(Option O5, Teilplan Verkehr)<br />

ers<strong>ch</strong>weren die Vernetzung zwis<strong>ch</strong>en Lebensräumen<br />

des Tales mit sol<strong>ch</strong>en in den Hanglagen<br />

K 4 Die bestehenden Strassen und die künftige<br />

Verkehrsentwicklung ers<strong>ch</strong>weren die Verbesserung<br />

der We<strong>ch</strong>selmögli<strong>ch</strong>keiten von der Öko-<br />

Brücke A 13 über den Blattenberg und den<br />

Hirs<strong>ch</strong>ensprung in die talnahen Hanglagen<br />

K 5 Vordringen der Siedlung / Siedlungsdruck auf die<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t überbauten Räume auf Kosten der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsflä<strong>ch</strong>e und der Kulturlands<strong>ch</strong>aft<br />

PROJEKTTEAM<br />

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KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Entlang Strasse Balga<strong>ch</strong>-<br />

Diepoldsau<br />

Parallel zu Bahnlinie<br />

zwis<strong>ch</strong>en Heerbrugg und<br />

Altstätten<br />

südöstli<strong>ch</strong> von Altstätten<br />

Strasse Oberriet-<br />

Altstätten<br />

Verbindung Stoss-<br />

Strasse-Oberrieterstrasse<br />

Kantonsstrasse beim<br />

Hirs<strong>ch</strong>ensprung, Weiler<br />

Hirs<strong>ch</strong>ensprung<br />

Widnau und Diepoldsau<br />

Büel-Kobelwis / Bä<strong>ch</strong>is-<br />

Unterlitten<br />

V � Lw<br />

V � Ve<br />

V � Lw<br />

V � Ls<br />

V � Ve<br />

Verweis Konzept<br />

E1, S. 24/25<br />

E3, S. 34<br />

S2, S. 91<br />

V � Ve S. 97 ff<br />

V � Ve E5, S. 42, Kap.<br />

4.2, S. 98 ff<br />

S � Lw<br />

S � Lw<br />

S � Ls<br />

E1, S. 25<br />

E2, S. 29/30<br />

Abkürzungen<br />

As = Artens<strong>ch</strong>utz Bs = Biotops<strong>ch</strong>utz Ve = Vernetzung von Lebensräumen<br />

S = Siedlungstätigkeit V = Verkehr Lw = Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Ls = Lands<strong>ch</strong>aft (Kultur- oder Natur-<br />

lands<strong>ch</strong>aft)<br />

EF = Erholung und Freizeit sowie Tou-<br />

rismus<br />

G = Gewässer / Revitalisierung Ge-<br />

wässer


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 95<br />

Nr. Bes<strong>ch</strong>reibung des Entwicklungskonfliktes Ort / Gebiet Konflikt<br />

zwis<strong>ch</strong>en<br />

K 6 Hoher Siedlungsdruck gegen die Talebene und<br />

die im Ri<strong>ch</strong>tplan ausges<strong>ch</strong>iedenen siedlungsgliedernden<br />

Freiräume; mangelnde Übergänge<br />

zwis<strong>ch</strong>en Siedlung und Lands<strong>ch</strong>aft<br />

K 7 Siedlungsausdehnung in die Hanglagen, insbesondere<br />

in die Rebberge<br />

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Gesamter Hangfussberei<strong>ch</strong><br />

zwis<strong>ch</strong>en Heerbrugg<br />

und Altstätten<br />

Untere Hanglagen und<br />

Reblagen Au-Berneck-<br />

Balga<strong>ch</strong><br />

Untere Hanglagen, Rebstein,<br />

Marba<strong>ch</strong>, Altstätten<br />

und Ei<strong>ch</strong>berg bis Hinterforst<br />

S � Lw<br />

S � Ls<br />

S � Ls<br />

S � Ls<br />

Verweis Konzept<br />

E3, S. 34<br />

H1, S. 55<br />

H6, S. 69/70;<br />

S2, S. 91<br />

K 8 Standortfremde Bauten im Streusiedlungsgebiet Ho<strong>ch</strong>lagen Oberegg S � Ls H4, S. 65<br />

K 9 Siedlungserweiterungen / Ausdehnung der<br />

Siedlungen gefährden die bereits heute beeinträ<strong>ch</strong>tigten<br />

Wild-Wandera<strong>ch</strong>sen und ers<strong>ch</strong>weren<br />

künftige Wild-Korridore<br />

K 10 Mögli<strong>ch</strong>e Auswirkungen von Revitalisierungen auf<br />

die Si<strong>ch</strong>erheit der Siedlung<br />

K 11 Raumbedarf für Revitalisierungen der Binnengewässer<br />

K 12 Revitalisierung des Rheins im Abs<strong>ch</strong>nitt des<br />

Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>s verringert die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Nutzflä<strong>ch</strong>e einzelner Betriebe teilweise<br />

eins<strong>ch</strong>neidend<br />

K 13 Aufbau von Leitstrukturen für das Wild erfordert<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aftsland<br />

K 14 Allfälliger Naturtourismus und zunehmende<br />

Erholungsfunktion bringen weitere Störungen in<br />

das Gebiet<br />

Untere Hanglagen<br />

Rebstein bis Hinterforst<br />

Lienz-Rüthi-Blattenberg<br />

Generell, insbesondere<br />

Littenba<strong>ch</strong><br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Zapfenba<strong>ch</strong><br />

(Phase 1)<br />

Binnenkanal, Rietaa<strong>ch</strong>,<br />

Ländernaa<strong>ch</strong> (Phase 2)<br />

S � Ve<br />

S � Ve<br />

H7, S. 73<br />

H11, S. 85<br />

G � S S. 128, Karte S.<br />

130<br />

G � Lw<br />

G � Lw<br />

E1, S. 27<br />

Kap. 4.7.2.3, S.<br />

127 ff<br />

Rheinvorland G � Lw E7, S. 53/54<br />

und Kap. 4.8, S.<br />

131 ff<br />

Hangfuss bis Rhein im<br />

Gebiet Blattenberg / Rüthi<br />

/ Lienz<br />

Ganzes Gebiet Bannriet-<br />

Dreier<br />

Ve � Lw E4, S. 38 ff und<br />

Kap. 4.2, S. 98<br />

ff<br />

EF � Bs E6, S. 47 / 48;<br />

Kap. 4.3, S. 107<br />

ff<br />

Abkürzungen<br />

As = Artens<strong>ch</strong>utz Bs = Biotops<strong>ch</strong>utz Ve = Vernetzung von Lebensräumen<br />

S = Siedlungstätigkeit V = Verkehr Lw = Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Ls = Lands<strong>ch</strong>aft (Kultur- oder Natur-<br />

lands<strong>ch</strong>aft)<br />

EF = Erholung und Freizeit sowie Tou-<br />

rismus<br />

G = Gewässer / Revitalisierung Ge-<br />

wässer


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 96<br />

Nr. Bes<strong>ch</strong>reibung des Entwicklungskonfliktes Ort / Gebiet Konflikt<br />

zwis<strong>ch</strong>en<br />

K 15 Geplante Naherholung bes<strong>ch</strong>ränkt die Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

der ökologis<strong>ch</strong>en Aufwertung und kann<br />

Störungen verursa<strong>ch</strong>en<br />

K 16 Ansprü<strong>ch</strong>e der Erholungs- und Freizeitnutzung<br />

beeinträ<strong>ch</strong>tigen oder gefährden die Lebensraumqualität,<br />

insbesondere des Wildes<br />

Gebiet Diepoldsauer<br />

Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong><br />

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Gesamte Ho<strong>ch</strong>lagen und<br />

Wälder des Planungsperimeters,<br />

insbesondere<br />

Raum St. Anton,<br />

Ho<strong>ch</strong>lagen Kamor<br />

Verweis Konzept<br />

EF � Bs Kap. 4.8, S. 131<br />

ff<br />

EF � Bs<br />

EF � Bs<br />

EF � As<br />

EF � Bs<br />

EF � Bs<br />

EF � As<br />

Kap. 4.2, S. 98<br />

ff<br />

H4, S. 64;<br />

H5, S. 67/68;<br />

H10, S.82/83<br />

Abkürzungen<br />

As = Artens<strong>ch</strong>utz Bs = Biotops<strong>ch</strong>utz Ve = Vernetzung von Lebensräumen<br />

S = Siedlungstätigkeit V = Verkehr Lw = Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Ls = Lands<strong>ch</strong>aft (Kultur- oder Natur-<br />

lands<strong>ch</strong>aft)<br />

EF = Erholung und Freizeit sowie Tou-<br />

rismus<br />

G = Gewässer / Revitalisierung Ge-<br />

wässer


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 97<br />

4 Vernetzung<br />

4.1 Allgemeine Hinweise<br />

Das dritte Modul des Konzeptes befasst si<strong>ch</strong> mit den räumli<strong>ch</strong>en Netzwerken.<br />

Darin werden die Erkenntnisse zur Verbreitung einzelner Arten oder<br />

Artengruppen festgehalten und die Konsequenzen, die si<strong>ch</strong> daraus für die<br />

räumli<strong>ch</strong>e Organisation ergeben. Berücksi<strong>ch</strong>tigung finden die Vogelwelt, das<br />

Wild, der Feldhase, sowie die Amphibien und Reptilien.<br />

Im Rahmen des Netzwerkes werden au<strong>ch</strong> die Gewässer konzeptionell behandelt.<br />

Die Analyse der Situation und Formulierung der Ziele wurden in den entspre<strong>ch</strong>enden Teilberi<strong>ch</strong>ten<br />

vorgenommen. Das vorliegende Netzwerk basiert auf deren Inhalten, bezei<strong>ch</strong>net die prioritären Gebiete<br />

und formuliert die Massnahmen. Das Netzwerk orientiert si<strong>ch</strong> dabei räumli<strong>ch</strong> an den in der Situationsanalyse<br />

definierten Lands<strong>ch</strong>aftsräumen.<br />

Wesentli<strong>ch</strong>ste Grundlage für die Erhaltung einer gefährdeten Population ist die Si<strong>ch</strong>erung der Gebiete<br />

mit den hö<strong>ch</strong>sten Populationsdi<strong>ch</strong>ten. In diesen „Inseln“ sollte der Erhalt der Population langfristig gesi<strong>ch</strong>ert<br />

sein. Aus ihnen können die Tiere in ungünstigere Räume einwandern und so eine Wiederbesiedlung<br />

oder laufende Ergänzung an weniger geeigneteren Standorten bewirken. Gebiete, denen eine<br />

entspre<strong>ch</strong>ende Eigens<strong>ch</strong>aft zukommen kann, werden na<strong>ch</strong>folgend als Kerngebiete bezei<strong>ch</strong>net. In<br />

erster Priorität sind somit diese Kerngebiete zu si<strong>ch</strong>ern und in ihrer "Produktivität" zu stärken.<br />

Weiter werden Aufwertungsgebiete bezei<strong>ch</strong>net. Ihnen kommt primär die Aufgabe der Ergänzung<br />

bestehender Kerngebiete zu. Einges<strong>ch</strong>lossen sind au<strong>ch</strong> weniger produktive Standorte, die aufgewertet<br />

werden sollen. Hier sollen längerfristig neue Kerngebiete entstehen. Je mehr Kerngebiete vorhanden<br />

sind, umso geringer wird die Aussterbewahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit der darin vorkommenden Arten im Gebiet.<br />

Die Potenzialgebiete eignen si<strong>ch</strong> aufgrund der äusseren Rahmenbedingungen (Exposition, Strukturrei<strong>ch</strong>tum<br />

etc.) für die Förderung der jeweiligen Art.<br />

Verbindende Elemente stellen Verbindungen im Planungsraum und zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Gebieten<br />

si<strong>ch</strong>er. Entlang dieser Strukturen sollen Wanderungen gefördert werden.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 98<br />

4.2 Vernetzung Hirs<strong>ch</strong>-, Reh und Gamswild<br />

Im Folgenden wird anhand von drei ausgewählten Wildarten (Hirs<strong>ch</strong>, Reh und Gämse) auf die aktuelle<br />

Situation im Projektgebiet eingegangen. Beim berücksi<strong>ch</strong>tigten Wild handelt es si<strong>ch</strong> vorwiegend um<br />

raumbeanspru<strong>ch</strong>ende Arten (z.B. Rehe) und um Fernwanderer (z.B. Rothirs<strong>ch</strong>, Gämse). Auf weitere<br />

Wildtiere wird ni<strong>ch</strong>t eingegangen. Da si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> ihre Lebensräume vielfa<strong>ch</strong> mit denjenigen von Hirs<strong>ch</strong>,<br />

Reh und Gämse decken oder übers<strong>ch</strong>neiden, kommen Massnahmen für die erwähnten Arten au<strong>ch</strong><br />

anderen Wildtieren zugute. Ähnli<strong>ch</strong>es gilt für die Wildtierpassage über die A13, dank derer vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Tierarten die Autobahn überwinden können, und so der Zugang zu alten oder neuen Lebensräumen<br />

ermögli<strong>ch</strong>t wird.<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Der Lebensraum der Hirs<strong>ch</strong>e bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf den südli<strong>ch</strong>en Teil des Projektgebietes. An den<br />

Hanglagen der Gemeinden Altstätten (insbesondere Lienz), Rüthi, Oberriet und Ei<strong>ch</strong>berg halten si<strong>ch</strong> vor<br />

allem im Winter Hirs<strong>ch</strong>e auf. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um We<strong>ch</strong>selwild, das vor allem vom Gebiet Fähneren<br />

her in dieses Gebiet zieht.<br />

Rehe sind im ganzen Projektperimeter in bewaldeten Gebieten von der Ebene bis an die Waldgrenze<br />

anzutreffen. Besonders die bewaldeten Hänge sind wi<strong>ch</strong>tige Einstandsgebiete. Rehwe<strong>ch</strong>sel sind häufig,<br />

eine wi<strong>ch</strong>tige S<strong>ch</strong>nittstelle im Tal liegt im zentralen Riedberei<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en Altstätten, Montlingen und<br />

Kriessern.<br />

Gämsen kommen in den höhergelegenen südli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>en sowie in unterhalb des St. Antons vor.<br />

Der Verbreitungss<strong>ch</strong>werpunkt der Gämse liegt im Berei<strong>ch</strong> der Waldgrenze. Wi<strong>ch</strong>tige Habitatmerkmale<br />

sind Steilhänge, Felspartien und aufgelockerter Wald. Im Frühjahr su<strong>ch</strong>en die Gämsen gerne südexponierte<br />

Berei<strong>ch</strong>e auf, steigen dann der wei<strong>ch</strong>enden S<strong>ch</strong>neegrenze na<strong>ch</strong> und folgen dem jeweils fris<strong>ch</strong>esten<br />

Grün ho<strong>ch</strong> hinauf und an die Nordhänge.<br />

Die wesentli<strong>ch</strong>sten Mangelfaktoren für alle drei Arten sind intakte und geeignete Wanderkorridore sowie<br />

störungsfreie Lebensräume. Im Talraum sind dur<strong>ch</strong> die intensive Landnutzungs- und Siedlungstätigkeit<br />

wi<strong>ch</strong>tige, traditionelle Wanderrouten teilweise oder ganz unterbro<strong>ch</strong>en, so dass geeignete Gebiete nur<br />

s<strong>ch</strong>wer oder gar ni<strong>ch</strong>t mehr errei<strong>ch</strong>t werden können. Die Wildtiere werden dur<strong>ch</strong> Freizeit- und Naherholungsaktivitäten<br />

in ihren Lebensräumen vermehrt zu einem heimli<strong>ch</strong>en Dasein, zu Anpassungen ihrer<br />

Lebensweise oder zum Aufenthalt in suboptimalen Gebieten gezwungen. Dadur<strong>ch</strong> werden au<strong>ch</strong> Verbisss<strong>ch</strong>äden<br />

in den Wäldern gefördert. Auf die Verbissproblematik wird na<strong>ch</strong>folgend ni<strong>ch</strong>t im Detail<br />

eingegangen. Diese ist neben der Bereitstellung geeigneter Lebensräume ausserhalb des Waldes au<strong>ch</strong><br />

mit einer geeigneten jagdli<strong>ch</strong>en Bewirts<strong>ch</strong>aftung zu mindern. Mögli<strong>ch</strong>e Lösungsansätze werden derzeit<br />

mit dem Programm Effor 2 entwickelt. Das Programm, das im Jahr 2000 gestartet wurde, hat eine<br />

Laufdauer von 5 Jahren.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die bestehenden wertvollen Lebensräume der Wildtiere werden erhalten und von zusätzli<strong>ch</strong>en Störungen<br />

freigehalten, nötigenfalls au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Auss<strong>ch</strong>eidung von Ruhezonen. So weit die Wanderkorridore<br />

no<strong>ch</strong> vorhanden sind, werden sie gesi<strong>ch</strong>ert, und die Konfliktstellen werden ents<strong>ch</strong>ärft. Damit sollen<br />

der Austaus<strong>ch</strong> unter den Populationen und die Wiederbesiedlung einstiger Lebensräume gefördert<br />

werden.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 99<br />

Hirs<strong>ch</strong>wild<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Anliegen für diese Wildart sind vor allem die Aufwertung und Beruhigung der Lebensräume in<br />

den Hanglagen sowie eine Si<strong>ch</strong>erstellung wi<strong>ch</strong>tiger Wanderrouten zur Ökobrücke. Aufgrund der<br />

Verbreitung des Hirs<strong>ch</strong>wildes und der räumli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen können Kern- und Aufwertungsgebiete<br />

unters<strong>ch</strong>ieden werden.<br />

Kerngebiete sind für die Hirs<strong>ch</strong>e im Projektgebiet vor allem Wintereinstandsgebiete, die ihnen Äsung,<br />

Deckung und weitgehende Ungestörtheit bieten. Sol<strong>ch</strong>e Kerngebiete gilt es zu erhalten und in ihrer<br />

Qualität zu verbessern. Neben den Einstandsgebieten können au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige We<strong>ch</strong>sel zu den Kerngebieten<br />

gezählt werden. Im Projektgebiet sind jedo<strong>ch</strong> traditionelle We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en den Hanglagen und<br />

der Ebene ni<strong>ch</strong>t mehr intakt. Die beiden wi<strong>ch</strong>tigen Verbindungen vom Hang zu den Berei<strong>ch</strong>en Blattenberg-Wildtierpassage<br />

bzw. Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el sind in Bezug auf die Vernetzung der Hirs<strong>ch</strong>-<br />

Lebensräume von grosser Bedeutung, können aktuell aber ihre Funktion ni<strong>ch</strong>t optimal erfüllen, weshalb<br />

sie zu den Aufwertungsgebieten gezählt werden. Als Aufwertungsgebiete werden au<strong>ch</strong> Räume bezei<strong>ch</strong>net,<br />

die dem Hirs<strong>ch</strong> zwar als Einstandgebiete dienen, in denen es aber dur<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aktivitäten<br />

immer wieder zu – teilweise erhebli<strong>ch</strong>en – Störungen kommt.<br />

Früher waren au<strong>ch</strong> Auwälder Lebensraum für das Hirs<strong>ch</strong>wild. Dur<strong>ch</strong> die heutige Situation und die<br />

intensive Nutzung der Ebene fehlen hier geeignete Rückzugs-, Deckungs- und Nahrungsmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

Für das Gebiet Hirs<strong>ch</strong>ensprung-Blattenberg (Aufwertungsgebiete B, C, und E) sowie das Aufwertungsgebiet<br />

D ist eine vertiefende Planung angezeigt, wel<strong>ch</strong>e die Probleme der Wildwanderung und die<br />

jagdli<strong>ch</strong>en Anliegen integral behandelt.<br />

Massnahmen Hirs<strong>ch</strong>wild<br />

Na<strong>ch</strong>folgend wird der räumli<strong>ch</strong>e Rahmen, in dem die Massnahmen angesiedelt werden, bezei<strong>ch</strong>net. Die<br />

geeigneten Berei<strong>ch</strong>e innerhalb der Lands<strong>ch</strong>aftsräume sind im Rahmen der Umsetzung zu klären.<br />

M1: Als spezielles S<strong>ch</strong>ongebiet auss<strong>ch</strong>eiden / keine oder verminderte Jagd<br />

M2: Erhaltung bzw. S<strong>ch</strong>affung und Förderung von Leit- und Vernetzungsstrukturen (z.B. Hecken,<br />

Gehölze und ungedüngte Wiesen)<br />

M3: Verbauungen und Hindernisse vermeiden<br />

M4: Teilweise Aufhebung von Wegen und Sitzgelegenheiten<br />

M5: Informationstafeln bei Naherholungszentren und an den Grenzen s<strong>ch</strong>onungsbedürftiger Gebiete,<br />

wel<strong>ch</strong>e auf die Komplexität und Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraums und seiner Bewohner<br />

hinweisen und konkrete Verhaltensregeln (z.B. Hunde an der Leine führen, auf den Wegen<br />

bleiben) an die Besu<strong>ch</strong>er weitergeben. Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

M6: Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten. Keine Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Biker-, Reit- und Wanderwegen sowie Skitouren- oder S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhrouten. Gute Markierung<br />

der bestehenden Routen<br />

M7: Leinenzwang für Hunde<br />

M8: Weggebot<br />

M9: Erri<strong>ch</strong>tung einer Wildpassage; die Einzelheiten, insbesondere zur Linienführung, müssen in<br />

einer vertiefenden Planung festgelegt werden<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 100<br />

Für die einzelnen Gebiete ist die Umsetzung der folgenden Massnahmen wi<strong>ch</strong>tig:<br />

Ort Massnahmen<br />

Kerngebiet (Littenwand, Gräshalden, Räberen, Bergwald,<br />

Tobelwald, Inneralp, Planggi, Bismer, S<strong>ch</strong>latt)<br />

Massnahmen M5, M6<br />

Aufwertungsgebiet A (Bewaldete Hanglagen von Semelenberg,<br />

Chienberg bis zum S<strong>ch</strong>wammtobel und nordwärts bis<br />

zum Widentobel)<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Massnahmen M5, M6<br />

Aufwertungsgebiet B (Rüthi Nord) Massnahme M3<br />

Aufwertungsgebiet C (Umgebungsberei<strong>ch</strong> Blattenberg /<br />

Wildtierpassage)<br />

Aufwertungsgebiet D (Berei<strong>ch</strong> Plona, Grafenfeld, Katzer bis<br />

Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el; Littenwand bis Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el)<br />

Massnahmen M1, M2, M3, M4, M5, M7, M8<br />

Massnahmen M2, M3<br />

Aufwertungsgebiet E (Hirs<strong>ch</strong>ensprung) Massnahme M9<br />

Die vertiefende Planung und die daraus abzuleitenden Massnahmen müssen in Zusammenarbeit<br />

zwis<strong>ch</strong>en Wildhüter, Jägers<strong>ch</strong>aft, politis<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern, Eigentümern, Naturs<strong>ch</strong>utz und<br />

gebietsweise au<strong>ch</strong> der Landwirts<strong>ch</strong>aft erarbeitet und festgelegt werden.<br />

Einzelne Massnahmen, so weit sie für die Landwirts<strong>ch</strong>aft massgebend sind, können im Rahmen<br />

von Vernetzungsprojekten umgesetzt und au<strong>ch</strong> auf der Basis der entspre<strong>ch</strong>enden Verordnung<br />

finanziert werden.<br />

Die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung wird sinnvollerweise unter der Federführung<br />

der jeweiligen Politis<strong>ch</strong>en Gemeinde dur<strong>ch</strong>geführt


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 101<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten des Hirs<strong>ch</strong>wildes<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Umfeld<br />

Kerngebiet<br />

Aufwertungsgebiet A<br />

Aufwertungsgebiet B<br />

Aufwertungsgebiet C<br />

Aufwertungsgebiet D<br />

Aufwertungsgebiet E<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 102<br />

Rehwild<br />

Im Falle des Rehs lassen si<strong>ch</strong> drei wi<strong>ch</strong>tige Entwicklungsbedürfnisse unters<strong>ch</strong>eiden:<br />

� Die Hanglagen der appenzellis<strong>ch</strong>en Gemeinden mit guten Verbindungen zwis<strong>ch</strong>en den Einstandsgebieten<br />

sind als „Grossraum“ für das Rehwild in guter Qualität zu erhalten.<br />

� Berei<strong>ch</strong> südli<strong>ch</strong> Ei<strong>ch</strong>berg, wo insbesondere die Verbindungen zur Ökobrücke bei Rüthi sowie zum<br />

Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el aufgewertet werden müssen.<br />

� Zentraler Riedberei<strong>ch</strong>, der verstärkt mit den südwestli<strong>ch</strong>en Hanglagen bzw. mit der Hohenemser<br />

Kurve vernetzt werden muss.<br />

Analog zum Hirs<strong>ch</strong>wild lassen si<strong>ch</strong> ebenfalls Kern- und Aufwertungsgebiete unters<strong>ch</strong>eiden: Kerngebiete<br />

sind für die Rehe im Projektperimeter vor allem Gebiete, die ihnen Äsung, Deckung und weitgehende<br />

Ungestörtheit bieten. Als Aufwertungsgebiete werden Räume bezei<strong>ch</strong>net, die zwar den Rehen<br />

als Einstandsgebiete dienen, in denen es aber dur<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aktivitäten immer wieder zu (erhebli<strong>ch</strong>en)<br />

Störungen kommt. Hierzu zählen au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Berei<strong>ch</strong>e im Zusammenhang mit We<strong>ch</strong>seln der<br />

Rehe, in denen aber kein optimaler Zu- oder Dur<strong>ch</strong>gang gewährleistet ist. Neben den Kern- und Aufwertungsgebieten<br />

sind au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Verbindungen zwis<strong>ch</strong>en diesen im Talraum bezei<strong>ch</strong>net. Die Verbindungen<br />

sind in ihrer Dur<strong>ch</strong>gängigkeit zu erhalten und aufzuwerten.<br />

Für das Gebiet Hirs<strong>ch</strong>ensprung-Blattenberg (Aufwertungsgebiete D, E und F) sowie das Aufwertungsgebiet<br />

B ist eine vertiefende Planung angezeigt, wel<strong>ch</strong>e die Probleme der S<strong>ch</strong>ongebiete, der Wildwanderung<br />

und die jagdli<strong>ch</strong>en Anliegen integral behandelt.<br />

Massnahmen Rehwild<br />

Die räumli<strong>ch</strong>e Zuordnung orientiert si<strong>ch</strong> an den Kern- und Aufwertungsgebieten, so dass Massnahmen<br />

au<strong>ch</strong> nur einzelne Teile von Lands<strong>ch</strong>aftsräumen betreffen können. Die geeigneten Berei<strong>ch</strong>e innerhalb<br />

der Lands<strong>ch</strong>aftsräume sind im Rahmen der Umsetzung zu klären.<br />

M1: Als spezielles S<strong>ch</strong>ongebiet auss<strong>ch</strong>eiden / keine oder verminderte Jagd<br />

M2: Erhaltung bzw. S<strong>ch</strong>affung und Förderung von Leit- und Vernetzungsstrukturen (z.B. Hecken,<br />

Gehölze und ungedüngte Wiesen)<br />

M3: Verbauungen und Hindernisse vermeiden<br />

M4: Teilweise Aufhebung von Wegen und Sitzgelegenheiten<br />

M5: Informationstafeln bei Naherholungszentren und an den Grenzen s<strong>ch</strong>onungsbedürftiger<br />

Gebiete, wel<strong>ch</strong>e auf die Komplexität und Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraums und seiner Bewohner<br />

hinweisen und konkrete Verhaltensregeln (z.B. Hunde an der Leine führen, auf den<br />

Wegen bleiben) an die Besu<strong>ch</strong>er weitergeben. Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

M6: Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten: Keine weitere Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Bikerrouten, Reit- und Wanderwegen, Skitouren- oder S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhrouten und Startplätzen<br />

für Gleits<strong>ch</strong>irmsegler. Gute Markierung der bestehenden Routen<br />

M7: Leinenzwang für Hunde<br />

M8: Weggebot<br />

M9: Erri<strong>ch</strong>tung einer Wildpassage (vertiefende Planung erforderli<strong>ch</strong>)<br />

M10: Förderung von ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />

M11: Erri<strong>ch</strong>tung von Wildsensoren in Verbindung mit Leu<strong>ch</strong>t-Warns<strong>ch</strong>ildern und Ges<strong>ch</strong>windigkeitsreduktions-Tafeln<br />

M12: Räumli<strong>ch</strong>e Eins<strong>ch</strong>ränkung der Helikopter-Flugs<strong>ch</strong>ulung<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 103<br />

Für die einzelnen Gebiete ist die Umsetzung der folgenden Massnahmen wi<strong>ch</strong>tig:<br />

Ort Massnahmen<br />

Kerngebiet 1 (Bannriet, Burst, Spitzmäder, Golderen und<br />

angrenzende Berei<strong>ch</strong>e)<br />

Kerngebiet 2 (Bewaldete Hanglagen im ganzen Projektgebiet)<br />

Aufwertungsgebiet A (Südli<strong>ch</strong>er Teil der Hohenemser Kurve<br />

/ Diepoldsau, Isenriet, Bernecker Riet, Berei<strong>ch</strong> Krummensee-Maientratt,<br />

Berei<strong>ch</strong> Bannriet-Chapf Verbindung zwis<strong>ch</strong>en<br />

Riedberei<strong>ch</strong> und Ei<strong>ch</strong>berg-Hard-Hueb)<br />

Aufwertungsgebiet B (Siedlungsgliedernde Berei<strong>ch</strong>e zwis<strong>ch</strong>en<br />

Altstätten, Marba<strong>ch</strong>, Rebstein, Balga<strong>ch</strong> und Widnau;<br />

Berei<strong>ch</strong> Plona, Grafenfeld, Chatzer bis Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el,<br />

Berei<strong>ch</strong> Littenwand bis Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el)<br />

Aufwertungsgebiet C (Einflussberei<strong>ch</strong>e vom Montlinger<br />

S<strong>ch</strong>wamm)<br />

Aufwertungsgebiet D (Umgebungsberei<strong>ch</strong> Blattenberg /<br />

Wildtierpassage)<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Massnahmen M5, M7, M8, M12<br />

Massnahmen M5, M6<br />

Massnahmen M2, M3, M10, M12<br />

Massnahme M2, M3<br />

Massnahmen M5, M6<br />

Aufwertungsgebiet E (Rüthi Nord) Massnahme M3<br />

Aufwertungsgebiet F(Hirs<strong>ch</strong>ensprung) Massnahme M9<br />

Aufwertungsgebiet G (Strasse zwis<strong>ch</strong>en Lienz und Rüthi im<br />

Berei<strong>ch</strong> Graferfeld-Langmad / Katzer)<br />

Massnahmen M1, M2, M3, M4, M5, M7, M8<br />

Massnahme M11<br />

Verbindungen Massnahmen M2, M3<br />

Die vertiefende Planung und die daraus abzuleitenden Massnahmen müssen in Zusammenarbeit<br />

zwis<strong>ch</strong>en Wildhüter, Jägers<strong>ch</strong>aft, politis<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern, Eigentümern, Naturs<strong>ch</strong>utz und<br />

und gebietsweise au<strong>ch</strong> der Landwirts<strong>ch</strong>aft erarbeitet und festgelegt werden.<br />

Einzelne Massnahmen, so weit sie für die Landwirts<strong>ch</strong>aft massgebend sind, können im Rahmen<br />

von Vernetzungsprojekten umgesetzt und au<strong>ch</strong> auf der Basis der entspre<strong>ch</strong>enden Verordnung<br />

finanziert werden.<br />

Die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung wird sinnvollerweise unter der Federführung<br />

der jeweiligen Politis<strong>ch</strong>en Gemeinde dur<strong>ch</strong>geführt


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 104<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten des Rehwildes<br />

& &<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

&<br />

& &<br />

&<br />

&<br />

Umfeld<br />

Kerngebiet 1<br />

Kerngebiet 2<br />

Aufwertungsgebiet A<br />

Aufwertungsgebiet B<br />

Aufwertungsgebiet C<br />

Aufwertungsgebiet D<br />

Aufwertungsgebiet E<br />

Aufwertungsgebiet F<br />

Aufwertungsgebiet G<br />

Grossräumige Verbindungen<br />

gewährleisten<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 105<br />

Gamswild<br />

Im Projektgebiet geht es primär um die Erhaltung, Aufwertung und Beruhigung der bestehenden Lebensräume.<br />

Die Massnahmen müssen darauf abzielen, vor allem die Störungen während sensibler<br />

Jahreszeiten (Setzzeit, Winter) zu vermeiden und den Zugang zu geeigneten Äsungs- und Ruheplätzen<br />

zu gewährleisten. Die Zielsetzungen betreffen vorwiegend die höheren Hanglagen.<br />

Zur Errei<strong>ch</strong>ung der Ziele werden ebenfalls Kern- und Aufwertungsgebiete unters<strong>ch</strong>ieden. Kerngebiete<br />

sind für die Gämse im Projektperimeter vor allem Einstandsgebiete, die ihnen Äsung, Deckung und<br />

weitgehende Ungestörtheit bieten. Als Aufwertungsgebiete werden Räume bezei<strong>ch</strong>net, die zwar den<br />

Gämsen au<strong>ch</strong> als Einstandsgebiete dienen, in denen es aber dur<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aktivitäten immer<br />

wieder zu erhebli<strong>ch</strong>en Störungen kommt. In diesen Räumen soll vermehrt die Ungestörtheit der Gämsen<br />

gewährleistet werden.<br />

Massnahmen Gamswild<br />

Die räumli<strong>ch</strong>e Zuordnung orientiert si<strong>ch</strong> an den Kern- und Aufwertungsgebieten, so dass Massnahmen<br />

au<strong>ch</strong> nur einzelne Teile der Gebiete betreffen können. Die geeigneten Berei<strong>ch</strong>e innerhalb der Lands<strong>ch</strong>aftsräume<br />

sind im Rahmen der Umsetzung zu klären.<br />

M1: Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten: Keine weitere Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Bikerrouten, Reit- und Wanderwegen, Skitouren- oder S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhrouten und Startplätzen<br />

für Gleits<strong>ch</strong>irmsegler. Gute Markierung der bestehenden Routen<br />

M2: Informationstafeln bei Naherholungszentren und an den Grenzen s<strong>ch</strong>onungsbedürftiger Gebiete,<br />

wel<strong>ch</strong>e auf die Komplexität und Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraums und seiner Bewohner<br />

hinweisen und konkrete Verhaltensregeln (z.B. Hunde an der Leine führen, auf den Wegen<br />

bleiben) an die Besu<strong>ch</strong>er weitergeben. Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

M3: Räumli<strong>ch</strong>e und/oder zeitli<strong>ch</strong>e Eins<strong>ch</strong>ränkung für Gleits<strong>ch</strong>irm- und Deltaflieger sowie für die<br />

Helikopter-Flugs<strong>ch</strong>ulung<br />

Für die einzelnen Gebiete ist die Umsetzung der folgenden Massnahmen wi<strong>ch</strong>tig:<br />

Ort Massnahmen<br />

Kerngebiet 1 (Rundenwald) Massnahmen M1, M2<br />

Kerngebiet 2 (Berei<strong>ch</strong> Hoher Kasten/Kamor/S<strong>ch</strong>wamm bis<br />

zu Littenwand, Steinwald, Bergwald, Bismer, Nord)<br />

Aufwertungsgebiet A (Einflussberei<strong>ch</strong> der Nahrerholungszentren<br />

Suruggen/St. Anton und Verbindung vom Rundenwald<br />

in westli<strong>ch</strong>er Ri<strong>ch</strong>tung ins Appenzellerland)<br />

Aufwertungsgebiet B (Bewaldete Hanglagen von Brendentobel,<br />

Hafenwald bis südwärts zur Kreuzstrasse)<br />

Aufwertungsgebiet C (Einflussberei<strong>ch</strong> der Naherholungszentren<br />

Hoher Kasten/Kamor, Montlinger S<strong>ch</strong>wamm)<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Massnahmen M1, M2, M3<br />

Massnahmen M1, M2, M3<br />

Massnahme M1<br />

Massnahmen M1, M2, M3


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 106<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten des Gamswildes<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

Umfeld<br />

Kerngebiet 1<br />

Kerngebiet 2<br />

Aufwertungsgebiet A<br />

Aufwertungsgebiet B<br />

Aufwertungsgebiet C<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 107<br />

4.3 Vernetzung Feldhase<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Die Feldhasendi<strong>ch</strong>te im Projektgebiet bewegt si<strong>ch</strong> im nationalen Verglei<strong>ch</strong> über dem Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt,<br />

wobei zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Flä<strong>ch</strong>en in der <strong>Rheintal</strong>ebene grosse Unters<strong>ch</strong>iede bestehen.<br />

Der Verbreitungss<strong>ch</strong>werpunkt des Feldhasen im Projektperimeter liegt innerhalb der Moor- und Halbmoorböden<br />

(Bannriet, Burst, Spitzmäder, Bernecker Riet), die zwar aufgrund des tendenziell höheren<br />

Feu<strong>ch</strong>tigkeitsgrades für diese Art nur einen suboptimalen Standort darstellen, jedo<strong>ch</strong> im Talraum no<strong>ch</strong><br />

am meisten Strukturen bieten (z.B. Bannriet oder Winds<strong>ch</strong>utzstreifen). Diesen Räumen kommt die<br />

Funktion von Kerngebieten zu. Die Gebiete mit günstigen Lebensraumbedingungen (trockenere Standorte,<br />

in denen der Feldhase typis<strong>ch</strong> wäre), sind derzeit eher dünn besiedelt.<br />

Ers<strong>ch</strong>wert ist die Verbindung zwis<strong>ch</strong>en der Talpopulation des Feldhasen und jener an den Hanglagen.<br />

Ideal wären optimale Verbindungen im Berei<strong>ch</strong> Altstätten/Forst, Hinterforst/Ei<strong>ch</strong>berg sowie eine minimale<br />

Dur<strong>ch</strong>lässigkeit im Berei<strong>ch</strong> der siedlungsgliedernden Freiräume zwis<strong>ch</strong>en Altstätten und Balga<strong>ch</strong>.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Im Projektgebiet werden die Feldhasen-Lebensräume erhalten, aufgewertet und vernetzt. Ergänzend<br />

werden neue Lebensräume ges<strong>ch</strong>affen. In den Kerngebieten wird der Bestand des Feldhasen erhalten.<br />

Dabei kann er von Aufwertungsmassnahmen für andere Arten oder vom allgemeinen ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong> profitieren. Eine gezielte Förderung ist – weil die Lebensraumbedingungen nur suboptimal<br />

sind – ni<strong>ch</strong>t vorgesehen.<br />

Die Aufwertungsgebiete verfügen über das Potenzial, den Lebensraumansprü<strong>ch</strong>en des Hasen gere<strong>ch</strong>t<br />

zu werden und wi<strong>ch</strong>tige Verbindungen herstellen zu können. Hier soll der Feldhasenbestand dur<strong>ch</strong><br />

Aufwertungsmassnahmen gefördert werden. Dabei können drei Typen von Aufwertungsgebieten unters<strong>ch</strong>ieden<br />

werden:<br />

� Aufwertungsgebiet A (1. Priorität): Mit guten Bodeneigens<strong>ch</strong>aften. Derzeit bestehen grössere<br />

Defizite, meist eine mittlere Hasendi<strong>ch</strong>te. Ziel ist die Förderung der Hasenpopulation.<br />

� Aufwertungsgebiet B: Als Halbmoorboden aufgrund des Feu<strong>ch</strong>tegehaltes nur bedingt geeignet.<br />

Das Aufwertungsgebiet B weist jedo<strong>ch</strong> grössere Bestandesdi<strong>ch</strong>ten auf. Ziel ist der Erhalt der Hasenpopulation.<br />

� Aufwertungsgebiet C: Derzeit kaum Feldhasen vorhanden, weist aber aufgrund seiner Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />

Potenzial als Hasenlebensraum auf. Ziel ist die Förderung der Hasenpopulation.<br />

Aufgrund der Erkenntnisse aus dem S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Feldhasenprojekt sind Fördermassnahmen für<br />

diese Art vor allem darauf ausgeri<strong>ch</strong>tet, ein Netz extensiv genutzter Strukturen im offenen Ackerland zu<br />

s<strong>ch</strong>affen und Verbindungen zu den Kerngebieten herzustellen.<br />

Neben der Stärkung der Hasenpopulation im Talraum ist mittelfristig au<strong>ch</strong> die Erhaltung mögli<strong>ch</strong>er<br />

Verbindungen zu den Populationen in den Hanglagen notwendig. Diese Verbindungen sind in ausrei<strong>ch</strong>ender<br />

Qualität zu erhalten. Wi<strong>ch</strong>tig ist au<strong>ch</strong> die Si<strong>ch</strong>erstellung der Dur<strong>ch</strong>lässigkeit zur Hasenpopulation<br />

im Rheinvorland (Unterbru<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Autobahn). Diesbezügli<strong>ch</strong>e Verbesserungen sind im Berei<strong>ch</strong> der<br />

Ökobrücke Rüthi vorhanden.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 108<br />

In den Hanglagen sind Vorkommen des Feldhasen – ausser in den stark vom Mens<strong>ch</strong>en genutzten<br />

Kammern – zu erwarten (Insbesondere Büriswilen-S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>en Oberegg, Mohren-St. Anton-Honegg und<br />

Obere Berei<strong>ch</strong>e Chornberg-Gätziberg-Hölzlisberg sowie in den südli<strong>ch</strong>en Hanglagen oberhalb<br />

Rüthi/Kobelwald).<br />

Massnahmen<br />

Die hier genannten Massnahmen ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> denjenigen der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>.<br />

Ort Massnahmen<br />

Aufwertungsgebiete A,<br />

B, C<br />

Auss<strong>ch</strong>eiden von ungedüngten Krautsäumen (Wildkrautfluren) entlang von Hecken,<br />

Kanälen und Buntbra<strong>ch</strong>en. Zukünftig wird si<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit bieten, spezielle<br />

„Saum“-Mis<strong>ch</strong>ungen anzusäen. Entspre<strong>ch</strong>ende Saatgutmis<strong>ch</strong>ungen sind derzeit in<br />

Evaluation (S<strong>ch</strong>riftl. Mittl. Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>)<br />

Anlegen von Buntbra<strong>ch</strong>en<br />

Aufkommenlassen von spontaner Ackerbegleitvegetation (Selbstbegrünung) in Fluren,<br />

deren Böden für die Anlage von Buntbra<strong>ch</strong>en wenig geeignet sind<br />

Anpflanzen von Hecken und Gebüs<strong>ch</strong>gruppen aus niedrig bleibenden Strau<strong>ch</strong>arten<br />

abseits der Wege<br />

S<strong>ch</strong>affen von Sukzessionsflä<strong>ch</strong>en an Waldrändern<br />

Auss<strong>ch</strong>eiden von Extensivwiesen<br />

In Naturs<strong>ch</strong>utzgebieten: Stehen lassen bestimmter Teile der Riedwiesen über den<br />

Winter<br />

Eins<strong>ch</strong>ränkung der Jagd auf den Feldhasen<br />

Kerngebiet Massnahmen für Aufwertungsgebiete (s.oben)<br />

zudem sind folgende S<strong>ch</strong>utzmassnahmen vorzusehen: Informationstafeln in besonders<br />

s<strong>ch</strong>onungsbedürftigen Gebieten, wel<strong>ch</strong>e auf die Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraums<br />

und seiner Bewohner hinweisen und konkrete Verhaltensregeln (z.B. Hunde an<br />

der Leine führen, auf den Wegen bleiben) an die Besu<strong>ch</strong>er weitergeben.<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

Verbindungen Vermeidung und Verminderung von Wanderhindernissen und ihrer Wirkung<br />

Erhaltung bzw. S<strong>ch</strong>affung und Förderung von Leit- und Vernetzungsstrukturen<br />

Hanglagen Auss<strong>ch</strong>eiden von ungedüngten Krautsäumen (Wildkrautfluren) entlang von Hecken,<br />

Waldrändern und Gewässern<br />

S<strong>ch</strong>affen von Sukzessionsflä<strong>ch</strong>en an Waldrändern<br />

Auss<strong>ch</strong>eiden von Extensivwiesen und -weiden<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 109<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten des Feldhasen<br />

&<br />

&<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

& &<br />

Umfeld<br />

Kerngebiet 1<br />

Aufwertungsgebiet A<br />

Aufwertungsgebiet B<br />

Aufwertungsgebiet C<br />

Grossräumige Verbindungen<br />

gewährleisten<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 110<br />

4.4 Vernetzung Avifauna<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Der Planungsraum zei<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> eine rei<strong>ch</strong>haltige Vogelwelt aus. Sie ist auf die Lebensraumvielfalt<br />

zurückzuführen, die in engem Zusammenhang steht mit der vorhandenen Höhenausdehnung (Tallagen,<br />

Hügelgebiete, Gebirge) und den speziellen Bedingungen des Flusstales (Feu<strong>ch</strong>tgebiete, weite<br />

Ebenen, Überreste von Auen und Kiesbänken). Vers<strong>ch</strong>iedene Teilräume der Region bilden daher<br />

wi<strong>ch</strong>tige Kernräume für die Erhaltung der Vogelwelt und einiger ihrer Leitarten.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Die Lebensraumbedingungen der Vögel werden im gesamten Planungsgebiet erhalten und im Rahmen<br />

von Nutzung und Unterhalt gezielt aufgewertet. Innerhalb der S<strong>ch</strong>utzgebiete werden die Nutzung und<br />

die Pflege im Hinblick auf die jeweiligen Leitarten optimiert. In der Nutzlands<strong>ch</strong>aft – und hier insbesondere<br />

in den bezei<strong>ch</strong>neten Kern- und Aufwertungsgebieten – werden die erforderli<strong>ch</strong>en Flä<strong>ch</strong>en und<br />

deren ökologis<strong>ch</strong> sinnvolle Anordnung gestützt auf Detailkonzepte für einzelne Teilräume festgelegt.<br />

Neben den Vorteilen für die Tierwelt werden damit au<strong>ch</strong> die Voraussetzungen zum Bezug von zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Förderungen gemäss Öko-Qualitätsverordnung ges<strong>ch</strong>affen. Na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit werden die Massnahmen<br />

im Rahmen des ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>s umgesetzt.<br />

Dur<strong>ch</strong> eine intensive Zusammenarbeit zwis<strong>ch</strong>en den Interessenvertretern des Naturs<strong>ch</strong>utzes und der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft wird si<strong>ch</strong>ergestellt, dass tragfähige und für alle Seiten akzeptable Lösungen entstehen.<br />

Kerngebiete sind<br />

A: Moosanger, Hö<strong>ch</strong>stern, Stor<strong>ch</strong>enhof, Obermäder (Leitarten: Gelbspötter, Pirol, Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger,<br />

Weissstor<strong>ch</strong>)<br />

B: Burst, Bannriet, Spitzmäder, Dreier (Leitarten: Gelbspötter, Pirol, Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger,<br />

S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en, Weissstor<strong>ch</strong>)<br />

C: Alter Rhein Diepoldsau und Umgebung (Leitarten: Gelbspötter, Pirol, Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger,<br />

Sumpfrohrsänger)<br />

D: Rheindamm und Rheinvorland unterhalb Oberriet (Leitart: S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en)<br />

E: Rhein, Rheindamm und Umgebung südli<strong>ch</strong> Oberriet (Leitarten: Flussregenpfeifer, S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en)<br />

F: F1: Hanglagen Au-Berneck; F2: Hanglagen Balga<strong>ch</strong>-Marba<strong>ch</strong>; F3: Forst-Hinterforst (Leitarten:<br />

Zaunammer, Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en)<br />

G: Ho<strong>ch</strong>lagen Rüthi-Lienz, Oberriet (Leitarten: Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz, Berglaubsänger, Kuckuck,<br />

Zippammer, Steinadler)<br />

Aufwertungsgebiete sind<br />

A: Ebene Kriessern-Montlingen, Altstätten-Oberriet (Leitart: Feldler<strong>ch</strong>e)<br />

B: Hanglagen (Leitarten: Neuntöter, Gartenrots<strong>ch</strong>wanz)<br />

C: Ebene Wi<strong>ch</strong>enstein-Hilpert-Spitzmäder (Leitarten: Tei<strong>ch</strong>rohrsänger, Sumpfrohrsänger, Weissstor<strong>ch</strong>)<br />

D: Ebene Altstätten-Kriessern (Leitarten: Pirol, Gelbspötter, Weissstor<strong>ch</strong>)<br />

F: Ebene südli<strong>ch</strong> Diepoldsau (Leitarten: Gelbspötter, Pirol, Sumpfrohrsänger)<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 111<br />

G: Mit Ho<strong>ch</strong>stauden oder S<strong>ch</strong>ilf bestandene Uferbös<strong>ch</strong>ungen im Talraum des Projektperimeters<br />

(Leitart: Sumpfrohrsänger)<br />

Massnahmen Kerngebiete<br />

Ort Massnahmen<br />

(A) Moosanger,<br />

Hö<strong>ch</strong>stern, Stor<strong>ch</strong>enhof,<br />

Obermäder<br />

(B) Burst, Bannriet,<br />

Spitzmäder, Dreier<br />

(C) Alter Rhein Diepoldsau<br />

und Umgebung<br />

(D) Rheindamm und<br />

Rheinvorland unterhalb<br />

Oberriet<br />

(E) Rhein und Rheindamm<br />

und Umgebung<br />

oberhalb Oberriet<br />

Erhaltung und S<strong>ch</strong>affung geeigneter Strukturen für Gelbspötter und Pirol (aufgelockerte,<br />

vertikal rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze, Feldgehölze, lockere Ufergehölze), insbesondere<br />

im Rahmen des Unterhaltes der Winds<strong>ch</strong>utzstreifen (Ausli<strong>ch</strong>ten).<br />

Erhaltung und Aufwertung der bestehenden Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en (Hö<strong>ch</strong>stern, Moosanger,<br />

Obermäder) als Brutgebiete für Rohrammer und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger (Arrondierungen,<br />

Ergänzungen)<br />

S<strong>ch</strong>affung von zusätzli<strong>ch</strong>en Feu<strong>ch</strong>tstellen (Tümpeln) und Extensivflä<strong>ch</strong>en (z.B. Extensivweiden)<br />

als Nahrungsräume für den Weissstor<strong>ch</strong><br />

Erhaltung und S<strong>ch</strong>affung geeigneter Strukturen für Gelbspötter und Pirol (wie Kerngebiet<br />

1)<br />

Erhaltung und Erweiterung der Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en (Bannriet, Burst, Spitzmäder) als<br />

Lebensräume für Rohrammer und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger (Arrondierungen, Ergänzungen)<br />

S<strong>ch</strong>affung von zusätzli<strong>ch</strong>en Feu<strong>ch</strong>tstellen (Tümpeln) und Extensivflä<strong>ch</strong>en (z.B. Extensivweiden)<br />

als Nahrungsräume für den Weissstor<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>affung extensiver Nutzungsränder (z.B. Pufferzonen, breite Ackerrandstreifen),<br />

Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en als Lebensräume für das S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>affung einer Überflugsverbotszone zur Vermeidung von Lärmbelastungen (inkl.<br />

Eintrag in Luftfahrthinderniskarte)<br />

Erhaltung und S<strong>ch</strong>affung geeigneter Strukturen für Gelbspötter und Pirol (wie Kerngebiet<br />

A)<br />

Erhaltung der Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>affung von Ruhezonen für die Vogelwelt<br />

S<strong>ch</strong>affung extensiver Nutzungsränder, Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en als Lebensräume für das<br />

S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en<br />

Abs<strong>ch</strong>nittsweise Pflege des Mittelgerinnewuhrs (Bus<strong>ch</strong>werk in vers<strong>ch</strong>iedenen Sukzessionsstadien)<br />

Anlegen von Kleinststrukturen (z.B. Steinhaufen, Holzbeigen, S<strong>ch</strong>nittmaterial für<br />

Kleintiere)<br />

S<strong>ch</strong>affung bzw. Offenhalten von Brutgelegenheiten in der Umgebung des Rheinbettes<br />

für den Flussregenpfeifer (offene Kiesflä<strong>ch</strong>en, vegetationsarme steinige Ruderalflä<strong>ch</strong>en)<br />

Aufre<strong>ch</strong>terhaltung der Lebensraumeigens<strong>ch</strong>aften des Rheindammes für das S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en,<br />

Extensivierung der Rheindammaussenseiten<br />

Erhaltung vegetationsloser Steinpflästerung auf der Wasserseite<br />

Si<strong>ch</strong>erung des Dohlenvorkommens in der Ruine „Blattenberg“<br />

PROJEKTTEAM<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 112<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten der Vogelwelt<br />

PROJEKTTEAM<br />

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Umfeld<br />

Kerngebiet A<br />

Kerngebiet B<br />

Kerngebiet C<br />

Kerngebiet D<br />

Kerngebiet E<br />

Kerngebiet F<br />

Kerngebiet G<br />

Aufwertungsgebiet A<br />

Aufwertungsgebiet B<br />

Aufwertungsgebiet C<br />

Aufwertungsgebiet D<br />

Aufwertungsgebiet E<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 113<br />

Ort Massnahmen<br />

(F1) Hanglagen Au-<br />

Berneck,<br />

(F2) Hanglagen<br />

Balga<strong>ch</strong>-Marba<strong>ch</strong> und<br />

F3) Forst-Hinterforst<br />

(G) Ho<strong>ch</strong>lagen Rüthi-<br />

Lienz, Oberriet<br />

Massnahmen Aufwertungsgebiete<br />

Ort Massnahmen<br />

(A) Ebene Kriessern-<br />

Montlingen, Altstätten-<br />

Oberriet<br />

Erhaltung extensiver Strukturvielfalt als Lebensraum für die Zaunammer<br />

Erhaltung und Pflanzung von dornenrei<strong>ch</strong>en Sträu<strong>ch</strong>ern, Strau<strong>ch</strong>gruppen, Gebüs<strong>ch</strong>en,<br />

Gehölzen und Baumgruppen<br />

Förderung von Extensivflä<strong>ch</strong>en (dienen mit einer rei<strong>ch</strong>en Insektenfauna als Nahrungsräume)<br />

S<strong>ch</strong>affung extensiver Nutzungsränder und Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en als Lebensräume für das<br />

S<strong>ch</strong>warzkehl<strong>ch</strong>en<br />

Erhaltung extensiver Alpnutzungsformen<br />

Erhaltung und Förderung von lockeren Gebüs<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en (mögli<strong>ch</strong>st sonnenexponiert)<br />

oder Einzelbüs<strong>ch</strong>e<br />

Besonderes Augenmerk ist auf Kleinstrukturen zu ri<strong>ch</strong>ten (Steinhaufen, -wälle)<br />

Förderung abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>er Vegetation (z.B. Extensivwiesen, Biolandbau, Buntbra<strong>ch</strong>en)<br />

S<strong>ch</strong>affung mögli<strong>ch</strong>st langer Randlinien (z.B. dur<strong>ch</strong> Anlegen von Ackers<strong>ch</strong>onstreifen)<br />

(B) Hanglagen Erhaltung und Förderung von dornenrei<strong>ch</strong>en Sträu<strong>ch</strong>ern, Gebüs<strong>ch</strong>en und Baumgruppen,<br />

Obstbäumen<br />

Förderung von Extensivflä<strong>ch</strong>en (dienen mit einer rei<strong>ch</strong>en Insektenfauna als Nahrungsräume)<br />

(C) Ebene Wi<strong>ch</strong>enstein-Hilpert-<br />

Spitzmäder<br />

(D) Ebene Altstätten-<br />

Kriessern<br />

(E) Ebene südli<strong>ch</strong><br />

Diepoldsau<br />

(F) Mit Ho<strong>ch</strong>stauden<br />

oder S<strong>ch</strong>ilf bestandene<br />

Uferbös<strong>ch</strong>ungen im<br />

Talraum des Projektperimeters<br />

Aufwertung und Ausdehnung der Feu<strong>ch</strong>tgebietsflä<strong>ch</strong>en (Hilpert, Moosanger)<br />

S<strong>ch</strong>affung von Fla<strong>ch</strong>wassergebieten (Verlandungszonen)<br />

Angepasste Pflege von Streueflä<strong>ch</strong>en (einzelne kleinere Streuepartien unges<strong>ch</strong>nitten<br />

über den Winter stehen lassen - Rotationss<strong>ch</strong>nitt)<br />

S<strong>ch</strong>affung von zusätzli<strong>ch</strong>en Feu<strong>ch</strong>tstellen (Tümpeln) und Extensivflä<strong>ch</strong>en (z.B. Extensivweiden)<br />

Aufwertung der Winds<strong>ch</strong>utzstreifen (aufgelockerte, vertikal rei<strong>ch</strong> gegliederte Gehölze)<br />

S<strong>ch</strong>affung strukturrei<strong>ch</strong>er Gehölze (stufiger Gehölzsaum mit artenrei<strong>ch</strong>er Strau<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t,<br />

Bre<strong>ch</strong>ung linearer Strukturen)<br />

S<strong>ch</strong>affung von zusätzli<strong>ch</strong>en Feu<strong>ch</strong>tstellen (Tümpeln) und Extensivflä<strong>ch</strong>en (z.B. Extensivweiden)<br />

Erhaltung und S<strong>ch</strong>affung strukturrei<strong>ch</strong>er Gehölzstrukturen (aufgelockerte, vertikal rei<strong>ch</strong><br />

gegliederte Gehölze, Feldgehölze, lockere Ufergehölze) vor allem im Nahberei<strong>ch</strong> zum<br />

Kerngebiet Alter Rhein<br />

Erhalt und S<strong>ch</strong>affung von Feu<strong>ch</strong>t- und Wasserflä<strong>ch</strong>en<br />

Angepasste Pflege der Grabenbös<strong>ch</strong>ungen; an nährstoffrei<strong>ch</strong>eren Lagen S<strong>ch</strong>nittzeitpunkt<br />

normalerweise ni<strong>ch</strong>t vor Juli, ansonsten einmaliger S<strong>ch</strong>nitt im Herbst (September<br />

/ Oktober)<br />

Abs<strong>ch</strong>nittsweise Mahd, Teilberei<strong>ch</strong>e über Winter stehen lassen<br />

S<strong>ch</strong>nittgut abführen, vereinzelt S<strong>ch</strong>nittguthaufen anlegen (Kleinstrukturen)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 114<br />

4.5 Vernetzung Reptilien<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Reptilien sind im ganzen Projektgebiet vorhanden. Ideal sind warme, sonnenexponierte Standorte mit<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Strukturen und gutem Nahrungsangebot (z.B. an Bös<strong>ch</strong>ungen mit offenen Stellen, Steinund<br />

Asthaufen, Trockenmauern, breite Waldränder, Feu<strong>ch</strong>twiesen). Aufgrund dieser Ansprü<strong>ch</strong>e sind im<br />

Projektgebiet hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> die folgenden Berei<strong>ch</strong>e von grosser Bedeutung für die Reptilien:<br />

Hanglagen:<br />

� Hanglagen Au-Berneck-Oberregg<br />

� Untere Hanglagen Balga<strong>ch</strong>-Altstätten<br />

� Hanglagen Rüthi/Lienz<br />

Talraum:<br />

� Bannriet<br />

� Moosanger/Hö<strong>ch</strong>stern<br />

� Alter Rhein<br />

� Rhein mit Rheinvorland<br />

Die Reptilien sind heute vers<strong>ch</strong>iedenen Gefährdungen ausgesetzt. Neben dem Lebensraumverlust<br />

bewirken der Verkehr, verwilderte Hauskatzen sowie ein gezieltes Töten (z.B. von S<strong>ch</strong>langen) eine<br />

S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ung der Populationen. Die Förderungsmögli<strong>ch</strong>keiten liegen primär im Optimieren der Lebensräume.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Mittelfristig werden grossflä<strong>ch</strong>ige Kernräume ges<strong>ch</strong>affen, in denen die Lebensraumbedingungen der<br />

Reptilienfauna verbessert werden. Entwicklungsvorstellungen zur Reptilienfauna werden insbesondere<br />

au<strong>ch</strong> in BARANDUN & KÜHNIS (2001) formuliert. Die Bezei<strong>ch</strong>nung der Gebiete orientiert si<strong>ch</strong> teilweise<br />

an dieser Arbeit.<br />

Die Kern- und Förderungsgebiete liegen in den Berei<strong>ch</strong>en, die bereits heutige günstige Voraussetzungen<br />

für die Reptilien aufweisen:<br />

Kerngebiete<br />

� Grössere strukturrei<strong>ch</strong>e Rebbergflä<strong>ch</strong>en (Au-Berneck, Balga<strong>ch</strong>-Rebstein; Leitart: S<strong>ch</strong>lingnatter)<br />

� Bahndamm südli<strong>ch</strong> Rüthi (Leitart: S<strong>ch</strong>lingnatter)<br />

� Wasserseitige Bös<strong>ch</strong>ung Ho<strong>ch</strong>wasserdamm auf Teilabs<strong>ch</strong>nitt (Au, km 83,4 bis km 85) (Leitart:<br />

Zauneide<strong>ch</strong>se)<br />

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Förderungsgebiete<br />

� Übrige Rebbergflä<strong>ch</strong>en (Berneck; Leitart: S<strong>ch</strong>lingnatter)<br />

� Grössere Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en im Talraum (Burst-Bannriet, Moosanger, Hö<strong>ch</strong>stern; Leitart: Ringelnatter)<br />

� Alter Rhein Diepoldsau (Leitart: Ringelnatter)<br />

� Südexponierte strukturrei<strong>ch</strong>e Hanglagen in der Gemeinde Rüthi (z.B. Planggi; Leitart: Zauneide<strong>ch</strong>se)<br />

� Gebiet Forst Altstätten (Leitart: Zauneide<strong>ch</strong>se)<br />

� Feu<strong>ch</strong>tgebiet Hilpert (Leitart: Ringelnatter)<br />

Die Kern- und Förderungsgebiete werden ergänzt dur<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Vernetzungsgebiete, die si<strong>ch</strong><br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf die südexponierten Hanglagen konzentrieren und bereits mit einem minimalen Strukturrei<strong>ch</strong>tum<br />

(Hecken, Gehölze, Altgrasbestände, strukturrei<strong>ch</strong>e Waldränder etc.) auszei<strong>ch</strong>nen.<br />

� Rheindamm und Rheinvorland unterhalb Oberriet<br />

� Rheindämme oberhalb Oberriet<br />

� Südexponierte untere Hanglagen von Rebstein bis Altstätten<br />

� Hanglagen Oberriet - Rüthi - Lienz<br />

� Ergänzungen zum Kerngebiet Bannriet ("Anbindung" an Bahndamm und Hanglagen)<br />

� Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Moosanger und Hö<strong>ch</strong>stern<br />

� Talraum Lienz/Deponie<br />

Die Potenzialgebiete bieten aufgrund der äusseren Rahmenbedingungen (Exposition, Strukturrei<strong>ch</strong>tum<br />

etc.) - wenn au<strong>ch</strong> gegenüber den Aufwertungsgebieten reduzierte - Mögli<strong>ch</strong>keiten für die Förderung der<br />

Reptilien:<br />

� Südexponierte Hanglagen Berneck - Oberegg (Büriswilen-Kellenberg)<br />

� Südexponierte Hanglagen Oberegg/Reute<br />

� Südexponierte Hanglagen Ei<strong>ch</strong>berg (Hölzlisberg)<br />

� Südhang Blattenberg<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> eine regionale Vernetzung der einzelnen Gebiete anzustreben. Verbindende<br />

Elemente sind insbesondere wi<strong>ch</strong>tige lineare Strukturen. Zusammen mit den Kerngebieten bilden sie<br />

ein Netzwerk, wel<strong>ch</strong>es langfristig den Erhalt der Reptilienvorkommen im Projektgebiet si<strong>ch</strong>erstellen soll.<br />

Zentrale verbindende Elemente bilden:<br />

� Bahndamm<br />

� Rheindamm<br />

� Uferberei<strong>ch</strong> <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal<br />

� Uferberei<strong>ch</strong> Rieta<strong>ch</strong> (Verbindung Moosanger/Hö<strong>ch</strong>stern-Bannriet)<br />

� Anbindung Kerngebiete Forst und Rebstein an die angrenzenden Vernetzungsgebiete<br />

� Anbindung Kernraum Au an angrenzende Vernetzungsgebiete<br />

� Verbindung Balga<strong>ch</strong>-Berneck<br />

� Verbindung Hilpert-Wi<strong>ch</strong>enstein<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 116<br />

In Bezug auf die Vernetzung werden folgende Prioritäten gesetzt:<br />

� Oberste Priorität geniesst eine optimale Vernetzung innerhalb der Kern- und Förderungsgebiete<br />

(vgl. Massnahmen).<br />

� In zweiter Priorität wird eine Anbindung der Vernetzungsgebiete an die Kern- und Förderungsgebiete<br />

inkl. verbindender Elemente und eine Verbesserung der Lebensraumqualität in den Vernetzungsgebieten<br />

si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

� In dritter Priorität sind die Aufwertungsmögli<strong>ch</strong>keiten in den Potenzialgebieten zu nutzen.<br />

Massnahmen<br />

Eine Zusammenstellung von Massnahmen ist im Förderungskonzept der Na<strong>ch</strong>barregion Werdenberg<br />

enthalten und beinhaltet im Wesentli<strong>ch</strong>en folgende Punkte (BARANDUN & KÜHNIS 1999):<br />

Ort Massnahmen<br />

Kern-, Aufwertungs- und Potenzialgebiete<br />

Bös<strong>ch</strong>ungen und Nutzungsgrenzen, Waldränder und Strassen naturfreundli<strong>ch</strong><br />

gestalten und pflegen (Ausweisung von Extensiv- oder Bra<strong>ch</strong>streifen,<br />

zeitli<strong>ch</strong> und räumli<strong>ch</strong> gestaffelte Unterhaltsarbeiten, Verzi<strong>ch</strong>t auf<br />

Pestizideinsatz)<br />

Bra<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en und Magerstandorte offen halten<br />

Haufen aus Steinen, Holz oder S<strong>ch</strong>nittgut anlegen<br />

Trockenmauern fördern<br />

Di<strong>ch</strong>tes, mögli<strong>ch</strong>st ges<strong>ch</strong>lossenes Netz von extensiven Flä<strong>ch</strong>en entlang<br />

bestehender Strukturen anstreben<br />

Kleintiergere<strong>ch</strong>te Ausgestaltung von S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten, Gewässerdur<strong>ch</strong>lässen,<br />

Unterführungen und Brücken<br />

Verminderung des Bestandes an Hauskatzen<br />

Diese Massnahmen sollen im Rahmen von Bauvorhaben und über den ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong> umgesetzt<br />

werden. Dabei handelt es si<strong>ch</strong> um viele Kleinmassnahmen, die eine entspre<strong>ch</strong>ende Verbreitung<br />

bedingen. Daher ist eine breite Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit notwendig, um das notwendige Verständnis zu<br />

fördern. Die Reptilien, insbesondere die S<strong>ch</strong>langen, haben zudem ein „Imageproblem“.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 117<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern-, Aufwertungs- und Potenzialgebieten sowie den wi<strong>ch</strong>tigsten Verbindungen<br />

für die Reptilien<br />

&&<br />

&<br />

&<br />

&&<br />

&<br />

&&<br />

PROJEKTTEAM<br />

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&&<br />

&<br />

&&<br />

Umfeld<br />

Kern-/Förderungsgebiet<br />

Vernetzungsgebiet<br />

Potenzialgebiet<br />

Geringe Ansprü<strong>ch</strong>e<br />

Grossräumige Verbindungen<br />

gewährleisten<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 118<br />

4.6 Vernetzung Amphibien<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Der Planungsraum hat aufgrund seiner Amphibienvielfalt (13 Arten) eine besondere Verantwortung für<br />

den Erhalt dieser Artengruppe. Bei einzelnen auf nationaler Ebene stark gefährdeten Arten ist zudem<br />

der Talraum als einstige „Sumpf- und Auenlands<strong>ch</strong>aft“ an der Grenze des heutigen Verbreitungsareales<br />

(Laubfros<strong>ch</strong>) oder weist bemerkenswerte Populationen auf (Kammmol<strong>ch</strong>).<br />

Der wesentli<strong>ch</strong>ste Mangelfaktor bei den Amphibien sind die fehlenden Lai<strong>ch</strong>gewässer. Dur<strong>ch</strong> die<br />

Melioration der Rheinebene sind im Talraum die natürli<strong>ch</strong>en Lai<strong>ch</strong>gewässer vers<strong>ch</strong>wunden. Ersatzbiotope<br />

sind nur wenige vorhanden. Am Hangberei<strong>ch</strong> zeigt si<strong>ch</strong> das Defizit an Lai<strong>ch</strong>gewässern, indem die<br />

wenigen vorhandenen Stillgewässer von zahlrei<strong>ch</strong>en Tieren aufgesu<strong>ch</strong>t werden. So konnten bereits<br />

wenige Quadratmeter grosse Feuerwehrweiher aufgrund ihres Artenrei<strong>ch</strong>tums als Amphibienbiotope<br />

von nationaler Bedeutung eingestuft werden. Der Gefährdungsgrad dieser Kleinstbiotope ist entspre<strong>ch</strong>end<br />

ho<strong>ch</strong>.<br />

Neben den Lai<strong>ch</strong>gewässern fehlen vielfa<strong>ch</strong> geeignete Sommerlebensräume. Hier ents<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> das<br />

Überleben der einzelnen Individuen zwis<strong>ch</strong>en den Vermehrungsperioden. Der Hangraum weist bezügli<strong>ch</strong><br />

Sommerlebensräume (z.B. Hecken, Wälder, Ho<strong>ch</strong>stauden-, Riedflä<strong>ch</strong>en etc.) no<strong>ch</strong> einen relativen<br />

Rei<strong>ch</strong>tum auf. Im Talraum sind geeignete Flä<strong>ch</strong>en seltener.<br />

Besondere Aufmerksamkeit sind zudem den Konfliktstellen zwis<strong>ch</strong>en Amphibien und Strassen zu<br />

widmen. Hier können vor allem bei den wandernden Arten (Grasfros<strong>ch</strong>, Erdkröte, Bergmol<strong>ch</strong>) grosse<br />

Bestandeseinbussen auftreten.<br />

Die Herstellung der Dur<strong>ch</strong>gängigkeit soll einerseits die Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Lai<strong>ch</strong>gebiet und Sommerlebensraum<br />

gewährleisten wie au<strong>ch</strong> den Austaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en den Populationen bzw. die Wiederbesiedlung<br />

von neuen Lebensräumen si<strong>ch</strong>erstellen. Neben den Massnahmen in der Kulturlands<strong>ch</strong>aft ist es<br />

wi<strong>ch</strong>tig, S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>te, Gewässerdur<strong>ch</strong>lässe, Unterführungen und Brücken kleintiergere<strong>ch</strong>t auszugestalten.<br />

Aufgrund der vers<strong>ch</strong>iedenen naturräumli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen ist au<strong>ch</strong> die Verantwortung der Hang-<br />

und Tallagen unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>.<br />

Entwicklungsvorstellungen Talraum<br />

Im Talraum sollen die vorhandenen Kerngebiete intern gestärkt und dur<strong>ch</strong> Aufwertungsgebiete wi<strong>ch</strong>tige<br />

Verbindungen zwis<strong>ch</strong>en den Kerngebieten hergestellt werden. Mittelfristig wird hier die S<strong>ch</strong>affung der<br />

folgenden grossflä<strong>ch</strong>igen Kerngebiete angestrebt:<br />

� Moosanger/Hö<strong>ch</strong>stern (Leitarten: Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Laubfros<strong>ch</strong>, Kammmol<strong>ch</strong>,)<br />

� Südli<strong>ch</strong>er Teil Alter Rhein Diepoldsau (Leitarten: Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

� Bannriet (Leitarten: Kammmol<strong>ch</strong>, Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

� Hilpert (Leitart: Kammmol<strong>ch</strong>)<br />

� Wi<strong>ch</strong>enstein (Leitart: Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

� Bü<strong>ch</strong>el (Leitarten: Kammmol<strong>ch</strong>, Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

� Kolbenstein (Leitart: Gelbbau<strong>ch</strong>unke)<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 119<br />

Eine Anzahl von Aufwertungsgebieten ergänzt die Kerngebiete und stellt die zentralen Verbindungsberei<strong>ch</strong>e<br />

bzw. Trittsteine zwis<strong>ch</strong>en den Kernräumen dar.<br />

� Verbindung zwis<strong>ch</strong>en Hö<strong>ch</strong>stern/Moosanger<br />

� Verbindung Bannriet-Hilpert-Wi<strong>ch</strong>enstein-Steinbru<strong>ch</strong> Kobelwald<br />

� Ergänzung Nördli<strong>ch</strong>er Teil Alter Rhein Diepoldsau<br />

� Ergänzungen Amphibiengebiete nördli<strong>ch</strong> Sennwald (Lienz)<br />

� Ergänzungen nördli<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el<br />

� Trittstein Fleuben<br />

� Trittstein Talraum Ei<strong>ch</strong>berg<br />

� Trittstein Obermäder<br />

In Bezug auf die Vernetzung werden folgende Prioritäten gesetzt:<br />

� Oberste Priorität geniesst die Aufwertung innerhalb dieser Kern- und Aufwertungsgebiete (vgl.<br />

Massnahmen)<br />

� In 2. Priorität wird eine Verbindung mittels Trittsteinen zwis<strong>ch</strong>en den Kerngebieten angestrebt.<br />

Diese soll primär in Nord-Süd-Ri<strong>ch</strong>tung hergestellt werden. Die Verbindung soll primär über das Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet<br />

Obermähder errei<strong>ch</strong>t werden. Die Isolation von Moosanger/Hö<strong>ch</strong>stern soll so gemindert<br />

werden. Sekundär wird eine Anbindung der Kerngebiete Ri<strong>ch</strong>tung Hang (Ei<strong>ch</strong>berg, Forst)<br />

angestrebt (vgl. Karte)<br />

Massnahmen Talraum<br />

Ort Massnahmen<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Kern- und Aufwertungsgebiete<br />

Bannriet; Fleuben; Talraum Ei<strong>ch</strong>berg;<br />

Wi<strong>ch</strong>enstein; Talraum Lienz<br />

Hö<strong>ch</strong>stern/Moosanger; Rüthi -<br />

Weiher in den Stöcken und Kieslager<br />

Bü<strong>ch</strong>el; Kiessammler<br />

Umgebung Hö<strong>ch</strong>stern / Moosanger;<br />

Bannriet; Wi<strong>ch</strong>enstein; Kiessammler<br />

(z.B. Ei<strong>ch</strong>berg)<br />

Strasse: Balga<strong>ch</strong> - Diepoldsau<br />

Oberriet - Kobelwald (Berei<strong>ch</strong><br />

Wi<strong>ch</strong>enstein)<br />

Rebstein Kriessern (Berei<strong>ch</strong> Obermäder)<br />

Altstätten – Ei<strong>ch</strong>berg<br />

S<strong>ch</strong>affung periodis<strong>ch</strong> austrocknender Amphibienlai<strong>ch</strong>gewässer (Leitarten:<br />

Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Laubfros<strong>ch</strong>)<br />

S<strong>ch</strong>affung selten austrocknender Amphibienlai<strong>ch</strong>gewässer (Leitarten:<br />

Grasfros<strong>ch</strong>, Erdkröte, Kammmol<strong>ch</strong>)<br />

Aufwertung ausgewählter Lai<strong>ch</strong>gewässer<br />

Hö<strong>ch</strong>stern/Moosanger (als Lai<strong>ch</strong>gewässer für gefährdete Arten wie<br />

Laubfros<strong>ch</strong>, Gelbbau<strong>ch</strong>unke, Mol<strong>ch</strong>e)<br />

Rüthi, Weiher in den Stöcken (Verringerung Wassertiefe, Aufli<strong>ch</strong>tung,<br />

Ruderalstellen)<br />

Rüthi, Kieslager Bü<strong>ch</strong>el<br />

Kiessammler (z.B. Rieta<strong>ch</strong>, Dürrenba<strong>ch</strong>)<br />

S<strong>ch</strong>affung zusätzli<strong>ch</strong>er Sommer-/Landlebensräume (Hecken, Bös<strong>ch</strong>ungen,<br />

Waldränder)<br />

Beseitigung/Ents<strong>ch</strong>ärfung von Wanderhindernissen (Dur<strong>ch</strong>lässe, Zäune<br />

etc.)<br />

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Entwicklungsvorstellungen Hanglagen<br />

Die Hanglagen tragen eine Hauptverantwortung für die Erhaltung der Geburtshelferkröte und des Fadenmol<strong>ch</strong>s.<br />

Dur<strong>ch</strong> die sehr sporadis<strong>ch</strong>en und punktuellen Amphibienvorkommen (vereinzelte Lai<strong>ch</strong>gewässer<br />

von regionaler oder nationaler Bedeutung) lassen si<strong>ch</strong> im Hangberei<strong>ch</strong> keine eigentli<strong>ch</strong>en<br />

Kerngebiete bezei<strong>ch</strong>nen. Eigentli<strong>ch</strong>e Kerngebiete wie im Talraum müssen no<strong>ch</strong> entwickelt werden.<br />

Hingegen lassen si<strong>ch</strong> Aufwertungsgebiete mit unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Prioritäten festlegen. Zentrale Aufwertungsgebiete<br />

sind die unteren Hanglagen von Au bis Berneck, sowie von Balga<strong>ch</strong> bis Altstätten (Aufwertungsgebiet<br />

1. Priorität). Hinzu kommen no<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Standorte in Oberegg und Reute (Feuerwehrweiher),<br />

in wel<strong>ch</strong>en gemäss Ri<strong>ch</strong>tplan des Kantons Appenzell Ausserrhoden (Massnahmengebiet<br />

2.16) insbesondere die Erhaltung und Förderung der Amphibien-Landlebensräume anzustreben und<br />

das Netz der Amphibientei<strong>ch</strong>e zu verdi<strong>ch</strong>ten ist.<br />

Mittelfristig ist eine Weiterentwicklung und Anbindung Ri<strong>ch</strong>tung Ei<strong>ch</strong>berg anzustreben (2. Priorität).<br />

Die Hanglagen sind au<strong>ch</strong> das Verbreitungsgebiet des Feuersalamanders. Dessen Ansprü<strong>ch</strong>en an<br />

Reproduktionsgewässer (Quellen, Waldbä<strong>ch</strong>e, kühle Tümpel) sind ebenfalls Re<strong>ch</strong>nung zu tragen.<br />

Massnahmen Hang<br />

Ort Massnahmen<br />

Aufwertungsgebiete<br />

S<strong>ch</strong>affung sporadis<strong>ch</strong> (4-10 Jahre) austrocknender Amphibienlai<strong>ch</strong>gewässer<br />

(Leitarten: Geburtshelferkröte, Fadenmol<strong>ch</strong>)<br />

Im untersten Hangberei<strong>ch</strong> der<br />

Aufwertungsgebiete<br />

Kobel (Berneck), S<strong>ch</strong>lossenriet, Held<br />

(Balga<strong>ch</strong>); Mitlehn, Strick, Hof<br />

(Fis<strong>ch</strong>tei<strong>ch</strong>e; Reute)<br />

S<strong>ch</strong>affung periodis<strong>ch</strong> austrocknender Amphibienlai<strong>ch</strong>gewässer (Leitart:<br />

Gelbbau<strong>ch</strong>unke)<br />

Aufwertung bestehender Lai<strong>ch</strong>gewässer<br />

Ganze Hanglagen Erhalt naturnaher Quellbä<strong>ch</strong>e mit guter Wasserqualität<br />

Förderung natürli<strong>ch</strong>er Anrissstellen und Stillwasserberei<strong>ch</strong>e in Bä<strong>ch</strong>en<br />

(Leitart: Feuersalamander)<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 121<br />

Übersi<strong>ch</strong>t zu den Kern- und Aufwertungsgebieten sowie den wi<strong>ch</strong>tigsten Verbindungen für die<br />

Amphibien<br />

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&&<br />

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PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT<br />

&<br />

&<br />

Umfeld<br />

&&<br />

&&<br />

Kerngebiete<br />

Aufwertungsgebiet 1. Priorität<br />

Aufwertungsgebiet 2. Priorität<br />

Geringe Ansprü<strong>ch</strong>e<br />

Grossräumige Verbindungen<br />

gewährleisten (1. Priorität)<br />

Grossräumige Verbindungen<br />

gewährleisten (2. Priorität)<br />

Wald<br />

Siedlung


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 122<br />

4.7 Entwicklungskonzept Fliessgewässer<br />

4.7.1 Ausgangslage<br />

Im Hinblick auf die Vernetzung spielen im Talraum des Planungsgebietes die Gewässer eine bedeutende<br />

Rolle. Die Binnengewässer bilden ein di<strong>ch</strong>tes, zusammenhängendes Netzwerk mit einem grossen<br />

Lebensraum-Potenzial und – unter günstigen Bedingungen – dur<strong>ch</strong>gehenden funktionalen Abläufen.<br />

Eine bedeutende Lebensader für die Wasserlebewesen, aber au<strong>ch</strong> eine grosse Zahl ni<strong>ch</strong>t wassergebundener<br />

Arten stellt der Hauptfluss Rhein mit seinem Umfeld dar. Dieser wird daher getrennt betra<strong>ch</strong>tet<br />

(vgl. Kap. 4.8).<br />

Bei der Formulierung des Entwicklungskonzeptes Gewässer sind grundsätzli<strong>ch</strong> zwei Aspekte zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />

Einerseits die vers<strong>ch</strong>iedenen re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en und nutzungsbedingten Rahmenbedingungen<br />

sowie andererseits der Entwicklungsbedarf, der si<strong>ch</strong> aufgrund von Anforderungen aus ökologis<strong>ch</strong>er<br />

Si<strong>ch</strong>t (ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklungsziele) ableiten lässt.<br />

4.7.1.1 Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e und nutzungsbedingte Rahmenbedingungen<br />

Seitens der Rahmenbedingungen sind daher bei der Ausarbeitung des Entwicklungskonzeptes Gewässer<br />

die folgenden Aspekte zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />

� Lebens- und Wirts<strong>ch</strong>aftsraum <strong>Rheintal</strong><br />

Die Rheinebene ist eine intensiv genutzte Agrarlands<strong>ch</strong>aft mit teils di<strong>ch</strong>teren Besiedlungen und<br />

wi<strong>ch</strong>tigen Verkehrskorridoren. Entspre<strong>ch</strong>end ho<strong>ch</strong> sind die Ansprü<strong>ch</strong>e an eine Entwässerung der<br />

Flä<strong>ch</strong>en und an die Ho<strong>ch</strong>wassersi<strong>ch</strong>erheit. Seitens der Bevölkerung bestehen zudem Ansprü<strong>ch</strong>e an<br />

die Gewässer als Erholungsraum oder wi<strong>ch</strong>tiges Lands<strong>ch</strong>aftselement.<br />

� Raumangebot<br />

Das Angebot an ungenutzten Flä<strong>ch</strong>en ist gering. Die Art der Nutzung des Umlandes ist somit eine<br />

zentrale Rahmenbedingung für die weitere Gewässerentwicklung.<br />

� Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Rahmenbedingungen<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e Gesetze und Verordnungen haben eine S<strong>ch</strong>nittstelle zu den Gewässern. Von zentraler<br />

Bedeutung sind Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetz, Wasserbaugesetz, Umwelts<strong>ch</strong>utzgesetz und Fis<strong>ch</strong>ereigesetz.<br />

Wesentli<strong>ch</strong>e Inhalte sind:<br />

- Regelungen zur Si<strong>ch</strong>erstellung einer ausrei<strong>ch</strong>enden Wasserqualität<br />

- Si<strong>ch</strong>erstellung der ökologis<strong>ch</strong>en Funktionsfähigkeit (Fis<strong>ch</strong>gewässer, Lebensraum)<br />

- Si<strong>ch</strong>erung des Raumbedarfes (planeris<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>utz)<br />

- S<strong>ch</strong>utz vor Ho<strong>ch</strong>wassergefahren<br />

- Regelung der Gewässernutzung und Gewässereinleitung<br />

� Naturräumli<strong>ch</strong>er Rahmen<br />

- Vorhandene Tier- und Pflanzenarten<br />

- Einzugsgebiete, Topografie<br />

- Klima<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 123<br />

4.7.1.2 Ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklungsziele<br />

Der ökologis<strong>ch</strong>e Entwicklungsbedarf für die einzelnen Fliessgewässertypen orientiert si<strong>ch</strong> an den folgenden<br />

Idealvorstellungen. Die Idealvorstellung entspri<strong>ch</strong>t dabei weitgehend der natürli<strong>ch</strong>en Ausbildung<br />

eines entspre<strong>ch</strong>enden Fliessgewässertyps.<br />

Gebirgsba<strong>ch</strong>: S<strong>ch</strong>nell fliessende Bä<strong>ch</strong>e der Ho<strong>ch</strong>lagen auf grobem bis sehr grobem Substrat. Wasser<br />

ist klar, sauerstoffrei<strong>ch</strong>, nährstoffarm und kalt.<br />

Vorkommende Arten: Kiesel- und Blaualgenüberzüge, Moose, Steinfliegen, Ba<strong>ch</strong>forelle vereinzelt<br />

Groppe<br />

Hangba<strong>ch</strong>: Mittleres Gefälle, uneinheitli<strong>ch</strong> hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Strömung und Substrat, hohe Sauerstoffsättigung,<br />

niedrige Wassertemperatur, niedriger Nährstoffgehalt. Ufergehölze (S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>twälder)<br />

Vorkommende Arten: Grünalgen und Moose, Eintagsfliegen, Kö<strong>ch</strong>erfliegen, Käfer, Ba<strong>ch</strong>forelle, Groppe<br />

Talba<strong>ch</strong>: Geringes Gefälle, pendelnde bis mäandrierende Fliessgewässerformen. Starke Abfluss- und<br />

Wasserspiegels<strong>ch</strong>wankungen, Fliessges<strong>ch</strong>windigkeit mittel, zahlrei<strong>ch</strong>e Kolke, Substrat kiesig und<br />

sandig bis s<strong>ch</strong>luffig, teilweise in Form von Bänken. Mässige Nährstoffversorgung. Teils Ufergehölze.<br />

Vorkommende Arten: Grünalgen, Makrophyten, Ba<strong>ch</strong>forelle, Äs<strong>ch</strong>e<br />

Riedgewässer: Gewundene bis mäandrierende Fliessgewässerformen, geringe Abflusss<strong>ch</strong>wankungen,<br />

höhere Wassertemperatur, geringere Sauerstoffsättigung, höherer Feinsedimentanteil.<br />

Vorkommende Arten: Makrophyten, Kleinfis<strong>ch</strong>arten wie Elritze, S<strong>ch</strong>merle<br />

Giessen: Gewundene bis mäandrierende Fliessgewässerformen, deutli<strong>ch</strong>e Substratdiversifzierung<br />

(Kiesbänke, Kolke), natürli<strong>ch</strong>erweise stark bes<strong>ch</strong>attet, Wasser kühl, sauerstoffrei<strong>ch</strong>, Substrat kiesig bis<br />

sandig. Nährstoffarm bis mässig nährstoffrei<strong>ch</strong>.<br />

Vorkommende Arten: Makrophyten, Ba<strong>ch</strong>forelle, Äs<strong>ch</strong>e<br />

Da es si<strong>ch</strong> im <strong>Rheintal</strong> vor allem bei den Riedgewässern um rein künstli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>affene Gebilde handelt,<br />

die ni<strong>ch</strong>t aus einer Verbauung eines vorgängig bestehenden Fliessgewässers hervorgegangen sind,<br />

sind au<strong>ch</strong> andere Linienführungen als die idealtypis<strong>ch</strong>en gewundenen und mäandrierenden Formen<br />

denkbar. Selbst gerade Formen können in Teilberei<strong>ch</strong>en des Projektgebietes als an die kulturlands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Verhältnisse angepasst betra<strong>ch</strong>tet werden. Entspre<strong>ch</strong>end ihres künstli<strong>ch</strong>en Ursprungs kann<br />

bei vielen Fliessgewässern im Rahmen einer Aufwertung eher von einer „Vitalisierung“ als von einer<br />

„Revitalisierung“ gespro<strong>ch</strong>en werden.<br />

Ein wesentli<strong>ch</strong>er Bestandteil der ökologis<strong>ch</strong>en Entwicklung ist au<strong>ch</strong> die naturnahe Pflege von Flussund<br />

Ba<strong>ch</strong>ufern. Diese Aufgabe obliegt oft den Angestellten der öffentli<strong>ch</strong>en Hand. Mit einer geeigneten<br />

Aus- und Weiterbildung dieser Personen sollte si<strong>ch</strong>ergestellt werden, dass die Anforderungen an eine<br />

naturverträgli<strong>ch</strong>e Pflege in der ganzen Region eingehalten werden.<br />

4.7.2 Entwicklungskonzept<br />

Das Entwicklungskonzept Fliessgewässer beabsi<strong>ch</strong>tigt die sukzessive Umgestaltung des Gewässernetzes<br />

des Talraumes. Damit soll das grosse ökologis<strong>ch</strong>e und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Potenzial dieses Netzwerkes<br />

nutzbar gema<strong>ch</strong>t werden. Dabei müssen selbstverständli<strong>ch</strong> die re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en und die seitens der Nutzung<br />

bestehenden Rahmenbedingungen berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 124<br />

Das Entwicklungskonzept setzt si<strong>ch</strong> aus drei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Elementen zusammen:<br />

� Das Element strategis<strong>ch</strong>e Massnahmen s<strong>ch</strong>afft ein günstiges Umfeld für die Revitalisierungen.<br />

� Das Element Rahmenbedingungen befasst si<strong>ch</strong> mit den räumli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen der Revitalisierung<br />

und zeigt auf, wo günstige Mögli<strong>ch</strong>keiten bestehen.<br />

� Der Revitalisierungsplan zeigt die konkreten und prioritären Absi<strong>ch</strong>ten der Revitalisierung auf und<br />

deckt damit die fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Seite ab.<br />

Strategis<strong>ch</strong>e<br />

Massnahmen<br />

Entwicklungskonzept<br />

Fliessgewässer<br />

Rahmenbedingungen<br />

4.7.2.1 Strategis<strong>ch</strong>e Massnahmen<br />

Revitalisierungen sind grundsätzli<strong>ch</strong> überall erwüns<strong>ch</strong>t. Eine wirkli<strong>ch</strong>e ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung wird<br />

jedo<strong>ch</strong> vor allem dann erzielt, wenn die Revitalisierung ni<strong>ch</strong>t eine lokal isolierte und auf einen kurzen<br />

Gewässerabs<strong>ch</strong>nitt bes<strong>ch</strong>ränkte Massnahme ist, sondern als Teil eines Gesamtkonzeptes auf bena<strong>ch</strong>barte<br />

Aufwertungen und Massnahmen abgestimmt ist.<br />

Damit eine entspre<strong>ch</strong>ende Entwicklung eingeleitet werden kann, brau<strong>ch</strong>t es ein günstiges Umfeld. Um<br />

dieses zu s<strong>ch</strong>affen sind folgende Massnahmen notwendig:<br />

� Si<strong>ch</strong>erung des Raumbedarfs: Raumbedarf der Fliessgewässer bestimmen und langfristig si<strong>ch</strong>ern<br />

(z.B. über Ri<strong>ch</strong>tpläne, kommunale Nutzungspläne, ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>).<br />

� Gestaltung Uferberei<strong>ch</strong>, Gewässerpflege: Die Uferberei<strong>ch</strong>e in genügender Ausdehnung und<br />

Qualität si<strong>ch</strong>erstellen. S<strong>ch</strong>lüsselfaktor ist hierbei der Gewässerunterhalt (z.B. Leitlinien zur Grabenpflege)<br />

� S<strong>ch</strong>affung von finanziellen Anreizen: Die notwendigen finanziellen Mittel zur Si<strong>ch</strong>erung des<br />

Raumbedarf (z.B. über ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>) oder für Revitalisierungen bereitstellen.<br />

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Revitalisierungsplan<br />

Phase 1<br />

Phase 2


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 125<br />

� Bereitstellung von Ressourcen: Neben finanziellen Mitteln können au<strong>ch</strong> andere Ressourcen<br />

notwendig sein (z.B. Unterstützung und Know How-Transfer der zuständigen Stellen des Staates im<br />

Rahmen des Bewilligungsverfahrens, Bereitstellung öffentli<strong>ch</strong>en Grundes oder personeller Kapazitäten<br />

für den Unterhalt; dur<strong>ch</strong> eine Revitalisierung kann si<strong>ch</strong> der Unterhaltsaufwand erhöhen, in<br />

stark strukturierten Berei<strong>ch</strong>en mit viel Handarbeit bis um den Faktor 3).<br />

� Verbesserung Wasserqualität: Eine gute Wasserqualität (in Abhängigkeit von den Standortfaktoren)<br />

ist ein grundlegendes Ziel des Gewässers<strong>ch</strong>utzes. Diesbezügli<strong>ch</strong>e Verbesserungen verstärken<br />

au<strong>ch</strong> die positiven Wirkungen einer Revitalisierung auf die Tier- und Pflanzenwelt im Gewässer.<br />

� Sensibilisierung Öffentli<strong>ch</strong>keit, Verantwortli<strong>ch</strong>e: Damit die notwendigen Mittel für Revitalisierungen<br />

bereitgestellt werden, brau<strong>ch</strong>t es den entspre<strong>ch</strong>enden Rückhalt in der breiten Bevölkerung wie<br />

au<strong>ch</strong> bei den politis<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern. Im Rahmen gezielter Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit kann für<br />

das Thema Revitalisierung von Fliessgewässern sensibilisiert werden.<br />

4.7.2.2 Element Rahmenbedingungen<br />

Wo die Rahmenbedingungen günstig sind, können Revitalisierungen mit geringeren finanziellen Mitteln<br />

bzw. geringeren S<strong>ch</strong>wierigkeiten umgesetzt werden.<br />

Raumverhältnisse<br />

� breiter Uferberei<strong>ch</strong> (im Verhältnis zur Gerinnebreite)<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

� Eigentümer des Umlandes ist die öffentli<strong>ch</strong>e Hand (Ortsgemeinden, politis<strong>ch</strong>e Gemeinden, sonstige<br />

öffentli<strong>ch</strong>e Körpers<strong>ch</strong>aften)<br />

� Von Seiten der Grundeigentümer besteht ein Interesse an der Revitalisierung (z.B. im Zusammenhang<br />

mit Vernetzungsprojekten auf Basis der Öko-Qualitätsverordnung)<br />

Nutzung des Umlandes<br />

� ungünstig (Verkehrswege, Gebäude, Gärten)<br />

� günstig (landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzflä<strong>ch</strong>en)<br />

� ideal (Naturvorrangflä<strong>ch</strong>en, Wald/Gehölze)<br />

� von Altlasten belastete Grundstücke können Revitalisierungen ers<strong>ch</strong>weren<br />

Hydraulik<br />

� unproblematis<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>e bezügli<strong>ch</strong> Ho<strong>ch</strong>wasser<br />

Untergrundverhältnisse<br />

� unproblematis<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>e (keine wei<strong>ch</strong>en Moorböden, Sand, Triebsand)<br />

Na<strong>ch</strong>folgend sind die Nutzung des Umlandes sowie die hydraulis<strong>ch</strong> unproblematis<strong>ch</strong>eren Berei<strong>ch</strong>e<br />

dargestellt. Daraus ergeben si<strong>ch</strong> erste Hinweise auf mögli<strong>ch</strong>e Revitalisierungsabs<strong>ch</strong>nitte. Ni<strong>ch</strong>t erfasst<br />

sind z.B. die Grundeigentümer oder die Untergrundverhältnisse. Insbesondere der öffentli<strong>ch</strong>en Hand<br />

(Ortsgemeinden und politis<strong>ch</strong>en Gemeinden) kommt im Zusammenhang mit der Revitalisierung der<br />

Fliessgewässer eine besondere Verantwortung zu.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 126<br />

Rahmenbedingungen für Revitalisierungen. Ni<strong>ch</strong>t berücksi<strong>ch</strong>tigt wurden die<br />

Grundeigentumsverhältnisse oder die Uferberei<strong>ch</strong>sbreite<br />

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Umland<br />

ungünstig<br />

günstig<br />

ideal<br />

günstige Hydraulik<br />

Verrohrungen<br />

Rhein


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 127<br />

4.7.2.3 Element Revitalisierungsplan<br />

Bei jeder Revitalisierung wird die Gewi<strong>ch</strong>tung der Funktionen eines Gewässers hin zur Lebensraum-,<br />

Lands<strong>ch</strong>afts- und Erholungsfunktion vers<strong>ch</strong>oben. Revitalisierungsvorhaben sind jedo<strong>ch</strong> in jedem Fall so<br />

auszuführen, dass die seitens der Nutzung und der Si<strong>ch</strong>erheit bestehenden Rahmenbedingungen<br />

eingehalten werden. Insbesondere müssen der Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz sowie die Entwässerung von Siedlung<br />

und Landwirts<strong>ch</strong>aftsflä<strong>ch</strong>en weiterhin gewährleistet werden. Damit sind ausrei<strong>ch</strong>ende Raumverhältnisse<br />

eine notwendige Voraussetzung für eine Gewässerrevitalisierung.<br />

Im Sinne eines gezielten Einsatzes der vorhandenen Mittel müssen bei den Revitalisierungen Prioritäten<br />

gesetzt werden. Die geeigneten Revitalisierungsstrecken werden auf der Grundlage der folgenden<br />

Auswahlkriterien bestimmt:<br />

Geeigneter Wasserlebensraum<br />

Revitalisierungen sind vor allem in Berei<strong>ch</strong>en mit guter Wasserqualität und<br />

Wasserführung vorzunehmen.<br />

Vorhandene Wasserfauna Die Bedeutung der einzelnen Abs<strong>ch</strong>nitte als Lebensraum von gefährdeten Arten,<br />

als Lai<strong>ch</strong>- oder Aufwu<strong>ch</strong>sgebiet ist bei Revitalisierungen insbesondere au<strong>ch</strong> bei<br />

deren Ausgestaltung zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Herstellung Dur<strong>ch</strong>gängigkeit<br />

/ Verbindungen<br />

Freilegung der eingedolten<br />

Fliessgewässer<br />

S<strong>ch</strong>affung der Dur<strong>ch</strong>gängigkeit insbesondere bei den grösseren Fliessgewässern<br />

(Entfernung Rohre, Abstürze, Anbindung der Tal- an die Hanggewässer).<br />

Fliessgewässer sind wo mögli<strong>ch</strong> wieder offen zu führen.<br />

Bezug zur Umgebung Fliessgewässer können ni<strong>ch</strong>t isoliert von der Umgebung betra<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Revitalisierungen sollen daher prioritär im Berei<strong>ch</strong> von ökologis<strong>ch</strong>en und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>werpunktgebieten vorgenommen werden.<br />

Mindestgrössen, Dynamik Es ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass mögli<strong>ch</strong>st lange Revitalisierungsstrecken vorhanden<br />

sind (zu kleine Strecken sind in ihrer Wirkung bes<strong>ch</strong>ränkt). Ziel ist zudem die<br />

Bereitstellung von Räumen für die Fliessgewässerdynamik.<br />

Synergien In jedem Fallen sollen Synergien mit anderen Interessen gesu<strong>ch</strong>t und genutzt<br />

werden. Massgebli<strong>ch</strong> sind hierbei insbesondere Ansätze zur Si<strong>ch</strong>erstellung der<br />

Ho<strong>ch</strong>wassersi<strong>ch</strong>erheit.<br />

Zentraler Fliessgewässerlebensraum<br />

Revitalisierungen sind primär an den grösseren (zentralen) Fliessgewässern<br />

dur<strong>ch</strong>zuführen (Binnenkanal, Rietaa<strong>ch</strong>, Zapfenba<strong>ch</strong>, Länderna<strong>ch</strong>, Dürrenba<strong>ch</strong>,<br />

Littenba<strong>ch</strong>, Auba<strong>ch</strong>).<br />

Für die Umsetzung konkreter Revitalisierungsvorhaben sind seitens der Internationalen Regierungskommission<br />

Alpenrhein fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Grundlagen erarbeitet worden (IRKA 2000) oder sind derzeit in Ausarbeitung<br />

(REY & LEIBFRIED 2002). Darin sind vers<strong>ch</strong>iedene weiterführende Detailbetra<strong>ch</strong>tungen, die bei<br />

der Planung und Umsetzung konkreter Projekte berücksi<strong>ch</strong>tigt werden sollten, aufgeführt.<br />

Aufgrund dieser Auswahlkriterien leitet si<strong>ch</strong> für die Region der folgende Revitalisierungsplan (Phase<br />

1) ab:<br />

1. Dur<strong>ch</strong>gängigkeit (hindernisfreie Wanderung für Gewässerfauna) innerhalb des Fliessgewässersystems<br />

des Talraumes verbessern, insbesondere bei geeigneten Fis<strong>ch</strong>gewässern<br />

Prioritär: Einmündung Dürrenba<strong>ch</strong>-Binnnenkanal, Einmündung Lienzer Ba<strong>ch</strong>-Binnenkanal, Verbindung<br />

zwis<strong>ch</strong>en Werdenberger und <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 128<br />

Sekundär: Einmündungen Hanggewässer-Rietaa<strong>ch</strong>, Einmündung mittlerer Seegraben Binnenkanal,<br />

Einmündung Länderna<strong>ch</strong>-Binnenkanal, S<strong>ch</strong>welle Auba<strong>ch</strong>, Einmündung Rötelba<strong>ch</strong>-Dürrenba<strong>ch</strong>,<br />

S<strong>ch</strong>welle Littenba<strong>ch</strong>, Einmündung Kesselba<strong>ch</strong>-Rietaa<strong>ch</strong>.<br />

2. Dur<strong>ch</strong>gängigkeit von Talraum- mit den Hanggewässern si<strong>ch</strong>erstellen. (Revitalisierungen im<br />

Rahmen der Anbindung Hanggewässer)<br />

Insbesondere Rietaa<strong>ch</strong>, S<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong>, Kobelwiserba<strong>ch</strong><br />

3. Offenlegung Eindolungen<br />

u.a. Siedlungsberei<strong>ch</strong> Balga<strong>ch</strong> bis Altstätten, Rüthi (Gebiet Oberfeld)<br />

4. Fliessgewässer sollen hohe Qualitäten der sie umgebenden Lebensräume (z.B. Naturvorrangflä<strong>ch</strong>en)<br />

widerspiegeln.<br />

Das bedeutet: Revitalisierungen sind im Berei<strong>ch</strong> von Naturs<strong>ch</strong>utzgebieten und Biotopen prioritär<br />

(Bannriet, Spitzmäder, Hö<strong>ch</strong>stern, Moosanger, Katzer). Da es si<strong>ch</strong> im <strong>Rheintal</strong> bei den Naturs<strong>ch</strong>utzgebieten<br />

um Feu<strong>ch</strong>tbiotope handelt, ist angesi<strong>ch</strong>ts der allgemeinen Grundwasserabsenkung<br />

und Austrocknungstendenz zudem die hydrologis<strong>ch</strong>e Notwendigkeit einer Entwässerung zu prüfen<br />

(z.B. Bannrietgraben, Katzer). Allenfalls können einzelne der künstli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>affenen Entwässerungsgräben<br />

aufgelassen werden (z.B. dur<strong>ch</strong> Einstau).<br />

5. S<strong>ch</strong>liessen von Lücken bzw. Ergänzungen bisheriger Revitalisierungen<br />

Je länger eine Revitalisierung ist, umso wertvoller präsentiert sie si<strong>ch</strong> für die Wasserlebewelt (Sickergraben<br />

Diepoldsau, Verlängerung Bös<strong>ch</strong>a<strong>ch</strong>, Zapfenba<strong>ch</strong>, Auba<strong>ch</strong> Oberriet).<br />

6. Revitalisierung geeigneter Fis<strong>ch</strong>gewässer<br />

Relativ gute Wasserqualität sowie Mindestgrösse vorhanden (Zapfenba<strong>ch</strong>, Unterlauf Dürrenba<strong>ch</strong>,<br />

Littenba<strong>ch</strong>)<br />

7. Aufwertung der Siedlungsqualität dur<strong>ch</strong> Revitalisierungen<br />

Revitalisierte Fliessgewässer können einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag zur Verbesserung der Siedlungsqualität<br />

leisten (Stadtba<strong>ch</strong> Altstätten, Littenba<strong>ch</strong> Au und Berneck, Auba<strong>ch</strong> Oberriet, Zapfenba<strong>ch</strong> Montlingen,<br />

Länderna<strong>ch</strong> Widnau, Dorfba<strong>ch</strong> Rüthi). Die Revitalisierungsprojekte sind auf die Gefahrenkarten<br />

abzustimmen<br />

8. Revitalisierung "S<strong>ch</strong>werpunktgebiet" Naturs<strong>ch</strong>utz<br />

Das Dreieck Dreier-Hilpert-Bannriet kann als S<strong>ch</strong>werpunktgebiet des Naturs<strong>ch</strong>utzes im <strong>Rheintal</strong> bezei<strong>ch</strong>net<br />

werden. Hier finden si<strong>ch</strong> die grössten Naturwerte der Ebene. Entspre<strong>ch</strong>end sollen au<strong>ch</strong> die<br />

Fliessgewässer diese Qualitäten widerspiegeln bzw. Verbindungsa<strong>ch</strong>sen darstellen. Ergänzungen<br />

sind notwendig am Binnenkanal, Äusserer Seegraben und Pfählmahdgraben.<br />

9. Revitalisierungen im Sinne der S<strong>ch</strong>affung von "Sollbru<strong>ch</strong>stellen" für die Retention<br />

Revitalisierungen können au<strong>ch</strong> in Verbindung mit Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utzaspekten aktuell werden. D.h.<br />

sie können in Form von Sollbru<strong>ch</strong>stellen das Wasser in dafür vorgesehene Gebiete leiten, um na<strong>ch</strong>folgende<br />

Siedlungen und Infrastrukturanlagen zu s<strong>ch</strong>ützen. Ideen hierzu ergeben si<strong>ch</strong> aus den Erfahrungen<br />

des Ho<strong>ch</strong>wassers von 1999 sowie lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Betra<strong>ch</strong>tungen. Mögli<strong>ch</strong>e Stellen<br />

sind: Binnenkanal Höhe Montlingen (Überleitung in Lehmgrube Hilpert), Binnenkanal Höhe Dreier,<br />

Binnenkanal vor Widnau, Länderna<strong>ch</strong> vor Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet Hö<strong>ch</strong>stern).<br />

10. Teilaspekte<br />

Neben der gesamtheitli<strong>ch</strong>en Betra<strong>ch</strong>tung einer Revitalisierung kann au<strong>ch</strong> die Umsetzung von Teilaspekten<br />

wi<strong>ch</strong>tig sein. Aus fis<strong>ch</strong>ereili<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t zählt hierzu insbesondere die Si<strong>ch</strong>erstellung der<br />

Wasserführung und -tiefe bei Niederwasserstand. Insbesondere bei der Rietaa<strong>ch</strong> wäre als Sofortmassnahme<br />

eine Niederwasserrinne inkl. Sohlgestaltung notwendig.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 129<br />

Problemstellen der Dur<strong>ch</strong>gängigkeit<br />

PROJEKTTEAM<br />

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#S<br />

#S<br />

Anbindung<br />

1. Priorität<br />

2. Priorität<br />

Ba<strong>ch</strong>öffnung<br />

Eindolung<br />

Rhein


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 130<br />

Revitalisierungsplan der Fliessgewässer im Talraum<br />

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Bereits revitalisiert<br />

Anbindung (2)<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz (4)<br />

Erweiterung (5)<br />

Fis<strong>ch</strong>gewässer (6)<br />

Siedlung (7)<br />

S<strong>ch</strong>werpunktgebiet<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz (8)<br />

S<strong>ch</strong>werpunkt (8)<br />

Retention (9)<br />

Eindolung<br />

Rhein


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 131<br />

Revitalisierungsplan (Phase 2)<br />

Die wesentli<strong>ch</strong>sten Eckpunkte werden mit der Phase 1 gesetzt. Mittel- und langfristig sind einem nä<strong>ch</strong>sten<br />

S<strong>ch</strong>ritt die Revitalisierungsabs<strong>ch</strong>nitte zu ergänzen. Primär stehen dabei die grösseren Fliessgewässer<br />

(Rietaa<strong>ch</strong>, Binnenkanal, Länderna<strong>ch</strong>) im Zentrum des Interesses. Aufgrund der Grösse des Fliessgewässerlebensraumes<br />

kann hier ein grösserer Nutzen für die Wasserlebewelt errei<strong>ch</strong>t werden. Zudem<br />

sind sie die zentralen Adern (Verbindungen) im Gebiet, wel<strong>ch</strong>e massgebli<strong>ch</strong> für die Besiedlung au<strong>ch</strong> der<br />

kleineren Fliessgewässer verantwortli<strong>ch</strong> sind.<br />

Ziel ist somit längerfristig die dur<strong>ch</strong>gängige Revitalisierung von Binnenkanal, Rietaa<strong>ch</strong> und<br />

Länderna<strong>ch</strong>.<br />

Ein besonderes Augenmerk sollte au<strong>ch</strong> der Gestaltung des Zapfenba<strong>ch</strong>s auf Höhe der Kir<strong>ch</strong>e Montlingen<br />

ges<strong>ch</strong>enkt werden. Damit der Aufwand, der für die Eintunnelung der A13 getätigt wurde, ortsbauli<strong>ch</strong><br />

wirksam genutzt werden kann, sollte von der Kir<strong>ch</strong>e bis zum Rheindamm ein zusammenhängender<br />

öffentli<strong>ch</strong>er Raum unter Einbezug des Zapfenba<strong>ch</strong>s ges<strong>ch</strong>affen werden.<br />

4.8 Konzept Alpenrhein<br />

Der Alpenrhein bildet einen S<strong>ch</strong>werpunkt internationaler Zusammenarbeit (Internationale Rheinregulierung<br />

IRR, Internationale Regierungskommission Alpenrhein, IRKA). Vers<strong>ch</strong>iedene Studien sind bereits<br />

zum Thema Alpenrhein ers<strong>ch</strong>ienen oder sind in Bearbeitung.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> lässt si<strong>ch</strong> bei der Betra<strong>ch</strong>tung der Wasserlebensraum vom Umland mit den Vorländern<br />

unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Alpenrhein + Umgebung<br />

Landlebensraum Wasserlebensraum<br />

Nutzungs- / S<strong>ch</strong>utzkonzept für<br />

den Alpenrhein zwis<strong>ch</strong>en Bad<br />

Ragaz und St. Margrethen<br />

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Gewässer &<br />

Fis<strong>ch</strong>ökologis<strong>ch</strong>es Konzept


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 132<br />

4.8.1 Entwicklungsvorstellungen Landlebensraum (Rheindämme, Rheinvorland)<br />

Kurzfristig: Umsetzung des bestehenden Nutzungs- und S<strong>ch</strong>utzkonzeptes (9,2% Extensivflä<strong>ch</strong>enanteil<br />

im Rheinvorland als Basis)<br />

Mittelfristig: Extensivierung der landseitigen Bös<strong>ch</strong>ungsflä<strong>ch</strong>en des Rheindammes sowie des angrenzenden<br />

Dammvorlandes (Zwis<strong>ch</strong>en Rheindamm und Autobahn) gemäss Nutzungskonzept (mindestens<br />

12%).<br />

Mittel- bis langfristig: In den im Nutzungs- und S<strong>ch</strong>utzkonzept bezei<strong>ch</strong>neten ökologis<strong>ch</strong>en Kernräumen<br />

(Raum Balanggen auf der Höhe des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes, Raum Fohlenhof) werden weitere Extensivierungen<br />

angestrebt. Bei guter Entwicklung der Kernräume sind später "Biotopverbindungen" im Sinne<br />

von zusätzli<strong>ch</strong>en Trittsteinen zwis<strong>ch</strong>en diesen mögli<strong>ch</strong>.<br />

Kurz bis mittelfristig: Stärkung der Eignung als Reptilienlebensraum. S<strong>ch</strong>affung von Reptilienstrukturen<br />

Mittelfristig: Auss<strong>ch</strong>eidung als Jagd-S<strong>ch</strong>ongebiet für Wasser-/Watvögel<br />

4.8.2 Entwicklungsvorstellungen Wasserlebensraum<br />

Der Wasserlebensraum ist Teil der internationalen Betra<strong>ch</strong>tung des Alpenrheins (IRR, IRKA). Vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Aspekte einer Rheinrevitalisierung (Dur<strong>ch</strong>gängige Revitalisierung, Anbindung Seitengewässer)<br />

oder Problemstellungen (Ges<strong>ch</strong>iebehaushalt, S<strong>ch</strong>wall-Sunk, Trübung) sind aus regionaler Si<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />

umfassend zu behandeln oder anzugehen. Hier sind übergeordnete Planungen und Ents<strong>ch</strong>eidungsebenen<br />

(Internationale Regierungskommission Alpenrhein, IRKA, Internationale Rheinregulierung, IRR)<br />

massgebend. Grundlage für die zukünftige Entwicklung am Alpenrhein wird das Entwicklungskonzept<br />

Alpenrhein sein. Dieses berücksi<strong>ch</strong>tigt in einer Gesamtbetra<strong>ch</strong>tung die vers<strong>ch</strong>iedensten Aspekte des<br />

Rheins (Grundwasser, Erholung, Naturwerte, Nutzungen etc.) und formuliert auf der Basis von Entwicklungszielen<br />

konkrete Massnahmenvors<strong>ch</strong>läge.<br />

Die Region hat entspre<strong>ch</strong>end zwar nur bes<strong>ch</strong>ränkte Mögli<strong>ch</strong>keiten der direkten Einflussnahme. Sie kann<br />

aber die aus regionaler Si<strong>ch</strong>t wüns<strong>ch</strong>baren Entwicklungsvorstellungen formulieren und einbringen und<br />

si<strong>ch</strong> so die Chance wahren, dass die Interessen der Region in der weiteren Entwicklung berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden. Zudem kann sie auf regionaler Ebene zur Umsetzung beitragen.<br />

In grösseren Zeiträumen geda<strong>ch</strong>t, brau<strong>ch</strong>t die Region ergänzende Naherholungsräume (im Gebiet Au-<br />

Altstätten bzw. Lustenau-Hohenems leben rund 70'000 Einwohner). Mittel- bis langfristig soll der revitalisierte<br />

Rhein einen Teil dieser Naherholungsbedürfnisse abdecken. Dabei wird bewusst von der Vorstellung<br />

ausgegangen, dass in Teilberei<strong>ch</strong>en eine gelenkte und sensible Erholungsnutzung neben den<br />

Naturs<strong>ch</strong>utzanliegen Platz haben muss. Glei<strong>ch</strong>zeitig wird damit eine Entlastung des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes<br />

Alter Rhein angestrebt. Hierzu ist ein Einbezug des Vorlandes in das Mittelwasser-Abflussges<strong>ch</strong>ehen<br />

(Aufweitungen mit Ausbildung von Nebenarmen und kleineren Auwäldern bzw. Übers<strong>ch</strong>wemmungsflä<strong>ch</strong>en)<br />

im Berei<strong>ch</strong> des Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es von Diepoldsau erwüns<strong>ch</strong>t (vgl. EBERSTALLER et<br />

al. 1997). Aufgrund der zu erwartenden Kosten wird eine Etappierung in 2 Phasen vorges<strong>ch</strong>lagen:<br />

1. Nördli<strong>ch</strong>er Teil des Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es bis Rheinbrücke (Widnau-Diepoldsau). Primäre<br />

Zielsetzung ist die Deckung der regionalen Naherholungsbedürfnisse. Darunter werden bewusst<br />

ni<strong>ch</strong>t feste Einri<strong>ch</strong>tungen (z.B. Badeanstalten) verstanden. Die Erholungsnutzung soll dem Verweilen<br />

in naturnaher Umgebung dienen. Damit ist zwar ein erhöhtes Störpotenzial gegeben. Der Raum<br />

wird daher wenig geeignet sein für das Wild. Er wird jedo<strong>ch</strong> für zahlrei<strong>ch</strong>e andere Tierarten (z.B.<br />

Amphibien, Reptilien, Vögel) denno<strong>ch</strong> einen wertvollen Lebensraum darstellen. Aufgrund der Erholungsbedürfnisse<br />

sind stärkere gestalteris<strong>ch</strong>e Eingriffe sinnvoll.<br />

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2. Südli<strong>ch</strong>er Teil des Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es bis Rheinbrücke: Primäres Ziel ist der Naturs<strong>ch</strong>utz.<br />

Es sind Räume für eine kontrollierte, eigendynamis<strong>ch</strong>e Entwicklung des Rheins bereitzustellen. D.h.<br />

es sind geringere gestalteris<strong>ch</strong>e Eingriffe vorzusehen.<br />

Angesi<strong>ch</strong>ts der Langfristigkeit und Komplexität eines sol<strong>ch</strong>en Vorhabens sind vers<strong>ch</strong>iedene sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

und re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Fragen no<strong>ch</strong> zu beantworten. Hierzu sind weitere vertiefende Planungss<strong>ch</strong>ritte erforderli<strong>ch</strong>.<br />

Langfristig: Prüfen der Mögli<strong>ch</strong>keiten der Anbindung der Seitengewässer an den Rhein.<br />

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Entwicklungsvorstellungen Alpenrhein und Umland<br />

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Legende<br />

Revitalisierung Phase 1<br />

Phase 2<br />

Teilprojekte und Massnahmen<br />

(ökologis<strong>ch</strong>e Kernräume)<br />

Verbindungen<br />

S<strong>ch</strong>werpunkt Nutzungskonzept


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 135<br />

5 Entwicklungsbausteine<br />

Die Entwicklungsbausteine bilden das vierte Modul des vorliegenden<br />

Konzeptes. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um Projektvors<strong>ch</strong>läge, die im Sinne einer<br />

Initialzündung die Umsetzung des <strong>LEK</strong> einleiten. Diese Entwicklungsimpulse<br />

werden so gewählt, dass sie von der breiten Bevölkerung wahrgenommen<br />

werden und das <strong>LEK</strong> entspre<strong>ch</strong>end präsent bleibt. Mit den Entwicklungsbausteinen<br />

können zudem Themen vertieft behandelt werden, für die si<strong>ch</strong><br />

ein besonderer Handlungsbedarf abgezei<strong>ch</strong>net hat. In Zusammenarbeit mit<br />

der Projektleitung sind die folgenden Entwicklungsbausteine bestimmt worden:<br />

� Melioration<br />

� Aufwertung und Vernetzung ausgewählter Gewässer in der Region<br />

� Vernetzung Hang- und Tallagen<br />

� Natur in der Siedlung<br />

Die na<strong>ch</strong>folgenden Ausführungen bes<strong>ch</strong>reiben die Projektideen und halten die Anforderungen fest,<br />

wel<strong>ch</strong>e diese Entwicklungsimpulse erfüllen sollen.<br />

5.1 Melioration<br />

Projektidee: Im Projektgebiet gibt es eine grosse Vielfalt an Bodentypen. Die grössten Flä<strong>ch</strong>enanteile<br />

entfallen auf Moor-, Halbmoor- und Gleyböden. Diesen Bodentypen ist die Grund- und Staunässe<br />

gemeinsam. Diese dominierenden Eigens<strong>ch</strong>aften wirken si<strong>ch</strong> auf die Nutzungseignung eins<strong>ch</strong>ränkend<br />

aus, sodass in erster Linie von Futterbaustandorten die Rede ist. Trotzdem stellen diese Flä<strong>ch</strong>en eine<br />

wi<strong>ch</strong>tige und kaum wegzudenkende Produktionsgrundlage für die Landwirts<strong>ch</strong>aft dar. Obwohl ein<br />

Grossteil dieser Flä<strong>ch</strong>en bereits einer umfassenden Melioration unterzogen wurde, werden au<strong>ch</strong> in<br />

Zukunft, zumindest partiell, Zweitmeliorationen zur Erhaltung und Verbesserung von Struktur und Wasserhaushalt<br />

des Bodens notwendig sein.<br />

Oberziel L3 zielt auf eine na<strong>ch</strong>haltige Bewirts<strong>ch</strong>aftung und langfristige Erhaltung des Kulturlandes ab.<br />

Dieses Ziel beinhaltet die Vermeidung von Wiedervernässungen, gegebenenfalls die Wiederherstellung<br />

eines ausgegli<strong>ch</strong>enen Boden-Luft-Wasser Haushaltes, dur<strong>ch</strong> geeignete Wasserstandsregulierungen.<br />

Mit dem Entwicklungsbaustein Melioration soll ein Impuls zur Realisierung einer na<strong>ch</strong>haltigen Nutzung<br />

der sensiblen Böden unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung der für die Existenzfähigkeit der Landwirts<strong>ch</strong>aft notwendigen<br />

Rahmenbedingungen ausgelöst werden. In einem sensiblen, dur<strong>ch</strong> organis<strong>ch</strong>e Böden geprägten<br />

Raum (beispielsweise Entwicklungsraum E1) soll für die dort ansässigen Betriebe ein zukunftsfähiges<br />

Nutzungskonzept mit Modell<strong>ch</strong>arakter erarbeitet werden, das dur<strong>ch</strong> den integrativen Projektansatz alle<br />

für die Zielerrei<strong>ch</strong>ung wi<strong>ch</strong>tigen Aspekte miteinbezieht. Dabei gelten folgende Grundvoraussetzungen:<br />

� Si<strong>ch</strong>erung der Existenzfähigkeit<br />

� Na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der Böden<br />

� Erhaltung der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit dur<strong>ch</strong> geeignete Meliorationsmassnahmen<br />

� Ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung<br />

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Die Berücksi<strong>ch</strong>tigung dieser Grundvoraussetzungen bedingt die Erarbeitung na<strong>ch</strong>stehender Berei<strong>ch</strong>e:<br />

� Definition der Voraussetzungen und Massnahmen zur Existenzsi<strong>ch</strong>erung; Aufzeigen von Alternativen;<br />

betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Optimierung der Betriebe<br />

� Anforderungen an die na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der Böden aufzeigen; Entwicklung und Anwendung<br />

standortangepasster, bodens<strong>ch</strong>onender Anbaute<strong>ch</strong>niken und Fru<strong>ch</strong>tfolgen<br />

� Bestimmung der für Meliorationsmassnahmen geeigneten Gebiete und Entwicklung der für die<br />

Erhaltung der Bodenfru<strong>ch</strong>tbarkeit zweckmässigen Methoden und Massnahmen<br />

� Festlegung eines Netzwerkes ökologis<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en auf der Basis des <strong>LEK</strong>.<br />

Für diesen Entwicklungsbaustein bietet si<strong>ch</strong> besonders der Entwicklungsraum E1 „Riet“ an, wobei vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Gründe auss<strong>ch</strong>laggebend sind: Die speziellen Standortbedingungen dieses Entwicklungsraumes<br />

erfordern die Ausarbeitung besonderer betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Konzepte. Eine erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Umsetzung kann eine Initialzündung für die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung in verglei<strong>ch</strong>baren Gebieten im<br />

<strong>Rheintal</strong> darstellen. Für die Landwirts<strong>ch</strong>aft ist dieser Raum ein wi<strong>ch</strong>tiges Produktionsgebiet. Eine na<strong>ch</strong>haltige<br />

Bodennutzung ist daher für den langfristigen Erhalt der Wirts<strong>ch</strong>aftsflä<strong>ch</strong>e von ents<strong>ch</strong>eidender<br />

Bedeutung. Mit einer gezielten Steuerung des Grundwasserspiegels können einerseits Flä<strong>ch</strong>en für die<br />

landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung erhalten und andererseits ökologis<strong>ch</strong> wertvolle Feu<strong>ch</strong>tflä<strong>ch</strong>en gesi<strong>ch</strong>ert<br />

werden.<br />

Anforderungen: Bezügli<strong>ch</strong> der Dur<strong>ch</strong>führung eines sol<strong>ch</strong>en Projektes können die folgenden Anforderungen<br />

formuliert werden:<br />

� Die Planung und Realisierung werden bewusst als Prozess gestaltet, den die Landwirte als wi<strong>ch</strong>tigste<br />

Interessensgruppe dur<strong>ch</strong> ihre aktive Mitarbeit in hohem Masse mitbestimmen werden, um eine<br />

mögli<strong>ch</strong>st grosse Identifikation mit dem Projekt zu errei<strong>ch</strong>en.<br />

� Das landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Konzept beinhaltet eine optimierte Betriebsplanung, in deren Vordergrund<br />

der Erhalt der Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit unter ers<strong>ch</strong>werten Rahmenbedingungen steht.<br />

� Die Berücksi<strong>ch</strong>tigung der ökologis<strong>ch</strong>e Anforderungen ist integraler Bestandteil des Konzeptes. Es<br />

wird eine Koordination mit den Vernetzungsprojekten gemäss ÖQV gesu<strong>ch</strong>t.<br />

� Um eine na<strong>ch</strong>haltige landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung zu fördern, werden entspre<strong>ch</strong>ende staatli<strong>ch</strong>e Mittel<br />

optimal ausges<strong>ch</strong>öpft (ÖQV, DZV, GAöL, etc.)<br />

� Der Einsatz moderner, bodens<strong>ch</strong>onender Te<strong>ch</strong>nologien erfordert von den Bewirts<strong>ch</strong>aftern spezielle<br />

Kenntnisse. Deshalb werden S<strong>ch</strong>ulungen, Zusatz- und Weiterbildungen (Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bildung<br />

und Beratung, Mas<strong>ch</strong>inenring, ....) angeboten, in denen notwendiges und zusätzli<strong>ch</strong>es Wissen<br />

gezielt vermittelt wird.<br />

� Die für die Landwirts<strong>ch</strong>aft wertvollen, partiell wiedervernässten Halbmoorböden werden na<strong>ch</strong>haltig<br />

melioriert, beispielsweise dur<strong>ch</strong> Aufs<strong>ch</strong>üttungen mit mineralis<strong>ch</strong>em Erdmaterial, dur<strong>ch</strong> Massnahmen<br />

zur Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung und Regelung des Flurabstandes (Entwässerungsarbeiten) und<br />

zur Verbesserung der Sickerfähigkeit der Böden.<br />

� Die besonders tieftorfigen und grundnassen Moorböden werden aus der intensiven Bewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

in eine langfristig extensive Nutzung überführt (ÖQV).<br />

Projekthintergrund: In vielen Gebieten des <strong>Rheintal</strong>s sind Böden, wie sie besonders im Entwicklungsraum<br />

1 vorkommen, wi<strong>ch</strong>tige Produktionsgebiete für die Landwirts<strong>ch</strong>aft. Sie stellen für viele Betriebe<br />

sogar die Existenzgrundlage dar. Die uneinges<strong>ch</strong>ränkte Beibehaltung der bisherigen Bewirts<strong>ch</strong>aftungsformen<br />

würde langfristig zu einem hohen Verlust der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e führen. Ziel des<br />

Projektes ist es, den im Entwicklungsraum 1 ansässigen Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben exemplaris<strong>ch</strong> Wege<br />

zur Existenzsi<strong>ch</strong>erung unter s<strong>ch</strong>wierigen wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen aufzuzeigen. Der inte-<br />

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grative Projektansatz trägt einer ganzheitli<strong>ch</strong>en Si<strong>ch</strong>tweise Re<strong>ch</strong>nung. Dabei werden mögli<strong>ch</strong>st glei<strong>ch</strong>wertig<br />

die betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Optimierung, der Aspekt des Bodens<strong>ch</strong>utzes und die ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Optimierung berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Bezug zum <strong>LEK</strong>: Das Projekt weist zu folgenden Themen des <strong>LEK</strong> einen direkten Bezug auf und trägt<br />

in hohem Masse zu deren Umsetzung bei:<br />

� Oberziel L3 gemäss Zielkatalog (Beri<strong>ch</strong>t Ziele)<br />

� Ziele für die Entwicklungsräume E1 – E 4 gemäss Zielkatalog (Beri<strong>ch</strong>t Ziele)<br />

� Förderung der Artenvielfalt bzw. bedrohter Arten in den betreffenden Gebieten (Beri<strong>ch</strong>t Situationsanalyse<br />

Kap. 4.9)<br />

� Aufwertung des Lands<strong>ch</strong>aftraumes für die Bevölkerung (Beri<strong>ch</strong>t Situationsanalyse Kap. 5)<br />

� S<strong>ch</strong>utz des Grundwasser vor Eutrophierung bzw. S<strong>ch</strong>adstoffeinträgen (Beri<strong>ch</strong>t Situationsanalyse<br />

Kap. 6.1.1)<br />

5.2 Aufwertung und Vernetzung ausgewählter Gewässer in der Region<br />

Projektidee: Für zwei gemeindeübergreifende Gewässerlinien wird eine dur<strong>ch</strong>gehende ökologis<strong>ch</strong>e<br />

und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aufwertung dur<strong>ch</strong>geführt. Mit diesem Projekt werden die folgenden Absi<strong>ch</strong>ten<br />

verfolgt:<br />

� Vorhandene ökologis<strong>ch</strong>e, fis<strong>ch</strong>ereili<strong>ch</strong>e und wasserbauli<strong>ch</strong>e Defizite abbauen;<br />

� Einen konkreten Beitrag zur lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Aufwertung leisten;<br />

� Erlebnis- und Erholungswert der beiden Gewässer für die Bevölkerung steigern;<br />

� Positive Beispiele für die ökologis<strong>ch</strong>e und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aufwertung aufzeigen und Impulse für<br />

weitere Projekte setzen;<br />

� Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit in der Region stärken.<br />

Für dieses Projekt bieten si<strong>ch</strong> – selbstverständli<strong>ch</strong> unter Bea<strong>ch</strong>tung der Ho<strong>ch</strong>wassersi<strong>ch</strong>erheit und der<br />

Ansprü<strong>ch</strong>e des landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Wasserbaus – der Zapfenba<strong>ch</strong> und ein weiteres Gewässer (z.B.<br />

Rietaa<strong>ch</strong>, Dürrenba<strong>ch</strong>) an, wobei vers<strong>ch</strong>iedene Gründe auss<strong>ch</strong>laggebend sind:<br />

� Die Gewässer können über weite Strecken mit relativ einfa<strong>ch</strong>en Mitteln (z.B. Niederwasserrinne)<br />

ökologis<strong>ch</strong>, lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> und für die Naherholung aufgewertet werden.<br />

� Die Gewässer dur<strong>ch</strong>queren die ausgedehnte Talebene auf einer langen Distanz und bilden daher<br />

wi<strong>ch</strong>tige Linien der übergeordneten Vernetzung. Sie sind daher au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Anknüpfungspunkte<br />

für die vorgesehenen Vernetzungsprojekte und vertiefen deren Wirkung.<br />

� Mit der Revitalisierung der Gewässer können wesentli<strong>ch</strong>e ökologis<strong>ch</strong>e und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Effekte<br />

erzielt werden, wobei im Falle der Rietaa<strong>ch</strong> oder des Dürrenba<strong>ch</strong>s eher die ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung<br />

und im Falle des Zapfenba<strong>ch</strong>es eher lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aspekte im Vordergrund stehen.<br />

� Für den Zapfenba<strong>ch</strong> wurden bereits namhafte Vorinvestitionen getätigt (in Form einzelner Revitalisierungen<br />

bzw. dur<strong>ch</strong> Überleitung von Wasser aus dem Binnenkanal).<br />

� Im Falle der Rietaa<strong>ch</strong> und des Dürrenba<strong>ch</strong>s können mit der Aufwertung au<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Aufstiegshindernisse<br />

für die Gewässerfauna beseitigt werden.<br />

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Anforderungen: Bezügli<strong>ch</strong> der Dur<strong>ch</strong>führung eines sol<strong>ch</strong>en Projektes können die folgenden Anforderungen<br />

formuliert werden:<br />

� Die Anforderungen der Ho<strong>ch</strong>wassersi<strong>ch</strong>erheit geniessen oberste Priorität.<br />

� Die Aufwertung wird im Interesse einer s<strong>ch</strong>nellen Umsetzung mittels einer pragmatis<strong>ch</strong>en Massnahmenplanung<br />

angegangen. Wo also die Raumverhältnisse Aufweitungen ni<strong>ch</strong>t zulassen, wird die<br />

Aufwertung über andere Massnahmen gesu<strong>ch</strong>t. Gestaltungsprinzip ist die S<strong>ch</strong>affung einer dur<strong>ch</strong>gehenden<br />

Niederwasserrinne. Na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit werden au<strong>ch</strong> punktuelle Bepflanzungen vorgenommen.<br />

Trotz der einfa<strong>ch</strong>en Massnahmen wird versu<strong>ch</strong>t, mögli<strong>ch</strong>st alle Kenngrössen der ökomorphologis<strong>ch</strong>en<br />

Beurteilung zu verbessern, ohne die hydraulis<strong>ch</strong>en Aspekte zu verna<strong>ch</strong>lässigen.<br />

� Die Aufwertung beinhaltet au<strong>ch</strong> die Regelung einer auf die lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Bedürfnisse abgestimmten Pflege der Gewässer. Das Unterhalts- und Pflegekonzept deckt au<strong>ch</strong><br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Aspekte ab.<br />

� Die Aufwertungsprojekte sollen als integrale Gesamtprojekte verstanden werden, die neben den<br />

ökologis<strong>ch</strong>-lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Anliegen au<strong>ch</strong> die Fragen der S<strong>ch</strong>utzzieldefinition und der Massnahmenplanung<br />

(z.B. Retention) bea<strong>ch</strong>ten.<br />

� Die Planung und die Realisierung der Aufwertung werden bewusst als Prozess gestaltet, in den die<br />

Bevölkerung und betroffene Interessengruppen einbezogen werden. Bei der Realisierung werden<br />

na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit S<strong>ch</strong>üler und Vereine (z.B. für Pflanzungen) und in Form von Teilaufträgen au<strong>ch</strong><br />

die Bauern einbezogen (z.B. Arbeiten zur Bodenbestellung, Pflege). Damit soll die Identifikation mit<br />

dem Projekt gefördert werden.<br />

Projekthintergrund: In vers<strong>ch</strong>iedenen Gemeinden sind bereits Anstrengungen für Aufwertungen von<br />

Gewässern unternommen worden. Diese positiven Ansätze sind meist punktuell und bleiben daher in<br />

ihrer Wirkung bes<strong>ch</strong>ränkt. Es ist aber ein grosses Anliegen, dur<strong>ch</strong>gehende Aufwertungen zu s<strong>ch</strong>affen,<br />

um die Ansprü<strong>ch</strong>e an die Vernetzung für die gewässer- wie landgebundenen Arten gewährleisten zu<br />

können.<br />

In der intensiv genutzten Rheinebene sind die Gewässer aber praktis<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die einzigen Elemente,<br />

die eine ges<strong>ch</strong>lossene Abfolge darstellen und sind daher prädestinierte A<strong>ch</strong>sen für die grossräumige<br />

Vernetzung. Sie bilden damit die Anknüpfungsberei<strong>ch</strong>e für Vernetzungsprojekte gemäss ÖQV. Die<br />

Gewässer sind zudem jene Elemente, wel<strong>ch</strong>e die Hang- und Tallagen in natürli<strong>ch</strong>er Weise miteinander<br />

verbinden.<br />

Aufwertungen sind – je na<strong>ch</strong> den Anforderungen – mit einem hohen Aufwand verbunden. Es ist sinnvoll,<br />

diesen Aufwand im Hinblick auf eine mögli<strong>ch</strong>st grosse Gesamtwirkung zu optimieren.<br />

Im Falle von Gewässeraufwertungen können vers<strong>ch</strong>iedene Interessen räumli<strong>ch</strong> und sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> koordiniert<br />

werden (z.B. Anliegen Melioration, Anliegen Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz, Anliegen Ökologie / Lands<strong>ch</strong>aft).<br />

Aufgewertete Gewässer geniessen in der Bevölkerung grosse Sympathie und sind daher geeignet,<br />

weitere Entwicklungsimpulse auszulösen.<br />

Ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen mehrerer Gemeinden ermögli<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> die bessere Verteilung<br />

der anfallenden Kosten.<br />

Mit finanzieller Unterstützung des Kantons kann gere<strong>ch</strong>net werden. Das ausgegebene Geld trägt zur<br />

Werts<strong>ch</strong>öpfung innerhalb der Region bei (Aufträge in der Region).<br />

Bezug zum <strong>LEK</strong>: Das Projekt weist zu vers<strong>ch</strong>iedenen Themen des <strong>LEK</strong> einen direkten Bezug auf und<br />

trägt in hohem Masse zu deren Umsetzung bei:<br />

� Oberziel N3 gemäss Zielkatalog<br />

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� Ziele N1.3, N1.4 und R2.1 gemäss Zielkatalog<br />

� Aufwertungen für den Feldhasen und die Avifauna (Konzept, Kapitel 4.3 und 4.4)<br />

� Vernetzung Reptilien und Amphibien (Konzept, Kapitel 4.5 und 4.6)<br />

� Aufwertung der Gewässer (Konzept, Kapitel 4.7)<br />

5.3 Vernetzung Hang - Tal<br />

Projektidee: In der Region wird eine regional bedeutsame Vernetzung zwis<strong>ch</strong>en den Hang- und Tallagen<br />

ges<strong>ch</strong>affen, die in ihrer Dimensionierung und Linienführung als Wanderkorridor für das Wild ausgelegt<br />

wird und glei<strong>ch</strong>zeitig die Funktion einer regionalen Hauptvernetzungslinie erfüllt. Sie soll neben dem<br />

Wild (hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Rehwild) au<strong>ch</strong> anderen Arten als Verbindungsa<strong>ch</strong>se und Rückzugsraum dienen.<br />

Das Vorhaben zeigt exemplaris<strong>ch</strong> auf, wie sol<strong>ch</strong>e Vernetzungen fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und in Bezug auf die Prozessgestaltung<br />

abgewickelt werden können. Damit werden für weitere, s<strong>ch</strong>wierigere Projekte (2-3 weitere in<br />

der Region, z.B. Lienz: Hanglagen-Tal; Rüthi: Blattenberg-Ökobrücke A 13; Heerbrugg: Hanglagen-Tal)<br />

Erfahrungen gesammelt. Aufgrund der wildbiologis<strong>ch</strong>en Prioritäten und der gegebenen Rahmenbedingungen<br />

bietet si<strong>ch</strong> eine Vernetzung zwis<strong>ch</strong>en Hang und Tal (hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> für das Rehwild) zwis<strong>ch</strong>en<br />

Hard / Hueb und Bannriet / Spitzmäder an. Mit dem Projekt werden vers<strong>ch</strong>iedene Absi<strong>ch</strong>ten verfolgt:<br />

� Gewährleisten, dass die Verbindung zwis<strong>ch</strong>en den Hanglagen und dem bedeutendsten Lebensraum<br />

des Rehwildes in den Tallagen (Bannriet und Umgebung) aufgewertet wird und au<strong>ch</strong> in Zukunft<br />

ihre Funktion erfüllen kann.<br />

� Si<strong>ch</strong>erstellen, dass der Lebensraum im Tal ni<strong>ch</strong>t ganz isoliert wird und zum Vers<strong>ch</strong>winden des<br />

Rehwildes führt;<br />

� Mit den Leitstrukturen au<strong>ch</strong> für andere Arten (z.B. Feldhase) Ausbreitungs- und Rückzugszellen<br />

s<strong>ch</strong>affen;<br />

� Die Lands<strong>ch</strong>aft gezielt aufwerten und damit lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Mehrwerte s<strong>ch</strong>affen;<br />

� Die Bevölkerung und die betroffenen Bewirts<strong>ch</strong>after für die Themen der Wanderkorridore und die<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsgestaltung sensibilisieren;<br />

� Geeignete Formen entwickeln, um die auf einzelne Gemeinden entfallenden Lasten für Projekte von<br />

regionalem Interesse innerhalb der gesamten Region solidaris<strong>ch</strong> zu tragen.<br />

Anforderungen: Damit das Projekt seinen Absi<strong>ch</strong>ten gere<strong>ch</strong>t werden kann, sind die folgenden Anforderungen<br />

zu berücksi<strong>ch</strong>tigen:<br />

� Der Korridor mit seinen Leitstrukturen wird auf die Bedürfnisse des Rehwildes ausgeri<strong>ch</strong>tet, wobei<br />

vor allem eine ausrei<strong>ch</strong>ende Breite und eine sa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>te Nutzung und Pflege si<strong>ch</strong>ergestellt sein<br />

müssen.<br />

� Der Korridor wird na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit entlang von bestehenden Strukturen (Gewässer, bestehende<br />

Gehölzzüge) geführt. Die vorhandenen Elemente werden lückenlos vernetzt.<br />

� Die S<strong>ch</strong>affung des Korridors wird von flankierenden raumplaneris<strong>ch</strong>en und te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Massnahmen<br />

(z.B. zurückhaltende Ausweisung von Bauflä<strong>ch</strong>en, Überwindung von Strassen) unterstützt.<br />

� Die vers<strong>ch</strong>iedenen berührten und betroffenen Interessengruppen werden aktiv in den Evaluations-<br />

und Planungsprozess eingebunden.<br />

� Die Aufwertung des Korridors wird na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit mit Vernetzungsprojekten koordiniert. Es ist zu<br />

prüfen, ob die zu s<strong>ch</strong>affende A<strong>ch</strong>se als spezielles Vernetzungsprojekt lanciert werden könnte.<br />

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Projekthintergrund: Die im <strong>LEK</strong> aufgezeigten Verbindungen geben den derzeitigen Wissensstand<br />

wieder. Ein erster S<strong>ch</strong>ritt des Projektes muss darin bestehen, zusammen mit Fa<strong>ch</strong>leuten (Wildhüter,<br />

Jägers<strong>ch</strong>aft, zuständiges kantonales Amt) die genauen Bedürfnisse zu analysieren, um die prioritäre<br />

A<strong>ch</strong>se festzulegen und die Vorstellungen der Fa<strong>ch</strong>leute zu bündeln. Es besteht Bedarf na<strong>ch</strong> weiteren<br />

Konkretisierungen.<br />

Ein sol<strong>ch</strong>es Projekt ist von regionalem Interesse. Deshalb sollen die von den einzelnen betroffenen<br />

Gemeinden und Bewirts<strong>ch</strong>aftern zu erbringenden Leistungen au<strong>ch</strong> von der ganzen Region getragen<br />

werden (Finanzierung, Landabtaus<strong>ch</strong>, Unterhaltsregelung). Zudem ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass der regionale<br />

Charakter dieses Projektes ausrei<strong>ch</strong>end kommuniziert wird.<br />

Die regionale Planung und Umsetzung der grossräumigen Vernetzungen ist erfolgverspre<strong>ch</strong>ender als<br />

ein gemeindeweises Vorgehen.<br />

Die regionale Vernetzungsa<strong>ch</strong>se kann das Rückgrat weiterer Vernetzungsprojekte bilden. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Massnahmen eines sol<strong>ch</strong>en Projektes lassen si<strong>ch</strong> zudem im Rahmen der ÖQV umsetzen, so dass das<br />

Projekt für die betroffenen Landwirte ni<strong>ch</strong>t nur Eins<strong>ch</strong>ränkungen bringt.<br />

Bezug zum <strong>LEK</strong>: Das Projekt weist folgende Berührungspunkte zum <strong>LEK</strong> und zu dessen Aufgabenstellungen<br />

auf:<br />

� Ziele N1.3 und N1.4 gemäss Zielkatalog<br />

� Aufwertungen für das Rehwild (Konzept, Kapitel 4.2)<br />

� Das Projekt unterstützt au<strong>ch</strong> die Aufwertung der Lebensräume von Feldhase und vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Leit-Vogelarten (Konzept, Kapitel 4.3 und 4.4).<br />

� Aufwertung der Gewässer (Konzept, Kapitel 4.7); über weite Strecken wird der Dürrenba<strong>ch</strong> eine<br />

Leitlinie für den Wanderkorridor sein. Das Projekt kann daher au<strong>ch</strong> zur Aufwertung dieses Gewässers<br />

beitragen.<br />

5.4 Natur in der Siedlung<br />

Projektidee: Im Rahmen einer regionalen Aktion und unter der Federführung der Region werden in den<br />

einzelnen Gemeinden konkrete Vorstellungen entwickelt, wie sie die Natur in ihrem Siedlungsraum<br />

fördern mö<strong>ch</strong>ten. Als Abs<strong>ch</strong>luss dieses Entwicklungsprozesses wird in jeder Gemeinde ein konkretes<br />

Beispiel umgesetzt. Die Gemeinden handeln zwar autonom. Dur<strong>ch</strong> die Region wird aber si<strong>ch</strong>ergestellt,<br />

dass diese Aktion als koordiniertes, regionales Impulsprogramm wahrgenommen wird. Die Region stellt<br />

eine Plattform zur Verfügung, wel<strong>ch</strong>e fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Inputs liefert (z.B. Impulsveranstaltungen, fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Vorträge, Ausbildung Unterhaltspersonal) und für einen Austaus<strong>ch</strong> der Ideen (Ideenbörse) sowie der<br />

Erfahrungen sorgt. Die Region gewährleistet au<strong>ch</strong>, dass diese Aktion und insbesondere die Umsetzung<br />

der Ideen eine gewisse Kontinuität entwickelt (z.B. dur<strong>ch</strong> eine regionale Bros<strong>ch</strong>üre mit Vorstellung guter<br />

Beispiele, Wettbewerb mit Auszei<strong>ch</strong>nung und namhafter finanzieller Unterstützung der besten Projekte).<br />

Mit dem Projekt werden vers<strong>ch</strong>iedene Absi<strong>ch</strong>ten verfolgt:<br />

� Den Anteil der naturnahen Flä<strong>ch</strong>en im Siedlungsgebiet erhöhen (Nutzung und Pflege öffentli<strong>ch</strong>er<br />

Flä<strong>ch</strong>en, Neugestaltung öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en);<br />

� Einen aktiven Beitrag zur Gestaltung der Siedlung (öffentli<strong>ch</strong>e Plätze, Strassengestaltung, Gestaltung<br />

in der Umgebung von Gewerbe- und Industriebetrieben) und der Siedlungsränder leisten;<br />

� Die Bevölkerung für die Idee „Natur in der Siedlung“ und die Gestaltung öffentli<strong>ch</strong>er Räume sensibilisieren<br />

und die Toleranz gegenüber sol<strong>ch</strong>en Massnahmen erhöhen;<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 141<br />

� Grosse Liegens<strong>ch</strong>aftsbesitzer (z.B. Gewerbe, Industrie, Politis<strong>ch</strong>e Gemeinden, S<strong>ch</strong>ul- und Ortsgemeinden)<br />

für eine naturnahe Umgebungsgestaltung gewinnen (es wird angestrebt, im Rahmen dieses<br />

Projektes die Zahl der Industrieparks in der Region wesentli<strong>ch</strong> zu erhöhen);<br />

� Gegenüber der Landwirts<strong>ch</strong>aft signalisieren, dass au<strong>ch</strong> im Siedlungsberei<strong>ch</strong> ein Beitrag zur Erhaltung<br />

und Aufwertung der Natur geleistet wird;<br />

� Kosten für den Unterhalt öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en einsparen;<br />

� Wettbewerb unter den Gemeinden in Bezug auf Natur in der Siedlung, Lands<strong>ch</strong>aftsgestaltung und<br />

Siedlungsgestaltung fördern;<br />

� Eine Entwicklung auslösen, die von der Region für die Darstellung na<strong>ch</strong> aussen (Standortmarketing)<br />

genutzt werden kann.<br />

Anforderungen: Bei der Dur<strong>ch</strong>führung des Projektes sollen die folgenden Anforderungen berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden:<br />

� Die in den Gemeinden entwickelten Ideen sollen si<strong>ch</strong> in erster Priorität in hohem Masse für die<br />

Mitwirkung der Bevölkerung und die Umsetzung dur<strong>ch</strong> die Gemeindeangestellten eignen.<br />

� Das Projekt wird als breiter Prozess für interessierte Personen angelegt (gemeinsam Ideen entwickeln,<br />

Ideen evaluieren und konkretisieren, breite Öffentli<strong>ch</strong>keit informieren usw.). Als Resultat<br />

erhalten die beteiligten Gemeinden ein einfa<strong>ch</strong>es Umsetzungskonzept.<br />

� Die Region koordiniert das Projekt und unterstützt es mit dem Angebot von Dienstleistungen (Aus-<br />

und Weiterbildung der Beteiligten dur<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>vorträge, Impulsveranstaltungen, Unterstützung im<br />

Verfahren usw.).<br />

� Neben den Gestaltungs- und Aufwertungsmassnahmen soll au<strong>ch</strong> dem Unterhalt öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en<br />

eine grosse Bea<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt werden (Weisungen / Pfli<strong>ch</strong>tenhefte für das Personal der<br />

kommunalen Unterhaltsdienste, Ausbildung).<br />

� Das Projekt soll bewusst den Wettbewerb unter den Gemeinden fördern, damit ein zusätzli<strong>ch</strong>er<br />

Anreiz für die Realisierung innovativer und origineller Vorhaben entsteht.<br />

� Region und Gemeinden stecken den ungefähren Rahmen der Ideen ab, damit die Prozesse in den<br />

Gemeinden der Aufwertung der Siedlung, der Lands<strong>ch</strong>aft und der Siedlungsökologie dienen.<br />

Projekthintergrund: Natur in der Siedlung ist in vielen Fällen relativ einfa<strong>ch</strong> und dementspre<strong>ch</strong>end<br />

günstig zu realisieren. Häufig sind es eingespielte Me<strong>ch</strong>anismen, fehlende Ri<strong>ch</strong>tlinien, mangelndes<br />

Wissen oder wenig entwickeltes Bewusstsein, wel<strong>ch</strong>e gewisse Forts<strong>ch</strong>ritte auf diesem Gebiet behindern.<br />

Eine Sensibilisierung der vers<strong>ch</strong>iedenen Akteure (z.B. Besitzer, Pflegepersonal, Bevölkerung,<br />

Ents<strong>ch</strong>eidungsträger) und die Umsetzung einiger Beispiele kann einen Prozess mit grosser Ausstrahlung<br />

in Gang setzen.<br />

Gute Erfolgsaussi<strong>ch</strong>ten bei relativ geringem Mitteleinsatz.<br />

Das koordinierte Vorgehen in der gesamten Region sorgt für einen gesunden Wettbewerb unter den<br />

Gemeinden und fördert glei<strong>ch</strong>zeitig eine gemeinsame Praxis im Umgang mit Fragen der Lands<strong>ch</strong>aft und<br />

der Siedlung in der Natur (z.B. im Bewilligungsverfahren).<br />

Das gemeinsame Projekt vertieft die Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg; von den<br />

regionalen Dienstleistungen können alle Gemeinden profitieren (z.B. Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong>, gemeinsame<br />

Ausbildung / Instruktion Personal).<br />

Das Projekt kann auf relativ einfa<strong>ch</strong>e Weise in allen drei Dimensionen der Na<strong>ch</strong>haltigkeit Forts<strong>ch</strong>ritte<br />

bringen.<br />

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Eine sol<strong>ch</strong>e regionale Innovation kann über die Region hinaus eine gewisse positive Publizität s<strong>ch</strong>affen.<br />

Bezug zum <strong>LEK</strong>: Im Falle dieses Projektes sind die folgenden Bezüge zum <strong>LEK</strong> gegeben:<br />

� Direkter Bezug zu den Zielen N1.8, N2.2 sowie S1.2 gemäss Zielkatalog<br />

� Vorstellungen zur Siedlungsentwicklung (Konzept, Kapitel 3.3)<br />

� Allgemeine Aussagen zur Na<strong>ch</strong>haltigkeit (Konzept, Kapitel 2.1)<br />

� Dieser Entwicklungsbaustein könnte au<strong>ch</strong> als initialer Impuls für die Regionale Agenda 21 dienen<br />

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6 Weiteres Vorgehen<br />

Mit der Verabs<strong>ch</strong>iedung des Konzeptes dur<strong>ch</strong> die Projektleitung ist die Planungsphase des <strong>LEK</strong> abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Die in Kapitel 5 dargestellten Entwicklungsbausteine geniessen bei der Umsetzung Priorität<br />

und sollen baldmögli<strong>ch</strong>st konkrete Ergebnisse liefern. Es handelt si<strong>ch</strong> um vorgezogene Teilprojekte,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Umsetzung in S<strong>ch</strong>wung bringen sollen (vgl. Abbildung).<br />

Im Ans<strong>ch</strong>luss an die Planung des <strong>LEK</strong> wird ein Umsetzungsprogramm erarbeitet. Es soll aufzeigen, in<br />

wel<strong>ch</strong>er zeitli<strong>ch</strong>en Abfolge weitere Teilprojekte zu planen und zu realisieren sind. Eine erste direkte<br />

Anwendung erfährt das <strong>LEK</strong> mit der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV). In der Region sind vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Projekte angelaufen, die si<strong>ch</strong> auf das <strong>LEK</strong> und dessen fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Teilberi<strong>ch</strong>te abstützen. Gemäss Pfli<strong>ch</strong>tenheft<br />

der Regionalplanung soll das <strong>LEK</strong> zudem in einen Teilplan Lands<strong>ch</strong>aft münden.<br />

Im Rahmen des Umsetzungsprogramms werden zudem die Kontrolle, die Organisation sowie die längerfristige<br />

Finanzplanung für die Umsetzung dargestellt. Es ist wi<strong>ch</strong>tig, dass die im <strong>LEK</strong>-Prozess angewandte<br />

Kultur der Mitwirkung au<strong>ch</strong> in der Umsetzungsphase gepflegt wird.<br />

S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zeigt das Umsetzungsprogramm au<strong>ch</strong> auf, wie das <strong>LEK</strong> für weitere Anliegen der Region –<br />

beispielsweise für das Standort-Marketing oder den Tourismus– eingesetzt werden kann.<br />

Phase Planung <strong>LEK</strong> Phase Umsetzung <strong>LEK</strong><br />

<strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong><br />

IRPG<br />

Entwicklungsvorstellungen <br />

Entwicklungsräume<br />

Vernetzung<br />

Entwicklungsbausteine<br />

Erarbeitung Umsetzungsprogramm<br />

Planung<br />

Teilprojekte<br />

und<br />

Massnahmen<br />

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Kontrolle / Finanzierung / Organisation / Beri<strong>ch</strong>terstattung<br />

Realisierung Teilprojekte /<br />

Massnahmen<br />

Realisierung Teilprojekte /<br />

Massnahmen<br />

Realisierung Teilprojekte /<br />

Massnahmen<br />

Verwertung für die Region (Marketing / Tourismus)


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 144<br />

Quellen<br />

ACKERMANN, G. (1989). Die Avifauna des Torfabbaugebietes Bannriet / Spitzmäder bei Altstätten / Oberriet –<br />

Auswertung der Bestandesaufnahmen von 1983-86. Verein Pro Riet <strong>Rheintal</strong>. Altstätten. Polykopie. 39 S.<br />

ACKERMANN, G. / BROGGI, M.F. / HUGENTOBLER, J. (1991). Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzinventar. Gemeinde<br />

Oberriet. Div. Objektblätter.<br />

AMANN, E. (1999). Zu den Wirbellosen (Invertebraten) des Lie<strong>ch</strong>tensteiner Rheinbettes. Ber. Bot.-Zool. Ges.<br />

Lie<strong>ch</strong>tenstein-Sargans-Werdenberg, 26, S. 189-200.<br />

AMBIO (1986). Biologis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ung der Rieta<strong>ch</strong> und einiger Seitengewässer. 23 S.<br />

AMBIO (1988). Biologis<strong>ch</strong>e Hauptuntersu<strong>ch</strong>ung des <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanals und einiger Seitengewässer. 45 S.<br />

AMBIO (1998). Fa<strong>ch</strong>beri<strong>ch</strong>t Gewässerqualität der Länderna<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der Gemeinde Widnau. 8 S.<br />

AMT FÜR UMWELTSCHUTZ ST. GALLEN (1994). Hydrographis<strong>ch</strong>es Jahrbu<strong>ch</strong> des Kantons St. Gallen.<br />

AMT FÜR UMWELTSCHUTZ ST. GALLEN (1997). Hydrographis<strong>ch</strong>es Jahrbu<strong>ch</strong> des Kantons St. Gallen.<br />

AMT FÜR UMWELTSCHUTZ, ABT. FÜR WASSER- UND ENERGIEWIRTSCHAFT ST. GALLEN (1995). Die<br />

Bedeutung des Grundwasserstromes im Alpenrheintal, Vortrag am Symposium „Ökologie und Ökonomie am<br />

Beispiel des Alpenrheins und seines Einzugsgebietes“ vom 8. September 1995 der S<strong>ch</strong>weizer. Gesells<strong>ch</strong>aft für<br />

Hydrologie und Limnologie an der Handelsho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule in St. Gallen.<br />

AMT FÜR WASSER- UND ENERGIEWIRTSCHAFT (1978). Karte der Gewässers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>e 1:10'000.<br />

Baudepartement des Kantons St. Gallen.<br />

ARNAL / SCHWEIZERISCHE VOGELWARTE (1997). Wildtiere beider Appenzell - Lebensräume und Wildwe<strong>ch</strong>sel.<br />

65 S. + Anhang.<br />

BAENZIGER / KÖPPEL / PARTNER (1996). Verbands-GEP. Abwasserwerk Rosenbergsau. Projektgrundlagen,<br />

Zustandsberi<strong>ch</strong>t Gewässer.<br />

BARANDUN, J. (1996). Letzte Chance für den Laubfros<strong>ch</strong> im Alpenrheintal. Förderungskonzept. 63 S.<br />

BARANDUN, J. / KÜHNIS, J.B. (1999). Reptilien im Werdenberg. Förderungskonzept. 33.<br />

BARANDUN, J. / KÜHNIS, J.B. (2001). Reptilien in den Kantonen St. Gallen und beider Appenzell. Ber. Bot.-<br />

Zool. Ges. Lie<strong>ch</strong>tenstein-Sargans-Werdenberg, 28, S. 171-210.<br />

BAUDEPARTEMENT DEN KANTONS ST. GALLEN (1997). Hydrologis<strong>ch</strong>es Jahrbu<strong>ch</strong>. Abflüsse und Grundwasserstände<br />

+ Karte.<br />

BAUDEPARTEMENT DES KANTONS ST. GALLEN (Hrsg.) (1998). Zustand und Nutzung der Gewässer im<br />

Kanton St. Gallen. Auswertung und Darstellung gewässerrelevanter Daten 1982 bis 1996.<br />

BICON AG (1995). Abklärungen zur Barrierewirkung der N13 zwis<strong>ch</strong>en St. Margrethen und Oberriet. 66 S.<br />

BROGGI, M.F. / SCHLEGEL, H. (1998). Nationale Prioritäten des ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>s im landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Talgebiet. S<strong>ch</strong>riftenreihe Umwelt Nr. 306, Bundesamt für Umwelt, Wald und Lands<strong>ch</strong>aft (BUWAL), Bern,<br />

162 S.<br />

BUNDESAMT FÜR STATISTIK (1999). Arealstatistik der S<strong>ch</strong>weiz. Die Bodennutzung in den Kantonen Uri,<br />

S<strong>ch</strong>wyz, Glarus, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Sankt Gallen. Gemeindeergebnisse 1979/85<br />

und 1992/97. Neuenburg. 95 S.<br />

BÜRO FÜR LANDSCHAFTSPFLEGE (1996). Pflegeplan Naturs<strong>ch</strong>utzgebiet Hö<strong>ch</strong>stern. 47 S.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 145<br />

BÜRO FÜR TECHNISCHE GEOLOGIE AG (1984). Hydrogeologis<strong>ch</strong>er Beri<strong>ch</strong>t: Grundwasser-Untersu<strong>ch</strong>ungen in<br />

der Rheinebene zwis<strong>ch</strong>en Rüthi und Au.<br />

BÜRO HUGENTOBLER (1997). Erfolgskontrolle der Grabenregenerierung in den Naturs<strong>ch</strong>utzgebieten Bannriet<br />

und Spitzmäder. S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t. 70 S. + Anhang.<br />

BÜRO HUGENTOBLER (1997). Probleme mit der Goldrute: Massnahmenkonzept 1997-2001 mit Erfolgskontrolle.<br />

10 S.<br />

BÜRO HUGENTOBLER (1998). Naturwerte entlang des Rheins zwis<strong>ch</strong>en Oberriet und St. Margrethen. 31 S. +<br />

Anhang.<br />

BUWAL (1994). Inventar der Amphibienlai<strong>ch</strong>gebiete von nationaler Bedeutung. S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t. S<strong>ch</strong>riftenreihe<br />

Umwelt Nr. 233. 75 S.<br />

BUWAL (1996). Bundesinventar der Fla<strong>ch</strong>moore von nationaler Bedeutung (Fla<strong>ch</strong>moorinventar). Div. Objektblätter.<br />

BUWAL (1997). Lands<strong>ch</strong>aftskonzept S<strong>ch</strong>weiz. Teil I Konzept, Teil II Beri<strong>ch</strong>t 133 S.<br />

BUWAL (1997). Trockenwiesen und -weiden der S<strong>ch</strong>weiz. Div. Objektblätter.<br />

BUWAL (1998). Innovative Wege für Natur und Lands<strong>ch</strong>aft. CD ROM.<br />

BUWAL (1998). Ökomorphologie Stufe F (flä<strong>ch</strong>endeckend). Mitteilungen zum Gewässers<strong>ch</strong>utz Nr. 27. 49 S.<br />

BUWAL (1999). Merkblätter Artens<strong>ch</strong>utz. Blütenpflanzen und Farne. 344 S.<br />

DIETRICH, D. / KNOLL, S. / SCHMID, T. / RUMPF, S. (1997). Zusammenhang von Umwelts<strong>ch</strong>adstoffen und<br />

S<strong>ch</strong>ädigungen von Salmoniden im Lie<strong>ch</strong>tensteiner-, Werdenberger- und <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal. Literaturre<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e<br />

im Auftrag des Amtes für Umwelts<strong>ch</strong>utz des Fürstentums Lie<strong>ch</strong>tenstein und des Amtes für Umwelts<strong>ch</strong>utz des<br />

Kantons St. Gallen.<br />

DUELLI, P. (1994). Rote Liste der gefährdeten Tierarten der S<strong>ch</strong>weiz. Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und<br />

Lands<strong>ch</strong>aft, Bern und Eidg. Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt für Wald, S<strong>ch</strong>nee und Lands<strong>ch</strong>aft, Birmensdorf. S. 96.<br />

EBERSTALLER, J. / HAIDVOGEL, G (1996). Fis<strong>ch</strong>ökologis<strong>ch</strong>es Konzept als Grundlage für eine umfassende<br />

Revitalisierung des Alpenrheins. Teil 1. Darstellung der derzeitigen Verhältnisse. 237 S. + Anhang.<br />

EBERSTALLER, J. / HAIDVOGEL, G. / JUNGWIRTH, M. (1997). Gewässer- und Fis<strong>ch</strong>ökologis<strong>ch</strong>es Konzept<br />

Alpenrhein. Grundlagen zur Revitalisierung. Internationale Regierungskommission Alpenrhein. 90 S.<br />

EDI (1977). Bundesinventar der Lands<strong>ch</strong>aften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Div. Objektblätter.<br />

ENGLER, H. (1998). Praxisarbeit Waldreservat. Erstellen eines Beri<strong>ch</strong>tes in der Form eines Projektes, damit das<br />

S<strong>ch</strong>wammtobel als Waldreservat ausges<strong>ch</strong>ieden werden kann.<br />

FACHSTELLE NATURSCHUTZ DES KANTONS ZÜRICH (Hrsg.; o.D.). Regionale Zusammenarbeit der Betroffenen,<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsntwicklungskonzept im Kantons Züri<strong>ch</strong>.<br />

FACHSTELLE NATURSCHUTZ DES KANTONS ZÜRICH (Hrsg.; o.D.). Vom Fa<strong>ch</strong>guta<strong>ch</strong>ten zum Strategiepapier,<br />

Naturs<strong>ch</strong>utz- Gesamtkonzept des Kantons Züri<strong>ch</strong>.<br />

FAP (Eidgenössis<strong>ch</strong>e Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt für landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Pflanzenbau, Züri<strong>ch</strong> Reckenholz) (1977).<br />

Bodenkarten sowie Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Bodenqualität und Vors<strong>ch</strong>läge standortgemässer Bodennutzung der<br />

Gemeinde Altstätten, Ei<strong>ch</strong>berg und Oberriet (SG); FAP-Karten 0106a+b, 0107s+b, 1:10'000.<br />

FELIX SCHMID AG (1982). S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t Hauptri<strong>ch</strong>tplan inkl. Teilri<strong>ch</strong>tpläne. Im Auftrag der Interkantonalen<br />

Regionalplanungsgruppe <strong>Rheintal</strong>.<br />

FISCHEREIVERWALTUNG ST. GALLEN. Fang (1973-1994) und Besatzdaten (1965-1993) sowie Fangstatistik<br />

(1980-1993) der Fis<strong>ch</strong>ereiverwaltung St. Gallen.<br />

GEISSER, H. / BÜRGIN, T. (1998): Das Wilds<strong>ch</strong>wein. 62 S. Verlag Desertina, Chur.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 146<br />

GEOLOGISCHE BUNDESANSTALT (1982): Geologis<strong>ch</strong>e Karte der Republik Österrei<strong>ch</strong>; 110 St. Gallen Süd.<br />

Wien.<br />

GEOS (1997). Untersu<strong>ch</strong>ung zur Auswertung und Pflege des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes Eisenriet. 10 S. + Anhang.<br />

GEOS (1997). Untersu<strong>ch</strong>ungen zur Pflege und Aufwertung der Planggi in der Gemeinde Rüthi. 14 S.<br />

GERLACH; G. / HENSLER, K. / HOECK, H. / BALLY, A. (1995). Abklärungen zur Barrierewirkung der N13<br />

zwis<strong>ch</strong>en St. Margrethen und Oberriet. BiCon AG, Kreuzlingen, 66 S.<br />

GRAF, R. (1998). Lebensraumverbund Reusstal - Grundlagen für die Optimierung der Lands<strong>ch</strong>aften für den<br />

Feldhasen. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>, 38 S.<br />

GÜTTINGER, R. (1997): Jagdhabitate des Grossen Mausohrs (Myotis myotis) in der modernen Kulturlands<strong>ch</strong>aft.<br />

S<strong>ch</strong>riftenreihe Umwelt Nr. 288, Natur und Lands<strong>ch</strong>aft. Bundesamt für Umwelt, Natur und Lands<strong>ch</strong>aft. 140 S.<br />

GÜTTINGER, R. / WIETLISBACH, H. / GERBER, R. / HOCH, S. (1994): Erfolgrei<strong>ch</strong>e Massnahmen zum S<strong>ch</strong>utz<br />

der Wo<strong>ch</strong>enstubenkolonie des Grossen Mausohrs während der Renovation der Pfarrkir<strong>ch</strong>e Triesen (FL). Ber.<br />

Bot.-Zool. Ges. Lie<strong>ch</strong>tenstein-Sargans-Werdenberg. Band 12, S. 75-88.<br />

GÜTTINGER, R. et al. (1994). Bannriet / Spitzmäder. Hrsg. Verein Pro Riet <strong>Rheintal</strong>.<br />

HAMMER, T.A. (1972). Orts- und Flurnamen des St. Galler <strong>Rheintal</strong>s.<br />

HANTKE, R. (o.D.). Tektonis<strong>ch</strong>e Karte zwis<strong>ch</strong>en Obwalden und St. Galler <strong>Rheintal</strong>. 1:100'000.<br />

INGENIEURBÜRO K. SCHWIZER (1971). Studie Grundwasserbezug aus dem <strong>Rheintal</strong>. Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Beri<strong>ch</strong>t.<br />

Stadtwerke St. Gallen.<br />

INGENIEURGEMEINSCHAFT OBERRIET (1997). Generelle Entwässerungsplanung Oberriet. Zustandsberi<strong>ch</strong>t<br />

Gewässer.<br />

INGENIEURSGEMEINSCHAFT GEP OBERRIET (1997). Zustandsberi<strong>ch</strong>t Gewässer. 111 S. + Anhang.<br />

INTERKANTONALE REGIONALPLANUNG RHEINTAL (1978): Naturs<strong>ch</strong>utz- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utzgebiete von<br />

regionaler Bedeutung. Rapperswil.<br />

INTERKANTONALE REGIONALPLANUNGSGRUPPE RHEINTAL (1989). Vertiefungsstudie Lebensräume<br />

bedrohter und seltener Tierarten. S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t 110 S.<br />

IRKA (2000; Hrsg.). Gesunde Fliessgewässer dur<strong>ch</strong> Revitalisierung. Anleitung zu Revitalisierungsmassnahmen<br />

an Alpenrheinzuflüssen und Bä<strong>ch</strong>en im <strong>Rheintal</strong>. 31 S.<br />

IRKA (2002) (Hrsg.). Trübung und S<strong>ch</strong>wall im Alpenrhein. Internationale Regierungskommission Alpenrhein.<br />

Projektgruppe Gewässer- und Fis<strong>ch</strong>ökologie. Kurzfassung. 47 S.<br />

IRR / IRKA (2001). „Entwicklungskonzept Alpenrhein“ Pfli<strong>ch</strong>tenheft der vorbereitenden Arbeitsgruppe. 9. Seiten.<br />

KAISER, M. (1985) Inventar der Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete der S<strong>ch</strong>weiz. SBN.<br />

KANTON ST. GALLEN (1989). Karte zum Ri<strong>ch</strong>tplan 1987 und Karte zum Gesamtplan Natur- und Heimats<strong>ch</strong>utz.<br />

1:100'000, Anhang des Grossratsbes<strong>ch</strong>luss über die kantonalen Gesamtpläne und über den Ri<strong>ch</strong>tplan 1987;St.<br />

Gallen.<br />

KANTON ST. GALLEN (1999). Na<strong>ch</strong>trag 1997 zum Ri<strong>ch</strong>tplan 1987. 47 S. + Karte.<br />

KANTON ST. GALLEN (2001): Ri<strong>ch</strong>tplan. Vernehmlassungsentwurf, Ringheft + Karte<br />

KANTON ST. GALLEN / FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN (2001): Gesundheitszustand der Fis<strong>ch</strong>e im <strong>Rheintal</strong>.<br />

Untersu<strong>ch</strong>ungen 1997 bis 2000., Syntheseberi<strong>ch</strong>t.131 S.<br />

KANTONALES MELIORATIONS- UND VERMESSUNGSAMT ST. GALLEN (1994). Meliorations-Kataster,<br />

1:25'000 und 1:50'000.<br />

KELLER, O. / KRAYSS, E. (1993). Eiszeitli<strong>ch</strong>e Lands<strong>ch</strong>aftsgenese im Appenzellerland. (Exkursion C am 15.4.<br />

1993): Jber. Mitt. Oberrhein. Geol. Ver. N.F. 75, 75-98, Stuttgart.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 147<br />

KELLER, O. / KRAYSS, E. (1997). Eiszeit, Relief und Moorstandorte. Ber. der St. Gallis<strong>ch</strong>en Naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft, 88. Band, 33.54, St. Gallen.<br />

KELLER, V. / ZBINDEN, N. / SCHMID, H. / VOLET, B. (2001). Rote Liste der gefährdeten Brutvogelarten der<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Hrsg. Bundesamt für Umwelt, Wald und Lands<strong>ch</strong>aft, Bern, und S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Vogelwerte, Sempa<strong>ch</strong>.<br />

BUWAL-Reihe Vollzug Umwelt. S. 57.<br />

KORNER, I. / MATTANOVICH, E. / SCHLEGEL, H. (1999). LEROP-Fa<strong>ch</strong>plan. Lands<strong>ch</strong>aftsleitbild Südtirol. Im<br />

Auftrag der Autonomen Provinz Südtirol. 154 S.<br />

KUHN, U. (1993). Pilotprojekt, <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong> (<strong>LEK</strong>) im Kanton Züri<strong>ch</strong>, Fa<strong>ch</strong>stelle Naturs<strong>ch</strong>utz.<br />

LANDESTOPOGRAPHIE (1963). Hydrographie des <strong>Rheintal</strong>es zwis<strong>ch</strong>en Rüthi und Sennwald. Karte 1:25'000.<br />

LEUTHOLD, B. (1996). Moors<strong>ch</strong>utzkartierung Bannriet und Bannriet Nordost (FM 1939 + 1940), Altstätten, im<br />

Auftrag des Baudepartementes des Kantons St. Gallen. FÖN, Züri<strong>ch</strong>.<br />

LIENERT, O. (1988). Grundwasser im Bannriet – Ergebnisse der Kernbohrungen. Polykopie. 5 S.<br />

LUBINI, V. (1996). Wolfsba<strong>ch</strong> und Widenba<strong>ch</strong>, Balga<strong>ch</strong>, St. Gallen. Biologis<strong>ch</strong>e Beurteilung der Wasserqualität.<br />

10 S.<br />

LÜSCHER, A. / EGGER, M. / MEULI, H. (1998). Melioration im Einklang mit Natur und Lands<strong>ch</strong>aft, Fa<strong>ch</strong>gruppe<br />

Kultur- und Vermessungingenieure SIA.<br />

MARTI, K / KLÖTZLI, F (1989). Vegetationskundli<strong>ch</strong>es Guta<strong>ch</strong>ten Bannriet (inkl. Vegetationskarte Spitzmäder). –<br />

Auftrag des Gemeinderates Altstätten. 12 S. + Karten.<br />

MELIORATION DER RHEINEBENE / VEREIN PRO RIET RHEINTAL (1999). Ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung von<br />

Winds<strong>ch</strong>utzstreifen und Meliorationskanälen in der St. Galler Rheinebene. 25 S.<br />

MELIORATION DER RHEINEBENE/VEREIN PRO RIET RHEINTAL (2000). Ergebnisse der Kartierungen und<br />

Umfragen, Pilotphase der Umsetzung des Projektes "Ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung von Winds<strong>ch</strong>utzstreifen und<br />

Meliorationskanälen in der St. Galler Rheinebene". 52 S.<br />

MELIORATIONS- UND VERMESSUNGSAMT ST. GALLEN (o.D.). Liste der in St. Gallen dur<strong>ch</strong>geführten Meliorationen.<br />

MELIORATIONS- UND VERMESSUNGSAMT ST. GALLEN UND KANT. FORSTAMT APPENZELL IR (1986).<br />

Hydrologis<strong>ch</strong>e Grundlagenkarte, Übersi<strong>ch</strong>tsplan der Kantone St. Gallen und Appenzell IR, Blatt Nr. 4556 – Hoher<br />

Kasten, 1:10'000, na<strong>ch</strong>geführt 1986, S<strong>ch</strong>weizer Grundbu<strong>ch</strong>vermessung<br />

MEOCKLI, M. (1991). Die Fledermausarten der östli<strong>ch</strong>en Landeshälfte. 40 S.<br />

MOOR, K. (1989). Lebensrauminventar der Gemeinde Diepoldsau.<br />

OESCH, T. (1986). Der alte Rhein in der Hohenemser Kurve. Nutzungskonzept, Sanierung, S<strong>ch</strong>utzverordnung.<br />

Im Auftrag der Gemeinde Diepoldsau.<br />

OESCH, T. (1993). <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong> Linthebene, im Auftrag der Linthebene- Melioration, Gesamtberi<strong>ch</strong>t<br />

/ Pläne / Beilagen.<br />

ÖKOSKOP (o.D.). Naturs<strong>ch</strong>utzgebiete Appenzell Innerrhoden. Datenbank.<br />

OTTMER, B. / PFISTER H.-P. (2000). Von Baumpiepern, Feldhasen und der Landwirts<strong>ch</strong>aft. In: Unser <strong>Rheintal</strong><br />

2001. Jahrbu<strong>ch</strong> für das St. Galler <strong>Rheintal</strong>, S. 115-120.<br />

PETER, A (1996). Untersu<strong>ch</strong>ungen über die Konkurrenz zwis<strong>ch</strong>en Ba<strong>ch</strong>- und Regenbogenforellen im Einzugsgebiet<br />

des Bodensees, Studie EAWAG. 119 S. + Anhang.<br />

PEZZATTI. M.G. / RIEDER, P. (1999). Landwirts<strong>ch</strong>aft im Kanton St. Gallen. Agrarökonomis<strong>ch</strong>e Analyse der<br />

Agrarstrukturen und Zukunftsperspektiven. 132 S.<br />

PFISTER, H.P. / BIRRER, S. (1991). Lebensraum für die Zukunft, S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 148<br />

PFISTER, H.P. / BIRRER, S. (1997). <strong>Rheintal</strong>: St. Gallen, Vorarlberg, Lie<strong>ch</strong>tenstein. Feldhasenbestand 1996;<br />

Bestandesentwicklung 1991-1996. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>.<br />

PFISTER, H.P. / HUGENTOBLER, I. / SPAAR, R. (1997). Lebensraum St. Galler <strong>Rheintal</strong>. Teilberi<strong>ch</strong>t im Rahmen<br />

des nationalen Fors<strong>ch</strong>ungsprojekts „Lebensraumverbundsysteme“ der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>.<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Vogelwarte Sempa<strong>ch</strong>.<br />

PFISTER, H.P. / KOHLI, L. / BIRRER S (2002): Feldhasenprojekt S<strong>ch</strong>weiz. S<strong>ch</strong>riftenreihe Umwelt, Bundesamt<br />

für Umwelt, Wald und Lands<strong>ch</strong>aft (BUWAL), Bern.<br />

PRO RIET RHEINTAL (Hrsg.) (1994). Grundlagen und Perspektiven zum S<strong>ch</strong>utz der Torfsti<strong>ch</strong>lands<strong>ch</strong>aft Bannriet/<br />

Spitzmäder im St. Galler <strong>Rheintal</strong>. - unveröff. Beri<strong>ch</strong>t, Altstätten.<br />

PROGRAMMLEITUNGSTEAM EFFOR2 AI / AR / SG, (2000): Über Grenzen hinweg: Forst und Jagd su<strong>ch</strong>en<br />

gemeinsam na<strong>ch</strong> Lösungen der Wald / Wild-Probleme. Das effor2-Projekt Wald und Wild der Kantone St. Gallen,<br />

Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden, Informationen Nr. 1, Sevelen, 8 S.<br />

RENAT AG (1998). Naturwerte am "Alpenrhein". Bad Ragaz - Oberriet. 22 S.<br />

RENAT AG (2000). Landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>es Nutzungskonzept für die Flä<strong>ch</strong>en des Rheinunternehmens zwis<strong>ch</strong>en<br />

Bad Ragaz und St. Margrethen. 16 S. + Div. Karten.<br />

RENAT AG (2000). Nutzungs- / S<strong>ch</strong>utzkonzept für den Alpenrhein zwis<strong>ch</strong>en Bad Ragaz und St. Margrethen.<br />

REY, P. / LEIBRIED, S. (2002). Handbu<strong>ch</strong> der Gewässerentwicklung -. Alpenrheinzuflüsse und Bä<strong>ch</strong>e im <strong>Rheintal</strong><br />

– Anleitung zur Vorbereitung und Planung ökologis<strong>ch</strong>er Gewässerentwicklungsmassnahmen. Internationale<br />

Regierungskommission Alpenrhein.<br />

RHEINUNTERNEHMEN (1998). Revitalisierung Sickergraben. S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t.<br />

ROHNER, H. (1992). Die Binnengewässerkorrektion im St. Galler <strong>Rheintal</strong>. Der Alpenrhein und seine Regulierung,<br />

294-300, Bu<strong>ch</strong>s.<br />

RUHLE (1999). Vom Problemfis<strong>ch</strong> zum Motivationsträger. Die Bodensee-Seeforelle (Salmo trutta f lacustris L.).<br />

Beri<strong>ch</strong>te der Botanis<strong>ch</strong> Zoologis<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft Lie<strong>ch</strong>tenstein-Sargans-Werdenberg, Nr. 26, S. 173-188.<br />

SCHLEGEL, J. / WEBER, U. / GÜTTINGER, R. / HUGENTOBLER I. (1997). Die Torfsti<strong>ch</strong>lands<strong>ch</strong>aft Bannriet /<br />

Spitzmäder. Beri<strong>ch</strong>te der St. Gallis<strong>ch</strong>en Naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft. 88. Band, S. 243-308.<br />

SCHMID, H. / LUDER, R. / NAEF-DAENZER, B. / GRAF, R. / ZBINDEN, N. (1998). S<strong>ch</strong>weizer Brutvogelatlas.<br />

Verbreitung der Brutvögel in der S<strong>ch</strong>weiz und im Fürstentum Lie<strong>ch</strong>tenstein 1993-1996. S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Vogelwarte.<br />

Sempa<strong>ch</strong>. 574 S.<br />

SCHNEEBERGER, H.U. (1995). Abklärungen zum Gesundheitszustand von Regenbogenforelle, Ba<strong>ch</strong>forelle und<br />

Groppe im Lie<strong>ch</strong>tenstein-, Werdenberger- und <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal. Diss. Am Institut für Tierpathologie der<br />

Universität Bern. 69 S.<br />

SCHOLZ, R.W. / KOLLER, T. / MIEG, H.A. / SCHMIDLIN, C. (1995). Perspektive grosses Moos. UNS- Fallstudie<br />

1994. Wege zu einer na<strong>ch</strong>haltigen Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

SCHUBERT, B. / CONDRAU, V. (1995). Lands<strong>ch</strong>aftsplanung in der Gemeinde - Chance für die Natur. Beiträge<br />

zum Naturs<strong>ch</strong>utz in der S<strong>ch</strong>weiz Nr. 15/1995 (SBN).<br />

SCHWARZE, M. / WINTER, D. (1994). Pilotprojekt <strong>LEK</strong> Gebiet Albis West und Gebiet Hardwald. Natur- und<br />

Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>utz, Erholung. Ansprü<strong>ch</strong>e und Vors<strong>ch</strong>läge für Ziele und Massnahmen. Im Auftrag des Amts für<br />

Raumplanung, Fa<strong>ch</strong>stelle Naturs<strong>ch</strong>utz.<br />

SCHWEIZERISCHE VOGELWARTE SEMPACH (1992). Limikolenrastplätze in der S<strong>ch</strong>weiz. 159 S.<br />

SCHWEIZERISCHE VOGELWARTE SEMPACH (1999). Wildtierkorridore im Kanton St. Gallen. Beri<strong>ch</strong>t zuhanden<br />

der kantonalen Jagd- und Fis<strong>ch</strong>ereiverwaltung. Entwurf. 13 S. + Anhang.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT


IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 149<br />

SCHWEIZERISCHER VOGELSCHUTZ (Hrsg.) (1988). Vernetzte Lebensräume, Auf dem Weg zum Lebensraum-<br />

Verbundsystem.<br />

SIMONS, A. L. (1985). Geomorphologis<strong>ch</strong>e und glazialgeologis<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen in Vorarlberg, Österrei<strong>ch</strong>.<br />

S<strong>ch</strong>riften des Vorarlberger Landesmuseums, Reihe A, Lands<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Ar<strong>ch</strong>äologie, Bd. I, Bregenz,<br />

257 S.<br />

SPAAR / PFISTER (o.D.). Internes Papier mit Angaben zu den Lebensraumansprü<strong>ch</strong>en einzelner Vogelgilden<br />

(unveröffentli<strong>ch</strong>t).<br />

SPAARGAREN / RENAT / BÜCHEL (2000). <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>, Situationsanalyse., Rapperswil,<br />

Bu<strong>ch</strong>s, Mauren, 61 S. + Anhang und Karten.<br />

SPÄHT, V. (1990). Biotopverbesserung in der Landwirts<strong>ch</strong>aft am Beispiel des Feldhasen (Lepus europaeus<br />

Pallas). Beihefte zum Naturs<strong>ch</strong>utzforum 1. Deuts<strong>ch</strong>er Bund für Vogels<strong>ch</strong>utz, Deuts<strong>ch</strong>er Naturs<strong>ch</strong>utzverband,<br />

Landesverband Baden-Württemberg e.V. 59 S.<br />

STIEGER, R. (1995). Moors<strong>ch</strong>utzkartierung Spitzmäder (FM 1938), Altstätten, im Auftrag des Baudepartementes<br />

des Kantons St. Gallen. Büro für Lands<strong>ch</strong>aftspflege, Balga<strong>ch</strong>. Div. Karten und Datenblätter.<br />

STRITTMATTER & PARTNER (1994). Analyse zum Stand der räumli<strong>ch</strong>en Ordnung; St. Gallen.<br />

STRITTMATTER & PARTNER (1998). Lebensraumverbund Kanton Appenzell A.Rh. Konzept zur Erhaltung und<br />

Förderung der Natur und Lands<strong>ch</strong>aft. Vernehmlassungsexemplar. 84 S. + div. Anhänge.<br />

STUTZ, H. / HAFFNER, M. (1984): Aktiver Fledermauss<strong>ch</strong>utz. Band 3: Ri<strong>ch</strong>tlinien für die Erhaltung und Neus<strong>ch</strong>affung<br />

von Fledermausquartieren in und an Gebäuden. Hrsg. Projektleitung „Koordinationsstelle Ost für<br />

Fledermauss<strong>ch</strong>utz“. 32 S.<br />

TUERNER et al. (1998). Atlas der Mollusken der S<strong>ch</strong>weiz und Lie<strong>ch</strong>tensteins, Fauna Helvetica 2. 527 S.<br />

UMWELTPRAXIS (5/1995). Konsenssu<strong>ch</strong>e für die Gestaltung einer ökologis<strong>ch</strong> wertvollen Lands<strong>ch</strong>aft. Erarbeiten<br />

von <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong>en (<strong>LEK</strong>).<br />

VEREIN PRO RIET / MELIORATION DER RHEINEBENE (2000). Projekt ökologis<strong>ch</strong>e Aufwertung von Winds<strong>ch</strong>utzstreifen<br />

und Meliorationskanälen in der St. Galler Rheinebene. Ergebnisse der Kartierungen und Umfragen,<br />

Pilotphase der Umsetzung. Altstätten, 52 S.<br />

VEREIN PRO RIET RHEINTAL (1994). Grundlagen und Perspektiven zum S<strong>ch</strong>utz der Torfsti<strong>ch</strong>lands<strong>ch</strong>aft Bannriet<br />

/ Spitzmäder im St. Galler <strong>Rheintal</strong> 128 S. + Anhang.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER (1994). Lebensrauminventar der Gemeinde Rüthi 71 S.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER (1994). Lebensrauminventar der Gemeinde Diepoldsau 53<br />

S.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER / BÜRO SPAARGAREN (1992). Lebensrauminventar der<br />

Gemeinde Balga<strong>ch</strong> 53 S.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER / BÜRO SPAARGAREN (1992). Lebensrauminventar der<br />

Gemeinde Au 49 S.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER / BÜRO SPAARGAREN (1992). Lebensrauminventar der<br />

Gemeinde Oberriet 137 S.<br />

VOGELWARTE SEMPACH / BÜRO HUGENTOBLER / BÜRO SPAARGAREN (1993). Lebensrauminventar der<br />

Gemeinde Altstätten 177 S.<br />

VSA (1989). Genereller Entwässerungsplan (GEP). Ri<strong>ch</strong>tlinie für die Bearbeitung und Honorierung. Verband<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Abwasserfa<strong>ch</strong>leute, Züri<strong>ch</strong>.<br />

VSA (1992). Genereller Entwässerungsplan (GEP). Musterbu<strong>ch</strong>. Verband S<strong>ch</strong>weiz. Abwasserfa<strong>ch</strong>leute, Züri<strong>ch</strong>.<br />

WANDELER, H. (1998). <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong> (<strong>LEK</strong>) Albis- West, Beri<strong>ch</strong>t über das Pilotprojekt.<br />

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 150<br />

ZIKA, U. / PETER, A. (1996). Totholz als Strukturelement in Fliessgewässern: Auswirkungen von gezielt eingebra<strong>ch</strong>tem<br />

Totholz auf die Ba<strong>ch</strong>morphologie und den Fis<strong>ch</strong>bestand. BUWAL, Mitt. zur Fis<strong>ch</strong>erei Nr. 58, S. 79-99.<br />

ZIKA, U. / STRÄSSLE, Ph. (1995). Totholz als Strukturelement in Fliessgewässern. Diplomarbeit. Abt. für Umweltnaturwissens<strong>ch</strong>aften<br />

ETH-Züri<strong>ch</strong>.<br />

ZINGG, R. (1991). Lebensräume für bedrohte und seltene Tierarten in Zusammenarbeit mit den Kantonen beider<br />

Appenzell. Die Entwicklung des St. Gallis<strong>ch</strong>en Faunens<strong>ch</strong>utzkonzeptes.<br />

ZINGG, R. (1996). Die Rückkehr des Weissstor<strong>ch</strong>es (Ciconia ciconia) ins Tal des Alpenrheins. Ber. Bot.-Zool..<br />

Ges. Lie<strong>ch</strong>tenstein-Sargans-Werdenberg. 23, S. 157-184.<br />

ZINGG, R. / LOSER, N. / WALZ, P. / KALT, L. (1992). Natur- und Lands<strong>ch</strong>aftss<strong>ch</strong>utz am st. gallis<strong>ch</strong>en Alpenrhein.<br />

In: Der Alpenrhein und seine Regulierung. Internationale Rheinregulierung 1892-1992. S. 392-399.<br />

ZINGG, R. / SPAARGAREN, W. (1990). Lebensräume der Region <strong>Rheintal</strong>. Im Auftrag der Interkantonalen<br />

Regionalplanungsgruppe <strong>Rheintal</strong>. 142 S.<br />

ZOLLER, J. (1985). Beri<strong>ch</strong>t zum Amphibien-Inventar der Kantone St. Gallen und Appenzell. Beri<strong>ch</strong>te St. Gallis<strong>ch</strong>e<br />

Naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Gesells<strong>ch</strong>aft 85: 7-53.<br />

ZOLLER, J. (1989). Bestandesaufnahme Amphibien 1989 im Gebiet Spitzmäder, Oberriet. 8 S.<br />

ZÜRCHER PLANUNGSGRUPPE GLATTTAL (1998). <strong>Lands<strong>ch</strong>aftsentwicklungskonzept</strong> Hardwald- Glattal, Pressedokumentation.<br />

PROJEKTTEAM<br />

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