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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 13<br />

rückhaltend ausgeübt und in Abstimmung mit den Ruhebedürfnissen der Wildtiere gelenkt werden.<br />

Zuständigkeiten<br />

Wird die Erhaltung der Natur als flä<strong>ch</strong>endeckende Aufgabe verstanden, tragen neben der bisher hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

angespro<strong>ch</strong>enen Landwirts<strong>ch</strong>aft au<strong>ch</strong> die übrigen Landnutzer (Waldwirts<strong>ch</strong>aft, Freizeitnutzung,<br />

Siedlung und Infrastruktur) eine Verantwortung.<br />

Ein grosses Potenzial an naturnahen Flä<strong>ch</strong>en stellen au<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Einri<strong>ch</strong>tungen der öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Hand dar (einzelne Gewässer, Bahn- und teilweise Strassenbös<strong>ch</strong>ungen, Freizeitanlagen usw.). Eine<br />

auf die Erhaltung der Natur abgestimmte Pflege sol<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en ist daher von grosser Bedeutung.<br />

Entspre<strong>ch</strong>end gross ist die Verantwortung der öffentli<strong>ch</strong>en Hand im Rahmen von Unterhalt und Pflege.<br />

Weiter ist die öffentli<strong>ch</strong>e Hand grosser Bodenbesitzer (z.B. Ortsgemeinden) und hat gewisse Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

der Einflussnahme. Die politis<strong>ch</strong>en Gemeinden sind gemäss Gesetz für den Naturs<strong>ch</strong>utz und<br />

damit au<strong>ch</strong> für die kommunale Naturs<strong>ch</strong>utzpolitik zuständig.<br />

Instrumente<br />

Weil es si<strong>ch</strong> um eine Daueraufgabe auf der gesamten Flä<strong>ch</strong>e (S<strong>ch</strong>utzgebiete sowie Nutzflä<strong>ch</strong>en in<br />

Bau- und Landwirts<strong>ch</strong>aftszonen) handelt, kann die Erhaltung und Förderung der Natur ni<strong>ch</strong>t allein mit<br />

der Ausweisung von S<strong>ch</strong>utzgebieten si<strong>ch</strong>ergestellt werden. Es brau<strong>ch</strong>t ergänzend und au<strong>ch</strong> ausserhalb<br />

der S<strong>ch</strong>utzgebiete weitere Anstrengungen. Dabei kommt insbesondere der öffentli<strong>ch</strong>en Hand eine grosse<br />

Bedeutung zu.<br />

Die Instrumente zur Erhaltung und Aufwertung der Naturwerte sind vielfältig:<br />

� Die Erhaltung von s<strong>ch</strong>utzwürdigen Lebensräumen und Arten wird über re<strong>ch</strong>tsverbindli<strong>ch</strong>e Anordnungen<br />

(S<strong>ch</strong>utzverordnungen) si<strong>ch</strong>ergestellt.<br />

� Namentli<strong>ch</strong> innerhalb der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Flä<strong>ch</strong>e wird der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> über<br />

finanzielle Anreize (Direktzahlungen na<strong>ch</strong> DZV und GAöL, ab 2002 au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> ÖQV) gefördert.<br />

� Hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> öffentli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en (Gewässer, Verkehrsträger) sind Pfli<strong>ch</strong>tenhefte und<br />

Weisungen der Behörden geeignet, um eine auf die Erhaltung der Naturwerte ausgeri<strong>ch</strong>tete Pflege<br />

si<strong>ch</strong>er zu stellen (z.B. Pfli<strong>ch</strong>tenhefte für den Unterhaltsdienst aufgrund von Pflegeplänen).<br />

� Weitere Mögli<strong>ch</strong>keiten, die Ansprü<strong>ch</strong>e der Natur zu fördern sind etwa entspre<strong>ch</strong>end ausgelegte<br />

Pa<strong>ch</strong>tverträge oder freiwillige Vereinbarungen und Abspra<strong>ch</strong>en.<br />

Eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Naturs<strong>ch</strong>utzstrategie wird alle diese Instrumente – allenfalls in Kombination – einsetzen<br />

müssen.<br />

Sensibilisierung / Information / Mitwirkung<br />

Mit der Einführung der Direktzahlungen wurde der Landwirts<strong>ch</strong>aft in gewissem Sinne der „Leistungsauftrag“<br />

erteilt, im Interesse der Gesamtgesells<strong>ch</strong>aft Natur und Lands<strong>ch</strong>aft zu pflegen. Es ist daher<br />

unerlässli<strong>ch</strong>, den Bauern die Chancen der Agrarpolitik aufzuzeigen und sie für eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />

zu sensibilisieren und zu motivieren. Ebenso wi<strong>ch</strong>tig ist die Information der ni<strong>ch</strong>tbäuerli<strong>ch</strong>en<br />

Bevölkerung über diesen grundsätzli<strong>ch</strong>en We<strong>ch</strong>sel in der Agrarpolitik. Es muss au<strong>ch</strong> von dieser Seite<br />

verstanden werden, dass die Direktzahlungen eine Abgeltung für gemeinwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Leistungen<br />

sind. Ein wi<strong>ch</strong>tiger Bestandteil des Informationsauftrages besteht somit au<strong>ch</strong> darin, der Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />

über die errei<strong>ch</strong>ten Forsts<strong>ch</strong>ritte Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft abzulegen. Die konkreten Aufgaben des Naturs<strong>ch</strong>utzes<br />

müssen in partners<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Zusammenarbeit mit den Betroffenen (Eigentümer, Bewirts<strong>ch</strong>after) erarbeitet<br />

werden.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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