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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 24<br />

relativ grossem Flurabstand betrieben werden. Deshalb wurden die organis<strong>ch</strong>en Böden dur<strong>ch</strong> Drainage<br />

gezielt entwässert. Die dur<strong>ch</strong> die Entwässerung resultierende Sauerstoffzufuhr sowie die intensive<br />

Bodenbearbeitung führten zu Torfsackungen. Na<strong>ch</strong>meliorationen sind besonders auf Halbmoorböden<br />

notwendig, da si<strong>ch</strong> hier die unregelmässigen Sackungen ungünstig auf die Funktionstü<strong>ch</strong>tigkeit der<br />

Drainagen ausgewirkt haben.<br />

In der Ri<strong>ch</strong>tplankarte von April 2001 sind grössere Areale auf Halbmoorboden als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en<br />

ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Der Entwicklungsraum „Riet“ ist dur<strong>ch</strong> seine offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften geprägt. Die offenen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsräume liegen beidseits nahe des Rheins. Nur vereinzelt sind hier Winds<strong>ch</strong>utzstreifen<br />

oder Baumreihen wie entlang des Zapfenba<strong>ch</strong>es vorhanden. Die halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften liegen<br />

nördli<strong>ch</strong> des Bannrietes und westli<strong>ch</strong> des Binnenkanals. Südli<strong>ch</strong> von Widnau befindet si<strong>ch</strong> mit dem<br />

Moosanger ein Feu<strong>ch</strong>tgebiet und Amphibienlai<strong>ch</strong>gebiet von nationaler Bedeutung.<br />

Die zahlrei<strong>ch</strong>en Fliessgewässer sind generell künstli<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>affen und wenig naturnah ausgestaltet.<br />

Vereinzelt sind Revitalisierungsstrecken (<strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal, S<strong>ch</strong>warzengraben) vorhanden.<br />

Der Entwicklungsraum besitzt als Kerngebiet eine besondere Verantwortung für vers<strong>ch</strong>iedene Vogelarten.<br />

Hierzu zählen Arten der halboffenen Lands<strong>ch</strong>aft wie Gelbspötter und Pirol. Das Gebiet Moosanger<br />

stellt au<strong>ch</strong> für Feu<strong>ch</strong>tgebietsbrüter (Rohrammer, Tei<strong>ch</strong>rohrsänger) einen wi<strong>ch</strong>tigen Lebensraum dar.<br />

Im Übergangsberei<strong>ch</strong> der halboffenen zur offenen Lands<strong>ch</strong>aft kann der Weissstor<strong>ch</strong> als Leitart gelten<br />

und in der offenen Lands<strong>ch</strong>aft die Feldler<strong>ch</strong>e.<br />

Die Verkehrsa<strong>ch</strong>se Diepoldsau-Balga<strong>ch</strong> stellt bezügli<strong>ch</strong> Amphibienwanderung eine Konfliktstelle dar.<br />

Im Gebiet sind weder Grundwassers<strong>ch</strong>utzberei<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> Grundwassers<strong>ch</strong>utz-Zonen ausges<strong>ch</strong>ieden.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum „Riet“ wird dur<strong>ch</strong> gemis<strong>ch</strong>twirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe mit S<strong>ch</strong>werpunkt<br />

Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft geprägt. Die Hofgebäude fügen si<strong>ch</strong> ins Bild der rei<strong>ch</strong> gegliederten, vielfältigen<br />

und mit regional <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en Naturelementen dur<strong>ch</strong>setzten Lands<strong>ch</strong>aft.<br />

Dieser Entwicklungsraum ist flä<strong>ch</strong>enmässig gesehen ein bedeutendes Produktionsgebiet für die Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />

Aufgrund des grossen Anteils an landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>en wird es au<strong>ch</strong> in Zukunft ein<br />

wi<strong>ch</strong>tiges Produktionsgebiet darstellen, das für viele Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe die Existenzgrundlage bedeutet.<br />

Dementspre<strong>ch</strong>end steht die Si<strong>ch</strong>erung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e und die standortangepasste<br />

Nutzung im Vordergrund. Die na<strong>ch</strong>haltige Nutzung der sensiblen organis<strong>ch</strong>en Böden ist eines<br />

der Hauptanliegen des <strong>LEK</strong>.<br />

Dieser Entwicklungsraum ist in Zukunft ein mittelintensiv, vorwiegend futterbauli<strong>ch</strong> genutzter Raum mit<br />

offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aftskammern. Auf den Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en wird mit standortangepassten,<br />

bodens<strong>ch</strong>onenden Anbaute<strong>ch</strong>niken (z.B. pflugloser Anbau, konservierende Bodenbearbeitung,<br />

Untersaaten) Ackerbau betrieben. Dies bedingt eine Konzentration auf den Produktionss<strong>ch</strong>werpunkt<br />

Tierhaltung mit standortangepasstem Ackerbau.<br />

Die zum Teil wiedervernässten, aber für die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung wertvollen Halbmoorböden<br />

werden na<strong>ch</strong>haltig (z.B. Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung, Regelung des Flurabstandes, Übersandung<br />

usw.) melioriert. Tieftorfige und dur<strong>ch</strong> Grundnässe geprägte Moorböden werden langfristig extensiviert.<br />

Hier steht das Produkt „Natur und Ökologie“ im Vordergrund. Dazu sind Anreizsysteme notwendig. Die<br />

Einzelheiten (Lage der Flä<strong>ch</strong>en, angewendete Massnahmen) müssen in konkreten Teilkonzepten<br />

aufgezeigt werden.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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