Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 12<br />
� Zweite Priorität kommt der gezielten Aufwertung von Lebensraumbedingungen zu. Darunter<br />
werden Massnahmen verstanden, wel<strong>ch</strong>e die Erhaltung der vorhandenen Naturwerte unterstützen<br />
und die Bedingungen vorhandener Arten verbessern. Dies bedeutet einen gezielten Einsatz der<br />
knappen Ressourcen (Flä<strong>ch</strong>e und Geld).<br />
� In dritter Priorität folgt der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong>. Er entlastet die Lands<strong>ch</strong>aft und kann au<strong>ch</strong> neue<br />
Qualitäten s<strong>ch</strong>affen. Nur in wenigen Fällen ist er in der Lage, Mangelfaktoren bereitzustellen. Es ist<br />
daher ein wi<strong>ch</strong>tiges Anliegen, die Massnahmen des ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>s in den einzelnen Teilgebieten<br />
na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit zu bündeln, um dessen Wirkung zu erhöhen.<br />
Räumli<strong>ch</strong>e Organisation<br />
� Die Erhaltung von Natur und Lands<strong>ch</strong>aft ist eine Aufgabe, die si<strong>ch</strong> auf die gesamte Flä<strong>ch</strong>e bezieht<br />
und ni<strong>ch</strong>t nur auf die S<strong>ch</strong>utzgebiete. Dies bedeutet, dass neben der Landwirts<strong>ch</strong>aft au<strong>ch</strong> die<br />
Waldwirts<strong>ch</strong>aft eine grosse Verantwortung für die Erhaltung der Natur trägt. Bedeutende naturnahe<br />
Flä<strong>ch</strong>en sind aber au<strong>ch</strong> die Gewässer und teilweise die Begleitflä<strong>ch</strong>en der Verkehrsträger (z.B.<br />
Bahnborde). Und selbst innerhalb der Siedlung bestehen viele Flä<strong>ch</strong>en, die im Naturhaushalt eine<br />
wi<strong>ch</strong>tige Rolle spielen. Die Anforderungen, wel<strong>ch</strong>e all diese Nutzungsformen bei der Erhaltung von<br />
Natur und Lands<strong>ch</strong>aft zu erfüllen haben, sind selbstverständli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> und abhängig von<br />
den vorhandenen Werten: In den ausgewiesenen, wertvollen Lebensräumen (Biotope und Pufferzonen)<br />
hat die Erhaltung der Natur Vorrang. Hier dient die Nutzung diesem Ziel.<br />
� In Raumkammern mit hohem Strukturrei<strong>ch</strong>tum und hohem Anteil an ökologis<strong>ch</strong> wertvollen Flä<strong>ch</strong>en<br />
ist eine auf die Erhaltung der Lebensraumqualitäten abgestimmte Nutzung anzustreben (z.B.<br />
S<strong>ch</strong>nitttermine, Anzahl Nutzungen, erhöhter Anteil ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>flä<strong>ch</strong>en, gestaffelte Nutzungen).<br />
Die naturnahen Flä<strong>ch</strong>en und insbesondere die ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en sollen gezielt<br />
(ausgeri<strong>ch</strong>tet auf die Zielarten) und na<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong>keit räumli<strong>ch</strong> gebündelt angeboten werden.<br />
� In den übrigen Gebieten steht die Nutzung im Vordergrund. Hier dienen die naturnahen Flä<strong>ch</strong>en<br />
hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> der Vernetzung und der Aufwertung. Sie sollen in Abspra<strong>ch</strong>e mit den Eigentümern<br />
und Bewirts<strong>ch</strong>aftern so angeordnet werden, dass mögli<strong>ch</strong>st dur<strong>ch</strong>gehende Vernetzungslinien entstehen.<br />
Wi<strong>ch</strong>tige Anliegen des Naturs<strong>ch</strong>utzes sind Grossflä<strong>ch</strong>igkeit, Strukturdi<strong>ch</strong>te bzw. hohe räumli<strong>ch</strong>e Di<strong>ch</strong>te<br />
von Naturwerten, der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en Prozessen und störungsarme Räume.<br />
� Grossflä<strong>ch</strong>igkeit bezieht si<strong>ch</strong> sowohl auf einzelne Lebensraumtypen (z.B. Fla<strong>ch</strong>moore) wie au<strong>ch</strong><br />
auf vorhandene Eigens<strong>ch</strong>aften der einzelnen Lands<strong>ch</strong>aftsräume (z.B. hoher Magerwiesenanteil).<br />
Wo diese Eigens<strong>ch</strong>aften vorhanden sind, müssen sie erhalten werden (z.B. Berei<strong>ch</strong> Bannriet).<br />
� Strukturdi<strong>ch</strong>te / Strukturvielfalt: In der intensiv genutzten Lands<strong>ch</strong>aft ist der Anspru<strong>ch</strong>, Grossflä<strong>ch</strong>igkeit<br />
zu errei<strong>ch</strong>en, kaum realistis<strong>ch</strong>. Unter sol<strong>ch</strong>en Bedingungen soll eine auf die Bedürfnisse<br />
der Zielarten (Arten, die man in einer bestimmten Lands<strong>ch</strong>aftskammer erhalten will) abgestimmte<br />
Strukturdi<strong>ch</strong>te angestrebt werden (z.B. müssen in Gebieten, wo die Heckenbrüter erhalten werden<br />
sollen, in erster Linie deren Ansprü<strong>ch</strong>e berücksi<strong>ch</strong>tigt werden).<br />
� Au<strong>ch</strong> der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en Prozessen ist in der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> genutzten Flä<strong>ch</strong>e oder in<br />
der Siedlung kaum mögli<strong>ch</strong>. Prädestiniert dafür sind vor allem Waldflä<strong>ch</strong>en (z.B. natürli<strong>ch</strong>e Alterung<br />
einzelner Bestände) und einzelne Gewässerabs<strong>ch</strong>nitte (bes<strong>ch</strong>ränkte Gewässerdynamik). Wo die<br />
Rahmenbedingungen dies zulassen, sollen Räume bestimmt werden, in denen der Ablauf von natürli<strong>ch</strong>en<br />
Prozessen zugelassen wird.<br />
� In wildbiologis<strong>ch</strong> wertvollen Gebieten (z.B. Lebensräume bedrohter Arten gemäss Ri<strong>ch</strong>tplan) besteht<br />
ein grosser Bedarf an störungsarmen Räumen, insbesondere in der Dämmerung, im Winter<br />
und in den Setzzeiten. In diesen Gebieten soll die Erholungs- und Freizeitnutzung mögli<strong>ch</strong>st zu-<br />
PROJEKTTEAM<br />
SPAARGAREN + PARTNER AG<br />
RENAT GmbH<br />
KLAUS BÜCHEL ANSTALT