Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 132<br />
4.8.1 Entwicklungsvorstellungen Landlebensraum (Rheindämme, Rheinvorland)<br />
Kurzfristig: Umsetzung des bestehenden Nutzungs- und S<strong>ch</strong>utzkonzeptes (9,2% Extensivflä<strong>ch</strong>enanteil<br />
im Rheinvorland als Basis)<br />
Mittelfristig: Extensivierung der landseitigen Bös<strong>ch</strong>ungsflä<strong>ch</strong>en des Rheindammes sowie des angrenzenden<br />
Dammvorlandes (Zwis<strong>ch</strong>en Rheindamm und Autobahn) gemäss Nutzungskonzept (mindestens<br />
12%).<br />
Mittel- bis langfristig: In den im Nutzungs- und S<strong>ch</strong>utzkonzept bezei<strong>ch</strong>neten ökologis<strong>ch</strong>en Kernräumen<br />
(Raum Balanggen auf der Höhe des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes, Raum Fohlenhof) werden weitere Extensivierungen<br />
angestrebt. Bei guter Entwicklung der Kernräume sind später "Biotopverbindungen" im Sinne<br />
von zusätzli<strong>ch</strong>en Trittsteinen zwis<strong>ch</strong>en diesen mögli<strong>ch</strong>.<br />
Kurz bis mittelfristig: Stärkung der Eignung als Reptilienlebensraum. S<strong>ch</strong>affung von Reptilienstrukturen<br />
Mittelfristig: Auss<strong>ch</strong>eidung als Jagd-S<strong>ch</strong>ongebiet für Wasser-/Watvögel<br />
4.8.2 Entwicklungsvorstellungen Wasserlebensraum<br />
Der Wasserlebensraum ist Teil der internationalen Betra<strong>ch</strong>tung des Alpenrheins (IRR, IRKA). Vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Aspekte einer Rheinrevitalisierung (Dur<strong>ch</strong>gängige Revitalisierung, Anbindung Seitengewässer)<br />
oder Problemstellungen (Ges<strong>ch</strong>iebehaushalt, S<strong>ch</strong>wall-Sunk, Trübung) sind aus regionaler Si<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />
umfassend zu behandeln oder anzugehen. Hier sind übergeordnete Planungen und Ents<strong>ch</strong>eidungsebenen<br />
(Internationale Regierungskommission Alpenrhein, IRKA, Internationale Rheinregulierung, IRR)<br />
massgebend. Grundlage für die zukünftige Entwicklung am Alpenrhein wird das Entwicklungskonzept<br />
Alpenrhein sein. Dieses berücksi<strong>ch</strong>tigt in einer Gesamtbetra<strong>ch</strong>tung die vers<strong>ch</strong>iedensten Aspekte des<br />
Rheins (Grundwasser, Erholung, Naturwerte, Nutzungen etc.) und formuliert auf der Basis von Entwicklungszielen<br />
konkrete Massnahmenvors<strong>ch</strong>läge.<br />
Die Region hat entspre<strong>ch</strong>end zwar nur bes<strong>ch</strong>ränkte Mögli<strong>ch</strong>keiten der direkten Einflussnahme. Sie kann<br />
aber die aus regionaler Si<strong>ch</strong>t wüns<strong>ch</strong>baren Entwicklungsvorstellungen formulieren und einbringen und<br />
si<strong>ch</strong> so die Chance wahren, dass die Interessen der Region in der weiteren Entwicklung berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />
werden. Zudem kann sie auf regionaler Ebene zur Umsetzung beitragen.<br />
In grösseren Zeiträumen geda<strong>ch</strong>t, brau<strong>ch</strong>t die Region ergänzende Naherholungsräume (im Gebiet Au-<br />
Altstätten bzw. Lustenau-Hohenems leben rund 70'000 Einwohner). Mittel- bis langfristig soll der revitalisierte<br />
Rhein einen Teil dieser Naherholungsbedürfnisse abdecken. Dabei wird bewusst von der Vorstellung<br />
ausgegangen, dass in Teilberei<strong>ch</strong>en eine gelenkte und sensible Erholungsnutzung neben den<br />
Naturs<strong>ch</strong>utzanliegen Platz haben muss. Glei<strong>ch</strong>zeitig wird damit eine Entlastung des Naturs<strong>ch</strong>utzgebietes<br />
Alter Rhein angestrebt. Hierzu ist ein Einbezug des Vorlandes in das Mittelwasser-Abflussges<strong>ch</strong>ehen<br />
(Aufweitungen mit Ausbildung von Nebenarmen und kleineren Auwäldern bzw. Übers<strong>ch</strong>wemmungsflä<strong>ch</strong>en)<br />
im Berei<strong>ch</strong> des Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es von Diepoldsau erwüns<strong>ch</strong>t (vgl. EBERSTALLER et<br />
al. 1997). Aufgrund der zu erwartenden Kosten wird eine Etappierung in 2 Phasen vorges<strong>ch</strong>lagen:<br />
1. Nördli<strong>ch</strong>er Teil des Diepoldsauer Dur<strong>ch</strong>sti<strong>ch</strong>es bis Rheinbrücke (Widnau-Diepoldsau). Primäre<br />
Zielsetzung ist die Deckung der regionalen Naherholungsbedürfnisse. Darunter werden bewusst<br />
ni<strong>ch</strong>t feste Einri<strong>ch</strong>tungen (z.B. Badeanstalten) verstanden. Die Erholungsnutzung soll dem Verweilen<br />
in naturnaher Umgebung dienen. Damit ist zwar ein erhöhtes Störpotenzial gegeben. Der Raum<br />
wird daher wenig geeignet sein für das Wild. Er wird jedo<strong>ch</strong> für zahlrei<strong>ch</strong>e andere Tierarten (z.B.<br />
Amphibien, Reptilien, Vögel) denno<strong>ch</strong> einen wertvollen Lebensraum darstellen. Aufgrund der Erholungsbedürfnisse<br />
sind stärkere gestalteris<strong>ch</strong>e Eingriffe sinnvoll.<br />
PROJEKTTEAM<br />
SPAARGAREN + PARTNER AG<br />
RENAT GmbH<br />
KLAUS BÜCHEL ANSTALT