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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 99<br />

Hirs<strong>ch</strong>wild<br />

Wi<strong>ch</strong>tige Anliegen für diese Wildart sind vor allem die Aufwertung und Beruhigung der Lebensräume in<br />

den Hanglagen sowie eine Si<strong>ch</strong>erstellung wi<strong>ch</strong>tiger Wanderrouten zur Ökobrücke. Aufgrund der<br />

Verbreitung des Hirs<strong>ch</strong>wildes und der räumli<strong>ch</strong>en Voraussetzungen können Kern- und Aufwertungsgebiete<br />

unters<strong>ch</strong>ieden werden.<br />

Kerngebiete sind für die Hirs<strong>ch</strong>e im Projektgebiet vor allem Wintereinstandsgebiete, die ihnen Äsung,<br />

Deckung und weitgehende Ungestörtheit bieten. Sol<strong>ch</strong>e Kerngebiete gilt es zu erhalten und in ihrer<br />

Qualität zu verbessern. Neben den Einstandsgebieten können au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige We<strong>ch</strong>sel zu den Kerngebieten<br />

gezählt werden. Im Projektgebiet sind jedo<strong>ch</strong> traditionelle We<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en den Hanglagen und<br />

der Ebene ni<strong>ch</strong>t mehr intakt. Die beiden wi<strong>ch</strong>tigen Verbindungen vom Hang zu den Berei<strong>ch</strong>en Blattenberg-Wildtierpassage<br />

bzw. Steinbru<strong>ch</strong> Bü<strong>ch</strong>el sind in Bezug auf die Vernetzung der Hirs<strong>ch</strong>-<br />

Lebensräume von grosser Bedeutung, können aktuell aber ihre Funktion ni<strong>ch</strong>t optimal erfüllen, weshalb<br />

sie zu den Aufwertungsgebieten gezählt werden. Als Aufwertungsgebiete werden au<strong>ch</strong> Räume bezei<strong>ch</strong>net,<br />

die dem Hirs<strong>ch</strong> zwar als Einstandgebiete dienen, in denen es aber dur<strong>ch</strong> mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Aktivitäten<br />

immer wieder zu – teilweise erhebli<strong>ch</strong>en – Störungen kommt.<br />

Früher waren au<strong>ch</strong> Auwälder Lebensraum für das Hirs<strong>ch</strong>wild. Dur<strong>ch</strong> die heutige Situation und die<br />

intensive Nutzung der Ebene fehlen hier geeignete Rückzugs-, Deckungs- und Nahrungsmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

Für das Gebiet Hirs<strong>ch</strong>ensprung-Blattenberg (Aufwertungsgebiete B, C, und E) sowie das Aufwertungsgebiet<br />

D ist eine vertiefende Planung angezeigt, wel<strong>ch</strong>e die Probleme der Wildwanderung und die<br />

jagdli<strong>ch</strong>en Anliegen integral behandelt.<br />

Massnahmen Hirs<strong>ch</strong>wild<br />

Na<strong>ch</strong>folgend wird der räumli<strong>ch</strong>e Rahmen, in dem die Massnahmen angesiedelt werden, bezei<strong>ch</strong>net. Die<br />

geeigneten Berei<strong>ch</strong>e innerhalb der Lands<strong>ch</strong>aftsräume sind im Rahmen der Umsetzung zu klären.<br />

M1: Als spezielles S<strong>ch</strong>ongebiet auss<strong>ch</strong>eiden / keine oder verminderte Jagd<br />

M2: Erhaltung bzw. S<strong>ch</strong>affung und Förderung von Leit- und Vernetzungsstrukturen (z.B. Hecken,<br />

Gehölze und ungedüngte Wiesen)<br />

M3: Verbauungen und Hindernisse vermeiden<br />

M4: Teilweise Aufhebung von Wegen und Sitzgelegenheiten<br />

M5: Informationstafeln bei Naherholungszentren und an den Grenzen s<strong>ch</strong>onungsbedürftiger Gebiete,<br />

wel<strong>ch</strong>e auf die Komplexität und Empfindli<strong>ch</strong>keit des Lebensraums und seiner Bewohner<br />

hinweisen und konkrete Verhaltensregeln (z.B. Hunde an der Leine führen, auf den Wegen<br />

bleiben) an die Besu<strong>ch</strong>er weitergeben. Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

M6: Lenkung der Freizeit- und Naherholungsaktivitäten. Keine Propagierung von zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Biker-, Reit- und Wanderwegen sowie Skitouren- oder S<strong>ch</strong>nees<strong>ch</strong>uhrouten. Gute Markierung<br />

der bestehenden Routen<br />

M7: Leinenzwang für Hunde<br />

M8: Weggebot<br />

M9: Erri<strong>ch</strong>tung einer Wildpassage; die Einzelheiten, insbesondere zur Linienführung, müssen in<br />

einer vertiefenden Planung festgelegt werden<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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