Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 34<br />
Besondere Naturwerte sind mit den Feu<strong>ch</strong>tgebieten Hö<strong>ch</strong>stern (nationale Bedeutung) und Obermäder<br />
vorhanden.<br />
Entwicklungsvorstellungen<br />
Die mittelintensive- bis intensive, vielseitige acker-, gemüse- und futterbauli<strong>ch</strong>e Nutzung bildet au<strong>ch</strong><br />
zukünftig die Grundlage der Landwirts<strong>ch</strong>aft. Mit lenkenden Massnahmen wird versu<strong>ch</strong>t, den intensiven<br />
Freilandgemüsebau auf die dafür geeigneten Böden zu konzentrieren, wobei bestehende Bewirts<strong>ch</strong>aftungsstrukturen<br />
(Gemüsebaubetriebe) im Sinne einer Besitzstandswahrung beibehalten werden. Auf<br />
den Halbmoorböden wird hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Futterbau betrieben. Gemüse- und Ackerbau arbeiten mit<br />
standortangepassten, bodens<strong>ch</strong>onenden Anbaute<strong>ch</strong>niken. Das rei<strong>ch</strong>haltige Sortiment an Landwirts<strong>ch</strong>aftsprodukten<br />
wird vermehrt in der Region verarbeitet und vermarktet.<br />
Die zum Teil wiedervernässten, aber für die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung wertvollen Halbmoorböden<br />
werden na<strong>ch</strong>haltig (z.B. Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung, Regelung des Flurabstandes, Übersandung<br />
usw.) melioriert. Tieftorfige und dur<strong>ch</strong> Grundnässe geprägte Moorböden werden langfristig extensiviert.<br />
Hier steht das Produkt „Natur und Ökologie“ im Vordergrund. Dazu sind Anreizsysteme notwendig.<br />
Bedingt dur<strong>ch</strong> die vielfältige Nutzung (Gemüse-, Acker-, Futterbau) entsteht ein abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>es<br />
Mosaik aus extensiv bis intensiv genutzten Flä<strong>ch</strong>en mit Gemüse, Ackerkulturen, Futterflä<strong>ch</strong>en, Obstkulturen<br />
und ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en. Dadur<strong>ch</strong> entsteht eine Vielzahl von Saumbiotopen sowie<br />
von vers<strong>ch</strong>iedenen Lebensräumen und Rückzugsgebieten. Der Anteil ökologis<strong>ch</strong>er Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />
wird im Rahmen der AP 2007 erhöht, indem vor allem ökologis<strong>ch</strong> wertvolle Strukturen wie Ho<strong>ch</strong>- und<br />
Niederhecken, Streuobstgärten und Einzelbäume entlang des Siedlungsrandes ausgedehnt werden.<br />
Empfindli<strong>ch</strong>e Strukturen wie Feu<strong>ch</strong>tgebiete, Fliessgewässer und Hecken werden dur<strong>ch</strong> Pufferstreifen<br />
gegen störende Einflüsse von aussen ges<strong>ch</strong>ützt. Die an die Feu<strong>ch</strong>tgebiete Hö<strong>ch</strong>stern und Obermäder<br />
grenzenden Flä<strong>ch</strong>en werden mit geeigneten ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en extensiviert und gezielt<br />
vernetzt. Wesentli<strong>ch</strong>es Element für die Vernetzung sind die Ufer der Fliessgewässer sowie der Bahndamm.<br />
Die siedlungsgliedernden Freiräume bleiben für die Tierwanderung erhalten. Der Lebensraum<br />
für die Zielarten Feldhase, Gelbspötter, Pirol, Rohrammer und Weisstor<strong>ch</strong> wird aufgewertet.<br />
Der Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakter des Gebietes und insbesondere der verbliebenen Ba<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uttfä<strong>ch</strong>er mit<br />
ihren Strukturen wird gewahrt (vgl. Geotopinventar, Objekte Altstätten 7, Altstätten 8 / Marba<strong>ch</strong> 1,<br />
Marba<strong>ch</strong> 1 / Rebstein 2, Balga<strong>ch</strong> 1 / Widnau 1).<br />
Gemäss Teilplan Verkehr ist als Option parallel zur Bahn (südli<strong>ch</strong>) eine Entlastungsstrasse Heerbrugg-<br />
Altstätten bezei<strong>ch</strong>net. Die Linienführung ist sowohl bezügli<strong>ch</strong> Zers<strong>ch</strong>neidung landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Flä<strong>ch</strong>en<br />
wie au<strong>ch</strong> der Vernetzung von Lebensräumen problematis<strong>ch</strong>.<br />
Massnahmen<br />
Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> auf eine standortangepasste und in ihrer Intensität abgestufte<br />
Nutzung der vers<strong>ch</strong>ieden Bodentypen. Um den intensiven Freilandgemüsebau auf die dafür geeigneten<br />
Kalkbraunerden zu konzentrieren, wird die Gründung eines Bodenabtaus<strong>ch</strong>pools initiiert. Die als Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en<br />
ausges<strong>ch</strong>iedenen Halbmoorböden werden na<strong>ch</strong>haltig entwässert. Zur Vermeidung weiterer<br />
Torfsackungen wird eine Grundwasserbewirts<strong>ch</strong>aftung realisiert.<br />
Zusätzli<strong>ch</strong>e Anreize zur Extensivierung von Flä<strong>ch</strong>en in überwiegend intensiv genutzten Gebieten werden<br />
ges<strong>ch</strong>affen. Dadur<strong>ch</strong> wird das Gebiet als Lebensraum der Leitarten, die halboffene Lebensräume<br />
bevorzugen, aufgewertet. Das Feu<strong>ch</strong>tgebiet Hö<strong>ch</strong>stern wird mit den umliegenden Feu<strong>ch</strong>tgebieten<br />
vernetzt.<br />
PROJEKTTEAM<br />
SPAARGAREN + PARTNER AG<br />
RENAT GmbH<br />
KLAUS BÜCHEL ANSTALT