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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 127<br />

4.7.2.3 Element Revitalisierungsplan<br />

Bei jeder Revitalisierung wird die Gewi<strong>ch</strong>tung der Funktionen eines Gewässers hin zur Lebensraum-,<br />

Lands<strong>ch</strong>afts- und Erholungsfunktion vers<strong>ch</strong>oben. Revitalisierungsvorhaben sind jedo<strong>ch</strong> in jedem Fall so<br />

auszuführen, dass die seitens der Nutzung und der Si<strong>ch</strong>erheit bestehenden Rahmenbedingungen<br />

eingehalten werden. Insbesondere müssen der Ho<strong>ch</strong>wassers<strong>ch</strong>utz sowie die Entwässerung von Siedlung<br />

und Landwirts<strong>ch</strong>aftsflä<strong>ch</strong>en weiterhin gewährleistet werden. Damit sind ausrei<strong>ch</strong>ende Raumverhältnisse<br />

eine notwendige Voraussetzung für eine Gewässerrevitalisierung.<br />

Im Sinne eines gezielten Einsatzes der vorhandenen Mittel müssen bei den Revitalisierungen Prioritäten<br />

gesetzt werden. Die geeigneten Revitalisierungsstrecken werden auf der Grundlage der folgenden<br />

Auswahlkriterien bestimmt:<br />

Geeigneter Wasserlebensraum<br />

Revitalisierungen sind vor allem in Berei<strong>ch</strong>en mit guter Wasserqualität und<br />

Wasserführung vorzunehmen.<br />

Vorhandene Wasserfauna Die Bedeutung der einzelnen Abs<strong>ch</strong>nitte als Lebensraum von gefährdeten Arten,<br />

als Lai<strong>ch</strong>- oder Aufwu<strong>ch</strong>sgebiet ist bei Revitalisierungen insbesondere au<strong>ch</strong> bei<br />

deren Ausgestaltung zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Herstellung Dur<strong>ch</strong>gängigkeit<br />

/ Verbindungen<br />

Freilegung der eingedolten<br />

Fliessgewässer<br />

S<strong>ch</strong>affung der Dur<strong>ch</strong>gängigkeit insbesondere bei den grösseren Fliessgewässern<br />

(Entfernung Rohre, Abstürze, Anbindung der Tal- an die Hanggewässer).<br />

Fliessgewässer sind wo mögli<strong>ch</strong> wieder offen zu führen.<br />

Bezug zur Umgebung Fliessgewässer können ni<strong>ch</strong>t isoliert von der Umgebung betra<strong>ch</strong>tet werden.<br />

Revitalisierungen sollen daher prioritär im Berei<strong>ch</strong> von ökologis<strong>ch</strong>en und lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>werpunktgebieten vorgenommen werden.<br />

Mindestgrössen, Dynamik Es ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass mögli<strong>ch</strong>st lange Revitalisierungsstrecken vorhanden<br />

sind (zu kleine Strecken sind in ihrer Wirkung bes<strong>ch</strong>ränkt). Ziel ist zudem die<br />

Bereitstellung von Räumen für die Fliessgewässerdynamik.<br />

Synergien In jedem Fallen sollen Synergien mit anderen Interessen gesu<strong>ch</strong>t und genutzt<br />

werden. Massgebli<strong>ch</strong> sind hierbei insbesondere Ansätze zur Si<strong>ch</strong>erstellung der<br />

Ho<strong>ch</strong>wassersi<strong>ch</strong>erheit.<br />

Zentraler Fliessgewässerlebensraum<br />

Revitalisierungen sind primär an den grösseren (zentralen) Fliessgewässern<br />

dur<strong>ch</strong>zuführen (Binnenkanal, Rietaa<strong>ch</strong>, Zapfenba<strong>ch</strong>, Länderna<strong>ch</strong>, Dürrenba<strong>ch</strong>,<br />

Littenba<strong>ch</strong>, Auba<strong>ch</strong>).<br />

Für die Umsetzung konkreter Revitalisierungsvorhaben sind seitens der Internationalen Regierungskommission<br />

Alpenrhein fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Grundlagen erarbeitet worden (IRKA 2000) oder sind derzeit in Ausarbeitung<br />

(REY & LEIBFRIED 2002). Darin sind vers<strong>ch</strong>iedene weiterführende Detailbetra<strong>ch</strong>tungen, die bei<br />

der Planung und Umsetzung konkreter Projekte berücksi<strong>ch</strong>tigt werden sollten, aufgeführt.<br />

Aufgrund dieser Auswahlkriterien leitet si<strong>ch</strong> für die Region der folgende Revitalisierungsplan (Phase<br />

1) ab:<br />

1. Dur<strong>ch</strong>gängigkeit (hindernisfreie Wanderung für Gewässerfauna) innerhalb des Fliessgewässersystems<br />

des Talraumes verbessern, insbesondere bei geeigneten Fis<strong>ch</strong>gewässern<br />

Prioritär: Einmündung Dürrenba<strong>ch</strong>-Binnnenkanal, Einmündung Lienzer Ba<strong>ch</strong>-Binnenkanal, Verbindung<br />

zwis<strong>ch</strong>en Werdenberger und <strong>Rheintal</strong>er Binnenkanal<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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