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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 107<br />

4.3 Vernetzung Feldhase<br />

Kurz<strong>ch</strong>arakterisierung<br />

Die Feldhasendi<strong>ch</strong>te im Projektgebiet bewegt si<strong>ch</strong> im nationalen Verglei<strong>ch</strong> über dem Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt,<br />

wobei zwis<strong>ch</strong>en den einzelnen Flä<strong>ch</strong>en in der <strong>Rheintal</strong>ebene grosse Unters<strong>ch</strong>iede bestehen.<br />

Der Verbreitungss<strong>ch</strong>werpunkt des Feldhasen im Projektperimeter liegt innerhalb der Moor- und Halbmoorböden<br />

(Bannriet, Burst, Spitzmäder, Bernecker Riet), die zwar aufgrund des tendenziell höheren<br />

Feu<strong>ch</strong>tigkeitsgrades für diese Art nur einen suboptimalen Standort darstellen, jedo<strong>ch</strong> im Talraum no<strong>ch</strong><br />

am meisten Strukturen bieten (z.B. Bannriet oder Winds<strong>ch</strong>utzstreifen). Diesen Räumen kommt die<br />

Funktion von Kerngebieten zu. Die Gebiete mit günstigen Lebensraumbedingungen (trockenere Standorte,<br />

in denen der Feldhase typis<strong>ch</strong> wäre), sind derzeit eher dünn besiedelt.<br />

Ers<strong>ch</strong>wert ist die Verbindung zwis<strong>ch</strong>en der Talpopulation des Feldhasen und jener an den Hanglagen.<br />

Ideal wären optimale Verbindungen im Berei<strong>ch</strong> Altstätten/Forst, Hinterforst/Ei<strong>ch</strong>berg sowie eine minimale<br />

Dur<strong>ch</strong>lässigkeit im Berei<strong>ch</strong> der siedlungsgliedernden Freiräume zwis<strong>ch</strong>en Altstätten und Balga<strong>ch</strong>.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Im Projektgebiet werden die Feldhasen-Lebensräume erhalten, aufgewertet und vernetzt. Ergänzend<br />

werden neue Lebensräume ges<strong>ch</strong>affen. In den Kerngebieten wird der Bestand des Feldhasen erhalten.<br />

Dabei kann er von Aufwertungsmassnahmen für andere Arten oder vom allgemeinen ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Ausglei<strong>ch</strong> profitieren. Eine gezielte Förderung ist – weil die Lebensraumbedingungen nur suboptimal<br />

sind – ni<strong>ch</strong>t vorgesehen.<br />

Die Aufwertungsgebiete verfügen über das Potenzial, den Lebensraumansprü<strong>ch</strong>en des Hasen gere<strong>ch</strong>t<br />

zu werden und wi<strong>ch</strong>tige Verbindungen herstellen zu können. Hier soll der Feldhasenbestand dur<strong>ch</strong><br />

Aufwertungsmassnahmen gefördert werden. Dabei können drei Typen von Aufwertungsgebieten unters<strong>ch</strong>ieden<br />

werden:<br />

� Aufwertungsgebiet A (1. Priorität): Mit guten Bodeneigens<strong>ch</strong>aften. Derzeit bestehen grössere<br />

Defizite, meist eine mittlere Hasendi<strong>ch</strong>te. Ziel ist die Förderung der Hasenpopulation.<br />

� Aufwertungsgebiet B: Als Halbmoorboden aufgrund des Feu<strong>ch</strong>tegehaltes nur bedingt geeignet.<br />

Das Aufwertungsgebiet B weist jedo<strong>ch</strong> grössere Bestandesdi<strong>ch</strong>ten auf. Ziel ist der Erhalt der Hasenpopulation.<br />

� Aufwertungsgebiet C: Derzeit kaum Feldhasen vorhanden, weist aber aufgrund seiner Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />

Potenzial als Hasenlebensraum auf. Ziel ist die Förderung der Hasenpopulation.<br />

Aufgrund der Erkenntnisse aus dem S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Feldhasenprojekt sind Fördermassnahmen für<br />

diese Art vor allem darauf ausgeri<strong>ch</strong>tet, ein Netz extensiv genutzter Strukturen im offenen Ackerland zu<br />

s<strong>ch</strong>affen und Verbindungen zu den Kerngebieten herzustellen.<br />

Neben der Stärkung der Hasenpopulation im Talraum ist mittelfristig au<strong>ch</strong> die Erhaltung mögli<strong>ch</strong>er<br />

Verbindungen zu den Populationen in den Hanglagen notwendig. Diese Verbindungen sind in ausrei<strong>ch</strong>ender<br />

Qualität zu erhalten. Wi<strong>ch</strong>tig ist au<strong>ch</strong> die Si<strong>ch</strong>erstellung der Dur<strong>ch</strong>lässigkeit zur Hasenpopulation<br />

im Rheinvorland (Unterbru<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Autobahn). Diesbezügli<strong>ch</strong>e Verbesserungen sind im Berei<strong>ch</strong> der<br />

Ökobrücke Rüthi vorhanden.<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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