Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch
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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 25<br />
Aus lands<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist bedeutend, dass der vorhandene Charakter der Lands<strong>ch</strong>aft mit seinen<br />
offenen und halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften erhalten bleibt. Der Anteil der ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en<br />
wird erhöht, wobei in den halboffenen Lands<strong>ch</strong>aften rei<strong>ch</strong> strukturierte Hecken mit Krautsäumen vorherrs<strong>ch</strong>end<br />
sind. Vereinzelt sind Fla<strong>ch</strong>wassertümpel, Buntbra<strong>ch</strong>en oder Extensivwiesen eingestreut.<br />
Diese Massnahmen werden im Rahmen der Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) ergriffen und in Zusammenarbeit<br />
mit den betroffenen Landwirten und Grundeigentümern geplant und realisiert. Eine genügend<br />
breite Ufervegetation entlang der Fliessgewässer präsentiert si<strong>ch</strong> in einem artenrei<strong>ch</strong>en Zustand und<br />
wird na<strong>ch</strong> ökologis<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tspunkten unterhalten.<br />
In den offenen Lands<strong>ch</strong>aftsräumen bilden Buntbra<strong>ch</strong>e, Spontanbegrünungen, extensiv genutzte Wiesen<br />
und Weiden den Hauptanteil am ökologis<strong>ch</strong>en Ausglei<strong>ch</strong>. Ein Netz von extensiv genutzten, ökologis<strong>ch</strong>en<br />
Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>en stellt die Verbindungen si<strong>ch</strong>er. Lands<strong>ch</strong>aftsprägende Einzelbäume oder<br />
Baumreihen bleiben erhalten. Vereinzelte kleinere Gebüs<strong>ch</strong>gruppen untergliedern die Lands<strong>ch</strong>aft und<br />
bieten lokale Deckungsräume.<br />
In der Umgebung des Feu<strong>ch</strong>tgebiets Moosanger werden in Zusammenarbeit mit den betroffenen Bodeneigentümern<br />
und -bewirts<strong>ch</strong>aftern im Rahmen der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Instrumente (DZV, ÖQV,<br />
GAöL, usw.) weitere Fla<strong>ch</strong>wasserflä<strong>ch</strong>en entwickelt. Das Fla<strong>ch</strong>moor wird mit einem Pufferstreifen vor<br />
s<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>en Einflüssen aus der Umgebung ges<strong>ch</strong>ützt. In dessen Umgebung bilden zahlrei<strong>ch</strong>e Kleinstrukturen<br />
einen Lebensraum für Reptilien. Zusätzli<strong>ch</strong>e Sommerlebensräume für Amphibien sollen der<br />
Wanderung über die Strasse Balga<strong>ch</strong>-Diepoldsau entgegenwirken. Diese Konfliktstelle wird ents<strong>ch</strong>ärft.<br />
Ein allfälliger Ausbau dieser Strasse wird die Probleme no<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>ärfen und verlangt na<strong>ch</strong> weitergehenden<br />
Massnahmen ausserhalb der Landwirts<strong>ch</strong>aft.<br />
Das Gebiet Dreier (östli<strong>ch</strong> des Binnenkanals) hat aufgrund der inzwis<strong>ch</strong>en erfolgten ökologis<strong>ch</strong>en<br />
Aufwertungen eine wi<strong>ch</strong>tige Bedeutung als Lebensraum (z.B. für Laubfros<strong>ch</strong> und Weissstor<strong>ch</strong>). Die<br />
bestehenden wertvollen Flä<strong>ch</strong>en werden erhalten und im Rahmen der DZV, der ÖQV und des GAöL<br />
erweitert.<br />
Die wertvollen Lands<strong>ch</strong>aftsaspekte im Gebiet Moosanger und Umgebung sowie zwis<strong>ch</strong>en Kriessern und<br />
Montlingen werden erhalten (vgl. Geotopinventar, Objekte Oberriet 6, Diepoldsau 1 / Widnau 2, Diepoldsau<br />
2). Eine wi<strong>ch</strong>tige lands<strong>ch</strong>aftsprägende Wirkung entfaltet au<strong>ch</strong> die Allee, wel<strong>ch</strong>e die Strasse<br />
Altstätten- Kriessern begleitet. Sie wird erhalten, und na<strong>ch</strong> Bedarf werden abgehende Bäume ersetzt.<br />
Massnahmen<br />
Die Massnahmen konzentrieren si<strong>ch</strong> auf eine standortangepasste Nutzung der Moor- und Halbmoorböden.<br />
Im Rahmen der Fru<strong>ch</strong>tfolge werden etwa ein Drittel des Entwicklungsraumes na<strong>ch</strong>haltig ackerbauli<strong>ch</strong><br />
und zwei Drittel futterbauli<strong>ch</strong> genutzt. Ein Teil der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e wird als ökologis<strong>ch</strong>e<br />
Ausglei<strong>ch</strong>sflä<strong>ch</strong>e genutzt. Der ökologis<strong>ch</strong>e Ausglei<strong>ch</strong> zielt auf die Erhaltung, Neus<strong>ch</strong>affung und<br />
Vernetzung von naturnahen Lebensräumen ab.<br />
Massnahmen Anwendungen<br />
Flä<strong>ch</strong>ensi<strong>ch</strong>erung Die öffentli<strong>ch</strong>e Hand verpfli<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> zu einer flä<strong>ch</strong>ensparenden<br />
Bodenpolitik.<br />
Die Ansprü<strong>ch</strong>e von Naturs<strong>ch</strong>utz, Siedlung und Infrastruktur, Ressourcen<br />
und Gefahren sowie Tourismus sind vor ihrer Realisierung auf<br />
ihren Bodenverbrau<strong>ch</strong> zu prüfen.<br />
PROJEKTTEAM<br />
SPAARGAREN + PARTNER AG<br />
RENAT GmbH<br />
KLAUS BÜCHEL ANSTALT