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Landschaftsentwicklungskonzept Rheintal (LEK) - myrheintal.ch

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IRPG / <strong>LEK</strong> KONZEPT SEITE 29<br />

Die Ebene zwis<strong>ch</strong>en Altstätten und Oberriet ist eine offene Lands<strong>ch</strong>aft. Sie ist strukturarm und von geradlinigen<br />

Lands<strong>ch</strong>aftselementen (z. B. Gewässer) geprägt. Die hang- und siedlungsnahen Gebiete<br />

sind generell strukturrei<strong>ch</strong>er als die Gebiete im Osten und Süden des Entwicklungsraumes. Niederhecken,<br />

Baumhecken, Einzelbäume und vor allem Streuobstbestände bilden in diesen strukturrei<strong>ch</strong>eren<br />

Gebieten die naturnahen, lands<strong>ch</strong>aftsprägenden Elemente.<br />

Die zahlrei<strong>ch</strong>en Fliessgewässer sind generell künstli<strong>ch</strong> angelegt und sind daher in der Regel wenig<br />

naturnah ausgebildet. Einzelne Abs<strong>ch</strong>nitte wurden bereits revitalisiert.<br />

Der zentrale Teil des Entwicklungsraumes ist von Bedeutung als Lebensraum für die Feldler<strong>ch</strong>e, die auf<br />

offene Lands<strong>ch</strong>aften angewiesen ist. Mit den Moorflä<strong>ch</strong>en Wi<strong>ch</strong>enstein und Hilpert bestehen Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

für Feu<strong>ch</strong>tgebietsarten (Sumpfrohrsänger und Tei<strong>ch</strong>rohrsänger). Beide Feu<strong>ch</strong>tgebiete sind au<strong>ch</strong><br />

Amphibienlai<strong>ch</strong>standorte von nationaler Bedeutung. Sie beheimaten au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tige Reptilienpopulationen.<br />

Bedeutsam für diese Tiergruppe ist daneben der Bahndamm. Der Entwicklungsraum bietet auf<br />

seinen trockeneren Flä<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> gute Entwicklungsmögli<strong>ch</strong>keiten für den Feldhasen, zudem finden<br />

hier wi<strong>ch</strong>tige Rehwe<strong>ch</strong>sel zwis<strong>ch</strong>en Hang und Bannriet statt.<br />

Entwicklungsvorstellungen<br />

Der Entwicklungsraum „Altstätten-Oberriet“ wird au<strong>ch</strong> in Zukunft ein bedeutendes Produktionsgebiet für<br />

die Landwirts<strong>ch</strong>aft darstellen und daher massgebli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft geprägt sein. Die Nutzung<br />

des fru<strong>ch</strong>tbaren Kulturlandes si<strong>ch</strong>ert vielen Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetrieben die Existenzgrundlage. Der<br />

Si<strong>ch</strong>erung der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Nutzflä<strong>ch</strong>e und deren rationelle Nutzung kommt grösste Bedeutung<br />

zu. Dies beinhaltet einerseits eine standortangepasste Bewirts<strong>ch</strong>aftung der verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligen Gleyböden<br />

wie au<strong>ch</strong> die Si<strong>ch</strong>erung der notwendigen Flä<strong>ch</strong>en für die wa<strong>ch</strong>senden Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> werden die naturnahen, extensiv genutzten Flä<strong>ch</strong>en aufgewertet und no<strong>ch</strong> vergrössert.<br />

Aufgrund der agrarpolitis<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen ist mit einem Rückgang der Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe<br />

zu re<strong>ch</strong>nen. Glei<strong>ch</strong>zeitig werden die Betriebe flä<strong>ch</strong>enmässig vergrössert und si<strong>ch</strong> aufgrund der<br />

Standortbedingungen spezialisieren. Dabei kommt der standortangepassten Nutzung der verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligen<br />

Gleyböden grösste Bedeutung zu. Dies bedeutet eine abgestufte, den Bodeneigens<strong>ch</strong>aften<br />

angepasste Nutzung: mittel- bis intensiver Futterbau mit Teilnutzung Ackerbau auf Gleyböden und<br />

standortangepasstem Ackerbau auf Kalkbraunerden. Diese abgestufte Nutzungsintensität führt zu einer<br />

Vielzahl von Lebensgemeins<strong>ch</strong>aften, die an die jeweilige Nutzungsintensität angepasst sind. Charakteristis<strong>ch</strong>e<br />

Lands<strong>ch</strong>aftsakzente werden in den futterbauli<strong>ch</strong> extensiv bis mittelintensiv genutzten Berei<strong>ch</strong>en<br />

vorzufinden sein. Auf einzelnen Flä<strong>ch</strong>en werden Bra<strong>ch</strong>en bereitgestellt (z.B. Buntbra<strong>ch</strong>en gemäss<br />

DZV)<br />

Auf den ausges<strong>ch</strong>iedenen Fru<strong>ch</strong>tfolgeflä<strong>ch</strong>en wird ein standortangepasster, bodens<strong>ch</strong>onender Ackerbau<br />

betrieben. Dabei wird der Verdi<strong>ch</strong>tungsanfälligkeit der vorherrs<strong>ch</strong>enden gleyigen Böden besondere<br />

A<strong>ch</strong>tung ges<strong>ch</strong>enkt. Kulturen, die das Befahren im Spätherbst mit s<strong>ch</strong>weren Mas<strong>ch</strong>inen nötig ma<strong>ch</strong>en,<br />

nehmen in der Fru<strong>ch</strong>tfolge nur einen geringen Stellenwert ein (Zuckerrüben, Körnermais). Eine grundlegende<br />

Produktionsumstellung der Landwirts<strong>ch</strong>aftbetriebe drängt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf. Die Diversifikation<br />

einiger Landwirts<strong>ch</strong>aftsbetriebe über Produktionsalternativen wäre wüns<strong>ch</strong>enswert. Die bestehende<br />

überbetriebli<strong>ch</strong>e Zusammenarbeit im Berei<strong>ch</strong> Mas<strong>ch</strong>ineneinsatz und Vermarktung wird vermehrt zur<br />

Kostensenkung und Produktivitätssteigerung eingesetzt. Das stark von Grund- und Stauwasser geprägte<br />

Gebiet Rietle wird mit einer na<strong>ch</strong>haltigen Melioration für die zukünftige landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Nutzung<br />

gesi<strong>ch</strong>ert.<br />

Die vorhandene Lands<strong>ch</strong>afts<strong>ch</strong>arakteristik mit den offenen, weiten Lands<strong>ch</strong>aftskammern im Osten und<br />

den strukturrei<strong>ch</strong>eren Gebieten entlang des Hangfusses prägt au<strong>ch</strong> in Zukunft das Lands<strong>ch</strong>aftsbild.<br />

Besondere Rücksi<strong>ch</strong>t auf das Lands<strong>ch</strong>aftsbild wird in den hangnahen S<strong>ch</strong>wemmfä<strong>ch</strong>er-Lands<strong>ch</strong>aften<br />

PROJEKTTEAM<br />

SPAARGAREN + PARTNER AG<br />

RENAT GmbH<br />

KLAUS BÜCHEL ANSTALT

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