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Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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können sich ohne weiteres über den Markt der Archivdienstleister<br />

ins Bild setzen.<br />

Auch <strong>2010</strong> wurden zahlreiche Gemeindearchive beraten, vorwiegend<br />

in Raumfragen und Fragen rund um die Musterregistraturpläne<br />

des <strong>Staatsarchiv</strong>s (von denen 2011 voraussichtlich<br />

zwei einer grundlegenden Revision unterzogen werden). Immer<br />

wieder werden zudem Fragen zu Voraussetzungen und Möglichkeiten<br />

der digitalen Aktenführung gestellt.<br />

An zwei Anlässen wurden Gemeindemitarbeiter/innen über<br />

das Gemeindearchivwesen und das <strong>Staatsarchiv</strong> informiert: das<br />

Verwaltungspersonal der evangelisch­reformierten Kirchgemeinden<br />

bei einer Führung im <strong>Staatsarchiv</strong>, die neu gewählten Aktuare<br />

und Aktuarinnen (und damit auch Archivare und Archivarinnen)<br />

der katholischen Kirchgemeinden an einem Archivierungskurs,<br />

den die römisch­katholische Körperschaft durchführte.<br />

amtsdruckschriftensammlung<br />

Im Berichtsjahr wurden 110 (2009: 149) Druckschriften, die nicht<br />

«von selbst» den Weg ins <strong>Staatsarchiv</strong> fanden, aktiv eingefordert<br />

und zur Amtsdruckschriftensammlung geschlagen.<br />

Zunehmend handelt es sich bei den «Amtsdruckschriften» um<br />

PDF­Dateien, die auf den Websites der kantonalen öffentlichen<br />

Organe publiziert werden. Zurzeit gilt immer noch der Grundsatz,<br />

dass Amtsdruckschriften auf Papier archiviert werden. Mittelfristig<br />

wird man sich der digitalen Herausforderung aber auch<br />

in diesem Bereich stellen müssen.<br />

ablieferungen<br />

Insgesamt wurden 131 (2009: 126) Ablieferungen mit rund 662<br />

(2009: 920) Laufmetern Gesamtumfang entgegengenommen. 99<br />

(2009: 98) Ablieferungen stammen aus kantonaler Provenienz,<br />

32 sind staatsnaher – wobei unter «Staat» der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> zu<br />

verstehen ist – oder privater Herkunft. Der Umfang einiger Ablieferungen<br />

wird durch Nachbewertungen und Kassationen (Aktenvernichtungen)<br />

im <strong>Staatsarchiv</strong> noch etwas abnehmen, aber<br />

grundsätzlich gehen unsere Bemühungen dahin, Bewertungen<br />

möglichst abschliessend vor der Ablieferung, also am Produktionsort,<br />

vorzunehmen.<br />

Der gegenüber dem Vorjahr erheblich tiefere Gesamtumfang<br />

der Ablieferungen hat vor allem zwei Gründe. Da die meisten<br />

Verwaltungsstellen in mehrjährigen Intervallen abliefern, können<br />

zufällige Schwankungen rasch viel ausmachen. Und zweitens<br />

beginnen die recht rigorosen Bewertungsgrundsätze zu greifen,<br />

nach denen wir schon vor Ort Akten zur dauernden Übernahme<br />

auswählen, und zwar häufig auf der Stufe einzelner Dossiers<br />

oder Ordner. Während früher beispielsweise bei Ablieferungen<br />

von Generalsekretariaten parlamentarische Geschäfte unbesehen<br />

vollständig übernommen wurden (bzw. aus Ressourcengründen<br />

übernommen werden mussten), fragen wir heute nach<br />

Federführung und Doppelüberlieferung und überprüfen den Informationswert<br />

der Dossiers. Wenn diese nur Regierungsratsbeschlüsse<br />

oder Auszüge aus dem <strong>Kanton</strong>sratsprotokoll und dem<br />

Amtsblatt enthalten, werden sie kassiert.<br />

Mengenmässig am bedeutendsten war wie in den Vorjahren<br />

eine Ablieferung von psychiatrischen Patientendokumentationen,<br />

konkret: von rund 112 Laufmetern Akten der Psychiatrischen Klinik<br />

Hohenegg, die wir vollständig archivieren werden, und zwar<br />

bis zu deren Streichung von der kantonalen Spitalliste 2005. Die<br />

zweitgrösste Ablieferung stammt vom Generalsekretariat der<br />

Volkswirtschaftsdirektion und umfasst rund 100 Laufmeter aus<br />

dem Zeitraum 1940–2000 (hauptsächlich 1980er und 1990er<br />

Jahre). Die Ablieferung enthält insbesondere Unterlagen zur Vorläuferorganisation<br />

des Zürcher Verkehrsverbundes, der «Behördendelegation<br />

für den Regionalverkehr», und dokumentiert auf<br />

eindrückliche Weise den Aufbau des heutigen S­Bahn­Netzes.<br />

Im Berichtsjahr sind fünf Ablieferungen mit elektronischen<br />

Daten im Umfang von rund 9 Gigabyte eingetroffen. Grundsätzlich<br />

neue Arten von Daten sind nicht dabei; es handelt sich um<br />

Folgeablieferungen aus bereits etablierten Verfahren.<br />

Wie schon im Vorjahr wurden einige Nachbewertungen und<br />

Teilkassationen im Rahmen des Projekts «Abbau Milchbuck»<br />

vorgenommen. Betroffen waren insbesondere Akten gelöschter<br />

Firmen des Handelsregisteramtes. Da die entsprechenden Informationen<br />

zum grössten Teil in dessen Hauptregister enthalten<br />

sind, wurde entschieden, lediglich eine systematische Auswahl<br />

von 2 Prozent sowie eine inhaltlich begründete Auswahl von<br />

besonderen und bedeutenden Fällen dauernd aufzubewahren.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 19

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