Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich
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archivs und das Projekt TKR einer breiteren Öffentlichkeit vor.<br />
Gelegenheit, das OnlineAngebot und die Abteilung zu visibilisieren,<br />
bot auch das Symposium «Briefeditionen» der Alfred<br />
EscherStiftung am 27. August in <strong>Zürich</strong>, an dem Beat Gnädinger<br />
und Margit Gigerl teilnahmen.<br />
Elektronische rechtsquellen-Edition <strong>Zürich</strong><br />
(Projekt erQZh)<br />
Auftakt<br />
Am 22. März <strong>2010</strong> bewilligte der <strong>Kanton</strong>srat mit Beschluss<br />
4640/2009 einstimmig einen Kredit von 4.4 Mio. Franken aus<br />
Mitteln des Lotteriefonds für eine erste Tranche des Projekts<br />
eRQZH (Elektronische RechtsquellenEdition <strong>Zürich</strong>). Im Jahr<br />
zuvor hatten die Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur bereits Kredite<br />
von 400 000 bzw. 200 000 Franken für das Vorhaben gesprochen.<br />
Mit diesem höchst erfreulichen Entscheid und einem Projektkredit<br />
von insgesamt 5 Mio. Franken konnte die im Jahr 2007<br />
zunächst in Form eines Pilotprojekts (Edition des Zürcher Richtebriefs,<br />
vgl. unten) wieder belebte Edition von Zürcher Rechtsquellen<br />
im Rahmen der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen<br />
SSRQ im Berichtsjahr auf der erhofften breiten Grundlage in<br />
Angriff genommen werden. Zu den Eckdaten der ersten Projekttranche<br />
gehören eine personelle Dotierung mit 300 Stellenprozenten,<br />
eine Laufzeit von acht Jahren und die Erarbeitung und<br />
OnlinePublikation von fünf Editionseinheiten mit rund 1600 ausgewählten<br />
Quellenstücken.<br />
Personelles und Allgemeines<br />
Für die Leitungsstelle unseres ambitiösen Vorhabens konnten<br />
wir mit der Person von Christian Sieber einen hervorragenden<br />
Kenner der Zürcher Rechtsquellenlandschaft und erfahrenen<br />
Editor gewinnen. Christian Sieber, lic. phil., Jahrgang 1962,<br />
trat seine Stelle am 1. Juli an. Er studierte an der Universität <strong>Zürich</strong><br />
Allgemeine Geschichte (mit Schwerpunkt Mittelalter) sowie<br />
Staatsrecht und Historische Hilfswissenschaften. Ab 1991 war<br />
er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Editionsprojekten<br />
beteiligt: an der Neuedition der Schweizerchronik von<br />
Aegidius Tschudi unter Leitung von Bernhard Stettler, an der Be<br />
arbeitung der Urkundenregesten des <strong>Staatsarchiv</strong>s <strong>Zürich</strong> im<br />
Zeitraum 1431 bis 1460 und zuletzt im Auftrag des <strong>Staatsarchiv</strong>s<br />
Aargau an der Neuedition und Übersetzung der «Acta Murensia».<br />
Daneben publizierte er zu landesgeschichtlichen und historiografischen<br />
Themen insbesondere des Spätmittelalters und<br />
der frühen Neuzeit. Für das Projekt eRQZH hatte er 2008 bereits<br />
das Generalkonzept verfasst.<br />
Seine beiden ersten Hauptaufgaben bestanden in der Spezifikation<br />
des Projekts mit einem Schwergewicht auf der elektronischen<br />
Publikationsform und in der Rekrutierung von drei wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern/innen, um als Viererteam am 1. Februar<br />
2011 mit Pensen zwischen 60 und 70 % mit der eigentlichen Editionstätigkeit<br />
beginnen zu können. Dann mussten die im Rahmen<br />
der ersten Projekttranche zu erarbeitenden fünf Editionseinheiten<br />
innerhalb des insgesamt 27 Einheiten umfassenden Editionsplans<br />
festgelegt werden. Dabei waren der bereits 1996 von Thomas<br />
Weibel erarbeitete Band «Das Neuamt» und der im März 2011<br />
erscheinende Band «Der Zürcher Richtebrief» von Daniel Bitterli<br />
in Rechnung zu stellen. Ausserdem sollten bereits in der ersten<br />
Projekttranche die beiden Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur sowie die<br />
Zürcher Landschaft angemessen berücksichtigt werden; Gleiches<br />
galt für die Bestände der drei am Projekt beteiligten Archive, also<br />
das <strong>Staatsarchiv</strong> sowie die Stadtarchive <strong>Zürich</strong> und Winterthur.<br />
Christian Sieber wird neben seiner Funktion als Projektleiter<br />
die Editionseinheit «Stadt und Territorialstaat <strong>Zürich</strong> (1460 bis<br />
Reformation)» bearbeiten.<br />
Für die Editionseinheit «Stadt Winterthur (von den Anfängen<br />
bis 16. Jahrhundert)» wird Bettina Fürderer, M.A., verantwortlich<br />
zeichnen und dafür neben dem <strong>Staatsarchiv</strong> zeitweise einen<br />
zweiten Arbeitsplatz im Stadtarchiv Winterthur belegen. Bettina<br />
Fürderer, Jahrgang 1972 und wohnhaft in <strong>Zürich</strong>, von VillingenSchwenningen<br />
(DE), studierte von 1992 bis 1999 an der<br />
AlbertLudwigsUniversität Freiburg im Breisgau Mittelalterliche<br />
Geschichte sowie Alte Geschichte und Neuere deutsche Literaturgeschichte.<br />
Von 2000 bis 2006 arbeitete sie im <strong>Staatsarchiv</strong> Freiburg<br />
im Breisgau, 2006/2007 war sie für den Aufbau des Archivs<br />
einer Firma im <strong>Kanton</strong> BaselLandschaft verantwortlich, ab 2009<br />
war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wirtschaftsarchiv<br />
BadenWürttemberg in Stuttgart tätig. Berufsbegleitend arbeitet<br />
<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 39