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Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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Abteilungen<br />

Ausloten der Gattungsgrenzen in der Exil­Autobiographik bei<br />

Walter Benjamin, Klaus Mann und Vigoleis Thelen» schloss er<br />

2009 bei Barbara Mahlmann­Bauer ab. Am 16. August trat er bei<br />

uns seinen bis Ende Januar 2011 dauernden Einsatz an.<br />

Inhaltliches<br />

Nachdem zu Jahresbeginn das Team mit 16 Transkriptorinnen<br />

und Transkriptoren vollständig war, musste zunächst der spezifische<br />

Workflow für den Bereich Transkription definiert und etabliert<br />

werden. Das gesamte handschriftliche Quellenkorpus wurde<br />

unter (verwaltungs­) historischen Gesichtspunkten periodisiert:<br />

Wir wählten die Regierungsratsbeschlüsse der Regenerationszeit<br />

als erste Editionseinheit, also die Beschlüsse von der neuen<br />

<strong>Kanton</strong>sverfassung vom 10. März 1831 bis zum Züriputsch<br />

vom 6. September 1839. Aus arbeitstechnischen Gründen folgte<br />

darauf der Zeitraum 1815–1831, der bis Ende des Berichtsjahres<br />

ebenfalls abgeschlossen werden konnte. Gegenwärtig befinden<br />

sich die Regierungsratsbeschlüsse von September 1839<br />

bis Ende 1849 und parallel dazu die <strong>Kanton</strong>sratsprotokolle 1831–<br />

1839 in Transkription.<br />

Normen und Standards der Transkription haben wir weiter vereinheitlicht<br />

und die Editionsrichtlinien verfeinert. Der diesbezüglichen<br />

Beispiele gibt es viele: Wie wird eine Präsidialverfügung,<br />

bezeichnet als Iussu Præsidii, oder ein Fortsetzungsbeschluss<br />

formal umgesetzt? Werden Korrekturen des Schreibers, die er<br />

während der Niederschrift unmittelbar angebracht hat, wiedergegeben?<br />

Und wenn ja, wie? Wann werden offensichtliche Fehlschreibungen<br />

durch ein «[recte:…]» richtig gestellt? Oder immer<br />

wieder die Frage, was ein bestimmtes ikonografisches Kürzel zu<br />

bedeuten habe. Besonders die Währungseinheiten im bunten<br />

Nebeneinander bis zur Einführung des Schweizer Frankens 1850<br />

lieferten manche, auch abteilungsübergreifende Knobelaufgabe.<br />

Aktuell generiert der «neue», ab 1840 tätige Schreiber mit zahlreichen<br />

Fehlern, phantasievollen Abkürzungen und Unregelmässigkeiten<br />

in seinen Beschlüssen einen erhöhten Regelungs­ und<br />

Kommunikationsbedarf und stellt die allmählich stabilisierten<br />

Editionsrichtlinien auf einen harten Prüfstand.<br />

Als zusätzlicher Schritt der Qualitätssicherung läuft gegenwärtig<br />

eine gesonderte zweite Korrekturphase in Form eines Pilots.<br />

38 <strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Zu diesem Zweck wurden Zweierteams gebildet, in denen wechselseitig<br />

Korrektur gelesen wird. Eine Evaluation wird zeigen, in<br />

welcher Form dieses Modell weitergeführt werden kann und soll.<br />

Parallel dazu musste auch die Publikation der Transkripte sowie<br />

der dazu gehörigen Faksimiles als PDF/A­Dokumente spezifiziert<br />

und optimiert werden. Auf das ursprünglich vorgesehene Highlighting<br />

der Beschlusstitel müssen wir aus Effizienzgründen verzichten.<br />

Wir fassen nun einfach die Bilder der zu einem Beschluss<br />

gehörigen Originalseiten mit einer speziellen Software in einem<br />

PDF/A­Dokument zusammen und versehen sie mit der Extension<br />

«_p.pdf» («p» für Picture). Dieses File publizieren wir gemeinsam<br />

mit dem jeweiligen Transkript, das die Extension «_t.pdf» («t» für<br />

Transkript) aufweist. Die Bearbeitung der Fotodateien obliegt weitgehend<br />

drei Mitarbeitenden der Kundendienste, Rahel Herpich,<br />

Carmen Kuster und Roland Romano; mitunter erhielten sie Unterstützung<br />

von Aushilfskräften.<br />

Bis Ende des Berichtsjahres konnten die Bände MM 2.1–<br />

MM 2.16 (1831–April 1834) online gestellt werden, was rund 7000<br />

Datensätzen mit insgesamt 14 000 verknüpften Dateien entspricht.<br />

Neben der Transkription und Digitalisierung der handschriftlichen<br />

Beschlüsse besteht das zweite grosse Teilprojekt in der<br />

Digitalisierung der gedruckten Protokollbände des 20. Jahrhunderts.<br />

Wir arbeiten dafür mit der Firma DTI in Wil SG und dem<br />

Institut für Computerlinguistik der Universität <strong>Zürich</strong> zusammen.<br />

Wir werden die beiden Serien, die wir im Rahmen des Projekts<br />

TKR edieren, zukünftig als eRRBZH bzw. eKRPZH bezeichnen.<br />

Damit erreichen wir einerseits eine begriffliche Homogenisierung<br />

zwischen unseren verschiedenen Editionsprojekten,<br />

anderseits schlagen wir damit Akronyme vor, die von anderen<br />

<strong>Kanton</strong>en für allfällige Parallelprojekte sinngemäss verwendet<br />

werden können.<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen <strong>Staatsarchiv</strong> und<br />

Ad Fontes, der E­Learning­Plattform des Historischen Seminars<br />

der Universität <strong>Zürich</strong>, wurde eine Archivübung zur Nutzung von<br />

eRRBZH und eKRPZH erarbeitet, die im Frühling 2011 aufgeschaltet<br />

werden soll.<br />

An den 2. Schweizerischen Geschichtstagen, die vom 4. bis<br />

6. Februar an der Universität Basel stattfanden, stellte Beat<br />

Gnädin ger in einem Panel die Editionsstrategie des Staats­

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