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Staatsarchiv Jahresbericht 2010 - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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Der zitierte Beschluss der Zürcher Regierung vom 17. Oktober<br />

1816 trägt die Signatur StAZH MM 1.60 RRB 1816/1130. Ich stelle<br />

das tragische Schicksal, das Jakob Jucker im Alter zwischen 14<br />

und 23 Jahren ereilt hat, aus zwei Gründen an den Anfang dieses<br />

<strong>Jahresbericht</strong>s. Erstens soll es ein Hinweis sein darauf, dass das<br />

Quellenmaterial, das wir mit der Online­Publikation von Regierungsratsbeschlüssen<br />

und <strong>Kanton</strong>sratsprotokollen einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich machen, keineswegs nur trockene Materie<br />

aus den Amtsstuben beinhaltet. Vielmehr machen wir damit<br />

ein Quellenkorpus verfügbar, das mitunter spektakuläre oder tragische<br />

Elemente wie den zitierten Beschluss enthält, jedenfalls<br />

aber immer sehr direkt spiegelt, welchen Herausforderungen<br />

sich der <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong> in den letzten 200 Jahren zu stellen hatte.<br />

Und zweitens soll das Beispiel zeigen, warum es sich gelohnt<br />

hat, im Berichtsjahr ein Portal für die archivübergreifende Suche<br />

in Betrieb zu nehmen: Fragt man sich, wo die schlimme Odyssee<br />

von Jakob Jucker noch Spuren hinterlassen haben könnte,<br />

kommen einem zumindest die nationalen Archive der Schweiz,<br />

Frankreichs und Österreichs in den Sinn. Wenn sich mithilfe<br />

moderner Informationstechnologie eines Tages auch marginale<br />

Spuren wie diejenigen von Jucker nicht nur aufnehmen, sondern<br />

– dank eines Rechercheportals – auch noch ohne weiteres verfolgen<br />

liessen, wäre das aus unserer Sicht ein grosser Fortschritt<br />

im Vergleich mit den Möglichkeiten, die Archivbesucher bis heute<br />

hatten.<br />

Wie auch immer: Im <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> stand jedenfalls auch<br />

das Jahr <strong>2010</strong> wieder zu einem wesentlichen Teil im Zeichen des<br />

«Going­public». Wir haben viel Energie in die Erhöhung der – insbesondere<br />

digitalen – Verfügbarkeit unserer Quellen gesteckt:<br />

Weitere grosse Teile der bestehenden herkömmlichen Findmittel<br />

wurden überarbeitet und in die zentrale Datenbank importiert.<br />

Am 13. Juli konnten wir der Öffentlichkeit das erwähnte Archivportal<br />

vorstellen, das das <strong>Staatsarchiv</strong> <strong>Zürich</strong> zusammen mit<br />

den <strong>Staatsarchiv</strong>en Thurgau, Zug und Basel­Stadt sowie mit<br />

dem Archiv für Zeitgeschichte der ETH bauen liess (www.archivesonline.org).<br />

Unsere Website www.staatsarchiv.zh.ch haben<br />

wir im Rahmen eines gesamtkantonalen Projekts per Ende des<br />

Berichtsjahrs komplett überarbeitet. Die Digitalisierung und Publikation<br />

der Sammlung Karten und Pläne verläuft in hoher Ka­<br />

denz nach Plan. Und im Bereich Editionsprojekte konnten neben<br />

dem Grossprojekt TKR die Arbeiten für die Online­Publikation<br />

von Zürcher Rechtsquellen aufgenommen werden, nachdem der<br />

<strong>Kanton</strong>srat am 22. März einstimmig die Mittel für die erste Projekttranche<br />

bewilligt hatte (Vorlage 4640/2009).<br />

Personelles<br />

Innerhalb der Direktion der Justiz und des Innern bestanden nie<br />

Zweifel, dass das <strong>Staatsarchiv</strong> noch nicht über die personellen<br />

Ressourcen verfügt, die es zur Wahrnehmung seines gesetzlichen<br />

Auftrags braucht. Daran änderten auch die Finanzkrise und<br />

die angespannte Lage der Staatsfinanzen nichts. Am 23. September<br />

entschied deshalb Regierungsrat Notter, den seit 2009<br />

vorliegenden Stellenantrag noch vor den Herbstferien in die Regierung<br />

zu bringen. Und am 6. Oktober beschloss der Regierungsrat<br />

für das <strong>Staatsarchiv</strong> zusätzliche Ressourcen im Umfang<br />

von 950 Stellenprozenten (RRB 1485/<strong>2010</strong>). 540 Prozent<br />

stehen für die Schaffung von neuen Stellen zur Verfügung, 410<br />

Prozent für die Wandlung bestehender Projektstellen in unbefristete<br />

Stellen im Rahmen des Stellenplans.<br />

Im Einzelnen verwenden wir das geschaffene Volumen<br />

folgendermassen:<br />

≥ Leitung/Stab: Aufstockung des Beschäftigungsgrads der Leiterin<br />

QM, Personal, Finanzen, Controlling um 10 % per 1. Jan.<br />

2011,<br />

≥ Überlieferungsbildung: Schaffung einer Stelle wiss. MA (80 %)<br />

per 1. März 2011,<br />

≥ Aktenerschliessung: Wandlung von 240 % Projektstellen Verwaltungs­Assistenz<br />

in reguläre Stellen per 1. Jan. 2011; Schaffung<br />

von zwei Stellen Verwaltungs­Assistenz (zusammen 180 %)<br />

per 1. Februar bzw. per 1. August 2011 und einer Stelle wiss. MA<br />

(90 %) per Anfang 2012,<br />

≥ Individuelle Kundendienste: Schaffung einer Stelle wiss. MA<br />

(80 %) per 1. Februar 2011, Aufstockung des Beschäftigungsgrads<br />

einer Bibliothekarin um 10 %,<br />

≥ Beständeerhaltung: Wandlung von zwei Projektstellen technische<br />

Assistenz (zusammen 170 %) in reguläre Stellen per<br />

1. Jan. 2011; Schaffung einer Stelle wiss. MA Konservierung/<br />

Restaurierung (90 %) per Anfang 2012.<br />

<strong>Staatsarchiv</strong> des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong> 5

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