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Politikwissenschaft 140 - DVPW

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Frühjahr 2009<br />

Nr. <strong>140</strong><br />

Risiko – auf die Sozialpolitik diskutiert wird, wollen wir in unserem Panel die<br />

Frage nach einem Klimawandel in der Sozialpolitik in den Mittelpunkt stellen<br />

und damit den Blick auf eine Reihe von manifesten oder latenten Veränderungen<br />

wohlfahrtsstaatlicher Politiken und Regimes richten. So wird in der<br />

vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung gegenwärtig eine Debatte darüber<br />

geführt, ob gängige Typologien wie die von Esping-Andersen identifizierten<br />

Drei Welten des Wohlfahrtsstaates angesichts vielfältiger Reformen in<br />

einzelnen Politikfeldern noch haltbar sind, ob einzelne Länder einem neuen<br />

Typus zugeordnet werden müssen, oder ob es gar zur Hybridisierung oder<br />

zur Entstehung neuer Typen kommt. Auch bei der Betrachtung von Wandel in<br />

einzelnen Politikfeldern, z.B. Arbeitsmarkt-, Renten-, Familien- und Bildungspolitik,<br />

stellt sich die Frage, ob es sich um einen inkrementellen Wandel oder<br />

gar um einen Paradigmenwechsel handelt, der gegebenenfalls mit Pfadwechseln<br />

verbunden ist. Doch nicht nur bei den ‚hard facts’, die durch wohlfahrtsstaatliche<br />

Policies und darin verankerte soziale Rechte, Anreize und<br />

Sanktionen geschaffen werden, zeichnet sich ein Wandel ab, sondern auch<br />

bei den ‚soft facts’, wie gesellschaftlichen Diskursen, bei der Legitimation<br />

wohlfahrtsstaatlicher Politiken sowie bei den Einstellungen in der Bevölkerung<br />

zum Wohlfahrtsstaat. So hat beispielsweise die Krise auf den Finanzmärkten<br />

zu einer neuen Debatte über die Vorzüge öffentlicher versus privater<br />

Formen sozialer Absicherung geführt – verbunden mit einem Widererstarken<br />

der Legitimation wohlfahrtsstaatlicher Interventionen, wobei gleichzeitig das<br />

Problem knapper Kassen fortbesteht. Diese auf verschiedenen Ebenen angesiedelten<br />

Wandlungsprozesse sollen auf dem Panel aus politikwissenschaftlicher<br />

Perspektive diskutiert werden.<br />

Im Anschluss an die inhaltliche Diskussion im Panel soll eine Mitgliederversammlung<br />

der Ad-hoc-Gruppe stattfinden, bei der ein SprecherInnen-<br />

Gremium, bestehend aus drei Personen, gewählt wird. Interessierte sind aufgefordert,<br />

ihre Kandidatur möglichst vorher anzuzeigen und sich dann kurz<br />

vorzustellen.<br />

Ferner möchten wir mitteilen, dass wir beim Vorstand der <strong>DVPW</strong> einen Antrag<br />

auf Anerkennung als Arbeitskreis gestellt haben. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Sektionen Politische Ökonomie und Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong><br />

hat sich für die Ad-hoc-Gruppe als sehr fruchtbar erwiesen und soll<br />

auch zukünftig in Form gemeinsamer Veranstaltungen aufrecht erhalten<br />

werden. Gleichwohl sind wir der Auffassung, dass die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung<br />

eines eigenständigen Arbeitskreises in der <strong>DVPW</strong> bedarf.<br />

Zwar gibt es zu beiden Sektionen jeweils Schnittstellen methodischer<br />

bzw. inhaltlicher Art, doch geht das Thema Wohlfahrtsstaatsforschung nicht<br />

in den von beiden Sektionen behandelten Themenkomplexen auf. Zudem<br />

könnte die <strong>DVPW</strong> damit dem Thema Wohlfahrtsstaatsforschung in der inter-<br />

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