Politikwissenschaft 140 - DVPW
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marxistische Politische Ökonomie verwendet wurde. Dieses Missverständnis<br />
entsteht heute nicht mehr. Heute wird der Begriff mitunter verengend zur<br />
Bezeichnung der Transaktionskostenökonomik und deren Anwendung auf<br />
politische Sachverhalte verwendet (im Sinne von: „Neue Politische Ökonomie“).<br />
Auch auf diese Verengung aber zielt unser Vorschlag nicht. Marxistische<br />
politische Ökonomie und politisch orientierte Transaktionskostenanalyse<br />
zählen zu den Ansätzen, die wir auf unseren Tagungen miteinander in Dialog<br />
setzen. Das von uns abgedeckte Spektrum ist aber wesentlich breiter<br />
und beinhaltet unterschiedlichste Ansätze, soweit sie im weiteren Sinne der<br />
Bearbeitung der oben genannten Fragestellung dienen – so zum Beispiel die<br />
vergleichende Policy-Forschung, die Internationale und die Vergleichende<br />
Politische Ökonomie, Theorien der sozialen Einbettung wirtschaftlichen Handelns,<br />
Rational-Choice-Theorien, unterschiedliche Varianten (post)marxistischer<br />
Theorien, neogramscianischer Theorien und Imperialismustheorien,<br />
ökologischer und feministischer Theorien des Zusammenwirkens von Ökonomie<br />
und Gesellschaft, um nur einige zu nennen. Kurz, wir meinen, dass<br />
durch eine präzisere Benennung unseres Gegenstands heute keine Missverständnisse<br />
mehr entstehen, und möchten die entsprechende Umbenennung<br />
der Sektion deshalb zur Diskussion stellen und ggf. in Kiel verabschieden.<br />
Wir sind gespannt auf kritische oder zustimmende Einschätzungen aller Sektionsmitglieder!<br />
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und<br />
der der Ad Ad-hoc Ad hoc hoc-Gruppe hoc Gruppe „Vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung“<br />
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Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, 4.-5. September, 2008<br />
Die Tagung fand mit etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Max-<br />
Planck-Institut für Gesellschaftsforschung statt. Mit dem Thema „marktschaffende<br />
Politik“ hatten sich die Organisatoren bewusst für ein politikfeldübergreifendes<br />
Querschnittsthema entschieden. Etwa 50 Abstracts wurden<br />
auf den Call for Papers eingereicht, von denen die Organisatoren 22 für die<br />
Tagung auswählten.<br />
Wie von den Organisatoren erhofft, kam es über die Diskussion der einzelnen<br />
Papiere hinaus zu Debatten über die Parallelitäten marktschaffender Politik<br />
in so unterschiedlichen Politikfeldern wie dem Wohlfahrtsstaat, dem Krankenhauswesen,<br />
dem Hochschulsektor oder dem Patentwesen. Das Phänomen<br />
Liberalisierungspolitik wurde als politikfeldübergreifendes, sich systematisch<br />
über einen längeren Zeitraum erstreckendes Phänomen begriffen.<br />
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Frühjahr 2009<br />
Nr. <strong>140</strong>