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Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />

26<br />

„Impact – these will be in the form of case studies which demonstrate<br />

that the HEI’s research has made a distinctive social, economic or cultural<br />

impact outside academia.”<br />

Quelle: Higher Education Funding Council for England 2012, http://www.hefce.ac.uk/news/<br />

newsarchive/2011/name,62310,en.html (12.07.2012).<br />

Auf <strong>der</strong> Konferenz wurde die Einführung des impact-Kriteriums eher kritisch<br />

bewertet: Mit diesem Instrument steuere man in die falsche Richtung,<br />

da neue Wege <strong>der</strong> Forschung dadurch nicht erfasst werden könnten.<br />

Häufig zeige sich die gesellschaftliche Bedeutung von wissenschaftlichen<br />

Studien und Erfindungen erst sehr viel später, nicht zum Zeitpunkt ihrer<br />

Entstehung. Letztlich führe dieses Kriterium zu einer För<strong>der</strong>ung bereits<br />

etablierter, stromlinienförmiger Forschung, da Institutionen wegen des<br />

finanziellen Anpassungsdrucks tendenziell nur noch Forschungsprojekte<br />

initiieren, die mit großer Sicherheit för<strong>der</strong>fähig sind. Experimentelle Forschungsvorhaben<br />

und ungewöhnliche Ansätze, die für wissenschaftliche<br />

Erkenntnis enorm wichtig sind, würden dann als Risiko erscheinen und<br />

kämen dadurch nicht mehr zum Zug.<br />

Hale merkte an, dass die Einführung des impact-Kriteriums auch in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Diskussion in Großbritannien teilweise sehr kritisch betrachtet<br />

werde. Allerdings gebe es bei diesem Thema viele Missverständnisse:<br />

Man müsse sich bewusst machen, dass das primäre Kriterium <strong>der</strong> Mittelvergabe<br />

nach wie vor eben nicht <strong>der</strong> impact sei, son<strong>der</strong>n die fachliche<br />

Exzellenz <strong>der</strong> Forschung. Man habe mit <strong>der</strong> Einführung des Kriteriums<br />

vor allem bezweckt, dass die Forschungsinstitutionen stärker den Einfluss<br />

ihrer Forschungsarbeit in die Gesellschaft reflektieren. Es könne doch ein<br />

positiver Anreiz sein, sich Gedanken über die gesellschaftliche Bedeutung<br />

<strong>der</strong> eigenen Forschung zu machen. Auch wenn das Kriterium häufig kritisch<br />

gesehen werde: Durch seine Einführung sei eine wichtige Diskussion<br />

über die gesellschaftliche Aufgabe <strong>der</strong> Wissenschaft in Gang gekommen,<br />

so Hale. Es sei doch ein richtiger Ansatz, dass die Wissenschaft <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

darlegt, welche Bedeutung ihre aus öffentlichen Gel<strong>der</strong>n finanzierte<br />

Forschung hat.<br />

Zudem habe man das Verständnis von impact sehr weit gefasst; so seien z. B.<br />

auch soziales Unternehmertum o<strong>der</strong> Dokumentationen in den Geistes-<br />

und Sozialwissenschaften eingeschlossen. Entscheidend sei, dass es nicht

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