Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...
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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />
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dass finanziell sehr gut ausgestattete Einrichtungen (wie z. B. <strong>der</strong> Helmholtz-Gemeinschaft)<br />
universitäre Einrichtungen in personeller Hinsicht<br />
dominieren. Deshalb ist insbeson<strong>der</strong>e bei Fusionen sehr genau darauf<br />
zu achten, dass keine Einrichtung seine spezifischen Qualitäten verliert,<br />
die sie überhaupt erst exzellent gemacht haben, und dass die jeweiligen<br />
Identitäten und Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> beteiligten Einrichtungen gewahrt<br />
bleiben.<br />
Darüber hinaus sind Fusionen mit weiteren Problemen behaftet, die<br />
sich vor allem aus Unterschieden in <strong>der</strong> Finanzierung, <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />
und dem Aufgabenspektrum ergeben. Zudem erfor<strong>der</strong>n Fusionen<br />
auch häufig die umfassende Klärung rechtlicher Fragen und sind<br />
mit größeren Risiken behaftet.<br />
Spielarten von Kooperationen und Fusionen. Die mangelnde internationale<br />
Sichtbarkeit von Kooperationen könnte mit <strong>der</strong> Schaffung einer<br />
übergeordneten Dachstruktur mit echten Kompetenzen und Steuerungsmechanismen<br />
sowie einer gemeinsamen Identifikation gelöst werden.<br />
Die Bildung von Tochtereinrichtungen bietet sich wie<strong>der</strong>um an, wenn<br />
für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Fusionen mit Universitäten<br />
nicht in Frage kommen. Die Tochtereinrichtungen könnten dann<br />
bestimmte Aufgaben übernehmen, z. B. die Heranbildung eines exzellenten<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses über Promotionsstudiengänge.<br />
Allerdings besteht bei Tochtereinrichtungen die Gefahr, dass die Universitäten<br />
personell geschwächt werden, wenn ihre exzellenten Wissenschaftler/innen<br />
in diese Einrichtungen „ausgelagert“ werden.<br />
Langfristigkeit <strong>der</strong> Zusammenarbeit. Bei <strong>der</strong> Herstellung von internationaler<br />
Sichtbarkeit ist <strong>der</strong> Zeitfaktor von großer Bedeutung. Deshalb<br />
sollten nicht zeitlich befristete Kooperationen im Mittelpunkt stehen,<br />
son<strong>der</strong>n langfristige Möglichkeiten <strong>der</strong> Zusammenarbeit geschaffen werden.<br />
Es hat z. B. überhaupt keinen Einfluss auf die nationale und internationale<br />
Sichtbarkeit, wenn Kooperationen nach wenigen Jahren wie<strong>der</strong><br />
beendet werden müssen, weil ein För<strong>der</strong>programm ausläuft. Erst nach<br />
etwa zehn Jahren besteht eine realistische Chance, dass bisher verdeckte<br />
Qualitäten wahrgenommen werden. Man muss also mit langen Zeiträumen<br />
rechnen: Zehn Jahre mindestens, um eine Einrichtung o<strong>der</strong> einen<br />
Verbund zu sichtbarem Erfolg zu bringen, und meist noch länger, um<br />
auch international sichtbar zu werden.<br />
Kombination aus Bottom-up und Top-down. Da die nachhaltige Tragfähigkeit<br />
von Kooperationen und Fusionen in hohem Maß auf den Er-