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Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />

44<br />

dass finanziell sehr gut ausgestattete Einrichtungen (wie z. B. <strong>der</strong> Helmholtz-Gemeinschaft)<br />

universitäre Einrichtungen in personeller Hinsicht<br />

dominieren. Deshalb ist insbeson<strong>der</strong>e bei Fusionen sehr genau darauf<br />

zu achten, dass keine Einrichtung seine spezifischen Qualitäten verliert,<br />

die sie überhaupt erst exzellent gemacht haben, und dass die jeweiligen<br />

Identitäten und Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> beteiligten Einrichtungen gewahrt<br />

bleiben.<br />

Darüber hinaus sind Fusionen mit weiteren Problemen behaftet, die<br />

sich vor allem aus Unterschieden in <strong>der</strong> Finanzierung, <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />

und dem Aufgabenspektrum ergeben. Zudem erfor<strong>der</strong>n Fusionen<br />

auch häufig die umfassende Klärung rechtlicher Fragen und sind<br />

mit größeren Risiken behaftet.<br />

Spielarten von Kooperationen und Fusionen. Die mangelnde internationale<br />

Sichtbarkeit von Kooperationen könnte mit <strong>der</strong> Schaffung einer<br />

übergeordneten Dachstruktur mit echten Kompetenzen und Steuerungsmechanismen<br />

sowie einer gemeinsamen Identifikation gelöst werden.<br />

Die Bildung von Tochtereinrichtungen bietet sich wie<strong>der</strong>um an, wenn<br />

für außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Fusionen mit Universitäten<br />

nicht in Frage kommen. Die Tochtereinrichtungen könnten dann<br />

bestimmte Aufgaben übernehmen, z. B. die Heranbildung eines exzellenten<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses über Promotionsstudiengänge.<br />

Allerdings besteht bei Tochtereinrichtungen die Gefahr, dass die Universitäten<br />

personell geschwächt werden, wenn ihre exzellenten Wissenschaftler/innen<br />

in diese Einrichtungen „ausgelagert“ werden.<br />

Langfristigkeit <strong>der</strong> Zusammenarbeit. Bei <strong>der</strong> Herstellung von internationaler<br />

Sichtbarkeit ist <strong>der</strong> Zeitfaktor von großer Bedeutung. Deshalb<br />

sollten nicht zeitlich befristete Kooperationen im Mittelpunkt stehen,<br />

son<strong>der</strong>n langfristige Möglichkeiten <strong>der</strong> Zusammenarbeit geschaffen werden.<br />

Es hat z. B. überhaupt keinen Einfluss auf die nationale und internationale<br />

Sichtbarkeit, wenn Kooperationen nach wenigen Jahren wie<strong>der</strong><br />

beendet werden müssen, weil ein För<strong>der</strong>programm ausläuft. Erst nach<br />

etwa zehn Jahren besteht eine realistische Chance, dass bisher verdeckte<br />

Qualitäten wahrgenommen werden. Man muss also mit langen Zeiträumen<br />

rechnen: Zehn Jahre mindestens, um eine Einrichtung o<strong>der</strong> einen<br />

Verbund zu sichtbarem Erfolg zu bringen, und meist noch länger, um<br />

auch international sichtbar zu werden.<br />

Kombination aus Bottom-up und Top-down. Da die nachhaltige Tragfähigkeit<br />

von Kooperationen und Fusionen in hohem Maß auf den Er-

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