Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...
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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />
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ist es nach Auffassung von Einhäupl entscheidend, nicht nur eine reine<br />
Kooperationsabsicht zu formulieren, son<strong>der</strong>n tatsächlich eine viel höhere<br />
Intensität einer gemeinsamen Entwicklung und Zusammenarbeit zu erreichen.<br />
Deshalb strebe man im Fall von Charité und MDC schrittweise<br />
einen institutionellen Zusammenschluss an.<br />
Einhäupl sprach auch über die praktischen Schwierigkeiten eines solchen<br />
Zusammengehens. Kritisch sei vor allem die Gestaltung <strong>der</strong> Übergangsphase.<br />
Es sei nicht einfach, die institutionellen Beson<strong>der</strong>heiten und wissenschaftlichen<br />
Charakteristika sowohl des MDC als auch <strong>der</strong> Charité<br />
sichtbar zu halten. Zudem sei es schwierig, die betroffenen Wissenschaftler/innen<br />
auf diese Reise ins institutionelle Neuland mitzunehmen, solange<br />
viele Beteiligte über mögliche persönliche Nachteile spekulieren.<br />
Auch rechtliche Herausfor<strong>der</strong>ungen seien mit einem solchen Weg verbunden:<br />
So ist die Charité Gliedkörperschaft von zwei Universitäten, was<br />
auch nach dem Zusammenschluss so bleiben soll. Dies rechtlich klar und<br />
belastbar zu regeln und zugleich mit einer überwiegend bundesfinanzierten<br />
Einrichtung zusammenzugehen, setze erhebliche Anstrengungen<br />
voraus. Zwar habe man die grundsätzlichen Rechtsfragen inzwischen<br />
weitgehend lösen können, aber man sei sich durchaus bewusst, dass es<br />
noch einige rechtliche Risiken gebe – diese Risiken bestünden jedoch<br />
auch bei Konstruktionen wie dem KIT in Karlsruhe.<br />
Einhäupl zeigte sich grundsätzlich davon überzeugt, dass <strong>der</strong> Weg eines<br />
Zusammenschlusses in diesem Fall richtig ist: Ziel sei „ein Zusammengehen<br />
bei<strong>der</strong> Einrichtungen unter Sichtbarlassung <strong>der</strong> beiden Teile als<br />
eigenständige Identitäten, auch für die Wissenschaftler/innen“.<br />
Aspekte zukunftsfähiger Kooperationen<br />
im Wissenschaftssystem<br />
In <strong>der</strong> folgenden Diskussion wurde herausgearbeitet, welche Formen<br />
<strong>der</strong> Kooperation zwischen Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen<br />
bei <strong>der</strong> künftigen Entwicklung des Wissenschaftssystems sinnvoll<br />
sein könnten.<br />
Vielfalt <strong>der</strong> Modelle. Seit einigen Jahren beginnt die „Versäulung“ des<br />
deutschen Wissenschaftssystems aufzubrechen. Diese Entwicklung muss<br />
vorangetrieben werden, indem die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen<br />
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen weiter intensiviert