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Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />

34<br />

gesetzän<strong>der</strong>ung geplant, <strong>der</strong>en tatsächliche Auswirkungen auf die Hochschulfinanzierung<br />

noch offen sind.<br />

Wie wird es also nach 2017 weitergehen? Fest steht, dass nationale und<br />

regionale Regierungen in <strong>der</strong> Wissenschaftspolitik zwar nach wie vor<br />

eine wichtige Rolle spielen, <strong>der</strong> Markt für Drittmittel und Talente jedoch<br />

zunehmend internationaler wird. Die wachsende Vielfalt an Geldgebern<br />

in Deutschland und Europa stellt die Wissenschaft vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

– und bietet zugleich neue Chancen. Als Beispiel seien die<br />

„Starting Grants“ und „Advanced Grants“ des 2007 gegründeten European<br />

Research Council (ERC) genannt, die innerhalb kürzester Zeit zu<br />

begehrten und prestigeträchtigen Auszeichnungen für exzellente europäische<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geworden sind.<br />

Der Anteil an durch den ERC Geför<strong>der</strong>ten, <strong>der</strong> zur Durchführung seines<br />

Projektes an eine deutsche Hochschule geht, ist verhältnismäßig gering.<br />

Dies liegt u. a. an den nach wie vor ver<strong>besser</strong>ungsbedürftigen Rahmenbedingungen<br />

für Forschung und Lehre in deutschen Universitäten. Deren<br />

Ver<strong>besser</strong>ung kann nicht zuletzt durch eine Optimierung <strong>der</strong> Governance-Strukturen<br />

und organisatorischen Prozesse in den Hochschulen<br />

erreicht werden. Forschungsfreundliche Leitungs- und Verwaltungsstrukturen<br />

sind eine zwingende Voraussetzung, um die freie Entfaltung wissenschaftlicher<br />

Kreativität – und damit von Forschungsexzellenz – zu<br />

ermöglichen.<br />

Letzteres sollte stets das vorrangige Ziel <strong>der</strong> Wissenschaftspolitik sein.<br />

Bund und Län<strong>der</strong> müssen Mechanismen entwickeln, die es ermöglichen,<br />

„World Class Universities“ herauszubilden, ohne den Exzellenzwettbewerb<br />

in seiner jetzigen Form fortzusetzen. Die För<strong>der</strong>ung von Forschungsexzellenz<br />

muss ein atmendes System bleiben und sollte nicht durch die<br />

voreilige Festlegung von Bundesuniversitäten zementiert werden. Für exzellente<br />

Forschungsfel<strong>der</strong> an den Universitäten sollten zusätzliche Mittel<br />

für eine mittelfristige (acht bis zehn Jahre) Planungssicherheit sorgen.<br />

Zugleich sollte jedoch auch klar kommuniziert werden, dass eine solche<br />

Exzellenzför<strong>der</strong>ung für maximal zehn Prozent <strong>der</strong> Hochschulen zur Verfügung<br />

gestellt werden kann.<br />

Neue Formen <strong>der</strong> finanziellen Unterstützung von Hochschulen sollten<br />

ins Auge gefasst werden. Vorbild könnte hier z. B. Frankreich sein, das<br />

im Rahmen seiner Exzellenzinitiative Stiftungskapital von jeweils 750<br />

Millionen bis zu 1 Milliarde Euro für acht erfolgreiche Universitätsverbünde<br />

bereitgestellt hat. Diese Form <strong>der</strong> nachhaltigen För<strong>der</strong>ung würde

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