Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...
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<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />
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gel. Im GRC werden unter an<strong>der</strong>em strategische Forschungsschwerpunkte<br />
identifiziert, geeignete Rahmenbedingungen für die Kooperation geschaffen<br />
und Empfehlungen für die Leitungsgremien <strong>der</strong> beteiligten Einrichtungen<br />
erarbeitet. Zudem wird mit weiteren Partnern vor Ort, etwa aus <strong>der</strong><br />
Wirtschaft und <strong>der</strong> Stadtverwaltung, eine gemeinsame Strategie für den<br />
Standort entwickelt. Beisiegel betonte, dass sich erfolgreiche Strukturen<br />
einer Kooperation nur allmählich entwickeln lassen und nicht einfach „zusammengepappt“<br />
werden dürfen. Man könne sagen, dass <strong>der</strong> Erfolg dieser<br />
Kooperationen inzwischen zu einem „Göttinger Spirit“ geführt habe.<br />
Beisiegel benannte einige Vorteile des Research Campus: Erstens blieben<br />
bei diesem Modell die unterschiedlichen institutionellen Kulturen erhalten<br />
– trotz gemeinsamer Profilbildung und gemeinsamer Infrastruktur an<br />
einem Standort mit verschiedenen Fächern. Zweitens könnten sich alle<br />
Fakultäten <strong>der</strong> Universität beteiligen: Weil <strong>der</strong> Mehrwert des Verbundes<br />
in <strong>der</strong> institutionellen Zusammenarbeit besteht, ist es auch möglich, verschiedene<br />
inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Drittens ermögliche die Zusammenarbeit<br />
unterschiedlicher Institutionen in einem Campus ein Voneinan<strong>der</strong>lernen<br />
ohne „Gleichmacherei“ und zugleich eine größtmögliche<br />
Interdisziplinarität in Forschung und Lehre. Viertens entstehe eine optimale<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung dadurch, dass die Struktur des Campus nicht<br />
nur die Exzellenz von Forschung und Lehre unterstütze, son<strong>der</strong>n durch institutionelle<br />
Vielfalt und Interdisziplinarität den Nachwuchswissenschaftler/innen<br />
auch verschiedene Karrierewege bieten könne. Schließlich sei<br />
es ganz wichtig, dass die beteiligten Akteure im Verbund die Möglichkeit<br />
haben, gemeinsam nach außen aufzutreten, Partnerschaften mit <strong>der</strong> Industrie<br />
zu schließen o<strong>der</strong> zusammen im internationalen Bereich zu agieren<br />
(z. B. durch die Etablierung eines Welcome Centers). Man könne also auch<br />
fachübergreifend in vielen Bereichen gemeinsame Strukturen etablieren.<br />
Beisiegel sieht bei diesem Modell eines Kooperationsverbundes nur wenig<br />
Konfliktpotenzial. Konflikte könnten dann entstehen, wenn die Augenhöhe<br />
zwischen den beteiligten Institutionen nicht gegeben ist o<strong>der</strong><br />
die unterschiedlichen institutionellen Kulturen sich nicht gegenseitig<br />
anerkennen. Streitpotenzial könne sich auch aufgrund unterschiedlicher<br />
Lehrverpflichtungen ergeben (was in Göttingen aber nicht <strong>der</strong> Fall sei).<br />
Die meisten praktischen Konflikte bei Kooperationen entstehen aus Beisiegels<br />
Sicht jedoch durch fehlende Kommunikation und mangelnde<br />
Transparenz.<br />
Im Göttinger Verbund wurden spezifische Kooperationsverträge unter<br />
einem institutionellen Rahmenvertrag abgeschlossen. In Bezug auf die