13.01.2013 Aufrufe

Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

Internationaler, besser, anders? - Bibliothek der Friedrich-Ebert ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Internationaler</strong>, <strong>besser</strong>, <strong>an<strong>der</strong>s</strong>? Die Strukturen des Wissenschaftssystems nach 2017<br />

38<br />

gel. Im GRC werden unter an<strong>der</strong>em strategische Forschungsschwerpunkte<br />

identifiziert, geeignete Rahmenbedingungen für die Kooperation geschaffen<br />

und Empfehlungen für die Leitungsgremien <strong>der</strong> beteiligten Einrichtungen<br />

erarbeitet. Zudem wird mit weiteren Partnern vor Ort, etwa aus <strong>der</strong><br />

Wirtschaft und <strong>der</strong> Stadtverwaltung, eine gemeinsame Strategie für den<br />

Standort entwickelt. Beisiegel betonte, dass sich erfolgreiche Strukturen<br />

einer Kooperation nur allmählich entwickeln lassen und nicht einfach „zusammengepappt“<br />

werden dürfen. Man könne sagen, dass <strong>der</strong> Erfolg dieser<br />

Kooperationen inzwischen zu einem „Göttinger Spirit“ geführt habe.<br />

Beisiegel benannte einige Vorteile des Research Campus: Erstens blieben<br />

bei diesem Modell die unterschiedlichen institutionellen Kulturen erhalten<br />

– trotz gemeinsamer Profilbildung und gemeinsamer Infrastruktur an<br />

einem Standort mit verschiedenen Fächern. Zweitens könnten sich alle<br />

Fakultäten <strong>der</strong> Universität beteiligen: Weil <strong>der</strong> Mehrwert des Verbundes<br />

in <strong>der</strong> institutionellen Zusammenarbeit besteht, ist es auch möglich, verschiedene<br />

inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. Drittens ermögliche die Zusammenarbeit<br />

unterschiedlicher Institutionen in einem Campus ein Voneinan<strong>der</strong>lernen<br />

ohne „Gleichmacherei“ und zugleich eine größtmögliche<br />

Interdisziplinarität in Forschung und Lehre. Viertens entstehe eine optimale<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung dadurch, dass die Struktur des Campus nicht<br />

nur die Exzellenz von Forschung und Lehre unterstütze, son<strong>der</strong>n durch institutionelle<br />

Vielfalt und Interdisziplinarität den Nachwuchswissenschaftler/innen<br />

auch verschiedene Karrierewege bieten könne. Schließlich sei<br />

es ganz wichtig, dass die beteiligten Akteure im Verbund die Möglichkeit<br />

haben, gemeinsam nach außen aufzutreten, Partnerschaften mit <strong>der</strong> Industrie<br />

zu schließen o<strong>der</strong> zusammen im internationalen Bereich zu agieren<br />

(z. B. durch die Etablierung eines Welcome Centers). Man könne also auch<br />

fachübergreifend in vielen Bereichen gemeinsame Strukturen etablieren.<br />

Beisiegel sieht bei diesem Modell eines Kooperationsverbundes nur wenig<br />

Konfliktpotenzial. Konflikte könnten dann entstehen, wenn die Augenhöhe<br />

zwischen den beteiligten Institutionen nicht gegeben ist o<strong>der</strong><br />

die unterschiedlichen institutionellen Kulturen sich nicht gegenseitig<br />

anerkennen. Streitpotenzial könne sich auch aufgrund unterschiedlicher<br />

Lehrverpflichtungen ergeben (was in Göttingen aber nicht <strong>der</strong> Fall sei).<br />

Die meisten praktischen Konflikte bei Kooperationen entstehen aus Beisiegels<br />

Sicht jedoch durch fehlende Kommunikation und mangelnde<br />

Transparenz.<br />

Im Göttinger Verbund wurden spezifische Kooperationsverträge unter<br />

einem institutionellen Rahmenvertrag abgeschlossen. In Bezug auf die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!