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Die Geißel dieser<br />

ländlichen Stammes-Gesellschaft<br />

aber ist<br />

AIDS. ÜberkommeneStrukturen<br />

und Mangel<br />

an jeglicher<br />

Aufklärung, verbunden mit fehlenden Mitteln für Vorbeugung<br />

und Therapie, lassen mehr als die Hälfte der Frauen<br />

und fast so viele Männer HIV-positiv werden. Die Witwen<br />

und ihre Kinder und die Waisen werden von ihren Familien<br />

völlig ausgegrenzt und sind damit dem Verhungern preisgegeben.<br />

Unser Verein hat darum vor gut einem Jahr ein Patenschaftsprojekt<br />

für die AIDS-Waisenkinder gegründet und<br />

inzwischen fast 100 Kinder an Pateneltern vermittelt.<br />

Ich habe mein Patenkind für drei Tage in Nyabondo bei mir<br />

gehabt – den 13-jährigen blitzgescheiten Frederick, dessen<br />

Eltern an AIDS gestorben sind und der keine andere Verwandte<br />

hat. Durch unsere monatliche 15-Euro-Zahlung<br />

kann er nun die Kloster-Internatsschule besuchen, bisher<br />

mit großem Ehrgeiz und exzellenten Zeugnissen. In meiner<br />

Gegenwart aß er zum ersten Mal in seinem Leben<br />

mit Messer und Gabel, benutzte zum ersten<br />

Mal eine Zahnbürste, sah ein Schiff und<br />

fuhr damit auf dem Victoriasee, lernte<br />

Brot mit Aufschnitt kennen und probierte<br />

zum ersten Mal Coca-Cola. Darüber<br />

hinaus „assistierte“ er mir bei der<br />

Behandlung einiger Patienten und wir hatten<br />

Gelegenheit, uns über seine zukünftige<br />

Lebensplanung zu unterhalten: er möchte gern<br />

„Doctor“ werden, eine Perspektive, die ohne unsere<br />

Patenschaft völlig undenkbar wäre. Es sollte mich<br />

wundern, wenn daraus nicht eine lebenslange<br />

Freundschaft entstanden ist.<br />

Ein anderes hoffnungsvolles Projekt des Vereins<br />

ist eine Förderkampagne für z. Zt. 282 AIDS-<br />

Witwen, die, von ihren Familien verstoßen<br />

und dem Verhungern preisgegeben, mit<br />

unseren und für unsere Verhältnisse geringen<br />

Spenden sich und ihre Kinder am<br />

Leben erhalten. Da werden Hühner und<br />

Ziegen gekauft und gezüchtet, Ziegelsteine<br />

gebrannt und verkauft und Textilien<br />

hergestellt.<br />

Eine der anrührendsten Veranstaltungen<br />

war die Gruppenleiterversammlung ihrer ca. 30<br />

Selbsthilfegruppen, in der die Sprecherin jeder Gruppe<br />

detailliert Rechenschaft ablegte über die Anlage und Vermehrung<br />

der vor ca. einem Jahr übergebenen Geldbeträge<br />

von umgerechnet ca. 20 bis 50 Euro pro Gruppe.<br />

Ich habe selten in meinem Leben so starke und von Überlebenswillen<br />

geprägte Frauen gesehen wie diese, die selbst in<br />

der Mehrzahl HIV-positiv sind, aber zäh für ihre noch<br />

gesunden Kinder kämpfen. Unsere geringen finanziellen<br />

Einsätze für 282 so betreuten Reste-Familien sind ihr Stroh-<br />

halm, der ihnen Hoffnung und Chance zum Überleben gibt.<br />

Vielleicht ein Tropfen auf einem heißen Stein und vielleicht<br />

nichts, was ihre Gesellschaft verändert – eines aber ist<br />

sicher: niemand, der das erleben darf, kommt unverändert<br />

wieder nach Deutschland zurück.<br />

Praxisstress, Gesundheitsreform- und BEMA-Umstrukturierungs-Generve<br />

mit oder ohne Festzuschüsse, Sachleistung<br />

oder Kostenerstattung – nach einer solchen Erfahrung lässt<br />

sich das alles völlig gelassen ertragen.<br />

Wirklich sinnvoll kann man sich woanders engagieren...<br />

Autor: Dr. Roland Ernst, Friedrichsfehn<br />

Team: Marlies Bloy, Prophylaxe-Assistentin, Bad Zw.ahn<br />

Dr. Ulrich Happ, Hamburg<br />

Benedikt Specker, Techniker Depot Multident Oldbg.<br />

Hartmut Battermann, Lehrer, Bad Zw.ahn<br />

D-99610 Sömmerda,<br />

Bahnhofstr. 21<br />

Tel. +49 (0) 3634/ 621079<br />

Fax +49 (0) 3634/ 39313<br />

e-mail: azk@zahnarzthilfe-kenya.de<br />

Internet: www.zahnarzthilfe-kenya.de<br />

Kto. 38013111<br />

BLZ 82054112<br />

Kspk. Sömmerda

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