Jahresbericht 2009 - World Vision

Gestern Patenkind,
heute Lehrer
Das ehemalige Patenkind Cornelius
Murkomen als Jugendlicher (oben),
heute ein engagierter Lehrer in seinem
kenianischen Heimatdorf. Rechts in traditioneller
Kleidung bei einem Besuch
in Deutschland
Cornelius Murkomen war 13 Jahre alt und lebte in einer armen
Region in Kenia, als ein Ehepaar aus Deutschland die Patenschaft
für ihn übernahm. Seine Familie wohnte in einem ländlichen
Gebiet nahe der Stadt Marakwet. „Es gab nicht genug
sauberes Trinkwasser und zu wenig zu essen“, erinnert sich Cornelius.
„Auch die Gesundheitsversorgung, die hygienischen Zustände
und die Bildungsmöglichkeiten waren schlecht.“ Heute
ist der 34-Jährige stolzer Vater zweier Kinder und kann als leitender
Lehrer seine Familie gut versorgen.
Wie sich die Verhältnisse ändern
Cornelius Murkomen war von 1988 bis 1995 Patenkind bei
World Vision. Seine Paten unterstützten mit ihren monatlichen
Beiträgen das Regional-Entwicklungsprojekt, in dem Cornelius
und seine Familie lebten. „Die Patenschaft hat unser Leben
verändert und war eine Hilfe für die ganze Region“, sagt Cornelius.
Die Unterstützung aus Deutschland hat den Bau von
Schulen ermöglicht. Die Versorgung mit Wasser und Nahrung
ist besser geworden, Familien haben Schulungen in der Landwirtschaft
erhalten, sodass sie mehr von ihren Feldern ernten
konnten.
Durch Schulernährungsprogramme und medizinische Unterstützung
hat sich die gesundheitliche Lage der Bewohner
verbessert. Auch die Familie von Cornelius, die damals in sehr
ärmlichen Verhältnissen leben musste, konnte ihre Situation
nach und nach zum Guten entwickeln, schließlich sogar ein
neues Haus beziehen, sodass die Kinder in einem gesünderen
Umfeld aufwuchsen. Cornelius Murkomen erinnert sich noch
heute gern an die Briefe und kleinen Geschenke, die ihm seine
Paten schickten.
Bildung bringt die Wende
Doch was seinem Leben die entscheidende Wende gab, war die
Chance auf Bildung. „World Vision hat für meine und andere
Familien im Projektgebiet die Schulgebühren übernommen.
Wir konnten uns die vorgeschriebene Schuluniform leisten und
bekamen Schreibmaterial“, erzählt Cornelius.
1995 schaffte er seinen Schulabschluss, absolvierte anschließend
eine Ausbildung zum Grundschullehrer und machte 2001
sogar noch eine Zusatzausbildung für Lehrer in leitenden Positionen.
Heute unterrichtet er Kinder im Alter zwischen 7 und
15 Jahren in Naturwissenschaften an der Schule, die er einst als
Kind besuchte. Er ist dankbar und auch ein wenig stolz auf das,
was er erreicht hat: „Lehrer haben ein hohes Ansehen in der Bevölkerung.
Sie tragen entscheidend dazu bei, dass sich die Menschen
aus dem Dorf weiterentwickeln können.“
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