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PDF - Philosophische Fakultät - Friedrich-Alexander - Universität ...

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Projekttitel<br />

Escenas argentinas de la traducción entre<br />

siglos: 1880-1920<br />

Adresse<br />

Professur für Lateinamerikanistik, insbesondere<br />

Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22931<br />

Fax 09131/85-22076<br />

Andrea.Pagni@roman.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinamerikanistik<br />

• translation studies<br />

• Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Andrea Pagni<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Patricia Willson<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Carolin Benz, M.A.<br />

Laufzeit<br />

November 2007-Oktober 2008<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel (Mercator-Gastprofessur)<br />

Publikationen<br />

Willson, Patricia (2008): “El fin de una<br />

época: traductores-letrados en la primera<br />

colección de literatura traducida del siglo<br />

XX en la Argentina”. In: TRANS 12, S. 29-<br />

42.<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt befasst sich aus der Perspektive<br />

der translation studies mit dem Literaturimport<br />

in Argentinien zwischen 1880<br />

und 1920. Diese Episode verdeutlicht die<br />

Rolle, welche europäische Literatur in<br />

der Kulturpolitik der Bildungselite um die<br />

Jahrhundertwende in Argentinien spielte,<br />

und bildet zudem einen neuen Rahmen<br />

für die Auseinandersetzung mit den damals<br />

brisanten Fragen der Herausbildung<br />

einer nationalen Sprache, des Status’ der<br />

Literatursprache und der Rolle der Übersetzung<br />

in der Gestaltung einer nationalen<br />

Literatur.<br />

Theoretische Voraussetzung des Projekts<br />

ist, dass Übersetzungen nicht im<br />

Zusammen hang mit der Ausgangskultur,<br />

sondern mit der Zielkultur zu analyisieren<br />

sind, weil die Normen, welche Litera-<br />

Escenas argentinas de la traducción entre siglos: 1880-1920<br />

turproduktion, ästhetische Debatten und<br />

Repräsentationssystemen in der Zielkultur<br />

regulieren, Spuren in der Übersetzung<br />

hinterlassen, die wichtiger sind als<br />

die Treue gegenüber dem Ausgangstext.<br />

Eine weitere theoretische Voraussetzung<br />

besteht darin, dass die Übersetzung nur<br />

eine unter mehreren Praktiken ist, die<br />

den Literaturimport regulieren, und dass<br />

es neben diesem oft übersehenen Kern<br />

weitere Praktiken wie etwa die Gestaltung<br />

der Ausgabe, ihre Paratexte, die Kritik in<br />

ihren diversen Manifestationen, die bibliographische<br />

Rezension den Importapparat<br />

bilden, dessen Merkmale historisch variabel<br />

sind. Es stellt sich auch die Frage nach<br />

dem spezifischen kritischen Diskurs, mit<br />

dem über Übersetzungen zu sprechen ist:<br />

Zum einen bedarf die Übersetzung eines<br />

kritischen Diskurses um sichtbar zu werden<br />

und nicht als durchsichtiges Medium<br />

übersehen zu werden; zum anderen befasst<br />

sich die Kritik der Übersetzung mit<br />

als Strategien organisierten Regelmäßigkeiten<br />

des Übersetzens, die es zu analysieren<br />

gilt: verlegerische Strategien wie<br />

etwa Textauswahl, Einbindung in Reihen,<br />

Nennung des Übersetzers, Paratexte und<br />

deren Funktion in der lokalen Vermittlung<br />

fremdsprachiger Literatur, sowie Übersetzungsstrategien<br />

als konkrete Modalitäten<br />

der Neuschreibung des Fremden, wie etwa<br />

Paraphrasen, Behandlung von Onomastik<br />

und Toponymien, Anmerkungen des Übersetzers<br />

u.a.m.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde die Veröffentlichung<br />

von übersetzter Literatur in den<br />

Reihen „La Biblioteca Popular de Buenos<br />

Aires“ (1878-1883) und „La Biblioteca de<br />

La Nación“ (1901-1920) katalogisiert und<br />

die Paratexte (Vorworte und Anmerkungen<br />

der Übersetzer) systematisch analysiert.<br />

Anschließend wurde der Literaturimport<br />

zwischen 1880 und 1920 im Zusammenhang<br />

mit den vorherrschenden Verlags-<br />

und Übersetzungsstrategien untersucht.<br />

Dabei wurde ein Korpus von ausgewählten<br />

Übersetzungen aufgrund der Bedeutung<br />

und Wirkung des übersetzen Autors oder<br />

auch des Übersetzers in der Zielkultur<br />

erstellt, oder aber der starken Spannung<br />

zwischen Übereinstimmung mit dem Ausgangstext<br />

und Akzeptanz in der Zielkultur.<br />

Die Verlags- und Übersetzungsstrategien<br />

wurden in Verbindung gebracht mit den ästhetisch-ideologischen<br />

Polemiken der Zeit.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung werden<br />

in einer Monographie verönffentlicht, die<br />

im Jahr 2010 in Buenos Aires im Velag<br />

Fondo de Cultura Económica erscheint.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

199

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