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PDF - Philosophische Fakultät - Friedrich-Alexander - Universität ...

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Projekttitel<br />

Internationales Kolleg für Geisteswissenschaftliche<br />

Forschung „Schicksal, Freiheit<br />

und Prognose. Bewältigungsstrategien in<br />

Ostasien und Europa“<br />

Adresse<br />

Ulrich-Schalk-Str. 3a<br />

91056 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-20618<br />

Fax: 09131/85-20630<br />

ikgf@ikgf.uni-erlangen.de<br />

www.ikgf.uni-erlangen.de/<br />

Ansprechpartner/in<br />

Prof. Dr. Michael Lackner<br />

Tel: 09131/85-20619<br />

Michael.Lackner@ikgf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Sinologie<br />

• Geschichte des Mittelalters<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Michael Lackner (Direktor)<br />

Prof. Dr. Klaus Herbers (1. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Prof. Dr. Thomas Fröhlich (2. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Kooperationspartner<br />

Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften<br />

(Peking, China)<br />

École Pratique des Hautes études (Paris,<br />

Frankreich)<br />

<strong>Universität</strong> Oslo (Oslo, Norwegen)<br />

Università del Salento (Lecce, Italien)<br />

Academia Sinica, (Taipei, Taiwan)<br />

Princeton University (Princeton, USA)<br />

Rice University (Houston, Texas)<br />

Beijing Normal University (Peking, China)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Visiting Scholars<br />

Dr. Laszlo Sandor Chardonnens<br />

Dr. Dimitri Drettas<br />

Dr. Albert Galvany<br />

Dr. Sophia Katz<br />

Prof. Hsien-huei Liao<br />

PD Dr. Hannes Möhring<br />

Prof. Loris Sturlese<br />

Prof. Qi Zhou<br />

Research Partners<br />

Prof. Dr. Günther Görz<br />

Prof. Jinlin Hwang<br />

Prof. Dr. Jürgen Gebhardt<br />

Prof. Dr. Andreas Nehring<br />

Dr. Michael Schimmelpfennig<br />

Zhiyi Yang<br />

Administrative Coordinator<br />

Petra Hahm<br />

Research Coordinator<br />

Esther-Maria Guggenmos<br />

Research Fellows<br />

Katrin Bauer<br />

Wiebke Deimann<br />

Dominik Kuhn<br />

Michael Lüdke<br />

Hans Christian Lehner<br />

Nikola Markewitsch<br />

Research Assistants<br />

Ayinuer Amuti<br />

Christine Avram<br />

Eva Djakowski<br />

Philipp Hünnebeck<br />

Judith Merges<br />

Christina Oikonomou<br />

Mandy Schaarschmidt<br />

Friederike Schimmelpfennig<br />

Holger Schneider<br />

Florian Wagner<br />

Philipp Winkler<br />

Laufzeit<br />

6 Jahre<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft<br />

Projektart<br />

begutachtete Drittmittel<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Prognose ist eine anthropologische<br />

Konstante, die sich in allen Kulturen findet,<br />

doch verschiedenartig artikuliert. Auch in<br />

den westlichen Gegenwartsgesellschaften<br />

ist Prognostik omnipräsent, selbst wenn<br />

die Frage nach dem individuellen oder<br />

kollektiven „Schicksal“ und den Strategien<br />

zu seiner Bewältigung in den westlichen<br />

Geisteswissenschaften keine Aktualität<br />

mehr besitzt, Begriffe wie „Vertrauen“ und<br />

„Risiko“ das traditionelle Fatum ersetzt haben,<br />

und Prognostik nur noch im Rahmen<br />

wissenschaftlich anerkannter Parameter<br />

akzeptiert wird. Für die westlichen Zivilisationen<br />

wird eine „Kontingenzgesellschaft“<br />

unterstellt (Greven 2000). Damit wird die<br />

Struktur des modernen Weltverständnisses<br />

im Sinne einer „Logik der Unbestimmtheit“<br />

gefasst (Gamm 1994), deren Lebensform<br />

durch Ambivalenz bestimmt ist. Bei<br />

diesen Diagnosen wird häufig übersehen,<br />

dass es Zivilisationen gibt, die die europäische<br />

Aufklärung nur in Teilen (nach)<br />

vollzogen und auch in der Moderne eigene<br />

Vorstellungen zur Bewältigung kollektiven<br />

und individuellen Schicksals modifiziert<br />

haben. Die Beobachtung, dass Menschen<br />

in Ostasien scheinbar „gelassener“ auf die<br />

Wechselfälle des Lebens reagieren, muss<br />

durch eine noch ausstehende Erforschung<br />

ihrer Vorstellungen vom Schicksal begründet<br />

werden. Prognostische Techniken haben<br />

in Ostasien offenbar eine ausgeprägtere<br />

psychohygienische Bedeutung als in<br />

westlichen Gesellschaften. Das Interna-<br />

Schicksal, Freiheit und Prognose<br />

tionale Forschungskolleg wirkt dem Eurozentrismus<br />

der Geisteswissenschaften<br />

schon durch seine Fragestellung offensiv<br />

entgegen; allein die Beteiligung einer erheblichen<br />

Anzahl von Forscherinnen und<br />

Forschern aus Ostasien garantiert die<br />

systematische Konfrontation mit anderen<br />

Wissenskulturen: eine scheinbar regionalspezifische<br />

Frage wird hier transdisziplinär<br />

komparativ verhandelt, und die Sinologie<br />

ist in diesem Vorhaben, anders als in größeren<br />

Forschungsverbünden in Europa<br />

üblich, die Leitdisziplin. Um die Kategorie<br />

der „Freiheit“ zu lokalisieren, die sich in<br />

Ostasien, wenn überhaupt, sehr unterschiedlich<br />

darstellt, ist es notwendig, einen<br />

Vergleich mit dem europäischen Raum zu<br />

unternehmen. (Kaelble 1999; Rothermund<br />

2003). Es bietet sich weniger ein Rekurs<br />

auf die Antike als vielmehr auf Epochen<br />

des Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />

an. Hier ist an Schnittpunkte verschiedener<br />

Kulturen und Religionen (z.B. Süditalien,<br />

Spanien) zu denken, die Entwicklungslinien<br />

in die Moderne in herausragender<br />

Weise deutlich erkennbar machen. Fragen<br />

der Kultur- und Religionsgeschichte bieten<br />

hier ein fruchtbares Vergleichsfeld. Das<br />

Forschungskolleg soll die historischen<br />

Grundlagen von Prognostik erarbeiten, die<br />

– wenn auch unter geänderten Vorzeichen<br />

– bis in unsere unmittelbare Gegenwart einen<br />

bedeutenden Einfluss auf unsere „Zukunftsbewältigung“<br />

(Maul 1994) ausüben.<br />

Eine solche Fragestellung wird neuartige<br />

Antworten auf die Problematik erlauben,<br />

ob die chinesische – oder die ostasiatische<br />

Moderne überhaupt – sich durch die Präsenz<br />

bestimmter Schicksalsvorstellungen<br />

und Bewältigungsstrategien von der westlichen<br />

unterscheidet.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

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