15.01.2013 Aufrufe

PDF - Philosophische Fakultät - Friedrich-Alexander - Universität ...

PDF - Philosophische Fakultät - Friedrich-Alexander - Universität ...

PDF - Philosophische Fakultät - Friedrich-Alexander - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Verbundforschungsprojekte<br />

Forschungsbericht<br />

2008 – 2009


Verbundforschungsprojekte<br />

ASEYM<br />

Projekttitel<br />

ASEYM – Archaeological Survey and Excavations<br />

in the Wadi Yitim and Magass<br />

Area, Aqaba, Jordan<br />

Adresse<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />

Kochstr. 4/18<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29286<br />

Fax 09131-8526394<br />

kls@orient.dainst.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt<br />

• Area Studies<br />

• Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäometallurgie<br />

• Archäobotanik<br />

• Archäozoologie<br />

• Archäoseismik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Lutfi Khalil<br />

Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />

Kooperationspartner<br />

University of Jordan, Amman<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Florian Klimscha<br />

Dr. Ali al-Manaser<br />

Dipl.-Ing. Ulrike Siegel<br />

Laufzeit<br />

2004 bis 2010<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die beiden an der nördlichen Peripherie<br />

von Aqaba (Jordanien) gelegenen prähistorischen<br />

Siedlungsorte Tall al-Magass<br />

und Tall Hujayrat al-Ghuzlan (4100 – 3600<br />

v. Chr.) repräsentieren eine kulturgeschichtlich<br />

bedeutende Entwicklungsphase,<br />

die durch technische Innovationen auf<br />

den Gebieten Kupfermetallurgie, Wasserbau<br />

und Fortifikationstechnik gekennzeichnet<br />

ist. Durch neue Forschungen soll<br />

eine geographische und chronologische<br />

Forschungslücke geschlossen und die<br />

südliche Levante verläßlich mit benachbarten<br />

Kulturgebieten in Zusammenhang<br />

gebracht werden. Interdisziplinär konzipierte<br />

Ausgrabungen und Prospektionen<br />

am Siedlungsort Tall Hujayrat al-Ghuzlan,<br />

der in der Vorgeschichte durch ein Erdbeben<br />

zerstört wurde, erbrachten noch<br />

über 4 m hohe, im Grundriß vollständige<br />

Baureste, von denen bisher erst die Obergeschosse<br />

untersucht werden konnten. In<br />

weiteren Ausgrabungen konnten die Erdgeschosse<br />

freigelegt werden. Reste von<br />

190 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

hölzernen Deckenbalken mit zum Teil über<br />

400 Jahresringen bilden die Grundlage<br />

für die Etablierung einer Dendrochronologie<br />

der südlichen Levante. Hierfür sollen<br />

weitere Daten ermittelt werden. Aufbauend<br />

auf metallurgische Untersuchungen<br />

werden die interregionalen und interdisziplinären<br />

Forschungen fortgesetzt, um die<br />

bereits durch das Projekt nachgewiesenen<br />

Kulturbeziehungen zwischen Ägypten und<br />

Vorderasien im 4. Jahrtausend v. Chr. auf<br />

breiterer Basis zu verifizieren.


Projekttitel<br />

B2i – Wissenschaftsportal Bibliotheks-,<br />

Buch- und Informationswissenschaften<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Harfenstraße 16<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24700<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

Forschungsfelder<br />

Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Buchwissenschaft<br />

• Bibliothekswissenschaft<br />

• Informationswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg<br />

Kooperationspartner<br />

• Staats- und <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

Göttingen<br />

• Fachhochschule Potsdam<br />

• Kompetenznetzwerk für Bibliotheken<br />

beim Deutschen Bibliotheksverband in<br />

Berlin (KNB)<br />

• Bayerische Staatsbibliothek München<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Normann Stricker, M.A.<br />

Nikolaus Weichselbaumer, M.A.<br />

Christof Capellaro, M.A.<br />

Laufzeit<br />

• erste Projektphase: März 2007 – Juni<br />

2008<br />

• zweite Projektphase: Oktober 2009 –<br />

Dezember 2011<br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Auch auf den Gebieten der Buch-, Bibliotheks-<br />

und Informationswissenschaft<br />

ist das Angebot an digital verfügbaren<br />

Fachinformationen – von Volltexten über<br />

Webseiten bis hin zu Bibliographien und<br />

Literaturdatenbanken im Netz – in den<br />

letzten Jahren sprunghaft gewachsen.<br />

Aufgrund der oft mangelhaften Nachweis-<br />

und Erschließungssituation erwies sich<br />

die Nutzung dieser Ressourcen durch<br />

die Fachwissenschaft jedoch oftmals als<br />

schwierig. Ziel des Projektes b2i ist es,<br />

einen zentralen Einstiegspunkt (One-<br />

Stop-Shop) für die Recherche nach buch-,<br />

bibliotheks- und informationswissenschaftlichen<br />

Fachinformationsquellen im WWW<br />

zu schaffen. Zu diesem Zweck werden<br />

unter einer einheitlichen, leicht zu bedienenden<br />

Rechercheoberfläche einschlägige<br />

Informationsangebote gebündelt und<br />

über ein Metasuchinterface gemeinsam<br />

durchsuchbar gemacht. Die Buchwissenschaft<br />

der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg zeichnet hierbei für die<br />

Betreuung der buchwissenschaftlichen Informationsangebote<br />

verantwortlich. Während<br />

der ersten Projektphase wurde die<br />

grundlegende technische Infrastruktur des<br />

Portals aufgebaut, das im Mai 2007 für die<br />

Benutzung freigeschaltet werden konnte<br />

(www.b2i.de). Die Mitwirkung der Erlanger<br />

Buchwissenschaft bezog sich hier vor allem<br />

auf die Einbindung dreier für die Buchwissenschaft<br />

zentraler bibliographischer<br />

Datenquellen, nämlich der Wolfenbütteler<br />

Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens<br />

im deutschen Sprachgebiet 1840–<br />

1980, der Bibliographie der Buch- und Bibliotheksgeschichte<br />

und des OPACs des St.<br />

Galler Zentrums für das Buch. Außerdem<br />

wurden durch die Erlanger Projektmitarbeiter<br />

mehr als 700 fachlich einschlägige<br />

Internetressourcen nach strengen wissenschaftlichen<br />

Kriterien ausgewählt, nach<br />

bibliothekarischen Standards erschlossen<br />

und über den Internetressourcenführer<br />

des Portals („b2i-Guide“) für die Benutzer<br />

recherchierbar gemacht. Zeitlich und inhaltlich<br />

konnte dabei ein breites Spektrum<br />

von der Frühdruckforschung bis hin zur<br />

zu Fragen des modernen Buchhandels,<br />

des Verlagswesen und des Digitalen Publizierens<br />

abgedeckt werden. Die Implementierung<br />

mehrsprachiger Thesauri, die<br />

künftig auch eine englisch- und spanischsprachige<br />

Recherche im Datenbestand<br />

ermöglichen sollen, wurde vorbereitet.<br />

Nach erfolgreichen Abschluss der ersten<br />

Projektphase im Juli 2008 genehmigte die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft einen<br />

Fortsetzungsantrag der Erlanger Buchwissenschaft,<br />

der insbesondere auf eine<br />

Internationalisierung des Portals, seine<br />

Vernetzung mit anderen, auch interdisziplinär<br />

arbeitenden Fächern, die Vermittlung<br />

von Informationskompetenz an Studierende<br />

mit Hilfe von Road-Shows und eines<br />

E-Learning-Tutorials sowie die Integration<br />

weiterer buchwissenschaftlicher Datenbestände<br />

in die Metasuche abzielt.<br />

B2i - Wissenschaftsportal<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

191


Verbundforschungsprojekte<br />

BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der Forschungswelt<br />

Projekttitel<br />

BALANCE: Flexibilität und Stabilität in der<br />

Forschungswelt<br />

Adresse<br />

Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Lange Gasse 20<br />

90403 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-284<br />

Fax: 0911/5302-155<br />

www.wi1.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Kathrin M. Möslein<br />

Prof. Dr. Rainer Trinczek<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dipl.-Kffr. Sabrina Adamczyk<br />

Dipl.-Kfm. Dominik Böhler<br />

Dr. Angelika C. Bullinger<br />

Dipl.-Kfm. Stefan Hallerstede<br />

Dr. Stefan Lücking<br />

Dipl.-Kulturw. Uta Renken<br />

Laufzeit<br />

2009 bis 2013<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „BALANCE“ wird im Rahmen<br />

des Förderschwerpunktes des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) „Balance von Flexibilität und Stabilität<br />

in einer sich wandelnden Arbeitswelt“<br />

durchgeführt. Der Förderschwerpunkt soll<br />

das Innovationspotential von Menschen<br />

und Unternehmen stärken und zu mehr<br />

Zusammenarbeit innerhalb von Netzwerken<br />

beitragen.<br />

Im Rahmen dieses Förderschwerpunkts<br />

betreuen der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik<br />

1 und das Institut für Soziologie der<br />

<strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg das Metaprojekt<br />

„BALANCE: Flexibilität und Stabilität<br />

in der Forschungswelt“. Es unterstützt<br />

Maßnahmen zur Umsetzung und zum<br />

Transfer der im Förderschwerpunkt geförderten<br />

Projekte. Mit einem interdisziplinär<br />

zusammengesetzten Forschungsteam<br />

übernimmt BALANCE die Aufgabe eines<br />

Vermittlers, indem es die Aktivitäten anderer<br />

Organisationen verfolgt, und für diesen<br />

Förderschwerpunkt Kooperationsaufgaben<br />

wahrnimmt. Es setzt sich zum Ziel, die<br />

Bedeutung der Ergebnisse für Politik und<br />

Gesellschaft herauszuarbeiten. Zentral<br />

wird dabei die Forschungsplattform www.<br />

balanceonline.org sein, die die beteiligten<br />

192 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Projekte vorstellt und deren Mitarbeiter<br />

vernetzt. Diese Kommunikationsbasis<br />

wird durch zahlreiche Web 2.0-Tools einen<br />

zeitgemäßen Methodenkasten für die<br />

Förderung von Forschungskooperationen<br />

darstellen.


Projekttitel<br />

Die Bedeutung des Schreibens und kreativen<br />

Gestaltens für die Entwicklung des<br />

Menschen<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Kunstpädagogik<br />

Regensburger Str. 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-521<br />

Fax: 0911/4010483<br />

susanne.liebmann-wurmer@ewf.unierlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschungen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Chemie<br />

• Deutsch als Zweitsprache<br />

• Empirische Unterrichtsforschung<br />

• Germanistik<br />

• Japanologie<br />

• Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

• Kulturgeographie<br />

• Kunstgeschichte<br />

• Kunstpädagogik<br />

• Neurobiologie<br />

• Neurologie<br />

• Pädagogik<br />

• Pädagogische Psychologie<br />

• Psychogerontologie<br />

• Soziologie<br />

• Theater- und Medienpädagogik<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer<br />

Kooperationspartner<br />

• Kunstpädagogisches Zentrum des Germanischen<br />

Nationalmuseums Nürnberg<br />

(KPZ)<br />

• Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg<br />

• Institut für Schul- und Bildungsforschung<br />

(ISB)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Prof. Dr. Peter Ackermann<br />

Prof. Dr. Ralph Dawirs<br />

Prof. Dr. Michael von Engelhardt<br />

Prof. Dr. Alexandra Kardina<br />

Dr. Leopold Klepacki<br />

Prof. Ingo Klöcker<br />

Prof. Dr. Andreas Kometz<br />

Andreas Kragler<br />

Magdalena Krol<br />

Prof. Dr. Stephan Kröner<br />

Prof. Dr. Frieder Lang<br />

Tobias Loemke<br />

Dr. Jessica Mack-Andrick<br />

Prof. Dr. Christian Maihöfner<br />

Erna Malygin<br />

Martina Mehren<br />

Bettina von Minnigerode<br />

Prof. Dr. Gunther Moll<br />

Prof. Dr. Gabriele Pommerin-Götze<br />

Dr. Steffi Schieder-Niewierra<br />

Catharina Schubach<br />

Prof. Dr. Rainer Uphues<br />

Prof. Burkhard Vetter<br />

Dr. Ernst Wagner<br />

Prof. Dr. Matthias Warstat<br />

Laufzeit<br />

mindestens 3 Jahre<br />

Förderer<br />

Staedtler-Stiftung<br />

Projektart<br />

Auftragsforschung, Begleitforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Zentrum des von der Staedtler-Stiftung<br />

initiierten Verbundprojekts stehen die besondere<br />

Bedeutung, die Bedingungen<br />

und die Auswirkungen des Schreibens<br />

und des kreativen Gestaltens für die Entwicklung<br />

des Menschen von der frühen<br />

Kindheit bis ins hohe Alter. Ziel des Projektes<br />

ist es, Forschungsergebnisse aus<br />

unterschiedlichen wissenschaftlichen und<br />

künstlerischen Disziplinen zu verknüpfen<br />

und daraus Erkenntnisse und Zukunftsperspektiven<br />

insbesondere für den Bildungsbereich<br />

abzuleiten. Das Projekt konzentriert<br />

sich weitgehend auf die kreativen<br />

Aspekte der Tätigkeiten des Schreibens<br />

und Gestaltens. In den einzelnen Forschungsprojekten<br />

kann es sowohl um die<br />

Bedingungen und Effekte als auch um den<br />

Prozess an sich gehen. Besonders interessant<br />

sind Gebiete, in denen sich beide<br />

Tätigkeiten berühren oder überschneiden.<br />

In dem weitgesteckten Bereich des<br />

kreativen Gestaltens wird das Skizzieren<br />

und Zeichnen voraussichtlich einen besonderen<br />

Stellenwert einnehmen, jedoch<br />

können auch andere Gestaltungsformen<br />

integriert werden vom flächigen Gestalten<br />

über das dreidimensionale Gestalten<br />

bis hin zu performativen Verfahren, in denen<br />

der Körper das zentrale Medium ist.<br />

Letztere sind wiederum eng verknüpft mit<br />

den spurenerzeugenden Tätigkeiten des<br />

Schreibens und kreativen Gestaltens, welche<br />

als elementare Kulturtechniken äußere<br />

und innere Bewegung aufzeichnen und<br />

kommunizieren.<br />

Die große Chance und Herausforderung<br />

des ersten Workshops am 11./12. März<br />

2010 liegt in einer sinnvollen Bündelung,<br />

Verknüpfung, und Ausrichtung der Forschungsinteressen.<br />

Nach vielen Vorgesprächen<br />

zeichnen sich drei Forschungsfelder<br />

ab, denen sich die unterschiedlichen<br />

Ansätze zuordnen lassen: die Schulbildung,<br />

die Persönlichkeitsbildung und die<br />

Ästhetische Bildung. Daher erschien es<br />

sinnvoll, zunächst drei Arbeitsgruppen zu<br />

bilden, die sich jedoch im weiteren Verlauf<br />

des Projekts zugunsten einer anderen<br />

Ordnung wieder auflösen können: 1. Bedeutung,<br />

Bedingungen und Auswirkungen<br />

des Schreibens und kreativen Gestaltens<br />

im Aktionsfeld Schule in der modernen<br />

Die Bedeutung des Schreibens<br />

Gesellschaft. 2. Bedeutung, Bedingungen<br />

und Auswirkungen des Schreibens und<br />

kreativen Gestaltens im Bereich der Persönlichkeitsbildung<br />

und Therapie. 3. Bedeutung,<br />

Bedingungen und Auswirkungen<br />

des Schreibens und kreativen Gestaltens<br />

im Bereich der Ästhetischen Bildung in<br />

Schreibkultur und Kunst. Innerhalb jedes<br />

Forschungsfelds sollen bei der Planung<br />

sowohl die unterschiedlichen Lebensaltersstufen<br />

als auch interkulturelle Ansätze<br />

berücksichtigt werden. Ebenso können<br />

in jedem Forschungsfeld technologische<br />

Untersuchungen integriert werden. Interdisziplinäre<br />

Verknüpfungen sind sehr erwünscht.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

193


Verbundforschungsprojekte<br />

BEEP - Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />

Projekttitel<br />

BEEP – Baghdad-Erlangen-Erbil-Project<br />

Adresse<br />

Professur für Gegenwartsbezogene Orientforschung<br />

Bismarckstr. 8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24198<br />

Fax: 09131/85-26982<br />

sefik.alp.bahadir@orient.phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Wirtschaftswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Sefik Alp Bahadir<br />

Kooperationspartner<br />

• Baghdad University<br />

• Mustansiriya University (Baghdad)<br />

• Salahaddin University (Erbil)<br />

Laufzeit<br />

2009 – 2011<br />

Förderer<br />

Deutscher Akademischer Austausch<br />

Dienst (DAAD)<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das BAGHDAD-ERBIL-ERLANGEN-<br />

PROJECT (BEEP) wurde im Rahmen des<br />

DAAD-Förderprogramms „Hochschulpartnerschaften<br />

mit dem Irak“ beantragt und<br />

bewilligt. Dieses Förderprogramm zielt auf<br />

die Gründung einer German-Iraqi University<br />

(GIU) ab.<br />

Mit dem BEEP sollen die Grundlagen für<br />

eine intensive und langfristige Zusammenarbeit<br />

zwischen der <strong>Universität</strong> Erlangen-<br />

Nürnberg und den <strong>Universität</strong>en Bagdad,<br />

Mustansiriya (Bagdad) und Salahaddin<br />

(Erbil) gelegt werden. Diese Zusammenarbeit<br />

wird auf vier Säulen aufgebaut:<br />

• German-Iraqi Dual-Degree Master’s<br />

Program in Economics<br />

• German-Iraqi Joint-Degree Doctoral<br />

Program in Economics<br />

• Academic Exchange Program<br />

•<br />

Centrum für Irakstudien/Center for Iraq<br />

Studies (CIS)<br />

an den <strong>Universität</strong>en Erlangen-Nürnberg<br />

und Salahaddin in Erbil<br />

Die Herstellung von administrativen,<br />

curricularen sowie personellen Voraussetzungen<br />

und die Sicherung des hohen,<br />

international konkurrenzfähigen wissenschaftlichen<br />

Niveaus dieser vier Programme<br />

ist das Ziel in der ersten dreijährigen<br />

Förderungsphase des BEEP.<br />

Mit dem Projekt wird zugleich angestrebt,<br />

einen Beitrag zur Überwindung des<br />

194 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

durch politische Ereignisse verursachten<br />

Defizits an Dialog und Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschulen aus Deutschland<br />

und Irak, aber auch zwischen irakischen<br />

<strong>Universität</strong>en aus verschiedenen Regionen<br />

(Nordirak – Bagdad) und sogar am<br />

selben Ort (Uni. Baghdad – Uni. Mustansiriya)<br />

zu leisten.


Projekttitel<br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />

Lyrik nach 1945 (Datenbankprojekt)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhll für Praktische Theologie<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22041<br />

Fax: 09131/85-26376<br />

mnnicol@theologie.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Theologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Martin Nicol<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Georg Langenhorst, Theologische<br />

<strong>Fakultät</strong> Augsburg (katholisch)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Christopher Diez<br />

Franziska Grießer-Birnmeyer<br />

Dipl.-Ing. Gerrit Appel<br />

Pfarrerin Kerstin Badeschneider<br />

Laufzeit<br />

geplant: 2014<br />

Förderer<br />

• Siemens AG<br />

• Verein zur Förderung der Begegnung<br />

von Christen und Juden (BCJ)<br />

• Staedtler-Stiftung<br />

• Hermann-Gutmann-Stiftung<br />

• Sonderfonds für wissenschaftliche<br />

Arbeiten<br />

Projektart<br />

Eigenforschung<br />

Publikationen<br />

www.lyrik-projekt.de<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen<br />

Lyrik nach 1945 werden identifiziert und<br />

in einer Internet-Datenbank erfasst. Die<br />

Darstellung auf dem Bildschirm erhellt das<br />

vielfältige Wechselspiel von Bibel und Lyrik<br />

für Forschung und Lehre. In theologischer<br />

Perspektive ist die Datenbank ein Hilfsmittel<br />

zur Erforschung einer bestimmten Wirkungsgeschichte<br />

der Bibel. In germanistischer<br />

Perspektive leistet der Hinweis auf<br />

biblische Spuren einen wichtigen Beitrag<br />

zur Interpretation literarischer Texte. Insgesamt<br />

eröffnet die Datenbank einen viel<br />

versprechenden Umgang mit den Worten,<br />

Bildern und Geschichten der Bibel. Intertextualität,<br />

Ästhetik und jüdische Texthermeneutik<br />

sind Stichworte eines möglichen<br />

Theorierahmens für „eine andere art der<br />

Auslegung“<br />

Biblische Spuren in der deutschsprachigen Lyrik nach 1945<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

195


Verbundforschungsprojekte<br />

Bildung evangelisch in Europa<br />

Projekttitel<br />

Bildung evangelisch in Europa<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Praktische Therologie<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22222<br />

Fax: 09131/85-29386<br />

mail@bubmann.com<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Theologie<br />

• Jurisprudenz<br />

• Pädagogik<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Theaterwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Peter Bubmann<br />

Dr. Hans Jürgen Luibl<br />

Kooperationspartner<br />

• Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />

• Gymnasialpädagogische Materialstelle<br />

der ELKB, Erlangen<br />

• Evang. Stadtakademie Erlangen<br />

• Gemeinschaft evangelischer Kirchen in<br />

Europa<br />

• Diakonisches Werk in Bayern<br />

• Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt,<br />

Bayern<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Vikarin Lisa Weniger<br />

Laufzeit<br />

seit 2007<br />

Förderer<br />

Evangelisch-luth. Kirche in Bayern<br />

Bayerisches Kultusministerium<br />

Projektart<br />

Drittmittelforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Seit WS 2007/2008 existiert eine Forschergruppe,<br />

die sich den Fragestellungen<br />

der Bildungsprozesse im Kontext der europäischen<br />

Integration zuwendet. Mit Unterstützung<br />

der Evang.-luth. Kirche in Bayern<br />

wurde im Januar 2008 ein Verein „bildung<br />

evangelisch in Europa“ gegründet, dessen<br />

Hauptaufgabe darin besteht, ein wissenschaftliches<br />

Institut, das einen Beitrag für<br />

das Zusammenwachsen Europas im Bildungsraum<br />

leisten soll, zu fördern. Das geplante<br />

und derzeit in der Gründungsphase<br />

befindliche Institut nimmt – in Kooperation<br />

mit Einrichtungen der FAU – Entwicklungen<br />

im Bildungsraum Europa wahr, reflektiert<br />

diese wissenschaftlich und entwickelt<br />

Bildungskonzepte und -projekte. Dieses<br />

An-Institut soll voraussichtlich an der Pro-<br />

196 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

fessur für Praktische Theologie (Prof. Bubmann)<br />

angegliedert werden.<br />

Seit Herbst 2008 läuft bis Ende 2009<br />

eine durch den Bayerischen Staat und die<br />

Evang.-luth. Kirche in Bayern mit 45.000,-<br />

Euro und einer Spezialvikariatstelle drittmittelgeförderte<br />

Projektreihe zum Thema<br />

„Erinnern, um zu versöhnen“ Erinnerungsorte.<br />

Europäische Erinnerungskultur und<br />

religiöse Versöhnungsarbeit.


Projettitel<br />

Dokumente zur Geschichte des arianischen<br />

Streites (Athanasius Werke III)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Kirchengeschichte I<br />

Kochstraße 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22778<br />

Fax: 09131/85-22034<br />

hsbrenne@theologie.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Editionen<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• ältere Kirchengeschichte<br />

• klassische Philologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Hanns Christof Brennecke<br />

Kooperationspartner<br />

• Berlin-Brandenburgische Akademie der<br />

Wissenschaften (Prof. Dr. Dr. Markschies)<br />

• Athanasius Forschungsstelle der<br />

Nordrhein-Westf. Akademie d. Wiss. in<br />

Bochum (Prof. Dr. Wyrwa)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Prof. Dr. Uta Heil<br />

Christian Müller<br />

Dr. Annette v. Stockhausen<br />

Angelika Wintjes<br />

Laufzeit<br />

2000-2012/13<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel – Langzeitprojekt<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Aus dem sog. arianischen Streit, einer<br />

die Kirchen- und Reichgeschichte des<br />

4. und z.T. noch 5. Jh. prägenden Auseinandersetzung<br />

um die Ausformulierung<br />

christlicher Lehre im Kontext mit der antiken<br />

philosophischen Überlieferung sind<br />

zahlreiche Dokumente und Aktenstücke<br />

überliefert, die es gestatten, nicht nur diese<br />

Auseinandersetzung, sondern damit<br />

zusammenhängend auch den gesamten<br />

Prozess der spätantiken Entwicklung zu<br />

einem sich christlich verstehenden Imperium<br />

Romanum zu rekonstruieren. Es handelt<br />

sich dabei in erster Linie um Synodalakten<br />

und Briefe der beteiligten Akteure,<br />

vor allem auch Kaiserbriefe. Die Texte sind<br />

zum großen teil entweder nicht kritisch<br />

ediert oder liegen in sekundärem Kontext<br />

in spätantiken Texten vor. Das Projekt will<br />

alle diese Texte zunächst kritisch edieren<br />

(dazu müssen die in sekundärem Kontext<br />

überlieferten Dokumente aus diesem Kontext<br />

herausgelöst werde, der die uns vor-<br />

Dokumente zur Geschichte des arianischen Streites<br />

liegende Überlieferung sekundär geprägt<br />

hat). Eine deutsche Übersetzung und vor<br />

allem ausführliche historische Einleitungen<br />

und Kommentare erschließen die einzelnen<br />

Dokumente.<br />

Das Projekt setzt damit – allerdings auf<br />

der Basis erheblich veränderter methodischer<br />

Grundlagen – die schon in den dreißiger<br />

Jahren begonnene Edition (damals<br />

ohne Übersetzung und mit einem sehr<br />

knappen Kommentar) fort. 2007 konnte<br />

von unserem Projekt ein erster Band mit<br />

den Dokumenten der Jahre 330-344 erscheinen.<br />

Die erstmalige kritische Edition dieser<br />

Dokumente ermöglicht neue historische<br />

Erkenntnisse über die o.g. Prozesse, die<br />

unser Bild von der Geschichte der Spätantike<br />

an vielen Stellen nicht unerheblich revidieren<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

197


Verbundforschungsprojekte<br />

EDA - E-Learning in der Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />

Projekttitel<br />

EDA – E-Learning in der<br />

Deutschlehrer(innen)-Ausbildung<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen<br />

Sprache und Literatur<br />

Regensburger Str. 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

vrfreder@ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Teilprojekte des genehmigten<br />

BMBF-Projekts EDA<br />

• Kinder- und Jugendliteratur im Medienverbund<br />

– Grundschule<br />

• Einführung in die Didaktik und Methodik<br />

des Faches Deutsch<br />

• Jugendliteratur im Medienverbund –<br />

Realschule und Gymnasium<br />

• Filmdidaktik – Filmästhetik<br />

• Mediendidaktik Deutsch: Einführung in<br />

literarische, sprachliche und ästhetische<br />

Bildung im medialen Wandel<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Prof. Dr. Abraham (<strong>Universität</strong> Bamberg)<br />

Kooperationspartner<br />

• Deutschdidaktik-Lehrstühle der <strong>Universität</strong>en<br />

Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr.<br />

Frederking)<br />

• <strong>Universität</strong> Augsburg (Prof. Dr. Maiwald)<br />

• <strong>Universität</strong> Bamberg (Prof. Dr. Abraham)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Barbara Dengel<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Dr. Volker Gerner<br />

Sabine Helmchen<br />

Axel Krommer<br />

Tanja Römhild<br />

Laufzeit<br />

2008-2010<br />

Förderer<br />

Virtuelle Hochschule Bayern<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Ziel der Lehrerausbildung in Deutschland<br />

muss es sein, Lehramtstudierende aller<br />

Fächer mit den fachlichen Chancen und<br />

Vorteilen der neuen Medien vertraut zu<br />

machen. Für das Fach Deutsch – Medienfach<br />

par excellence – gilt dies in beson-<br />

198 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

derer Weise. Um aber eine größtmögliche<br />

Anzahl angehender Deutschlehrer(innen)<br />

mit den fachspezifischen Möglichkeiten<br />

neuer Medien vertraut zu machen und<br />

eine nachhaltige Nutzungsbereitschaft<br />

respektive ein Handlungswissen in Bezug<br />

auf die besonderen Potentiale neuer Medien<br />

im Fach Deutsch anzubahnen, ist es<br />

wichtig, gerade auch die vielen Deutschstudierenden<br />

zu erreichen und zu begeistern,<br />

die keine spezifische Affinität zur<br />

Nutzung neuer Medien aufweisen und entsprechend<br />

auch niemals von sich aus eine<br />

Lehrveranstaltung mit Medienschwerpunkt<br />

besuchen würden. Aus diesem Grunde<br />

muss es ein Ziel moderner universitärer<br />

Deutschlehrer(innen)-Ausbildung sein, E-<br />

Learning-Komponenten in möglichst alle<br />

deutschdidaktischen Lehrveranstaltungen<br />

zu integrieren und so zu einem festen<br />

und selbstverständlichen Bestandteil des<br />

Lehrangebotes zu machen. Nur auf dieser<br />

Grundlage werden die heutigen Studierenden<br />

des Fachs später neue Medien in ihrem<br />

Unterricht selbst anwenden und ihren<br />

Schüler(inne)n entsprechende mediengestützte<br />

Lern- bzw. Bildungserfahrungen<br />

ermöglichen.<br />

Diesem Erfordernis entsprechen die<br />

geplanten E-Seminare in paradigmatischer<br />

Weise. Denn uns geht es darum,<br />

Lehramtsstudierende des Faches Deutsch<br />

von Beginne an im Rahmen der onlien<br />

durchgeführten oder onlinegestützten Veranstaltungen<br />

mit den Vorzügen fachspezifischer<br />

Mediennutzung vertraut zu machen.<br />

Unsere Zielgruppe sind sämtliche<br />

Lehramtstudierenden des Faches Deutsch<br />

(Grundschule, Hauptschule, Realschule,<br />

Berufschule und Gymnasium). Die in situierten<br />

Lernarrangements realisierte Koinzidenz<br />

von Lehrinhalt, Lehrform und zu<br />

erwerbender Lehrkompetenz soll den angehenden<br />

Deutschlehrer(inne)n den Aufbau<br />

mediendidaktischer Handlungs- und<br />

Planungskompetenz ermöglichen und sie<br />

befähigen, E-Learning bzw. E-Teaching<br />

in fruchtbarer Weise in ihre spätere unterrichtliche<br />

Praxis zu integrieren. Auf diese<br />

Weise werden die Projekte einen Beitrag<br />

leisten können, um die nachwachsende<br />

Generation auf die Anforderungen einer<br />

globalisierten Mediengesellschaft vorzubereiten.


Projekttitel<br />

Escenas argentinas de la traducción entre<br />

siglos: 1880-1920<br />

Adresse<br />

Professur für Lateinamerikanistik, insbesondere<br />

Literatur- und Kulturwissenschaft<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22931<br />

Fax 09131/85-22076<br />

Andrea.Pagni@roman.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinamerikanistik<br />

• translation studies<br />

• Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Andrea Pagni<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Patricia Willson<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Carolin Benz, M.A.<br />

Laufzeit<br />

November 2007-Oktober 2008<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel (Mercator-Gastprofessur)<br />

Publikationen<br />

Willson, Patricia (2008): “El fin de una<br />

época: traductores-letrados en la primera<br />

colección de literatura traducida del siglo<br />

XX en la Argentina”. In: TRANS 12, S. 29-<br />

42.<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt befasst sich aus der Perspektive<br />

der translation studies mit dem Literaturimport<br />

in Argentinien zwischen 1880<br />

und 1920. Diese Episode verdeutlicht die<br />

Rolle, welche europäische Literatur in<br />

der Kulturpolitik der Bildungselite um die<br />

Jahrhundertwende in Argentinien spielte,<br />

und bildet zudem einen neuen Rahmen<br />

für die Auseinandersetzung mit den damals<br />

brisanten Fragen der Herausbildung<br />

einer nationalen Sprache, des Status’ der<br />

Literatursprache und der Rolle der Übersetzung<br />

in der Gestaltung einer nationalen<br />

Literatur.<br />

Theoretische Voraussetzung des Projekts<br />

ist, dass Übersetzungen nicht im<br />

Zusammen hang mit der Ausgangskultur,<br />

sondern mit der Zielkultur zu analyisieren<br />

sind, weil die Normen, welche Litera-<br />

Escenas argentinas de la traducción entre siglos: 1880-1920<br />

turproduktion, ästhetische Debatten und<br />

Repräsentationssystemen in der Zielkultur<br />

regulieren, Spuren in der Übersetzung<br />

hinterlassen, die wichtiger sind als<br />

die Treue gegenüber dem Ausgangstext.<br />

Eine weitere theoretische Voraussetzung<br />

besteht darin, dass die Übersetzung nur<br />

eine unter mehreren Praktiken ist, die<br />

den Literaturimport regulieren, und dass<br />

es neben diesem oft übersehenen Kern<br />

weitere Praktiken wie etwa die Gestaltung<br />

der Ausgabe, ihre Paratexte, die Kritik in<br />

ihren diversen Manifestationen, die bibliographische<br />

Rezension den Importapparat<br />

bilden, dessen Merkmale historisch variabel<br />

sind. Es stellt sich auch die Frage nach<br />

dem spezifischen kritischen Diskurs, mit<br />

dem über Übersetzungen zu sprechen ist:<br />

Zum einen bedarf die Übersetzung eines<br />

kritischen Diskurses um sichtbar zu werden<br />

und nicht als durchsichtiges Medium<br />

übersehen zu werden; zum anderen befasst<br />

sich die Kritik der Übersetzung mit<br />

als Strategien organisierten Regelmäßigkeiten<br />

des Übersetzens, die es zu analysieren<br />

gilt: verlegerische Strategien wie<br />

etwa Textauswahl, Einbindung in Reihen,<br />

Nennung des Übersetzers, Paratexte und<br />

deren Funktion in der lokalen Vermittlung<br />

fremdsprachiger Literatur, sowie Übersetzungsstrategien<br />

als konkrete Modalitäten<br />

der Neuschreibung des Fremden, wie etwa<br />

Paraphrasen, Behandlung von Onomastik<br />

und Toponymien, Anmerkungen des Übersetzers<br />

u.a.m.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde die Veröffentlichung<br />

von übersetzter Literatur in den<br />

Reihen „La Biblioteca Popular de Buenos<br />

Aires“ (1878-1883) und „La Biblioteca de<br />

La Nación“ (1901-1920) katalogisiert und<br />

die Paratexte (Vorworte und Anmerkungen<br />

der Übersetzer) systematisch analysiert.<br />

Anschließend wurde der Literaturimport<br />

zwischen 1880 und 1920 im Zusammenhang<br />

mit den vorherrschenden Verlags-<br />

und Übersetzungsstrategien untersucht.<br />

Dabei wurde ein Korpus von ausgewählten<br />

Übersetzungen aufgrund der Bedeutung<br />

und Wirkung des übersetzen Autors oder<br />

auch des Übersetzers in der Zielkultur<br />

erstellt, oder aber der starken Spannung<br />

zwischen Übereinstimmung mit dem Ausgangstext<br />

und Akzeptanz in der Zielkultur.<br />

Die Verlags- und Übersetzungsstrategien<br />

wurden in Verbindung gebracht mit den ästhetisch-ideologischen<br />

Polemiken der Zeit.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung werden<br />

in einer Monographie verönffentlicht, die<br />

im Jahr 2010 in Buenos Aires im Velag<br />

Fondo de Cultura Económica erscheint.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

199


Verbundforschungsprojekte<br />

Fit4Use - Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter Technologien<br />

Projekttitel<br />

Fit4Use – Akzeptanz und Nutzung alternsgerechter<br />

Technologien<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Psychogerontologie<br />

Nägelsbachstr. 25<br />

91052 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-26526<br />

Fax: 09131/85-26554<br />

flang@geronto.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Psychologische Forschung<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Psychologie<br />

• Psychiatrie<br />

• Informatik und Ingenieurswissenschaften<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

Projektleitung<br />

Frieder R. Lang<br />

Kooperationspartner<br />

Bayerischer Forschungsverbund FitForAge:<br />

Zukunftsorientierte Produkte und<br />

Dienstleistungen für die demographischen<br />

Herausforderungen (Leitung: Heinz Gerhäuser;<br />

Lehrstuhl für Informationstechnik<br />

mit Schwerpunkt Kommunikationselektronik;<br />

FAU)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Bettina Williger, M.A.<br />

Laufzeit<br />

01.2008-12.2010<br />

Förderer<br />

Bayerische Forschungsstiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittelforschung<br />

Publikationen<br />

Neuberger, M. & Williger, B. (2009). Motiviert<br />

zur Arbeit – ein Leben lang. In: Sauerland,<br />

M. & Weikamp, J. (Hrsg): Zündstoff<br />

Motivation: Motivierungsmethoden für Mitarbeiter,<br />

Führungskräfte und Organisationen,<br />

Hamburg: Kovac, S. 331-341.<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Technologische Innovationen sind nur erfolgreich,<br />

wenn sie alle Menschen erreichen.<br />

Eine der zentralen Herausforderung<br />

ist dabei, neue technische Systeme möglichst<br />

in Einklang mit Wünschen, Bedürfnissen<br />

und Kapazitäten der Endnutzer zu<br />

bringen. Im Hinblick auf die Herausforderungen<br />

des demografischen Wandels ist<br />

entscheidend, dass bekannt ist, in welcher<br />

Weise sich beispielsweise Vitalität, Kompetenz<br />

und Selbstständigkeit im Lebensverlauf<br />

verändern und wie dabei möglichen<br />

unerwünschten Veränderungen durch<br />

technische Systeme und Innovationen angemessen<br />

begegnet werden kann. Diese<br />

200 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Erkenntnisse gilt es, präzise und konkret<br />

in den technischen Forschungs- und Entwicklungsprozess<br />

einfließen zu lassen.<br />

Das Querschnittsprojekt Fit4Use untersucht<br />

projektübergreifend die Bedingungen<br />

der Akzeptanz und Nutzung innovativer<br />

Technologien. Grundlage bildet<br />

hierbei ein Modell der Vitalitätsassistenz,<br />

welches ökologische Annahmen der Person-Umwelt<br />

Passung anwendet und postuliert,<br />

dass alternsgerechte Technik vor<br />

allem dann Verwendung findet, wenn die<br />

Technologie sowohl vorhandenen Kapazitäten<br />

der Endnutzer entspricht als auch<br />

maximierte subjektive Nutzungsvorteile<br />

erkennen lässt. Das Querschnittprojekt<br />

untersucht am Beispiel verschiedener Innovationen<br />

die konkreten Bedingungen<br />

und operationale Erfassbarkeit solcher<br />

maximierten Nutzungsvorteile.<br />

Im Einzelnen verfolgt das Projekt „Fit4Use“<br />

die folgenden Ziele:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Bereitstellung eines Inventars zu<br />

speziellen Fähigkeiten, Bedürfnisse<br />

und Einstellungen von Menschen in der<br />

zweiten Lebenshälfte. Zentrale Aufgabe<br />

ist hierbei die Berücksichtigung<br />

und Einbindung der Vielgestaltigkeit<br />

individueller Alternserfahrungen und<br />

-prozesse.<br />

Zielgruppenorientierte Entwicklung. Die<br />

entsprechenden Methoden der Nutzerpartizipation<br />

und Evaluation werden im<br />

Hinblick auf die Akzeptanz und Nutzung<br />

der zu entwickelnden Technologien<br />

Prozess begleitend in den einzelnen<br />

Teilprojekten umgesetzt.<br />

Erstellung eines Methodenkatalogs zur<br />

Entwicklung alternsgerechter Produkte<br />

und Innovationen sowie zur Erfassung<br />

von subjektiven Nutzungsvorteilen


Projekttitel<br />

Die frühbyzantinische Kirche in der Marti<br />

Marina in Orhaniye (Südwesttürkei)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Christliche Archäologie und<br />

Kunstgeschichte<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22778<br />

Fax 09131/85-22034<br />

ca@theologie.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Alte Welt/Mittelalter<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

Christliche Archäologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Carola Jäggi<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Winfried Held, Lehrstuhl für<br />

Klass. Archäologie der Univ. Marburg<br />

• Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier, Professur<br />

für Denkmalpflege und Baugeschichte<br />

an der Bauhaus-<strong>Universität</strong> Weimar<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Boriana Ilkova<br />

Dr. Ute Verstegen<br />

Laufzeit<br />

seit Sommer 2007<br />

Förderer<br />

DFG, FAU<br />

Projektart<br />

Begleitforschung (das Projekt steht im<br />

Zusammenhang mit dem von Prof. Dr. W.<br />

Held geleiteteten Projekt zu Bybassos,<br />

das eines von 16 Teilprojekten des DFG-<br />

Schwerpunktprogramms 1209 „Die hellenistische<br />

Polis als Lebensform“ ist.<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Auf Anfrage von Prof. Dr. Winfried Held,<br />

Lehrstuhl für Klassische Archäologie der<br />

<strong>Universität</strong> Marburg, hat der Erlanger<br />

Lehrstuhl für Christliche Archäologie und<br />

Kunstgeschichte im Sommer 2007 und<br />

2008 an einem archäologischen Survey in<br />

Bybassos/Südwesttürkei teilgenommen.<br />

Das seit 2006 laufende Surveyprojekt erfolgt<br />

im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms<br />

1209 („Die hellenistische Polis<br />

als Lebensform“) und ist demzufolge fokussiert<br />

auf die Aufnahme hellenistischer<br />

Bau- und Siedlungsstrukturen. Die nachhellenistischen<br />

Befunde – in der Regel<br />

Baureste aus frühchristlicher und byzantinischer<br />

Zeit (4.-15. Jh.) – wurden in der<br />

Kampagne von 2006 zwar bereits aufgezeichnet,<br />

können aber im Rahmen des<br />

Schwerpunktprogramms nicht bearbeitet<br />

werden. Hier nun setzt die Zusammenarbeit<br />

mit dem Erlanger Lehrstuhl für Christliche<br />

Archäologie und Kunstgeschichte ein,<br />

Die frühbyzantinische Kirche in der Marti Marina in Orhaniye<br />

der als Projektpartner für die wissenschaftliche<br />

Bearbeitung der spät- und nachantiken<br />

Oberflächenbefunde verantwortlich<br />

ist. Im Zentrum des Engagements des Erlanger<br />

Lehrstuhls steht die wissenschaftliche<br />

Bearbeitung der Kirchenruine in der<br />

Marti Marina von Orhaniye, einem vergleichsweise<br />

gut erhaltenen Gotteshaus<br />

aus dem 5. oder 6. Jahrhundert, das vermutlich<br />

bereits im Zuge der Arabereinfälle<br />

des mittleren 7. Jahrhunderts aufgelassen<br />

wurde. Da das Mauerwerk weitgehend<br />

unverputzt ist, lässt sich die bauliche Genese<br />

der Kirche durch Oberflächenbeobachtungen<br />

lückenlos rekonstruieren. Hinzu<br />

kommen wichtige Beobachtungen zu bautechnischen<br />

Details und zum Bauvorgang,<br />

die für die frühbyzantinische Architektur<br />

als solche von Belang sind. Ein ausführlicher<br />

Artikel für die Grabungspublikation<br />

des Gesamtprojekts ist bereits fertig und<br />

wartet auf die Drucklegung.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

201


Verbundforschungsprojekte<br />

Internationale Theaterfestivals in Europa<br />

Projettitel<br />

Internationale Theaterfestivals in Europa<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22427<br />

Fax: 09131/85-29238<br />

itm@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Theaterwissenschaft<br />

• Europäische Ethnologie<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Matthias Warstat<br />

Kooperationspartner<br />

• Forschungsverbund „Theater- und Fest<br />

in Europa. Zur Inszenierung von Identität<br />

und Gemeinschaft“<br />

• Freie <strong>Universität</strong> Berlin<br />

Laufzeit<br />

1.6.2007 bis 31.12.2009<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

Projektart<br />

Teilprojekt im Rahmen eines Forschungsverbunds<br />

der Förderlinie „Geisteswissenschaften<br />

im gesellschaftlichen Dialog“<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Internationale Theaterfestivals scheinen<br />

in der Gegenwart in besonders auffälliger<br />

Weise die Symbiose von Theater und<br />

Fest zu ermöglichen. Gleichzeitig lassen<br />

sie sich als Felder der Interaktion verschiedener<br />

Ästhetiken, Kulturen, Politiken,<br />

Ökonomien und nicht zuletzt Geschichten<br />

auffassen. Durch die Eröffnung solcher<br />

Interaktionsräume haben Festivals die<br />

Theaterkultur in Europa offenbar entscheidend<br />

mitgestaltet.<br />

Das Teilprojekt fragt danach, wie internationale<br />

Theaterfestivals entstehen und<br />

welche Funktion(en) sie erfüllen: Was<br />

sind ihre spezifischen Merkmale und wie<br />

haben sich diese herauskristallisiert? Wie<br />

lässt sich die Affinität zwischen Theater<br />

und Fest im Rahmen der Festivals beschreiben?<br />

Welche ästhetischen, soziokulturellen,<br />

politischen und ökonomischen<br />

Wirkungen bringen sie hervor? Darüber<br />

hinaus soll der spezifische Beitrag von<br />

Theaterfestivals zum Auf- und Ausbau<br />

einer europäischen Theaterlandschaft<br />

näher untersucht werden: Was verbindet<br />

und was unterscheidet die internationalen<br />

Theaterfestivals mit- bzw. voneinander?<br />

202 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Welche Möglichkeiten der internationalen<br />

Vernetzung eröffnen sie und welche Chancen<br />

bzw. Risiken ergeben sich dadurch für<br />

das jeweilige lokale Umfeld?<br />

Dieses interdisziplinär angelegte Forschungsvorhaben<br />

ist sowohl auf diachrone<br />

als auch auf synchrone Vergleichsperspektiven<br />

angewiesen. Dabei sollen die<br />

Möglichkeiten identitäts- und gemeinschaftsstiftender<br />

Potenziale internationaler<br />

Festivals auch und gerade im heutigen<br />

Europa recherchiert bzw. aufgezeigt werden.


Projekttitel<br />

Der KSZE-Prozess: multilaterale Konferenzdiplomatie<br />

und ihre Folgen (1975-<br />

1989/91)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

• Institut für Zeitgeschichte (München/<br />

Berlin)<br />

• <strong>Universität</strong> Paris IV (Lehrstuhl Prof. Dr.<br />

Soutou)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dehnert, Gunter, M.A.<br />

Müller, Benjamin M.A.<br />

Saal, Yuliya von, M.A.<br />

Wawra,Ernst,M.A.<br />

Laufzeit<br />

2008-2011<br />

Förderer<br />

Leibniz-Gemeinschaft<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Am 21. November 1990 unterzeichneten<br />

die Regierungschefs der KSZE-Staaten<br />

die „Charta von Paris“, in der sie den Kalten<br />

Krieg, „das Zeitalter der Konfrontation und<br />

der Teilung Europas“ für beendet erklärten<br />

und ein neues Europa „der freundschaftlichen<br />

Beziehungen und der Zusammenarbeit“<br />

zu beginnen versprachen. Grundlage<br />

dafür sollten jene „10 Prinzipien“ sein, auf<br />

die sie sich 15 Jahre zuvor, bei ihrem ersten<br />

Gipfeltreffen in Helsinki, geeinigt hatten.<br />

Zu ihnen gehörten Gewaltverzicht, die<br />

Unverletzbarkeit der Grenzen, die Nichteinmischung<br />

in die inneren Angelegenheiten<br />

sowie die Achtung der Menschenrechte<br />

und Grundfreiheiten.<br />

Rückblickend betrachtet, war die Einbeziehung<br />

der Menschenrechte in die<br />

KSZE-Normen, ihre Implementierung und<br />

feierliche Festschreibung in der „Charta<br />

von Paris“ keineswegs selbstverständlich.<br />

Entstanden zunächst als Produkt<br />

der divergierenden und eher pragmatisch<br />

definierten, blockfreien Interessen schien<br />

die Konferenz als „lediglich“ politische<br />

Übereinkunft kaum tauglich für die Einhegung<br />

des Ost-West-Konflikts oder für die<br />

Beeinflussung innenpolitischer Strukturen<br />

in den sozialistischen Staaten Osteuropas<br />

zu sein. Spätestens mit der Gründung der<br />

ersten Menschenrechtsgruppen, wie z.B.<br />

die Öffentliche Gruppe zur Förderung<br />

der Durchführung der Abmachungen von<br />

Helsinki in der UdSSR in Moskau 1976,<br />

zeigte sich jedoch, dass die vereinbarten<br />

Normen nicht ohne Rückwirkung auf die<br />

Entwicklungen dieser Staaten blieben. In<br />

den nächsten Jahren wurde die Helsinki-<br />

Schlußakte nicht nur von Bürgerrechtsgruppen<br />

im ganzen Ostblock rezitiert<br />

und damit zu Legitimitätsgrundlage ihrer<br />

Existenz, in der Perestrojka-Zeit wurden<br />

die KSZE-Normen zu Schlagworten in der<br />

Auseinandersetzung mit dem Parteiestablishment,<br />

schufen die formellen Beteiligungsrechte<br />

für nichtsstaatliche Akteure,<br />

fanden den Eingang in die öffentliche Diskurse<br />

und innerparteilichen Debatten zwischen<br />

„Reformern“ und „Konservativen“,<br />

was immer mehr zur Erosion des kommunistischen<br />

Regimes beitrug und wiederum<br />

Auswirkungen auf die KSZE-Außenpolitik<br />

der Warschauer-Pakt Staaten hatte.<br />

Bei der Geschichte der KSZE 1975-1990,<br />

einer „multilateralen Konferenzdiplomatie<br />

und ihrer Folgen“ handelt es sich somit um<br />

einen komplexen, keineswegs geradlinig<br />

verlaufenden politischen Prozess. Dessen<br />

Intentionen und Widersprüchen sowie ineinander<br />

greifenden Entwicklungen und Verbindungen<br />

nachzugehen, ist das Ziel des<br />

Gesamtprojektes, das der Lehrstuhl für<br />

Osteuropäische Geschichte der <strong>Friedrich</strong>-<br />

<strong>Alexander</strong> <strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg<br />

in Kooperation und als kleines Graduiertenkolleg<br />

mit dem Institut für Zeitgeschichte<br />

München-Berlin (Prof. Dr. Möller) sowie<br />

mit der <strong>Universität</strong> Paris IV (Lehrstuhl Prof.<br />

Dr. Soutou) durchführt. Das Vorhaben soll<br />

2010 mit einem alle neun Teilprojekte umfassenden<br />

Sammelwerk abgeschlossen<br />

werden.<br />

Der KSZE-Prozess<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

203


Verbundforschungsprojekte<br />

Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz<br />

Projekttitel<br />

DFG Graduiertenkolleg 706: Kulturhermeneutik<br />

im Zeichen von Differenz und<br />

Transdifferenz<br />

Adresse<br />

Annette Thüngen<br />

Bismarckstraße 8<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29396<br />

Fax: 09131/85-22970<br />

annette.thuengen@ze.uni-erlangen.de<br />

www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de<br />

Sprecher<br />

Prof. Dr. Clemens Kauffmann<br />

Institut für Politische Wissenschaft<br />

Kochstr. 4/7<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22336<br />

Fax: 09131/85-22371<br />

Clemens.Kauffmann@polwiss.phil.unierlangen.de<br />

Stellvertretende Sprecherin:<br />

Prof. Dr. Kley, Antje,<br />

Prof. Dr. Paul, Heike<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Amerikanistik<br />

• Anglistik<br />

• Kanadistik<br />

• Theater- und Medienwissenschaft<br />

• Politische Wissenschaft<br />

• Soziologie<br />

• Sozialethik<br />

• Systematische Theologie<br />

• Sinologie<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Christoph Ernst<br />

Aktuelle Stipendiaten<br />

Ingmar Dette (PostDoc)<br />

Martin Dösch<br />

Urs Espeel<br />

André Grzeszyk<br />

Michael Gubo<br />

Katrin Horn<br />

Peter Isenböck<br />

Alexa Johannes<br />

Christina Judith Hein (PostDoc)<br />

Jasmin Kanani<br />

Birte Künstler<br />

Martin Kypta<br />

Christoph Mautz<br />

Anja Rozwandowicz<br />

Sebastian Schneider<br />

Rui Wang<br />

Anne Cordelia Weihe<br />

Till Werkmeister<br />

204 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Laufzeit<br />

2001-2010<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Zentraler Forschungsgegenstand des<br />

Graduiertenkollegs sind Prozesse kultureller<br />

Differenzierung und Entdifferenzierung.<br />

Vor dem Hintergrund von Globalisierung<br />

einerseits und (Re-) Partikularisierung andererseits<br />

geht es darum, komplexe Vorgänge<br />

kulturellen Wandels und kultureller<br />

Übersetzung wahrnehmbar und beschreibbar<br />

zu machen bzw. im hermeneutischen<br />

Sinne zu verstehen. Methodisch knüpfen<br />

die Forschungen an die in der deutschen<br />

und europäischen Geistesgeschichte prominente<br />

Hermeneutik an, transformieren<br />

und erweitern diese jedoch von einem<br />

traditionsreichen Verfahren der Textauslegung<br />

zu interdisziplinären Methoden der<br />

Erschließung kultureller Prozesse. Eine<br />

solche Kulturhermeneutik geht von einem<br />

weiten und nicht normativen Kulturbegriff<br />

aus und versteht Kultur niemals als homogen<br />

und statisch, sondern immer als<br />

dynamisch, komplex und heterogen. Dem<br />

gemäß bedeutet ‚Verstehen‘ nicht ‚Horizontverschmelzung‘,<br />

sondern beständige<br />

Auseinandersetzung und Aushandlung.<br />

Dieser Zugang ist zudem notwendigerweise<br />

selbstreflexiv, da Standpunkt und Perspektive<br />

der Forschenden ihren Gegenstand<br />

mit hervorbringen.<br />

Konkreter Ansatzpunkt für eine zeitgemäße<br />

Kulturhermeneutik ist der Begriff der<br />

Transdifferenz, der im Graduiertenkolleg<br />

geprägt und präzisiert wurde und dessen<br />

beträchtlicher heuristischer Wert sich bereits<br />

erwiesen hat. Kulturelle Analyse auf<br />

kollektiver wie auf individueller Ebene geht<br />

in der Regel von Differenzdiskursen, Differenzbeziehungen<br />

und Phänomenen der<br />

Abgrenzung aus. Neuere Ansätze in den<br />

Kulturstudien haben sich bemüht, das<br />

damit einhergehende Denken in binären<br />

Oppositionen zu überwinden und Orte<br />

des ‚Dritten‘ auszumachen, oft in Verbindung<br />

mit dem Postulat einer intrinsischen<br />

Subversivität des Hybriden. Transdifferenz<br />

betont demgegenüber die Unvermeidbarkeit<br />

des Denkens von Differenz bei gleichzeitigem<br />

Bewusstsein für die vielfältigen<br />

Überlagerungen, Mehrfachzugehörigkeiten<br />

und Zwischenbefindlichkeiten, die die<br />

Komplexität der Lebenswelt ausmachen.<br />

Es gilt daher, Transdifferenzphänomene<br />

im synchronen und diachronen Kontext<br />

kultureller Kommunikation und als Phänomen<br />

der Bildung und Ausübung von Macht<br />

zu reflektieren.<br />

Eine adäquate Kulturanalyse im Zeichen<br />

der Transdifferenz ist nur aus interdisziplinärer<br />

Perspektive möglich. Die spezielle<br />

Konstellation der Disziplinen des Kollegs<br />

bringt für den Erkenntnisprozess entscheidende<br />

Synergieeffekte hervor: Die handlungs-,<br />

struktur- und ordnungsbezogenen<br />

Zugänge der Soziologie und Politischen<br />

Wissenschaft ergänzen sich – und reiben<br />

sich auf produktive Weise – mit den<br />

textwissenschaftlich und semiotisch geprägten<br />

Analyseverfahren der Anglistik,<br />

Amerikanistik und Kanadistik sowie der<br />

Theater- und Medienwissenschaften.<br />

Hinzu kommen die Fragen der Systematischen<br />

Theologie nach Kanon, Tradition,<br />

kulturellem Gedächtnis und, nicht zuletzt,<br />

nach ethischer Verankerung (Sozialethik).<br />

Ein praktisches Ziel des Kollegs ist es,<br />

NachwuchswissenschaftlerInnen mit einer<br />

kulturellen Kompetenz auszustatten, die<br />

es erlaubt, die Erträge des wissenschaftlichen<br />

Diskurses auch in gesellschaftliches<br />

Alltagshandeln einzubringen.<br />

Der wissenschaftliche Gesamtertrag<br />

der neunjährigen Arbeit des Graduiertenkollegs<br />

ist öffentlich zugänglich. Das Kolleg<br />

hat bisher 26 Dissertationen hervorgebracht,<br />

von denen 12 mit dem Prädikat<br />

‚summa cum laude’ ausgezeichnet wurden.<br />

Elf weitere werden noch innerhalb der<br />

Laufzeit abgeschlossen. Die polyzentrische<br />

Vernetzung der einzelnen Forschungen<br />

belegen bisher acht Sammelbände,<br />

unter denen der umfangreiche Band „Kulturhermeneutik“<br />

(2008) auch die Prozesse<br />

des Aufbaus gemeinsamen Problem- und<br />

Methodenbewusstseins im Kolleg zutage<br />

treten lässt. Die zahlreichen individuellen,<br />

aber auch kollektiven Interaktionen<br />

mit Gruppen vergleichbarer Forschungsintention<br />

in anderen wissenschaftlichen<br />

Kontexten dokumentiert zuletzt der Band<br />

der Abschlusskonferenz des Kollegs zum<br />

Thema „Identität und Unterschied: Zur<br />

Theorie von Kultur, Differenz und Transdifferenz“<br />

(2010). Die wissenschaftliche<br />

Ausstrahlung des Kollegs, die auch durch<br />

Vorträge seiner Mitglieder an anderen <strong>Universität</strong>en<br />

und bei Fachtagungen befördert<br />

wurde, darf man im In- und im Ausland als<br />

beträchtlich bezeichnen. Die Einladungen<br />

von Wissenschaftlern aller kulturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen beweisen seine<br />

Attraktivität als innovatives und reflexionsstarkes<br />

Diskussionsforum. Der Abschlußbericht<br />

des DFG-Graduiertenkollegs 706<br />

wurde im August 2010 vom Sprechergremium<br />

Prof. Dr. Clemens Kauffmann, Prof.<br />

Dr. Antje Kley und Prof. Dr. Heike Paul<br />

fertiggestellt und eingereicht. Die Phase<br />

der Auslauffinanzierung bis 31.1.2012 wird<br />

von diesem Sprechergremium weiter verwaltet.<br />

Weitere Informationen über die Forschungsleistung<br />

sind zugänglich unter<br />

www.kulturhermeneutik.uni-erlangen.de


Projekttitel<br />

DFG Graduiertenkolleg 516: Kulturtransfer<br />

im europäischen Mittelalter<br />

Adresse<br />

Kristin Sutara-Kleinemeier<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

kristin.sutara-kleinemeier@ger.phil.unierlangen.de<br />

Tel: 09131/85-25814<br />

Fax: 09131/85-26997<br />

www.phil.uni-erlangen.de/mittelalter/<br />

Sprecher<br />

• Prof. Dr. Hartmut Kugler (Sprecher)<br />

• Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks (stellvertretende<br />

Sprecherin)<br />

Forschungsfelder<br />

Alte Welt/Mittelalter<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Anglistik<br />

• Germanistik/Mediävistik<br />

• Historische Theologie<br />

• Informatik<br />

• Kunstgeschichte<br />

• Medizingeschichte<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Mittellateinische Philologie<br />

• Musikwissenschaft<br />

• Nordistik<br />

• Orientalische Philologie<br />

• Philosophie<br />

• Romanistik<br />

• Historische Theologie<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Simone Hespers<br />

Franziska Köhler<br />

Karin Krause<br />

Bastian Scherbeck<br />

Dr. Manuel Teget-Welz<br />

Laufzeit<br />

1999-2008/2009<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

‚Kulturtransfer im europäischen Mittelalter‘<br />

zeigt ein Forschungsprogramm an,<br />

das sich sowohl von der Rezeptions- als<br />

auch von der Einflußforschung unterscheidet.<br />

Die Rezeptionsforschung unterstellt<br />

die Vorbildlichkeit ihres Gegenstandes für<br />

einen aufnehmenden (soziologisch, regional<br />

oder historisch gefaßten) Gebrauchsraum;<br />

die Einflußforschung geht von einer<br />

faßbaren und abgegrenzten kulturellen<br />

Identität sowohl des Gebenden als auch<br />

des Nehmenden aus. Dagegen betont das<br />

Programm ‚Kulturtransfer‘ die Verlaufsformen<br />

und Bedingungen von Kulturimporten<br />

und -exporten, das heißt den Prozeß des<br />

Kulturtransfer im europäischen Mittelalter<br />

Transfers selbst. Dabei liegt besonderes<br />

Gewicht auf den Verän derungen und<br />

Verwerfungen, denen das Übertragene<br />

jeweils unterliegt.<br />

Kulturtransfer kann im weitesten Sinne<br />

sowohl räumlich (z.B. von Ost nach West)<br />

als auch zeitlich (z.B. von der Antike ins<br />

Mittelalter) als auch sozial (z.B. von einer<br />

Experten- zu einer Laienkultur) verstanden<br />

werden. Diese Verständnisweisen<br />

sind jedoch nicht völlig gleichrangig. Wenn<br />

zeitliche oder soziale Verschiebungen von<br />

Kulturtechniken ohne räumlichen Aspekt<br />

bleiben, fallen sie unter andere Begriffe<br />

(Rezeption, Tradition usw.). Für den Kulturtransfer<br />

ist der räumliche Aspekt übergeordnet;<br />

soziale und zeitliche Verschiebungen<br />

ordnen sich der Bewegung im Raum<br />

notwendig zu, denn kein Kulturgut vermag<br />

ohne Träger in eine andere Region zu gelangen,<br />

und die Bewegung selbst erfordert<br />

Zeit. In diesem Sinne wurde ‘Transfer’ in<br />

erster Linie räumlich-regional verstanden<br />

und untersuchte das Kolleg die Verfestigung<br />

und Verschiebung oder Umbildung<br />

von Kulturräumen vor allem im mittelalterlichen<br />

West- und Mitteleuropa.<br />

Auf dem Gebiet der Kunstgeschichte<br />

scheint der Transfer-Aspekt das Potential<br />

zur Ausbildung eines neuen Forschungs-<br />

Paradigmas zu besitzen. Heidrun Stein-<br />

Kecks leitete eine entsprechende Sektion<br />

„Vergleich – Austausch – Transfer“ auf<br />

dem Deutschen Kunsthistorikertag (2007).<br />

Die Auseinandersetzung mit der tradierten<br />

Lehre von regionalen oder lokalen<br />

‚Schulen‘, ‚Stilen‘, ‚Kunstlandschaften‘ hat<br />

die Stipendiatin Simone Hespers in ihrer<br />

Dissertation zu einer Grundsatzanalyse<br />

der Problematik von ‚Kunstlandschaften‘<br />

erweitert. Die Aneignung neuer Formen<br />

der italienischen Renaissance in der oberdeutschen<br />

Malerei ebenso wie der Bilderfindungen<br />

Dürers wurde exemplarisch am<br />

Werk des Ulmer Malers Martin Schaffners<br />

aufgezeigt in der Dissertation von Manuel<br />

Teget-Welz.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

205


Verbundforschungsprojekte<br />

Die Kunstpraxis der Mendikanten<br />

Projekttitel<br />

Die Kunstpraxis der Mendikanten als Abbild<br />

und Paradigma interkultureller Transferbeziehungen<br />

in Zentraleuropa und im<br />

Kontaktgebiet zu orthodoxem Christentum<br />

und Islam (Teilprojekt im DFG-Schwerpunktprogramm<br />

„Integration und Desintegration<br />

der Kulturen im europäischen Mittelalter<br />

[SPP 1173], gemeinsam mit Prof.<br />

Dr. Klaus Krüger, Berlin)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Christliche Archäologie und<br />

Kunstgeschichte<br />

Kochstr. 6<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22778<br />

Fax 09131/85-22034<br />

ca@theologie.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Mittelalter<br />

• Medienwissenschaften<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Christliche Archäologie und Kunstgeschichte<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Carola Jäggi (<strong>Universität</strong><br />

Erlangen),<br />

• Prof. Dr. Klaus Krüger (FU Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Klaus Krüger, Kunsthistorisches<br />

Institut, Freie <strong>Universität</strong> Berlin<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Margit Mersch<br />

Dr. Ulrike Ritzerfeld<br />

Laufzeit<br />

September 2005 – August 2011<br />

Förderer<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittelforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Die zentrale Frage unseres Projekts zielt<br />

auf die Rolle der Bettelordenskunst im Prozess<br />

von Integration und Desintegration,<br />

von Homogenisierung bzw. Pluralisierung<br />

der europäischen Kulturen des Mittelalters.<br />

Dabei setzen wir einerseits voraus,<br />

dass Europa als ein Konglomerat von<br />

verschiedenen Kulturen, Religionen, Herrschaftsformen<br />

und nur inklusive seiner<br />

über die Randgebiete hinausreichenden<br />

Kommunikations-, Wirtschafts- und Kulturbeziehungen<br />

verstanden werden kann, andererseits,<br />

dass die Medien der Kunst die<br />

jeweiligen Kultur- und Macht-Beziehungen<br />

bewusst oder unbewusst manifestieren,<br />

mitformen und für die Zeitgenossen wie<br />

206 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

auch noch für uns „lesbar“ machen. Deshalb<br />

interessieren uns insbesondere die<br />

multikulturell bzw. multireligiös geprägten<br />

Regionen des Mittelmeerraums.<br />

Anhand von exemplarischen Einzeluntersuchungen<br />

ausgewählter Bau- und Bildkunstwerke<br />

in Süditalien, Istanbul, Griechenland,<br />

Zypern und Südspanien wird ein<br />

breites Spektrum an interkulturellen bzw.<br />

interreligiösen Kontaktsituationen auf die<br />

mendikantischen Praktiken der Abgrenzung,<br />

Anpassung, Repräsentation und Einflussnahme<br />

sowie ihre Auswirkungen und<br />

Resonanzen hin untersucht. So behandeln<br />

wir zunächst den Kontaktbereich zum orthodoxen<br />

Christentum in der griechischen<br />

Enklave des süditalienischen Salento, in<br />

der lateinischen Enklave in Konstantinopel<br />

bzw. Pera, in den feudaladeligen Kreuzfahrerreichen<br />

Achaia (Peloponnes) und<br />

Zypern sowie in den protokolonialen venezianischen<br />

Herrschaften auf Euböa und<br />

Kreta. Hinzu kommen die Inseln Kefalonia<br />

und Chios mit jeweils ganz besonderen politischen<br />

Bedingungen. Der Kontaktbereich<br />

zum Islam hingegen kann am Beispiel der<br />

südspanischen Regionen Murcia und Andalusien<br />

in der Zeit nach der Reconquista<br />

in den Blick genommen werden. Abschließend<br />

werden die Ergebnisse aus den interreligiösen<br />

Kontaktzonen im Zusammenhang<br />

mit der Kunstpraxis der Bettelorden in<br />

Zentraleuropa in einer komparatistischen<br />

Studie verarbeitet, die systematische und<br />

strukturelle Zusammenhänge in den Entwicklungen<br />

der mendikantischen Kunstpraxis<br />

in unterschiedlichen Kulturregionen<br />

und damit Möglichkeiten und Grenzen der<br />

symbolischen Kommunikation und des<br />

Kulturtransfers zwischen den Bettelorden<br />

und ihrer jeweiligen Klientel verdeutlichen<br />

soll.<br />

In enger gemeinsamer interdisziplinärer<br />

Forschungspraxis an den Objekten vor<br />

Ort erarbeiten die beiden Teilbereiche des<br />

Projekts – Teilbereich „Architektur“ vertreten<br />

durch Prof. Dr. Carola Jäggi und Dr.<br />

Margit Mersch, Erlangen, und Teilbereich<br />

„Bildkunst“ vertreten durch Prof. Dr. Klaus<br />

Krüger und Dr. Ulrike Ritzerfeld, Berlin –<br />

derzeit eine zweibändige Publikation über<br />

Mendikantenniederlassungen des östlichen<br />

Mittelmeerraums unter dem Titel:<br />

Bettelorden und orthodoxes Christentum.<br />

Mendikanten-Architektur in transkulturellen<br />

Spannungsfeldern des spätmittelalterlichen<br />

Ostmediterraneums (Bd. 1); Bettelorden<br />

und orthodoxes Christentum. Die<br />

Bildausstattung von Mendikantenkirchen<br />

in transkulturellen Spannungsfeldern des<br />

spätmittelalterlichen Ostmediterraneums<br />

(Bd. 2).


Projekttitel<br />

Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche Expertise<br />

Komplexitätsmanagement durch geisteswissenschaftliche<br />

Expertise. Übersetzungszwänge<br />

und -praxen von Organisationen<br />

in der bayerisch-böhmischen<br />

Grenzregion<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Pädagogik<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29359<br />

Fax: 09131/85-26450<br />

Michael.Goehlich@rzmail.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Soziologie<br />

• Pädagogik<br />

• Linguistik<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Michael Göhlich<br />

• PD Dr. Joachim Renn<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Michael Göhlich, Institut für<br />

Pädagogik, <strong>Universität</strong> Erlangen-<br />

Nürnberg;<br />

• Prof. Dr. Marek Nekula, <strong>Universität</strong><br />

Regensburg, Bohemicum Regensburg-<br />

Passau<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Nicolas Engel M.A.<br />

Thomas Höhne M.A.<br />

Matthias Klemm M.A.<br />

Christoph Marx, Dipl.-Kulturwirt<br />

Laufzeit<br />

Mai 2009 – April 2012<br />

Förderer<br />

BMBF<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Forschungsinteresse ergibt sich aus<br />

den – mit der Europäisierung und Globalisierung<br />

wachsenden – alltäglichen Herausforderungen<br />

der Überschreitung nationaler,<br />

kultureller und sprachlicher Grenzen.<br />

Paradigmatisch hierfür stehen Grenzregionen<br />

und dort insbesondere jene Organisationen,<br />

die neben der Bearbeitung ihrer<br />

jeweiligen ökonomischen, politischen oder<br />

anderen Ziele ausdrücklich mit der Überbrückung<br />

solcher Grenzen beauftragt und<br />

befasst sind.<br />

Das Forschungsprojekt (gefördert durch<br />

das BMBF) untersucht Organisationen in<br />

der deutsch-tschechischen Grenzregion,<br />

die grenzüberschreitende Zielsetzungen<br />

inmitten lokaler Umstände erreichen<br />

sollen bzw. wollen. Dabei werden Organisationen<br />

unterschiedlichen Typs, mit<br />

unterschiedlichen Zielsetzungen und unterschiedlichem<br />

Aufbau erforscht, um eine<br />

große Bandbreite typischer Problemlagen<br />

erfassen zu können.<br />

Die leitenden Fragen lauten dabei: Welchen<br />

Übersetzungsherausforderungen<br />

sind solche Organisationen ausgesetzt?<br />

Wie lernen sie im Einzelfall damit umzugehen?<br />

Welche Probleme werden dabei<br />

identifiziert? Welche Strategien und Muster<br />

eigener Praxis entwickeln die Organisationen,<br />

um die identifizierten Probleme<br />

zu lösen?<br />

Die Probleme der Übersetzung und des<br />

Lernens dienen als Leitfaden der Analyse.<br />

Bei der Arbeit von Organisationen in der<br />

Grenzregion entstehen im Zusammenhang<br />

mit und in Analogie zum Übergang<br />

zwischen verschiedenen Sprachen mindestens<br />

zwei grundlegende Herausforderungen:<br />

(a) das Verhältnis zwischen deutschen<br />

und tschechischen Akteuren bzw.<br />

zwischen ihren ggf. kulturell und sprachlich<br />

differenten Praxen und (b) die Theorie-<br />

Praxis-Beziehung zwischen überregionalen<br />

Programmen und lokaler Umsetzung.<br />

Vor dem Hintergrund gegebener Identität<br />

und Praxis der jeweiligen Organisation<br />

und ihrer Akteure führen diese Übersetzungsherausforderungen<br />

immer das Problem<br />

und die Chance des (individuellen und<br />

organisationalen) Lernens mit sich.<br />

Der Beitrag der Geisteswissenschaften<br />

zur Lösung der genannten Übersetzungs-<br />

und Lernprobleme von Organisationen<br />

in Grenzregionen ist dabei für das Forschungsprojekt<br />

von besonderem Interesse.<br />

Einer leitenden These der Untersuchung<br />

zufolge stellen gerade geisteswissenschaftliche<br />

Studiengänge eine mehrdimensionale<br />

Übersetzungs-Kompetenz zur<br />

Verfügung. Dazu zählen Fertigkeiten im<br />

Umgang mit komplexen – sprachlichen,<br />

kulturellen und organisationsspezifischen<br />

– Grenzüberschreitungen. Solche Kompetenzen<br />

werden unserer Annahme zufolge<br />

in diesen Organisationen nachgefragt,<br />

teils ausdrücklich gesucht und eingesetzt,<br />

teils implizit genutzt und eingeworben.<br />

Der Projekt-Verbund bringt vier verschiedene<br />

Teilprojekte aus drei wissenschaftlichen<br />

Disziplinen zusammen: Pädagogik<br />

(Prof. Dr. Michael Göhlich, Erlangen;<br />

Nicolas Engel, M.A.; Thomas Höhne,<br />

M.A.), Linguistik (Prof. Dr. Marek Nekula,<br />

Regensburg; Christoph Marx, Dipl. Kulturwirt),<br />

Soziologie (PD Dr. Joachim Renn,<br />

Erlangen/Erfurt; Matthias Klemm, M.A.).<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

207


Verbundforschungsprojekte<br />

Kommentierte Gesamtausgabe der Werke Anthony Ashley Coopers<br />

Projekttitel<br />

Kommentierte Gesamtausgabe der Werke<br />

Anthony Ashley Coopers, Third Earl of<br />

Shaftesbury<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Anglistik, insbesondere<br />

Literaturwissenschaft<br />

Bismarckstraße 1<br />

Tel: 09131/85-22434<br />

Fax: 09131/85-22659<br />

rudolf.freiburg@angl.phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Philosophie<br />

• Literaturwissenschaft<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Rudolf Freiburg<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. H.-J. Müllenbrock, Göttingen<br />

• Prof. Dr. H.-J. Real, Münster<br />

• Dr. Isabella Woldt, Hamburg<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Wolfram Benda<br />

Dr. Christine Jackson-Holzberg<br />

Dr. Patrick Müller<br />

Prof. Dr. <strong>Friedrich</strong> Uehlein (Freiburg)<br />

Laufzeit<br />

Bis einschl. 08/2012<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

begutachtete Drittmittel<br />

Publikationen<br />

Band II 5 der Gesamtausgabe: Chartae<br />

Socraticae (2008)<br />

Patrick Müller, Latitudinarianism and Didacticism<br />

in Eighteenth-Century Literature:<br />

Moral Theology in Fielding, Sterne, and<br />

Goldsmith. Frankfurt: Peter Lang, 2009.<br />

Patrick Müller, „Rezension von Mark-Georg<br />

Dehrmann, Das Orakel der Deisten’:<br />

Shaftesbury und die deutsche Aufklärung.“<br />

ZAA, 57 (2009), 197-98.<br />

Patrick Müller, Teilnahme an der Jahrestagung<br />

der Görres-Gesellschaft, 28.-29<br />

.09.2009, Salzburg<br />

Vortrag „Shaftesbury und die europäische<br />

Moralistik“<br />

http://www.anglistik.phil.uni-erlangen.de/<br />

shaftesbury/index.html<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Kernziel der Gesamtausgabe ist zum<br />

einen, der Forschung eine verlässliche<br />

historisch-kritische Edition der im achtzehnten<br />

Jahrhundert von Shaftesbury<br />

veröffentlichten Schriften zur Verfügung<br />

208 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

zu stellen. Darüber hinaus werden bisher<br />

nicht publizierte oder nur unzureichend<br />

edierte Manuskripte erstmals einer breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Gerade<br />

diese Arbeit sowie die in den kommenden<br />

Jahren erscheinende erste vollständige<br />

Ausgabe der Korrespondenz Shaftesburys<br />

eröffnen der Forschung neue Perspektiven<br />

auf einen der wichtigsten Philosophen<br />

der Aufklärung. Jedoch widmet sich das<br />

Projekt nicht nur der Bereitstellung von<br />

Texten, sondern es beleuchtet auch die<br />

inhaltliche Dimension des Werks Shaftesburys<br />

in Form von ausführlichen Einleitungen<br />

und Kommentaren, die es dem Leser<br />

behutsam ermöglichen, das Leben und<br />

Schaffen Shaftesburys in seiner ganzen<br />

Vielfalt zu verstehen.


Projekttitel<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz. Projekt<br />

im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramm<br />

SPP 1293 „Kompetenzmodelle<br />

zur Erfassung individueller Lernergebnisse<br />

und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen“<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen<br />

Sprache und Literatur<br />

Regensburger Str. 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

vrfreder@ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschung<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Literaturdidaktik (<strong>Universität</strong> Erlangen<br />

Nürnberg)<br />

• Empirische Bildungsforschung (Freie<br />

<strong>Universität</strong> Berlin)<br />

• Pädagogische Psychologie (<strong>Universität</strong><br />

Mannheim)<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking (<strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg)<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat (Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking (Lehrstuhl<br />

für Didaktik der deutschen Sprache<br />

und Literatur, <strong>Universität</strong> Erlangen-<br />

Nürnberg)<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat (Empirische<br />

Bildungsforschung, Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin)<br />

• Prof. Dr. Oliver Dickhäuser (<strong>Universität</strong><br />

Mannheim)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Axel Krommer<br />

Dr. Christel Meier<br />

Lydia Steinhauer<br />

Laufzeit<br />

November 2007 – Oktober 2009<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Der Förderung literarästhetischer Urteilskompetenz<br />

wird im Rahmen von Bildungsstandards<br />

und Lehrplänen für das Fach<br />

Deutsch eine zentrale Bedeutung beigemessen.<br />

Dennoch liegt bislang weder eine<br />

klare Bestimmung des Konstrukts noch<br />

ein reliables und valides Messinstrument<br />

zu seiner Erhebung vor. Auf der Grundlage<br />

ästhetischer Semiotik wurde daher ein Modell<br />

literarästhetischer Urteilskompetenz<br />

entwickelt, das drei Dimensionen postuliert:<br />

semantisches literarästhetisches Urteilen,<br />

idiolektales literarästhetisches Urteilen<br />

und kontextuelles literarästhetisches<br />

Urteilen. Dabei bezieht sich das semantische<br />

Urteil auf die Inhalte des Textes, das<br />

ideolektale Urteil auf die formalen Spezifika<br />

des Textes und das kontextuelle Urteil<br />

auf dessen historisch-kontextuelle Einbettung.<br />

Um dieses Modell zu prüfen, wurden<br />

literarische Testaufgaben entwickelt und<br />

in Voruntersuchungen optimiert. Im Rahmen<br />

der Hauptuntersuchung bearbeiteten<br />

ca. 1100 Neuntklässler aus Hauptschulen,<br />

Realschulen und Gymnasien die auf der<br />

Basis von Lab-Erprobung und Pilotierung<br />

verbesserten Aufgaben. Zur Bestimmung<br />

der diskriminanten Validität wurde die<br />

allgemeine Lesekompetenz der Schülerinnen<br />

und Schüler erhoben. Auch eine<br />

Reihe weiterer Kriterien – Schulleistungen<br />

in Klassenarbeiten mit literarischer Aufgabenstellung<br />

und Leseinteresse – wurden<br />

erfasst. Die Ergebnisse der Studie werden<br />

vor dem Hintergrund der Frage diskutiert,<br />

inwieweit sich literarästhetische Urteilskompetenz<br />

bestimmen und von allgemeiner<br />

Lesekompetenz abgrenzen lässt. Insgesamt<br />

erweist sich der neu entwickelte<br />

Test als reliables und valides Instrument<br />

zur Erfassung von Interpretationsfähigkeiten<br />

in der Lehr-Lernforschung, das einen<br />

Beitrag zur Verbesserung des Deutschunterrichts<br />

leisten kann.<br />

Die Ergebnisse der Studie geben Aufschluss<br />

über die empirische Bestimmbarkeit<br />

von literarästhetischer Urteilskompetenz<br />

und ihre Abgrenzung von allgemeiner<br />

Lesekompetenz. Zudem stellt der neu<br />

entwickelte Test ein empirisch validiertes<br />

und reliables Instrument zur Klassifikation<br />

von Interpretationsfähigkeiten in der Lehr-<br />

Lernforschung dar, das einen Beitrag zur<br />

Verbesserung des Deutschunterrichts<br />

leisten kann.<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

209


Verbundforschungsprojekte<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz<br />

Projekttitel<br />

Literarästhetische Urteilskompetenz –<br />

Konstruktvalidierung und Konstrukterweiterung.<br />

Anschlussprojekt im Rahmen des<br />

DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1293<br />

„Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller<br />

Lernergebnisse und zur Bilanzierung<br />

von Bildungsprozessen“<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen<br />

Sprache und Literatur<br />

Regensburger Str. 160<br />

90478 Nürnberg<br />

Tel: 0911/5302-583<br />

Fax: 0911/5302-714<br />

vrfreder@ewf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Bildung/Sozialisation/Lebenslauf<br />

• Psychologische Forschung<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Literaturdidaktik (<strong>Universität</strong> Erlangen<br />

Nürnberg)<br />

• Empirische Bildungsforschung (Freie<br />

<strong>Universität</strong> Berlin)<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking (<strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg)<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat<br />

• Dr. Thorsten Roick (Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin)<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Volker Frederking (Lehrstuhl<br />

für Didaktik der deutschen Sprache<br />

und Literatur, <strong>Universität</strong> Erlangen-<br />

Nürnberg)<br />

• Prof. Dr. Petra Stanat (Empirische<br />

Bildungsforschung, Freie <strong>Universität</strong><br />

Berlin)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Jörn Brüggemann<br />

Prof. Dr. Volker Frederking<br />

Marcus <strong>Friedrich</strong><br />

Dr. Volker Gerner<br />

Dr. Christel Meier<br />

Tanja Römhild<br />

Laufzeit<br />

September 2009 – August 2011<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im April wurde der bei der DFG eingereichte<br />

Folgeantrag zu unserem laufenden<br />

DFG-Projekt zur ‚Literarästhetischen<br />

Urteilskompetenz’ positiv begutachtet. Im<br />

Mittelpunkt der geplanten Studie stehen<br />

Konstruktvalidierungen und Erweiterung<br />

210 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

des Konstrukts um emotive Aspekte von<br />

Lese- und Verstehensprozessen. Damit<br />

soll in ersten Ansätzen ‚ästhetisches Erleben’<br />

im Zusammenhang mit literarischer<br />

(und medialer) Rezeption empirisch erhoben<br />

werden. Weitere Schwerpunkte<br />

sind differenziertere Erforschungen der<br />

literarästhetischen Urteilskompetenz leistungsschwacher<br />

Schülerinnen und Schüler.<br />

Auch geschlechtsspezifische Aspekte<br />

werden dabei fokussiert. In Begleitstudien<br />

sollen personale, mediale und methodische<br />

Einflussfaktoren in einem ersten Zugriff<br />

ins Blickfeld treten.


Projekttitel<br />

Die „Melusine“ des Thüring von Ringoltingen<br />

in der deutschen Drucküberlieferung<br />

von ca. 1473/74 bis ins 19. Jahrhundert.<br />

Buch, Text und Bild<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Harfenstraße 16<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-24700<br />

Fax: 09131/85-24727<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Buchwissenschaft<br />

• Germanistische Sprachwissenschaft<br />

• Kunstgeschichte<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Ursula Rautenberg (Buchwissenschaft,<br />

federführend)<br />

• Prof. Dr. Mechthild Habermann (Germanistische<br />

Sprachwissenschaft)<br />

• Prof. Dr. Heidrun Stein-Kecks (Kunstgeschichte)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. André Schnyder (Université de<br />

Lausanne)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Martin Behr M. A.<br />

Benedicta Feraudi, M. A.<br />

Dr. Simone Hespers M.A.<br />

Dr. Hans-Jörg Künast<br />

Laufzeit<br />

2007-2011<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Mittelpunkt steht die „Melusine“ des<br />

Thüring von Ringoltingen als (gedrucktes)<br />

Buch wie es der spätmittelalterliche und<br />

frühneuzeitliche Buchhändler plante, verlegte<br />

und vertrieb und wie es der Käufer<br />

und Leser in Händen hielt und rezipierte.<br />

Arbeitsgrundlage ist die Erfassung, Beschreibung<br />

und Analyse der Drucküberlieferung<br />

vom Basler Erstdruck des Druckerverlegers<br />

Bernhard Richel um 1473/74 bis<br />

zum Ende der ‚Volksbuch’-Ausgaben in den<br />

ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts.<br />

Die Analyse schreibdialektaler, stilistischer<br />

und rhetorischer Kennzeichen, der Art und<br />

Funktion der Bilder (Bildzyklen) im Buch<br />

und auf dem Titelblatt, ihrer Ikonographie,<br />

der Rolle der verschiedenen Bildurheber<br />

und Produzenten im Buchherstellungsprozess<br />

sowie die Ausstattung und Typogra-<br />

Die „Melusine“ des Thüring von Ringoltingen<br />

phie des Buches, die die gesamte Materialität<br />

des Buchkörpers umfasst, ist das<br />

forschungsrelevante Gesamtziel. Über<br />

fast vier Jahrhunderte hinweg sollen die<br />

Wechselwirkungen zwischen Buchproduktion,<br />

Buchgestalt, Textgestalt, Lesen und<br />

Leser erschlossen werden. – Das Projekt<br />

ist interdisziplinär angelegt. Buchwissenschaft<br />

(Buchgestaltung, Buchhandel, Publikum<br />

und Markt), Lesegeschichte (Layout,<br />

Leseweisen und Lektürepraktiken),<br />

Sprachgeschichte (Sprachwandel vom<br />

15. bis 19. Jahrhundert, Textorganisation,<br />

Druckersprachen) und Kunstgeschichte<br />

(Bild- und Mediengeschichte, Text-Bild-<br />

Beziehungen, Bild-Lektüre; Transferprozesse)<br />

bringen ihre jeweils spezifischen<br />

Fragen und Methoden ein.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

211


Verbundforschungsprojekte<br />

Die Mozaraber<br />

Projekttitel<br />

Die Mozaraber. Kulturelle Identität zwischen<br />

Orient und Okzident<br />

Adresse<br />

Professur für Islamwissenschaft<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22444<br />

Fax: 09131/85- 85-26022<br />

htbobzin@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lateinische Philologie des Mittelalters<br />

• Mittelalterliche Geschichte<br />

• Orientalische Philologie<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Hartmut Bobzin<br />

• Prof. Dr. Michele C. Ferrari<br />

• Prof. Dr. Klaus Herbers<br />

• Dr. Matthias Maser<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Nikolas Jaspert (Bochum), PD<br />

Dr. Kay-Peter Jankrift (Münster-Bochum),<br />

Prof. Dr. Igor Pochoshajew (Rostock),<br />

Prof. Dr. Henrik Karge (Dresden), Prof. Dr.<br />

Walter Berschin (Heidelberg), Dr. Patritzia<br />

Carmassi (Wolfenbüttel), Prof. Dr. Tilman<br />

Seidensticker (Jena), Angelika Neuwirth<br />

(Berlin), Prof. Dr. Julio Valdeón Baruque<br />

(Valladolid), Prof. Dr. Thomas Burman<br />

(University of Tennessee), Prof. Dr. Carmen<br />

Cardelle de Hartmann (Zürich), Prof.<br />

Dr. Máximo Diago Hernándo, (Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. Mikel de Epalza (Alicante),<br />

Prof. Dr. Carlos Estepa, Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. Juan Gil Fernández (Sevilla),<br />

Prof. Dr. Thomas Glick (Boston), Prof. Dr.<br />

Pierre Guichard (Lyon), Prof. Dr. Patrick<br />

Henriet (Bordeaux), Prof. Dr. Pieter S. van<br />

Koningsveld (Leiden), Prof. Dr. Claudio Leonardi<br />

(Florenz), Prof. Dr. Peter Linehan<br />

(St. John´s College, Cambridge), Prof. Dr.<br />

Eduardo Manzano Moreno (Consejo Superior<br />

de Investigaciones Científicas Madrid),<br />

Prof. Dr. José Martínez Gázquez (Barcelona),<br />

Dr. Diego Olstein (Jerusalem), Prof.<br />

Dr. Jean Pierre Molénat (Paris),Dr. José<br />

Ramírez del Río (Sevilla), Dr. Elena E. Rodríguez<br />

Díaz (Huelva), Prof. Dr. Peter Stotz<br />

(Zürich), Prof. Dr. Georges Tamer (Ohio<br />

State University), Prof. Dr. Marie-Thérèse<br />

Urvoy (Toulouse), Prof. Dr. Maria Jésus<br />

Viguera Molins (Madrid), Prof. Dr. David<br />

Wasserstein (Tel Aviv)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Ulisse Cecini<br />

Dr. Nina Pleuger<br />

Daniel Potthast M.A.<br />

212 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Christian Saßenscheidt M.A.<br />

Dr. Christofer Zwanzig<br />

Laufzeit<br />

01.06.2008-31.05.2011<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „Die Mozaraber. Kulturelle<br />

Identität zwischen Orient und Okzident“<br />

nimmt die kulturell-religiöse Gemeinschaft<br />

der christlichen Mozaraber auf der mittelalterlichen<br />

Iberischen Halbinsel in den<br />

Blick. In der bisherigen Forschung werden<br />

Mozaraber vornehmlich über ihren Minderheitenstatus<br />

im muslimisch dominierten<br />

Andalus und somit von außen mittels<br />

ihrer religiösen, sozialen, rechtlichen, etc.<br />

Diskriminierung durch die muslimische<br />

Gesellschaft definiert. Demgegenüber<br />

betrachteten wir die mozarabischen Gemeinschaften<br />

und ihr kulturelles Profil als<br />

eigenständige kulturelle Identitätsbildung:<br />

Die mozarabischen Gemeinschaften<br />

wahrten auch über ihre Eingliederung in<br />

christliche Gesellschaftsstrukturen in Folge<br />

von Migration oder Reconquista hinaus<br />

spezifische kulturelle Eigenarten, die sie<br />

sowohl im islamischen wie im lateinischchristlichen<br />

Umfeld zu einer distinkten<br />

Einheit machten. In Detailstudien zu geistesgeschichtlichen,<br />

historiographischen<br />

und institutionengeschichtlichen Aspekten<br />

des Mozarabismus in islamisch wie christlich<br />

geprägten Umgebungen auf der Iberischen<br />

Halbinsel fragt das Gesamtprojekt<br />

nach kulturellen Eigenheiten, die eine mozarabische<br />

Identität in den Augen ihrer Träger<br />

wie auch in der Fremdwahrnehmung<br />

durch Außenstehende konstituierten. Die<br />

gezielte Auswahl exemplarischer Untersuchungsfelder<br />

in Früh- bis Spätmittelalter<br />

erlaubt dabei die Untersuchung von Kontinuitäten<br />

und Wandel. Durch die Kombination<br />

der muslimischen und der lateinischchristlichen<br />

Außensicht auf die Mozaraber<br />

sowie deren eigener Selbstwahrnehmung<br />

werden Kriterien einer kulturwissenschaftlichen<br />

Definition des Phänomens erarbeitet,<br />

die in der Lage sind, die Persistenz des<br />

Mozarabismus auch im christlichen Umfeld<br />

zu erfassen.<br />

Das geschichtswissenschaftliche Teilprojekt<br />

„Mozarabische Kultur unter christlicher<br />

Herrschaft – Ausdrucksformen und<br />

strukturelle Grundlagen ihrer Persistenz“<br />

trägt durch die Untersuchung von Fallbeispielen<br />

aus der Phase des Mozarabismus<br />

nach seiner Integration in christliche Gesellschafts-<br />

und Herrschaftsstrukturen seit<br />

dem 9. Jahrhundert zur Beantwortung der<br />

Frage bei, wie lange eine spezifische mozarabische<br />

Sonderidentität für Gruppenmitglieder<br />

selbst, aber auch für Außenstehende<br />

wahrnehmbar blieb.<br />

Das mittellateinische Teilprojekt „Autorität<br />

und Identität in der mozarabischen<br />

Literatur“ beschäftigt sich mit der lateinischen<br />

Literatur, die im neunten Jahrhundert<br />

in Cordoba verfasst wurde. Die zentrale<br />

Fragestellung des Projekts ist, ob die<br />

Autoren, die in ihren Texten ausdrücklich<br />

auf das Erbe der lateinischen Kirchväter<br />

zurückgreifen, die Errungenschaften der<br />

zeitgenössischen Exegese im Karolingerreich<br />

nutzte.<br />

Das arabistische Teilprojekt „Die Mozaraber<br />

und die religiöse Literatur der Muslime“<br />

versucht die religiöse Entwicklung<br />

der andalusischen Christen anhand ihrer<br />

Darstellung in der muslimischen Polemik<br />

und der arabischen Literatur der Mozaraber<br />

nachzuvollziehen. Dabei wird die<br />

mozarabische Sonderentwicklung durch<br />

Hybridisation verschiedener kultureller<br />

Einflussfaktoren deutlich.


Projekttitel<br />

Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz Obermesopotamiens<br />

Die prähistorische Besiedlung und Subsistenz<br />

Obermesopotamiens<br />

Adresse<br />

Institut für Ur- und Frühgeschichte<br />

Kochstr. 4/18<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29286<br />

Fax 09131-8526394<br />

kls@orient.dainst.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Archäobotanik<br />

• Archäozoologie<br />

• Molekularbiologie<br />

• Anthropologie<br />

• Kulturgeschichte<br />

• Archäologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Klaus Schmidt<br />

Kooperationspartner<br />

LMU München<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Oliver Dietrich M.A.<br />

Dr. Thomas Götzelt<br />

Jens Notroff M.A.<br />

Dr. Katja Piesker<br />

Laufzeit<br />

1995 bis 2021<br />

Förderer<br />

DAI, DFG<br />

Projektart<br />

Langfristprojekt der DFG<br />

Beschreibung des Projekts<br />

In Vorderasien fand der Übergang von Jäger-<br />

und Sammlergesellschaften zur bäuerlichen<br />

Lebensweise unmittelbar nach<br />

dem Ende der Eiszeit im 10. Jt. v. Chr.<br />

und damit früher als in anderen Regionen<br />

der Welt statt. Als elementar gilt seit langem<br />

die Frage nach den Gründen für den<br />

Wechsel vom Wildbeutertum zur Landwirtschaft.<br />

Bei der Suche nach einer Antwort<br />

rückt die Landschaft Obermesopotamiens<br />

mit dem hier gelegenen Göbekli Tepe zunehmend<br />

in den Vordergrund. Der ins 10.<br />

und 9. Jt. v. Chr. datierende und zum größten<br />

Teil aus megalithischen Monumenten<br />

bestehende Ruinenhügel diente offenbar<br />

einer großräumig vernetzten, jägerischen<br />

Bevölkerung als rituelles Zentrum und als<br />

Kommunikationsplattform. Die Hypothese,<br />

dass die „Kultgemeinschaft“ des Göbekli<br />

Tepe mit ihrer Möglichkleit zur schnellen<br />

Verbreitung von Innovationen gleichsam<br />

als Motor bei der Entstehung nahrungsproduzierender<br />

Lebensweisen wirkte, gilt<br />

es in der weiteren archäologischen Erforschung<br />

dieses Platzes zu überprüfen.<br />

Biogene Überreste sind Teil des Schlüssels<br />

zum Verständnis der kausalen Zusammenhänge<br />

dieses Wandels. Ihre<br />

archäozoologische und molekularbiologische<br />

Analyse verspricht weitrechende<br />

Aufschlüsse, die zumindest für die Region<br />

Obermesopotamiens eine verlässliche<br />

Antwort auf die Frage „Warum die Menschen<br />

Bauern wurden“ ermöglichen werden.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

213


Verbundforschungsprojekte<br />

Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung in Europa<br />

Projekttitel<br />

Promotionskolleg Politik- und Parteienentwicklung<br />

in Europa<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Politische Wissenschaft I<br />

Kochstr. 4<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22370<br />

Fax: 09131/85-22371<br />

rdsturm@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Politische Wissenschaft<br />

• Geschichte<br />

• Rechtswissenschaft<br />

Projektleitung<br />

• Prof. Dr. Roland Sturm<br />

• Prof. Dr. E. Jesse (TU Chemnitz)<br />

• Prof. Dr. G. Strohmeier (TU Chemnitz)<br />

Kooperationspartner<br />

Prof. Hanns-Peter Niedermeier<br />

Laufzeit<br />

2007-2010<br />

Förderer<br />

Hanns-Seidel-Stiftung<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Rahmen des Promotionskollegs arbeiten<br />

über 20 Doktoranden, die ein Promotionsstipendium<br />

der Hanns-Seidel-Stiftung<br />

erhalten haben, zu verschiedenen Fragestellungen,<br />

die die Politik- und Parteienentwicklung<br />

in Europa betreffen:<br />

Diana Bergmann: Die Autonomisierung<br />

der Politikwissenschaft in Deutschland<br />

und Frankreich zwischen 1920 und 1960<br />

Christoph Blank:Interaktive Online-Kommunikation<br />

von Bundestagsabgeordneten<br />

Norman Bock: Zwischen Verdrängung<br />

und Verklärung. „Junge Welt“ und „Neues<br />

Deutschland“ in der Auseinandersetzung<br />

mit der Geschichte des europäischen<br />

Kommunismus<br />

Benedikt Brunner: Der Alterspräsident und<br />

seine Rede. Eine vergleichende Untersuchung<br />

der Alterspräsidentschaftsregelungen<br />

in acht deutschen und europäischen<br />

Parlamenten<br />

Sandra Fischer: Ganztagskinderbetreuung<br />

zwischen nationalem Handlungsbedarf<br />

und regionaler Autonomie. Deutschland,<br />

Kanada, Schweden und Frankreich<br />

im Vergleich<br />

Marleen Gambel: Politischer Extremismus<br />

in Deutschland. Eine Risikofeldanalyse<br />

214 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Gunter Gerick: MfS und SED. Zum Verhältnis<br />

der SED-Bezirksleitung und der<br />

MfS-Bezirksverwaltung von 1961-1989<br />

Cathrin Gräber: Die nachgeholte Parteiwerdung<br />

der UMP – eine Analyse mit<br />

deutsch-französischer Perspektive<br />

Jan-Christoph Hauswald: Eine vergleichende<br />

Analyse des politischen Prozesses<br />

der Reformen von Post und Bahn in<br />

Deutschland und Großbritannien 1993/94<br />

Stefan Heck: Transparenz und Mandat<br />

Gerhard Hopp: Starkes Netzwerk – schwache<br />

Klientel? Zur Persistenz von Netzwerken<br />

zwischen Parteien und Verbänden bei<br />

abnehmender Bedeutung der vom Verband<br />

vertretenen sozialen Gruppe<br />

Susann Krause: Ethnische Organisation in<br />

den baltischen Staaten<br />

Sebastian-Frederik Kühnel: Volksparteien<br />

in der Krise? Eine typologisch-funktionalistische<br />

Analyse von Union und SPD im<br />

Ländervergleich<br />

Sebastian Liebold: Auf der Suche nach der<br />

Kultur des Nachbarn. Deutsches Frankreichbild<br />

und französisches Deutschlandbild<br />

der intellektuellen Kollaboration 1933<br />

bis 1940<br />

<strong>Alexander</strong> Löcher: Im Spannungsfeld von<br />

Politik und Verwaltung. Eine empirische<br />

Untersuchung zur Regierungskultur am<br />

Beispiel der sächsischen Ministerialbürokratie<br />

und des Landtags<br />

Michail Logvinov: Das System der Terrorismusbekämpfung<br />

in Russland: Symmetrien<br />

und Asymmetrien des Bekämpfungsansatzes<br />

Kamil Marcinkiewicz: Ist alles Innenpolitik?<br />

Der Einfluss der innenpolitisch motivierten<br />

Präferenzen der Entscheidungsträger<br />

auf die Außenpolitik – eine vergleichende<br />

Analyse ausgewählter Aspekte der Europapolitik<br />

zweier polnischer Regierungen<br />

<strong>Alexander</strong> Niedermeier: Gemeinsames<br />

Projekt oder Dominanz partikularer nationaler<br />

Interessen? Der Dualismus von nationaler<br />

und gemeinsamer europäischer<br />

Außen- und Sicherheitspolitiken und die<br />

Chancen weiterer EU-Integration. Eine<br />

interpretivistisch-realistische Studie der<br />

europäischen Beziehungen zum Nahen<br />

Osten seit dem Zweiten Weltkrieg<br />

Constantin Schlachetzki: Heimatschutz<br />

und Sicherheit kritischer Infrastrukturen<br />

vor dem Hintergrund potentiellen Marktversagens<br />

– Eine Analyse staatlicher und<br />

privatwirtschaftlicher Maßnahmen zur Terrorabwehr<br />

in Deutschland und den Vereinigten<br />

Staaten<br />

Martina Schlögel: Sicherheitspolitik in Krisensituationen<br />

und ihre „Post-Krisenentwicklung“<br />

Ingo Schorlemmer: Lissabon in Deutschland.<br />

Die Auswirkungen der Lissabon-<br />

Strategie der Europäischen Union auf<br />

Europäisierungsprozesse in Deutschland<br />

am Beispiel der Wettbewerbs- und der Beschäftigungspolitik<br />

Kristin Schreiter: Stellung und Entwicklungspotential<br />

zivilgesellschaftlicher Gruppen<br />

in Russland<br />

Nadine Stückrath: Effektiver Individualrechtsschutz<br />

im Europarecht: Stand – Entwicklung<br />

– Perspektiven<br />

Heike Tuchscheerer: Vereinigtes Deutschland:<br />

eine „neue“ oder „erweiterte Bundesrepublik“?<br />

Britta Walthelm: How have the 9/11 terrorist<br />

attacks stimulated policy change in the<br />

UK, Germany and Spain? A study of the<br />

dynamics of policy change after significant<br />

events<br />

Thorsten Winkelmann: Public-Private-<br />

Partnership: Kooperationsformen zwischen<br />

Effizienz, Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten


Projekttitel<br />

Pluralisierung und Hierarchisierung von<br />

Lyrikmodellen in der italienischen Frühen<br />

Neuzeit (Teilprojekt A4 des an der LMU<br />

München angesiedelten SFB Pluralisierung<br />

und Autorität in der Frühen Neuzeit,<br />

nach Berufung des Projektleiters an die<br />

FAU bis September 2010 in Auslauffinanzierung<br />

geführt und von Erlangen aus<br />

geleitet. Fortsetzungsantrag im Rahmen<br />

eines Erlanger DFG-Einzelprojekts ist in<br />

Arbeit)<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Romanistik, insbesondere<br />

Wissenskulturen der Frühen Neuzeit<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22430<br />

Fax: 09131/85-23096<br />

Bernhard.Huss@roman.phil.uni-erlangen.<br />

de<br />

Forschungsfelder<br />

• Neuere und Neueste Geschichte/<br />

Literatur- und Ideengeschichte<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

LMU-Verbund: Romanistik, Anglistik, Germanistik/Mediävistik,<br />

Gräzistik, Kunstgeschichte,<br />

Geschichte, Rechtsgeschichte,<br />

Philosophie, Musikwissenschaft, Philosophiegeschichte<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Carolin Hennig, M.A.<br />

Wienke Moß, M.A.<br />

Laufzeit<br />

bis September 2010<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

SFB-Teilprojekt<br />

Publikationen<br />

Ausführliches Publikationsverzeichnis<br />

unter: http://www.sfb-frueheneuzeit.unimuenchen.de/publ/publikationen.pdf;<br />

dort<br />

unter den Autorennamen: Busjan (Grundausstattung),<br />

Huss (Projektleiter, früher<br />

Grundausstattung), Mehltretter (bisheriger<br />

Mitarbeiter), Neumann (früherer Mitarbeiter),<br />

Regn (früherer Projektleiter)<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Teilprojekt A4, das zuvor den Titel<br />

Autor, Autorität, Text: Kanonisierung und<br />

‚neue Hermeneutik‘ im Lyrikkommentar<br />

der italienischen Renaissance trug, hat<br />

unter der ehemaligen Leitung von Gerhard<br />

Regn gezeigt, wie im gelehrten Diskurs<br />

über die Lyrik in Italien angesichts einer<br />

überkommenen Modellpluralität (volks-<br />

Pluralisierung und Hierarchisierung von Lyrikmodellen<br />

sprachliche Tradition versus (neu-)lateinische<br />

Elegie) und eines gewissen Autoritätsdefizits<br />

Francesco Petrarca am Anfang<br />

des Cinquecento als Autorität positioniert<br />

wird. In seiner Neuausrichtung will das<br />

Projekt die diachronische Perspektive bis<br />

an die Grenze zum 17. Jahrhundert ausweiten<br />

und dabei das Augenmerk auf ein<br />

dialektisches Verhältnis von Autoritätssetzung<br />

und Pluralisierung richten, das nicht<br />

allein auf dem Gebiet der theoretischen Literatur,<br />

sondern vor allem in der Interaktion<br />

von Theorie und dichterischer Praxis zu<br />

beobachten ist. Denn im Verlauf des Cinquecento<br />

gerät die Liebeslyrik in den Sog<br />

eines neuerlichen Pluralisierungsgeschehens,<br />

das durch die Erschließung neuer<br />

praktischer (Odendichtung) und theoretischer<br />

Modelle (Aristoteles, Longin) hervorgerufen<br />

wird. Ziel des Projektes ist es<br />

aufzuzeigen, wie in dieser Situation zum<br />

einen durch Hierarchisierung und immer<br />

komplexere Systementwürfe neue Ordnungsbildungen<br />

versucht werden, zum anderen<br />

durch Uminterpretation kanonischer<br />

Texte und Eskamotierung von Widersprüchen<br />

auf theoretischer wie dichtungspraktischer<br />

Ebene Konflikte still gestellt werden.<br />

Auf diese Weise wird augenfällig, dass die<br />

neuen Ordnungsbestrebungen häufig eine<br />

nur augenscheinliche Einheit generieren,<br />

die zugleich das Potential erneuter Pluralisierung<br />

in sich birgt. Im Gefolge des<br />

Aristotelismus zeichnet sich dabei eine<br />

Tendenz zu poetologischer Systembildung<br />

ab, die nicht mehr auf einem fundierenden<br />

Musterautor aufbaut, sondern im Gegenteil<br />

Musterautoren wie Petrarca nur noch<br />

als exemplarische in ihr System integrieren<br />

kann (Tasso) oder diese als unpassende<br />

fallen lassen muss (Tassoni, Marino).<br />

Der Horizont des Projektes besteht in dem<br />

Versuch, die einzelnen Forschungsergebnisse<br />

auf eine Archäologie jenes scheinbar<br />

vereinheitlichten, aber letztlich inhomogenen<br />

Lyrikbegriffs hin zu bündeln, der in den<br />

Publikationen um 1600 (etwa bei Marino,<br />

La Lira) zum ersten Mal greifbar wird und<br />

bis heute aktuell erscheint.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

215


Verbundforschungsprojekte<br />

SchattenOrt<br />

Projekttitel<br />

SchattenOrt – die profane Nutzung der<br />

Kongresshalle auf dem ehemaligen<br />

Reichsparteitagsgelände in Nürnberg<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Theater- und Medienwissenschaft<br />

Bismarckstr. 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22427<br />

Fax: 09131/85-29238<br />

itm@phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Pädagogik/Erziehungswissenschaft<br />

• Kunstwissenschaft<br />

• Theaterwissenschaft<br />

• Medienwissenschaft<br />

Projektleitung<br />

André Studt<br />

Kooperationspartner<br />

Staatstheater Nürnberg; Bildungszentrum<br />

Nürnberg; Dokumentationszentrum<br />

Reichsparteitagsgelände; Kulturpädagogisches<br />

Zentrum; Geschichte für Alle e.V.<br />

– Institut für Regionalgeschichte; Nürnberger<br />

Symphoniker; Stadt Nürnberg<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Claudia Schweneker<br />

André Studt<br />

Laufzeit<br />

2007-2010<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung/Haus<br />

der Wissenschaft; Commerzbank<br />

AG, Nürnberg<br />

Projektart<br />

Eigenforschung<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Aufgrund eines akut gewordenen Sanierungsbedarfs<br />

am Schauspielhaus des<br />

Staatstheaters Nürnberg sah sich das<br />

Theater gezwungen, den eigenen Vorstellungsbetrieb<br />

ab Juni 2008 auszulagern<br />

und bis zum Beginn der Spielzeit 2010/11<br />

an diversen Ausweichspielstätten aufrecht<br />

zu erhalten. Unter anderem fanden nun<br />

Aufführungen im Neuen Musiksaal der<br />

Nürnberger Symphoniker statt, der sich<br />

als Aus- und (Teil-) Neubau der ehemaligen<br />

Probebühne des Orchesters im zweiten<br />

Kopfbau der Kongresshalle auf dem<br />

ehemaligen Reichsparteitagsgelände in<br />

Nürnberg befind.<br />

Der Kongresshallen-Torso gehört heute<br />

zu den größten noch erhaltenen Bauten<br />

der Nationalsozialisten; ein in der Welt<br />

einzigartiges monumentales Zeichen für<br />

den nationalsozialistischen Größenwahn.<br />

216 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Mit Nutzung dieser geschichtlich vorbelasteten<br />

Ausweichspielstätte musste das<br />

Schauspiel seinen Spielplan nicht nur auf<br />

technisch veränderte Be dingungen ausrichten,<br />

sondern auch inhaltlich auf diese<br />

ungewöhnliche Spielstätte reagieren.<br />

Die theaterinterne inhaltliche Frage nach<br />

dem angemessenen Umgang mit diesem<br />

Schauplatz betritt mit der Suche nach Antworten<br />

das weite ethisch-moralisch-politische<br />

Diskussionsfeld über die allgemeine<br />

Nutzung dieses Ortes.<br />

Ursprünglich gedacht für die einmal jährlich<br />

stattfindenden Reichsparteitage sollte<br />

die größte Halle der Welt, die Kongresshalle,<br />

als „erster Riese unter den Bauten des<br />

Dritten Reiches“ den Inszenierungen der<br />

NSDAP dienen. Tatsächlich ist dieser Bau<br />

heute – obwohl unvollendet geblieben – eines<br />

der größten Gebäude und neben der<br />

Kaiserburg die wichtigste Sehenswürdigkeit<br />

in Nürnberg. Auch wenn die Kongresshalle<br />

mittlerweile pragmatisch genutzt wird<br />

und sich das seit 2001 dort integrierte Dokumentationszentrum<br />

mit der Geschichte<br />

des National sozialismus auseinandersetzt,<br />

bleibt dessen Ideologie durch die besondere<br />

Architektur spürbar. Der Architekt<br />

Albert Speer hatte die Bauten des Reichsparteitagsgeländes<br />

als „Worte aus Stein“<br />

bezeichnet. Diese Aussage bekommt mit<br />

dem Einzug des Schauspielhauses in die<br />

Kongresshalle eine neue Bedeutung.<br />

Zwanzig Jahre nach einem ersten internationalen<br />

Symposion mit dem Titel ‚Das<br />

Erbe’, das die Erhaltung der Nürnberger<br />

NS-Bauten als „didaktisches Material“<br />

befürwortet hatte, wurde in einem dreitägigen<br />

Projektwochenende Anfang Juli<br />

2008, das das Schauspiel am Staatstheater<br />

Nürnberg gemeinsam mit dem Institut<br />

für Theater- und Medienwissenschaft der<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<strong>Universität</strong> Erlangen-<br />

Nürnberg (ITM) und vielen weiteren lokalen<br />

Kooperationspartnern veranstaltete,<br />

der Frage nachgegangen, wie ein verantwortungsvoller<br />

und bewusster Umgang mit<br />

diesem geschichtsträchtigen wie –mächtigen<br />

Schauplatz aussehen könnte und sich<br />

dieses Agieren als eigenständige und –willige<br />

Strategie ästhetischer Kommunikation<br />

und Bildung definieren und operationalisieren<br />

ließe.


Projekttitel<br />

Internationales Kolleg für Geisteswissenschaftliche<br />

Forschung „Schicksal, Freiheit<br />

und Prognose. Bewältigungsstrategien in<br />

Ostasien und Europa“<br />

Adresse<br />

Ulrich-Schalk-Str. 3a<br />

91056 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-20618<br />

Fax: 09131/85-20630<br />

ikgf@ikgf.uni-erlangen.de<br />

www.ikgf.uni-erlangen.de/<br />

Ansprechpartner/in<br />

Prof. Dr. Michael Lackner<br />

Tel: 09131/85-20619<br />

Michael.Lackner@ikgf.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Alte Welt/Mittelalter<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

• Area Studies<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Sinologie<br />

• Geschichte des Mittelalters<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Michael Lackner (Direktor)<br />

Prof. Dr. Klaus Herbers (1. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Prof. Dr. Thomas Fröhlich (2. Stellver.<br />

Direktor)<br />

Kooperationspartner<br />

Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften<br />

(Peking, China)<br />

École Pratique des Hautes études (Paris,<br />

Frankreich)<br />

<strong>Universität</strong> Oslo (Oslo, Norwegen)<br />

Università del Salento (Lecce, Italien)<br />

Academia Sinica, (Taipei, Taiwan)<br />

Princeton University (Princeton, USA)<br />

Rice University (Houston, Texas)<br />

Beijing Normal University (Peking, China)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Visiting Scholars<br />

Dr. Laszlo Sandor Chardonnens<br />

Dr. Dimitri Drettas<br />

Dr. Albert Galvany<br />

Dr. Sophia Katz<br />

Prof. Hsien-huei Liao<br />

PD Dr. Hannes Möhring<br />

Prof. Loris Sturlese<br />

Prof. Qi Zhou<br />

Research Partners<br />

Prof. Dr. Günther Görz<br />

Prof. Jinlin Hwang<br />

Prof. Dr. Jürgen Gebhardt<br />

Prof. Dr. Andreas Nehring<br />

Dr. Michael Schimmelpfennig<br />

Zhiyi Yang<br />

Administrative Coordinator<br />

Petra Hahm<br />

Research Coordinator<br />

Esther-Maria Guggenmos<br />

Research Fellows<br />

Katrin Bauer<br />

Wiebke Deimann<br />

Dominik Kuhn<br />

Michael Lüdke<br />

Hans Christian Lehner<br />

Nikola Markewitsch<br />

Research Assistants<br />

Ayinuer Amuti<br />

Christine Avram<br />

Eva Djakowski<br />

Philipp Hünnebeck<br />

Judith Merges<br />

Christina Oikonomou<br />

Mandy Schaarschmidt<br />

Friederike Schimmelpfennig<br />

Holger Schneider<br />

Florian Wagner<br />

Philipp Winkler<br />

Laufzeit<br />

6 Jahre<br />

Förderer<br />

Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft<br />

Projektart<br />

begutachtete Drittmittel<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Prognose ist eine anthropologische<br />

Konstante, die sich in allen Kulturen findet,<br />

doch verschiedenartig artikuliert. Auch in<br />

den westlichen Gegenwartsgesellschaften<br />

ist Prognostik omnipräsent, selbst wenn<br />

die Frage nach dem individuellen oder<br />

kollektiven „Schicksal“ und den Strategien<br />

zu seiner Bewältigung in den westlichen<br />

Geisteswissenschaften keine Aktualität<br />

mehr besitzt, Begriffe wie „Vertrauen“ und<br />

„Risiko“ das traditionelle Fatum ersetzt haben,<br />

und Prognostik nur noch im Rahmen<br />

wissenschaftlich anerkannter Parameter<br />

akzeptiert wird. Für die westlichen Zivilisationen<br />

wird eine „Kontingenzgesellschaft“<br />

unterstellt (Greven 2000). Damit wird die<br />

Struktur des modernen Weltverständnisses<br />

im Sinne einer „Logik der Unbestimmtheit“<br />

gefasst (Gamm 1994), deren Lebensform<br />

durch Ambivalenz bestimmt ist. Bei<br />

diesen Diagnosen wird häufig übersehen,<br />

dass es Zivilisationen gibt, die die europäische<br />

Aufklärung nur in Teilen (nach)<br />

vollzogen und auch in der Moderne eigene<br />

Vorstellungen zur Bewältigung kollektiven<br />

und individuellen Schicksals modifiziert<br />

haben. Die Beobachtung, dass Menschen<br />

in Ostasien scheinbar „gelassener“ auf die<br />

Wechselfälle des Lebens reagieren, muss<br />

durch eine noch ausstehende Erforschung<br />

ihrer Vorstellungen vom Schicksal begründet<br />

werden. Prognostische Techniken haben<br />

in Ostasien offenbar eine ausgeprägtere<br />

psychohygienische Bedeutung als in<br />

westlichen Gesellschaften. Das Interna-<br />

Schicksal, Freiheit und Prognose<br />

tionale Forschungskolleg wirkt dem Eurozentrismus<br />

der Geisteswissenschaften<br />

schon durch seine Fragestellung offensiv<br />

entgegen; allein die Beteiligung einer erheblichen<br />

Anzahl von Forscherinnen und<br />

Forschern aus Ostasien garantiert die<br />

systematische Konfrontation mit anderen<br />

Wissenskulturen: eine scheinbar regionalspezifische<br />

Frage wird hier transdisziplinär<br />

komparativ verhandelt, und die Sinologie<br />

ist in diesem Vorhaben, anders als in größeren<br />

Forschungsverbünden in Europa<br />

üblich, die Leitdisziplin. Um die Kategorie<br />

der „Freiheit“ zu lokalisieren, die sich in<br />

Ostasien, wenn überhaupt, sehr unterschiedlich<br />

darstellt, ist es notwendig, einen<br />

Vergleich mit dem europäischen Raum zu<br />

unternehmen. (Kaelble 1999; Rothermund<br />

2003). Es bietet sich weniger ein Rekurs<br />

auf die Antike als vielmehr auf Epochen<br />

des Mittelalters und der Frühen Neuzeit<br />

an. Hier ist an Schnittpunkte verschiedener<br />

Kulturen und Religionen (z.B. Süditalien,<br />

Spanien) zu denken, die Entwicklungslinien<br />

in die Moderne in herausragender<br />

Weise deutlich erkennbar machen. Fragen<br />

der Kultur- und Religionsgeschichte bieten<br />

hier ein fruchtbares Vergleichsfeld. Das<br />

Forschungskolleg soll die historischen<br />

Grundlagen von Prognostik erarbeiten, die<br />

– wenn auch unter geänderten Vorzeichen<br />

– bis in unsere unmittelbare Gegenwart einen<br />

bedeutenden Einfluss auf unsere „Zukunftsbewältigung“<br />

(Maul 1994) ausüben.<br />

Eine solche Fragestellung wird neuartige<br />

Antworten auf die Problematik erlauben,<br />

ob die chinesische – oder die ostasiatische<br />

Moderne überhaupt – sich durch die Präsenz<br />

bestimmter Schicksalsvorstellungen<br />

und Bewältigungsstrategien von der westlichen<br />

unterscheidet.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

217


Verbundforschungsprojekte<br />

100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im Internet<br />

Projekttitel<br />

100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen<br />

Geschichte im Internet<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

Bundesministerium des Innern (Berlin),<br />

Bayerische Staatsbibliothek (München),<br />

Russische Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Petrick, Jörn, M.A.<br />

Laufzeit<br />

seit 2004<br />

Förderer<br />

Bundesministerium des Inneren<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Publikationen<br />

http://www.1000dokumente.de/index.<br />

html?c=1000_dokumente_de&l=de<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert“<br />

versucht, anhand von ausgewählten<br />

Textdokumenten, aber auch Bildern, Audio-<br />

und Videodokumenten, in die deutsche<br />

Geschichte des 20. Jahrhunderts und in<br />

den Stand ihrer Erforschung einzuführen.<br />

Ein einführender Kommentar erläutert,<br />

warum und wofür das ausgewählte Dokument<br />

ein „Schlüsseldokument“ ist, berichtet<br />

über den Stand der Forschung und gibt<br />

Hinweise auf weiterführende Literatur. Sodann<br />

folgt das Dokument als Volltext sowie<br />

eine Ablichtung des Originals als Faksimile<br />

(Image); ein Glossar gibt Auskunft über<br />

häufiger vorkommende Personen und Begriffe.<br />

Die Zahl 100 verweist darauf, daß<br />

es sich nur um eine begrenzte Auswahl an<br />

„Schlüsseldokumenten“ handeln kann, die<br />

dritte Null in Klammern soll ihre prinzipielle<br />

Offenheit bekunden. Publikationsort der<br />

Edition ist das Internet.<br />

Das Projekt wendet sich an eine breitere,<br />

wissenschaftliche wie außerwissenschaftliche<br />

Öffentlichkeit, in Deutschland<br />

wie in Rußland. Deshalb wird angestrebt,<br />

alle Texte (die Einführungen, die Kommentare,<br />

den Wortlaut der Dokumente sowie<br />

218 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

die Glossareinträge) zweisprachig wiederzugeben;<br />

wo Übersetzungen noch fehlen,<br />

sind sie in Vorbereitung. Das Projekt ist<br />

– wie das Parallelprojekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur russischen und sowjetischen<br />

Geschichte (1917-1991)“ – aus Debatten<br />

der Gemeinsamen Kommission für<br />

die Erforschung der deutsch-russischen<br />

Beziehungen erwachsen, der deutsche<br />

wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />

angehören. Die Aufbereitung der Dokumente<br />

ist in beiden Projekten identisch.<br />

Der Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong> <strong>Universität</strong><br />

Erlangen-Nürnberg und das Institut<br />

für Allgemeine Geschichte der Russischen<br />

Akademie der Wissenschaften (Moskau)<br />

haben die Federführung, deutsche und<br />

nicht deutsche Historiker die Kommentierung<br />

der Dokumente übernommen. Die<br />

Betreuung des Projektes liegt in den Händen<br />

einer Redaktion am Erlanger Lehrstuhl,<br />

die technische Umsetzung bei der<br />

Bayerischen Staatsbibliothek München.


100(0) Schlüsseldokumente zur russisch-sowjetischen Geschichte im Internet<br />

Projekttitel<br />

100(0) Schlüsseldokumente zur russischsowjetischen<br />

Geschichte im Internet<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Neuere und Neueste Geschichte<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Projektleitung<br />

Professor Dr. Helmut Altrichter<br />

Kooperationspartner<br />

• Bundesministerium des Innern (Berlin)<br />

• Bayerische Staatsbibliothek (München)<br />

• Russische Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau)<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Antipow, Lilia, M.A.<br />

Laufzeit<br />

seit 2001<br />

Förderer<br />

Bundesministerium des Inneren<br />

Projektart<br />

Drittmittel<br />

Publikationen<br />

www.1000dokumente.de/index.<br />

html?c=1000_dokumente_ru&l=de<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Das Projekt „100(0) Schlüsseldokumente<br />

zur russischen und sowjetischen Geschichte<br />

(1917-1991)“ versucht, anhand von ausgewählten<br />

Textdokumenten, aber auch Bildern,<br />

Audio- und Videodokumenten, in die<br />

russisch-sowjetische Geschichte und den<br />

Stand ihrer Erforschung einzuführen. Publikationsort<br />

der Edition ist das Internet. Ein<br />

einführender Kommentar erläutert jeweils<br />

in deutscher und russischer Sprache, warum<br />

und wofür das ausgewählte Dokument<br />

ein „Schlüsseldokument“ ist, berichtet über<br />

den Stand der Forschung und gibt Hinweise<br />

auf weiterführende Quellen und Literatur.<br />

Das gesamte russische Dokument wird<br />

im Wortlaut wiedergegeben, ergänzt durch<br />

eine Übertragung ins Deutsche sowie eine<br />

Ablichtung des Originals; ein Glossar gibt<br />

Auskunft über häufiger vorkommende Personen<br />

und Begriffe. Die Zahl 100 weist darauf<br />

hin, daß es sich nur um eine begrenzte<br />

Auswahl an „Schlüsseldokumenten“<br />

handeln kann, die dritte Null in Klammern<br />

bekundet ihre prinzipielle Offenheit.<br />

Das Projekt wendet sich an einen breiteren<br />

Adressatenkreis. Es ist erwachsen aus<br />

den Debatten der Gemeinsamen Kommission<br />

für die Erforschung der deutsch-<br />

russischen Beziehungen, der deutsche<br />

wie russische Zeithistoriker und Archivare<br />

angehören. Die Federführung des Projekts<br />

liegt beim Lehrstuhl für Osteuropäische<br />

Geschichte der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Alexander</strong>-<br />

<strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg und dem<br />

Institut für Allgemeine Geschichte der<br />

Russischen Akademie der Wissenschaften<br />

(Moskau). Die Kommentierung haben<br />

russische und nichtrussische Historiker<br />

übernommen.<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

219


Verbundforschungsprojekte<br />

2nd Tech Cycle<br />

Projekttitel<br />

Second-Product-Lifecycle-Strategien für<br />

Hightech-Geräte zur Steigerung der Innovationsfähigkeit<br />

kleiner und mittelständischer<br />

Organisationen 2nd Tech Cycle<br />

Adresse<br />

Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte<br />

Bismarckstraße 12<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-22363<br />

Fax: 09131/85-29336<br />

Forschungsfelder<br />

Medienwissenschaften<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Wirtschaftsinformatik I (Innovations-<br />

und Wertschöpfungsmanagement)<br />

• Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Wirtschaftsinformatik II (Prozessund<br />

Dienstleistungsmanagement)<br />

• Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Wirtschaftsinformatik III (Systementwicklung<br />

und IT-Management)<br />

• Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insb. Gesundheitsmanagement<br />

• Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und<br />

Personalentwicklung<br />

• Lehrstuhl für Buchwissenschaft<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Michael Amberg<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik III<br />

Kooperationspartner<br />

• Prof. Dr. Christoph Bläsi<br />

• Institut für Buchwissenschaft<br />

• Johannes-Gutenberg-<strong>Universität</strong> Mainz<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Dr. Axel Kuhn<br />

Laufzeit<br />

01.05.2008 – 30.04.2011<br />

Förderer<br />

• Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF)/Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

• Europäische Union: Europäischer Sozialfonds<br />

für Deutschland<br />

• Research in Motion<br />

• T-Mobile<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Publikationen aus dem Projekt<br />

Bläsi, Christoph (2007): Mobile IT in kleinen<br />

und mittleren Medienunternehmen zur<br />

Prozess- und Serviceverbesserung. In:<br />

Ball, Rafael (Hrsg.): Wissenschaftskommunikation<br />

der Zukunft (Schriften des Forschungszentrums<br />

Jülich, Band 18). Jülich,<br />

S. 135-144.<br />

220 Forschungsbericht (2008–2009)<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Welchen Einfluss haben mobile Hightech-<br />

Geräte auf die Innovationsfähigkeit von<br />

Unternehmen? Wie kann der Transfer von<br />

Technologie und Wissen in einer Second-<br />

Product-Lifecycle-Strategie gestaltet<br />

werden? Wie können mit Hilfe der transferierten<br />

Technologie und des Wissens<br />

Innovationen in den Zielunternehmen generiert<br />

werden? Diesen Fragen geht das<br />

vom Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) und Europäischen<br />

Sozialfond geförderte Forschungsprojekt<br />

2nd-Tech-Cycle nach. 2nd-Tech-Cycle<br />

wird dabei als Innovationskonzept verstanden,<br />

welches es ermöglicht, mobile<br />

Hightech-Geräte in die breite Masse von<br />

kleinen und mittelständischen Organisationen<br />

zu tragen, um sie dort zur Aktivierung<br />

des Innovationspotentials zu nutzen.<br />

Hierdurch sollen diese Unternehmen in die<br />

Lage versetzt werden, schneller Produkt-<br />

und Prozessinnovationen zu generieren.<br />

Die Aufgabe der Erlanger Buchwissenschaft<br />

in diesem, vom Lehrstuhl Wirtschaftinformatik<br />

III der <strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg<br />

(Prof. Dr. Michael Amberg)<br />

gemanagten, interdisziplinären Projekts<br />

ist es, die zu entwickelnden, vor allem<br />

mobile Hightech-Geräte einschließenden,<br />

Innovationskonzepte mit mittelständischen<br />

Feldpartnern aus dem Verlagsbuchhandel<br />

in der Praxis auf ihre Tauglichkeit für Produktivitäts-<br />

und Serviceverbesserungen<br />

zu erproben.


Projekttitel<br />

DFG-Forschergruppe 593 Anfänge (in)<br />

der Moderne, Teilprojekt 13: Versetzte Anfänge:<br />

Text-im-Text als Konstruktion des<br />

Anfangens<br />

Adresse<br />

Bismarckstraße 1<br />

91054 Erlangen<br />

Tel: 09131/85-29352<br />

Fax: 09131/85-22118<br />

erika.greber@komp.phil.uni-erlangen.de<br />

Forschungsfelder<br />

• Sprache/Text/Edition<br />

• Gesellschaftsanalyse/Kulturvergleich<br />

Beteiligte Disziplinen<br />

• Literaturwissen schaft<br />

• Geschichtswissenschaft<br />

• Theaterwissenschaft<br />

• Philosophie<br />

• Theologie<br />

Projektleitung<br />

Prof. Dr. Erika Greber<br />

Kooperationspartner<br />

DFG-Forschergruppe 593 „Anfänge (in)<br />

der Moderne“ an der LMU München<br />

http://www.forschergruppe-anfaenge.unimuenchen.de/teilprojekte/index.htmlhttp://www.forschergruppe-anfaenge.unimuenchen.de/programm/programm/index.<br />

html<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Karen Weiß<br />

Laufzeit<br />

2006 bis 2012<br />

Förderer<br />

DFG<br />

Projektart<br />

Begutachtete Drittmittel<br />

Publikationen<br />

Greber, Erika (2007): Anfangssetzung<br />

und Archivierung im Modell einer Gattung:<br />

die Sestine. In: Frank, Susi/Schahadat,<br />

Schamma (Hrsg.): Archiv und Anfang.<br />

München 2007 (Wiener Slawistischer Almanach<br />

59), 451-475.<br />

Greber, Erika (2007): Zum Nullpunkt zurückerzählen.<br />

Modelle der Retronarration<br />

(Margaret Atwood – Martin Amis – Ilse<br />

Aichinger – Vladimir Nabokov). In: Hansen-Löve,<br />

aage (Hrsg.): Thanatopoetik<br />

– Thana to logien. München 2007 (Wiener<br />

Slawistischer Almanach 60), 471-489.<br />

Greber, Erika (2008): Am Anfang war ... die<br />

Zwei. Doppelgängertexte und der doppelte<br />

Gang durch den Textanfang. In: Mülder-<br />

Bach, Inka/Schumacher, Eckhard (Hrsg.):<br />

Am Anfang war ... Ursprungsfiguren und<br />

Anfangskonstruktionen der Moderne. Paderborn-München,<br />

S. 191-218.<br />

Text-im-Text als Konstruktion des Anfangs<br />

Greber, Erika/Heitmann, Annegret (2009):<br />

Folgenlose Auftritte. Ankunftsszenen im<br />

Drama der Moderne. In: Hansen-Löve,<br />

Aage/Heitmann, Annegret/Mülder-Bach,<br />

Inka (Hrsg.): Ankünfte. An der Epochenschwelle<br />

um 1900. Paderborn-München,<br />

S. 189-210.<br />

Beschreibung des Projekts<br />

Im Projekt wird die vielbeachtete thematische<br />

Reflexion auf das Anfangen um die<br />

strukturelle Reflexion erweitert: es behandelt<br />

literarische Texte, die das Anfangen<br />

mittels eingelagerter Anfänge ausstellen<br />

und performativ prak ti zieren. Solche Textim-Text-Konstellationen<br />

– versetzte, gestufte,<br />

verdoppelte, recycelte, ver kehr te<br />

Anfänge – machen den Anfang bzw. das<br />

Anfangen überhaupt erst beobachtbar. Diverse<br />

bekannte Strukturmodelle (Schachtelung,<br />

Ringschluss, Möbiusband, self-begetting)<br />

und neudefinierte Strukturmodelle<br />

(Retronarration, Ambilibrum) werden auf<br />

die struk tu relle Organisation von Anfängen<br />

hin befragt. Die gestuften bzw. versetzten<br />

Anfangskonstruktionen sind, so die Grundthese,<br />

literatur anthropo lo gisch funk tio nalisiert.<br />

Der performative und topo logi sche<br />

Charakter solcher Strukturmodelle und<br />

das Spielmoment deuten an, dass literarische<br />

Texte hier etwas leisten können, was<br />

der diskursiven Reflexion des Anfangs<br />

entgeht. Es wird herausgearbeitet, welche<br />

Kultur- oder Geschichtskonzepte die Wahl<br />

solch spezieller Strukturtechniken bedingen<br />

bzw. umgekehrt, welche Semantiken<br />

des Anfang(en)s im Darstellungsverfahren<br />

zum Ausdruck kommen. Abzusehen<br />

ist eine besonders enge Korrelation mit<br />

Sujets wie Migration, Neuanfang, zweite<br />

Geburt, Künstlerwerdung, Doppelgänge<br />

rei, aber auch Usurpation, Mord,<br />

Unfall. Zum international komparatistisch<br />

angelegten Textkorpus gehören außer<br />

Erzählprosa auch Poesie und Sehtexte.<br />

http://www.forschergruppe-anfaenge.unimuenchen.de/teilprojekte/teilprojekte/greber/index.html<br />

Forschungsbericht (2008–2009)<br />

221

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!