Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien
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Nicht nur die deutsche Toskana-Fraktion liebt die Toskana mit ihren mittelalterlichen Städten,<br />
schönen Stränden, milden Klima, den exquisiten Weinen und der traditionellen Küche. Auch die<br />
<strong>Italien</strong>er stufen die Toskana in Bezug auf Lebensqualität ganz oben ein. Grosseto, Siena, Florenz<br />
und Livorno liegen nach einer Studie der Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore auf der Rangliste der lebenswerten<br />
Städte weit vorne. Der Reichtum der Region, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, liegt<br />
zwar nur geringfügig über dem italienischen Durchschnitt (+9% nach den Zahlen von ISTAT), aber<br />
im kaufkraftbereinigten EU-Vergleich kommt die Toskana immerhin auf 112,8% des EU-27-Durchschnitts<br />
und ist damit zwischen den deutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz (106,3%) und Saarland<br />
(114,5%) angesiedelt.<br />
Im 15. und 16. Jahrhundert war die Toskana, beherrscht von Florenz, der kulturelle Mittelpunkt Europas.<br />
Schon früh hatten sich die größeren Städte der Toskana aus der Vorherrschaft des Kirchenstaates<br />
(im südlichen Teil) oder des deutschen Kaisers befreien und zu eigenständen Republiken<br />
oder Fürstentümer entwickeln können. Florenz wurde die mächtigste der Stadtrepubliken. Es<br />
konnte seine Macht im 15. Jahrhundert nahezu die gesamte Toskana ausweiten. Der Stadtstaat wurde<br />
daraufhin in ein erbliches Herzogtum (später Großherzogtum) umgewandelt und stand bis 1737<br />
unter der Herrschaft der Familie Medici. Nach dem Tod des letzten Medici fiel das Großherzogtum<br />
an das Haus Habsburg zurück und blieb, bis auf ein kurzes französisches Intermezzo unter Napoleon,<br />
in österreichischer Hand bis es 1860 dem Königreich Sardinien-Piemont angeschlossen wurde,<br />
aus dem ein Jahr später das Vereinigte Königreich <strong>Italien</strong> hervorging. Bis zur Eroberung Roms und<br />
der Arrondierung des italienischen Staates war Florenz die provisorische Hauptstadt <strong>Italien</strong>s.<br />
Heute umfasst die Toskana ein Gebiet von knapp 23.000 qkm, das entspricht 7,6% des italienischen<br />
Staatsgebietes. Die Region grenzt im Nordwesten an Ligurien, im Norden an die Emilia-Romagna<br />
im Osten an die Marken und Umbrien und im Süden an das Latium. Eine Festlandküste am Ligurischen<br />
Meer von 397 km Länge ist für den Tourismus vollständig erschlossen, vorgelagert sind eine<br />
Reihe von Inseln, darunter Elba, Giglio, und Montecristo. Zwei Drittel der Festlandfläche bestehen<br />
aus der allbekannten toskanischen Hügellandschaft, ein Viertel wird als Gebirge klassifiziert (der<br />
Monte Prado ist mit 2054 m der höchste Berg) und nur 8% sind Flachland. 44% des Gebietes sind mit<br />
Wald bedeckt, 39% werden landwirtschaftlich genutzt.<br />
Die Region ist unterteilt in 10 Provinzen mit 287 Kommunen. Mit 3,7 Mio. Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste<br />
Region in Mittelitalien hinter dem Latium (5,6 Mio.), aber dünner besiedelt (161<br />
Einw./qkm) als der Durchschnitt <strong>Italien</strong>s. Der Fläche nach ist Grosseto mit 4.500 qkm die größte Provinz<br />
in der Toskana, gefolgt von Siena (3.821 qkm) und Florenz (3.515 qkm), aber mit einer Einwohnerzahl<br />
von 985.000 verteilt auf 44 Kommunen übertrifft die Florenz alle anderen Provinzen bei<br />
weitem. Auch als Stadt ist Florenz mit circa 370.000 Einwohnern nahezu doppelt so groß wie jede<br />
andere Stadt in der Toskana.<br />
Nahezu die Hälfte der Bevölkerung (47,6%) lebt in Gebieten mit einem mittleren Urbanisierungsgrad<br />
(100 bis 500 Einw./qkm), meist in kleineren Städten von weniger als 100.000 Einwohnern -<br />
Arezzo, Pisa, Lucca, Grosseto, Siena und andere mehr. In Ballungsgebieten (über 500 Einw/qkm), so<br />
in Florenz-Prato-Pistoia, Livorno oder im Küstengebiet von Massa und Carrara, sind 31,7% der<br />
Bevölkerung angesiedelt, der Rest (20,6%) lebt in ländlichen Gebieten, in den Berggegenden des im<br />
Appennin oder der Maremma um Grosseto. Es scheint gesund zu sein, in der Toskana zu leben, insbesondere<br />
für Männer, deren Lebenserwartung mit 79,3 Jahren hier am zweithöchsten in <strong>Italien</strong> ist<br />
- Frauen leben zwar noch erheblich länger (84,3 Jahre), schneiden im Ranking der italienischen<br />
Regionen aber schlechter ab (Platz 9).<br />
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