Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien
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Entwicklung im Tourismus (Ausländische Besucher in 1.000, Einnahmen in Mio. Euro)<br />
2004 2005 2006 2007 2008<br />
Internationale<br />
Besucher<br />
Davon aus:<br />
59.483 60.220 67.456 71.200 71.683<br />
Deutschland 11.997 11.059 10.835 11.521 11.596<br />
Schweiz 9.490 8.703 10.293 11.157 12.195<br />
Frankreich 8.262 8.434 10.328 9.913 10.139<br />
Österreich 5.576 5.939 6.367 6.818 6.611<br />
Großbritannien 3.822 4.226 4.514 4.808 4.129<br />
Einnahmen 28.665 28.453 30.368 31.121 31.107<br />
Quelle: Banca d’Italia, 2009<br />
2.4 Ausländische Direktinvestitionen<br />
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat die grenzüberschreitenden Direktinvestitionen<br />
einbrechen lassen. Für 2009 erwartet die Unctad weltweit einen Rückgang von 30%, nachdem im<br />
Vorjahr bereits ein Minus von 14% registriert worden war. Die OECD geht für ihre Mitgliedsländer<br />
für 2009 sogar von einer Reduzierung auf die Hälfte des Vorjahresniveaus aus. Dieser Entwicklung<br />
konnte sich <strong>Italien</strong> nicht entziehen. 2008 sind nach den Unctad- Zahlen die eingehenden Direktinvestitionen<br />
um 58% gefallen (gegenüber -35% im Durchschnitt aller OECD-Staaten), die ausgehenden<br />
um 52% (-19%). Allerdings verfälscht die Statistik den Trend bei den ausgehenden italienischen<br />
Direktinvestitionen. Mit 43,8 Mrd. US$ liegen sie 2008 noch immer über dem Niveau der<br />
Jahre 2005 und 2006 (42 Mrd.), lediglich 2007 war ein einsamer Rekordwert von 90,8 Mrd. US$<br />
registriert worden.<br />
Die Zahlen bestätigen den Eindruck, den die italienische Wirtschaft seit einigen Jahren vermittelt.<br />
Die italienischen Unternehmen interessieren sich zunehmend für Standorte im Ausland, während<br />
die Attraktivität des eigenen Landes für ausländische Investoren graduell abnimmt. Von dieser<br />
Entwicklung sollte Deutschland profitieren können. Nord- und Mittelitalien ist traditionell auf<br />
eine Kooperation mit dem südlichen Deutschland ausgerichtet und für die Bedienung des europäischen<br />
Marktes nimmt der Standort Deutschland eine zentrale Stellung ein. Andererseits ist nach<br />
der Auskunft von Anwaltskanzleien in <strong>Italien</strong>, die auf die Firmenkooperation zwischen Deutschland<br />
und <strong>Italien</strong> spezialisiert sind, seit Ausbruch der Krise auch wieder ein verstärktes Interesse<br />
deutscher Unternehmen am italienischen Markt zu erkennen. Die Bedingungen des Standortes<br />
<strong>Italien</strong> als Alternative zu Mittel-/Osteuropa, so die Anwälte, würden wieder intensiver geprüft, den<br />
mittelitalienischen Regionen und der Emilia-Romagna käme dabei besonderes Gewicht zu.<br />
Eine Studie des Istituto Nazionale per il Commercio Estero (ICE) in Rom hat ergeben, dass 44% aller<br />
italienischen Unternehmen, die Beteiligungen im Ausland haben, im Nordosten (Venetien, Friaul<br />
Julisch Venetien und Trient-Südtirol) und 35% im Nordwesten (Lombardei, Piemont, Ligurien und<br />
Aostatal) angesiedelt sind, 15% haben ihren Sitz in Mittel- und 6% in Süditalien. Diese Konzentration<br />
der Wirtschaftsverflechtungen auf Norditalien ist auch umgekehrt feststellbar. Im Nordwesten<br />
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