Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien

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Wirtschaftliches Potenzial ist der Strandurlaub, der Agrotourismus im Landesinnern hat sich in den letzten Jahren zwar auch positiv entwickelt, erreicht aber nicht das Gewicht wie in der Toskana oder in Umbrien. Die Exportorientierung in den Marken ist ,wie in ganz Mittelitalien nicht sehr ausgeprägt, aber es existieren einige stark exportorientierte Unternehmen. Der Anteil an den gesamten italienischen Ausfuhren liegt bei 2,9%, nach Deutschland gehen 8,6% der von dieser Region exportierten Waren, weit weniger als im italienischen Durchschnitt. Bei den Einfuhren sind die Marken noch genügsamer, sie verantworten 1,7% des italienischen Importvolumens, 8% davon stammen aus Deutschland. Die internationale Wirtschaftskrise hat die Exporteure in den Marken überdurchschnittlich hart betroffen. Bereits 2008 sind die Ausfuhren um 14% zurückgegangen, 2009 wurde nochmals ein Einbruch von 25% registriert. Diese starke Reaktion beruht darauf, dass zwei sehr konjunkturabhängige Produktgruppen die Ausfuhren dominieren: Schuhe und elektrische Küchengeräte. Als Abnehmer von Schuhen aus der Region fällt Deutschland durchaus ins Gewicht (circa 12%), bei Küchengeräten ist der Absatz in Deutschland dagegen sehr schwach. Die wichtigsten Importe der Region sind Vorprodukte für die Schuhherstellung und die Bekleidungsindustrie, sowie Vorprodukte für den Elektromaschinenbau. Aus Deutschland werden vor allem Kfz eingeführt, aber auch bei den Komponenten für den Maschinenbau hat Deutschland eine relativ starke Marktstellung. Die Marken verfügen über eine angemessen ausgebaute, aber etwas überalterte Verkehrsinfrastruktur. Das Autobahnnetz hat eine Dichte von 17,3 km/1.000 qkm Fläche und besteht im Wesentlichen aus der Adria-Autobahn (A 14), die von Bologna über Rimini und Bari bis nach Tarent führt, und von der Schnellstraßen zu allen wichtigen Städten der Region (auch nach Rom) abgehen. Damit ist eine relativ gute Anbindung an die Ballungszentren im Norden, an die italienische Hauptstadt und an die südlichen Regionen gegeben. Dass Eisenbahnnetz, ist mit 4,0 km/100 qkm in Mittelitalien am geringsten entwickelt und wie die Autobahnen auf den Hauptstrang entlang der Küste konzentriert. Trotz der langen Küste verfügen die Marken über keinen großen Seehafen. Der Hafen von Ancona ist im wesentlichen ein Fährhafen, in dem Lastwagen und Passagiere eingeschifft werden. Angeschlossen an diesen sehr alten Hafen (auch dorischer Hafen genannt) ist eine Werft, die dem Bau kleinerer Schiffe dient. Ansonsten verfügen die meisten der Küstenstädte über kleine Häfen, die aber vornehmlich dem Fährverkehr oder der Sportschifffahrt dienen. Einziger internationaler Verkehrsflughafen der Region ist der Aeroporto di Ancona-Falconara (Raffaello Sanzio), 21 km von Ancona entfernt. Ein zweiter (nationaler) Flugplatz in Fano dient lediglich Geschäfts- und Privatflugzeugen und nimmt keine Linienflugzeuge auf. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den Marken sind mit einem Anteil von 0,7% des BIP deutlich geringer als im italienischen Durchschnitt (1,2%). In der Region existieren zwei Universitäten, die Università Politecnica delle Marche in Ancona und die Università degli Studi in Urbino. Der Anteil der Studenten an der Bevölkerung zwischen 19 und 25 Jahren erreicht 49,6%, das ist der niedrigste Wert in Mittelitalien, liegt aber immer noch leicht über dem italienischen Durchschnitt. Die Quote der innovativen Unternehmen wird von ISTAT mit 28,3% angegeben, ein Wert, der unter dem nationalen Durchschnitt, aber über dem der Toskana liegt. 79,8% der Unternehmen verfügen über einen Breitband-Internetanschluss, 80,1% ist italienischer Durchschnitt. Die Ausgaben für den Umweltschutz pro Kopf der Bevölkerung erreichen in den Marken nicht ganz den Durchschnitt der italienischen Regionen, gehören mit 223,6 Euro aber zu den höchsten in Mittelitalien. Der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energiequellen liegt mit 5% des ge- 28 Region Mittelitalien und Emilia-Romagna
samten Stromverbrauchs am unteren Ende der italienischen Skala und erreicht damit nicht einmal ein Drittel des italienischen Durchschnitts. Von den 354 kg Hausmüll pro Einwohner, die in den Marken eingesammelt werden, unterliegen 21% der Mülltrennung, ebenfalls ein geringer Wert. Über schlechte Luft klagt die Bevölkerung der Region dagegen kaum, nur 27% der Bevölkerung haben ein Problem mit der Luftverschmutzung, im benachbarten Latium sind es 52%. 1.3 Außenhandel Der Außenhandel spielt für die Wirtschaft Italiens nicht die Rolle wie für die deutsche. Nahezu ausgeglichen erreichen Exporte wie Importe nur rund ein Viertel des BIP (2009: 24%, Güter und Dienstleistungen). Trotzdem muss die abnehmende internationale Wettbewerbsfähigkeit Italiens durch zu geringe Produktivitätsfortschritte Sorgen bereiten. Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/2009 haben das Problem noch verstärkt, geringe Kapazitätsauslastung und Kurzarbeit drücken die Produktivität weiter. 2009 ist das BIP um 5% geschrumpft, real haben die Einfuhren von Waren und Dienstleistungen um 14,5%, die Ausfuhren um 19,1% abgenommen. Allein auf den Warenhandel bezogen sind die Ausfuhren 2009 um 20,7%, die Einfuhren um 22,0% zurückgegangen. Exporte der Regionen (in Mio. Euro, Anteil an den Gesamtexporten und Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) Region 2007 Anteil 2008 Anteil Veränderung gegenüber d. Vorjahr Nord-Westitalien 144.958 39,7 147.951 40,0 2,1 Piemont 37.275 10,2 37.935 10,3 1,8 Valle d’Aosta 876 0,2 718 0,1 -18,0 Lombardei 102.083 28,0 104.102 28,2 2,0 Ligurien 4.725 1,3 5.197 1,4 10,0 Nord-Ostitalien 115.498 31,7 116.972 31,7 1,3 Trient-Südtirol 6.183 1,7 6.186 1,7 0,0 Venetien 50.557 13,9 50.014 13,6 -1,1 Friaul-Julisch- Venetien 12.413 3,4 13.244 3,6 6,7 Mittelitalien + Emilia Romagna 102.436 28,1 101.332 27,9 -1,1 Emilia Romagna 46.344 12,7 47.528 12,9 2,6 Mittelitalien 56.092 15,4 53.804 14,6 -4,1 Toskana 26.528 7,3 25.262 6,8 -4,8 Umbrien 3.628 1,0 3.400 0,9 -6,3 Marken 12.458 3,4 10.665 2,9 -14,4 Latium 13.477 3,7 14.476 3,9 7,4 Süditalien 27.120 7,4 27.514 7,5 1,5 Inseln 14.386 4,0 15.877 4,3 10,4 Sonstige Exporte 6.690 1,8 6.897 1,9 3,1 Insgesamt 364.744 100,0 369.016 100,0 1,2 Quelle:ISTAT Germany Trade & Invest www.gtai.de 29
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