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Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien

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Die Studie des Centro Studi Sintesi di Mestre versucht nach dem Vorbild des Economic Freedom Index<br />

der Heritage-Foundation, die Regionen anhand des Kriteriums der „wirtschaftlichen Freiheit“<br />

zu klassifizieren. Sie bestärkt die These Pammollis und lässt Mittelitalien in noch besserem Licht erscheinen.<br />

Die Emilia-Romagna liegt nach dem Ranking der „wirtschaftlichen Freiheit“ auf dem<br />

zweiten Platz unter allen italienischen Regionen (Spitzenreiter ist Trient-Südtirol), Umbrien auf<br />

dem vierten, die Marken auf dem fünften und die Toskana auf dem siebten Platz . Die Lombardei<br />

mit Mailand, bei allen anderen wirtschaftlichen Rankings Spitzenreiter, rangiert abgeschlagen auf<br />

Platz 13.<br />

Auch wenn beide Studien unterschiedliche Ansätze haben - die des Aspen Institute hat eher bestehende<br />

Industriestrukturen im Blick, die des Centro Studi Sintesi di Mestre eher künftige Wachstumschancen<br />

in der modernen Informationsgesellschaft, so machen sie doch beide deutlich, dass<br />

Mittelitalien und die Emilia-Romagna großes Wirtschaftspotential haben. Gerade für kleinere Unternehmen<br />

im Forschungs- und Entwicklungssektor bieten die italienischen Städte in Mittelitalien<br />

mit ihrer hohen Akademikerrate und alten Traditionen oft attraktivere Bedingungen, als die großen<br />

und teuren Industriestädte des Nordens mit ihren langen Wegen und schwierigen Verkehrsverhältnissen.<br />

1.2 Regionen<br />

<strong>Italien</strong> ist nach den Regeln des NUTS-Systems der EU in fünf Gruppen von Regionen, Nordwesten,<br />

Nordosten, Mitte, Süden und Inseln, unterteilt (NUTS1). Die Gruppen untergliedern sich in 21 Regionen<br />

(NUTS2) mit insgesamt 107 Provinzen (NUTS3) und 8.100 Kommunen. Die beiden autonomen<br />

Regionen Bozen (Südtirol) und Trient waren bisher in einer Region - Trient-Südtirol zusammengefasst.<br />

Zu Mittelitalien rechnen offiziell nur die vier Regionen Toskana, Umbrien, die Marken und<br />

das Latium. Die Emilia-Romagna kann historisch zwar ebenfalls zur Mitte gezählt werden, da große<br />

Teile zum Kirchenstaat gehörten, wird in der offiziellen Statistik aber dem Nordosten <strong>Italien</strong>s zugerechnet.<br />

Die Einbeziehung der Emilia-Romagna in diese Untersuchung beruht auf pragmatischen<br />

Erwägungen, die vor allem die Entwicklungschancen der Regionen berücksichtigen.<br />

Die 21 Regionen sind entfernt vergleichbar mit den deutschen Bundesländern, sie verfügen über<br />

eine gewisse politische und finanzielle Autonomie und eine direkt gewählte Volksvertretung (consiglio<br />

regionale), die die Regionalregierung unter dem Präsidenten (presidente della giunta regionale),<br />

der gleichzeitig Presidente della Regione ist, kontrolliert. Fünf dieser Regionen haben einen<br />

Sonderstatus, (statuto speciale), der besondere Autonomierechte in der Gesetzgebung, der Verwaltung<br />

und der Haushaltsführung garantiert.<br />

Im Rahmen einer Verfassungsreform von 2001 wurde den italienischen Regionen eine allgemeine<br />

Gesetzgebungsbefugnis übertragen. Der Zentralstaat darf seither nur noch Gesetze beschließen,<br />

die sich auf die Sachgebiete beziehen, die in der Verfassung ausdrücklich der Verantwortlichkeit<br />

des Zentralstaates zugeordnet werden. In allen anderen Bereichen obliegt die Gesetzgebung den<br />

Regionalräten (Parlamenten der Regionen). Die Regionen können auch Abkommen mit anderen<br />

Staaten oder Gebietskörperschaften schließen, soweit diese in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.<br />

Die finanzielle Autonomie der Regionen mit Normalstatus wird durch die Zuweisung bestimmter<br />

Steuern und einen regionalen Zuschlag auf die Einkommensteuer gewährleistet. Die Regionen<br />

werden dadurch in die Lage versetzt, bestimmte Investitionen, zum Beispiel im Gesundheitssektor<br />

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