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Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien

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<strong>Wirtschaftliches</strong> <strong>Potenzial</strong><br />

Um 340 v. Chr. wurden die im Latium siedelnden Latiner von den Römern unterworfen und die Region<br />

zum Kernland des Römischen Reiches. Nach dem Verfall des weströmischen Reiches beurkundete<br />

der Frankenkönig Pippin III dem Papst die Schenkung des Dukats (Verwaltungsbezirk)<br />

Rom, gemeinsam mit anderen Gebieten in <strong>Italien</strong> (Pippinische Schenkung, 754 n. Chr.). Mit einer<br />

kurzen Unterbrechung in der napoleonischen Zeit blieb das Latium bis zum Anschluss an das<br />

Vereinte Königreich <strong>Italien</strong> im Jahr 1870 der Kirche in Rom unterstellt (Patrimonium Petri). Die<br />

Eingliederung in das Königreich verschaffte Rom wieder den Status der Hauptstadt <strong>Italien</strong>s. Als<br />

moderne Verwaltungseinheit besteht die Region seit 1947.<br />

Mit einer Fläche von 17.235 qkm nimmt das Latium 5,7% des italienischen Staatsgebietes ein. Es<br />

grenzt im Nordwesten an die Toskana, im Norden an Umbrien, im Westen an die Abruzzen und im<br />

Süden an Molise und Kampanien. Die Landschaft besteht, ähnlich wie in der Toskana, zum überwiegenden<br />

Teil aus Hügelland (54%), in dem drei große Seen gelegen sind. Die Abruzzen mit dem<br />

Monte Gorzano (2.458 m) und die vorgelagerten Berggegenden, die sich von Norwesten nach<br />

Südosten ziehen, nehmen 26% der Fläche ein. Nur 20% entfallen auf Tiefebenen - die Maremma laziale<br />

im Nordwesten, das Mündungsgebiet des Tiber südwestlich von Rom und ganz im Süden die<br />

Pontinische Ebene, ein früheres Sumpfgebiet, das erst zwischen 1930 und 1940 trockengelegt wurde.<br />

Der Küste am Thyrrhenischen Meer vorgelagert sind die Pontinische Inselgruppe mit Ponza,<br />

Ventotene und San Stefano.<br />

Im Latium leben 5,6 Mio. Einwohner (9,4% der italienischen Bevölkerung). Die Region ist nach der<br />

Lombardei und Kampanien die bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte <strong>Italien</strong>s. Aufgeteilt<br />

auf fünf Provinzen verteilt sich die Bevölkerung sehr unterschiedlich. Die Provinz Rom mit<br />

seinen 4,1 Mio. Einwohnern, davon 2,7 Mio. in der Stadt Rom, weist mit circa 770 Einw./qkm die<br />

größte Bevölkerungsdichte aus - erreicht bei weitem aber nicht die Konzentration, wie sie in der<br />

Provinz Milano zu finden ist (knapp 2.000 Einw./qkm). In der Provinz Rom konzentrieren sich circa<br />

70% aller Unternehmen der Region, über 80% der Beschäftigten haben hier ihren Arbeitsplatz. Die<br />

einzige Stadt außer Rom, die im Latium über 100.000 Einwohner zählt, ist das südlich gelegene<br />

Latina (117.000), dem im Gegensatz zu Rom wenig Lebensqualität zugesprochen wird (auch Frosinone,<br />

die dritte größere Stadt im Latium, rangiert in der Skala der Städte nach Lebensbedingungen<br />

relativ weit unten).<br />

Der Urbanisierungsgrad ist relativ hoch und nimmt weiter zu. 2008 waren 61% der Bevölkerung in<br />

den Ballungsgebieten angesiedelt, 31% in Gebieten mit einer Dichte von 100 bis 500 Einw./qm und<br />

lediglich 8,2% in ländlichen Gebieten. Die Bevölkerung im Latium wächst mit 1,4% jährlich am<br />

schnellsten von allen italienischen Regionen (Durchschnitt 0,7%), wobei die Provinz Rom mit 1,5%<br />

den Takt vorgibt. Auch im Latium ist das Bevölkerungswachstum vornehmlich auf Zuwanderung<br />

zurückzuführen, die Ausländerquote hat sich von 3,0% 2001 auf 8,0% 2008 erhöht, 12% aller in <strong>Italien</strong><br />

registrierten Ausländer leben in der Region. Dabei handelt es sich vor allem um Zuwanderer aus<br />

Südamerika und China.<br />

Mit knapp 60% fällt die Beschäftigungsquote im Latium deutlich geringer aus als im übrigen Mittelitalien<br />

oder der Emilia-Romagna. Die Arbeitslosenquote liegt mit 7,0% etwas höher als in Mittelitalien,<br />

hat sich 2009 gegenüber dem Vorjahr aber leicht verringert. Das deutet darauf hin, dass die<br />

Region von der internationalen Wirtschaftskrise nicht so stark berührt wird, wie <strong>Italien</strong> insgesamt<br />

und die Zuwanderung im Großen und Ganzen gut verkraftet. Weit über dem italienischen Durchschnitt<br />

ist die Jugendarbeitslosigkeit angesiedelt, allerding hat sie in den letzten zehn Jahren leicht<br />

abgenommen, von über 30% 1999 ist sie auf 26% 2008 gesunken.<br />

18 Region Mittelitalien und Emilia-Romagna

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