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Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien

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<strong>Wirtschaftliches</strong> <strong>Potenzial</strong><br />

Die Familieneinkommen in der Emilia-Romagna liegen im Vergleich der italienischen Regionen<br />

mit einem Durchschnitt von 32.802 Euro (2007) an der Spitze, übertroffen nur von den Einkommen<br />

in Trient und Südtirol. Die Einkommensverteilung entspricht mit einem Gini-Koeffizienten von<br />

0,301 etwa dem italienischen Durchschnitt (und damit auch dem deutschen). Die Armutsquote,<br />

bezogen auf die Anzahl der residenten Familien, wird für 2008 mit 3,9% angegeben, das ist die geringste<br />

Quote in <strong>Italien</strong>, sie liegt weit unter dem italienischen Durchschnitt von 11,3%.<br />

Wirtschaftlich ist die Region einerseits sehr aktiv, andererseits wenig experimentierfreudig. Die<br />

Anzahl der Unternehmen pro 1.000 Einwohner übertrifft mit 80,0 den italienischen Durchschnitt<br />

(65,9) bei weitem. Die mittlere Beschäftigung pro Unternehmen wird von ISTAT mit 4,33 angegeben,<br />

das entspricht etwa dem norditalienischen Standard. Die italienischen Unternehmen generell<br />

werden von klein- und mittelständischen Familienunternehmen dominiert, lediglich in der<br />

Lombardei und im Latium ist eine stärkere Konzentration von Großunternehmen zu erkennen,<br />

wobei es sich in der Lombardei vorwiegend um Industrieunternehmen, im Latium um Dienstleistungsunternehmen<br />

handelt. Der Unternehmenssektor in der Emilia-Romagna ist bodenständig.<br />

Die Anzahl der Neugründungen und Schließungen von Unternehmen liegt unter dem italienischen<br />

Durchschnitt. Das bedeutet weniger, dass die Wirtschaft der Emilia-Romagna sich nicht an<br />

neue Entwicklungen anzupassen vermag - dazu sind die bestehenden mittelständischen Unternehmen<br />

durchaus in der Lage, das bedeutet eher, dass der Geschäftspartner hier auf alteingesessene,<br />

verlässliche Unternehmen trifft.<br />

Bei der Arbeitsproduktivität ist <strong>Italien</strong> während der letzten Jahre gegenüber den Konkurrenten in<br />

der EU generell ins Hintertreffen geraten, die Krise hat diese negative Entwicklung noch beschleunigt.<br />

Im Vergleich der italienischen Regionen, gemessen an der Wertschöpfung pro Arbeitsstunde<br />

schneidet die Emilia-Romagna relativ gut ab, kommt aber an die Lombardei und das Latium nicht<br />

heran.<br />

Obwohl die Emilia-Romagna für seine hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte, wie Parmaschinken,<br />

Parmigiano Reggiano (Parmesankäse), oder den Balsamico-Essig aus Modena bekannt<br />

ist (184 landwirtschaftliche Produkte aus der Region dürfen das Gütesiegel „tradizionali“ tragen)<br />

und auch die Rebsorte Sangiovese mit einigem Erfolg gekeltert wird, trägt die Landwirtschaft zur<br />

Entstehung des BIP lediglich 2,4% bei. Der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten liegt bei<br />

4,5%. Die Agrarwirtschaft konzentriert sich auf Schweine und Rinderzucht, in der Po-Ebene werden<br />

Getreide und Reis angebaut.<br />

Wesentlich wichtiger ist die Nahrungsmittelindustrie, die auf der Landwirtschaft aufbaut und mit<br />

14% Anteil an der Wertschöpfung der verarbeitenden Industrie, der drittwichtigste Industriesektor<br />

nach der Maschinen- und Kfz-Industrie (36%) und der metallverarbeitenden Industrie (16%) ist. Daneben<br />

sind die Sektoren Elektronik, Textilien, Möbel und Keramik (weltgrößtes Fliesenproduktionszentrum<br />

in Sassuolo, südlich von Modena) gut vertreten. Auch in der verarbeitenden Industrie<br />

kann die Region auf eine gewisse Exklusivität verweisen: Nicht nur der weltweit agierende Pasta-<br />

Konzern Barilla hat in Parma seinen Hauptsitz, die Emilia-Romagna trägt auch den Namen „Terra<br />

di Motori“ (Land der Motoren). Ferrari, Lamborghini, Maserati, De Tomaso und Pagani produzieren<br />

hier ihre Luxusautos und Ducati, Moto Morini und Bimota ihre Zweiräder.<br />

Die Industrie einschließlich Bausektor ist an der Wertschöpfung der Region mit 33,1% beteiligt, davon<br />

entfallen 6,1 % auf die Bauwirtschaft. Der Anteil der Beschäftigten entspricht in etwa dem der<br />

Wertschöpfung - 33,6% finden in der Industrie Arbeit (davon 7,9 % in der Bauwirtschaft).<br />

10 Region Mittelitalien und Emilia-Romagna

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