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Wirtschaftliches Potenzial - AHK Italien

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Deutsche Unternehmen vor Ort<br />

Deutsche Unternehmen vor Ort<br />

5 Deutsche Unternehmen vor Ort<br />

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich mit Siemens und Bayer deutsche Großunternehmen<br />

in <strong>Italien</strong> niedergelassen, zwischen den zwei Weltkriegen kamen Beiersdorf, Vaillant, KSB, Zschimmer<br />

und Schwarz dazu, aber die eigentliche Investitionswelle rollte erst in den 50-iger Jahren an.<br />

Zunächst siedelten sich Unternehmen der verarbeitenden Industrie an, dann Logistikunternehmen<br />

(Danzas, Schenker), in den 70-iger Jahren folgten Böhringer Ingelheim und Metro. Mitte der<br />

80-iger Jahre gewann das Engagement deutscher Unternehmen an Dynamik: 1986 erwarb Allianz<br />

die Kontrolle über die zweitwichtigste italienische Versicherungsgruppe, Riunione Adriatica di<br />

Sicurtà, und die Deutsche Bank kaufte die Banca d’America e d’Italia. 1994 übernahm Thyssen-<br />

Krupp den Spezialstahlhersteller Terni, Siemens weitete sein <strong>Italien</strong>geschäft aus und Volkswagen<br />

erwarb Lamborghini.<br />

In der gleichen Periode wurde der italienische Logistiksektor von deutschen Unternehmen endgültig<br />

entdeckt, heute haben 75 Logistikunternehmen eine deutsche Beteiligung, die Investoren<br />

sind unter anderem Deutsche Bahn, Deutsche Post, Eurokai (Häfen Gioia Tauro und La Spezia, Livorno,<br />

Cagliari, Salerno), Fiege Logistik, TUI und die Dr. Oetger-Gruppe. Vertreten sind seit dieser<br />

Zeit auch die Verlagshäuser Bertelsmann (Übernahme von Ricordi) und Burda Media. Lufthansa<br />

hat zunächst Kapitalanteile von Air Dolomiti übernommen und 2009 eine eigene italienische Fluggesellschaft,<br />

Lufthansa Italia, gegründet.<br />

Nach Branchen konzentrieren sich die deutschen Investitionen auf die Bereiche Maschinenbau,<br />

Metallverarbeitung, Elektronik (ThyssenKrupp, Siemens, MAN, Robert Bosch, Linde, Koerber, ZF),<br />

auf das Verlagswesen (Bertelsmann, Burda, Springer), auf Chemie und pharmazeutische Industrie<br />

(Altana, Bayer, BASF, Beiersdorf, Boehringer Ingelheim, Henkel, Merck, Schering), Kfz-Teile (Robert<br />

Bosch, Getrag, Mahle, Siemens). In den letzten Jahren hat E.ON sich stark im Energiesektor und im<br />

Bereich der öffentlichen Versorger engagiert (insbesondere Trinkwasserversorgung).<br />

In der Kooperation zwischen italienischen und deutschen Unternehmen gelten als besonders entwicklungsfähig<br />

die Bereiche Luft- und Raumfahrtindustrie, in der bereits wichtige Kooperationsvorhaben<br />

angelaufen sind (unter anderem mit OHB Bremen und Astrium Deutschland). Elektrotechnik<br />

und Automatisierung stehen ebenfalls im Fokus. Der Ausbau der erneuerbaren Energie in<br />

<strong>Italien</strong> bietet insbesondere mittelständischen deutschen Firmen <strong>Potenzial</strong>. Wenn sich das Großprojekt<br />

DESERTEC (Solarstrom aus dem Saharagürtel für Europa) durchsetzen sollte, könnte eine<br />

Kooperation mit italienischen Unternehmen den Einstieg in die nordafrikanischen Märkte erleichtern.<br />

Die italienischen Pläne für den Bau von Atomkraftwerken eröffnen neue Chancen für Unternehmen<br />

mit Nukleartechnologie und Erfahrung mit der atomaren Abfallentsorgung.<br />

5.1 Bevorzugte Standorte<br />

Für deutsche Unternehmen ist die Emilia-Romagna die attraktivste unter den hier abgehandelten<br />

fünf italienischen Regionen. Etwa 120 Betriebsstätten mit deutscher Beteiligung sind hier angesiedelt,<br />

der mit Abstand größte Teil in der Provinz Bologna (mehr als 50), aber auch in Modena, Reggio<br />

Emilia, Parma und Ferrara sind jeweils eine ganze Reihe von deutschen Unternehmen vertreten.<br />

Die meisten Niederlassungen dienen dem Handel, aber Unternehmen wie die GEA-Gruppe, Volkswagen<br />

(Lamborghini), Koerber, Siemens (Software), Robert Bosch, Daimler,Vossloh und Putzmeister<br />

unterhalten auch Produktionsbetriebe in der Region.<br />

Germany Trade & Invest www.gtai.de<br />

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