Herausforderungen des demografischen Wandels
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128 Produktionspotenzial in der mittleren und langen Frist<br />
Komponenten <strong>des</strong> Arbeitsvolumens anhand geeigneter Annahmen und anschließend die Bestimmung<br />
ihrer trendmäßigen Entwicklung mit Hilfe eines Zeitreihenverfahrens (Hodrick-<br />
Prescott-Filter) für den gesamten Analysezeitraum von 1992 bis 2020.<br />
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Schätzungen <strong>des</strong> Produktionspotenzials am aktuellen<br />
Rand sehr sensitiv auf Änderungen in der Fortschreibung einzelner Komponenten reagieren.<br />
Die hier verwendete Fortschreibung <strong>des</strong> Arbeitsvolumens unterscheidet sich unter anderem<br />
hinsichtlich der zu Grunde gelegten Variante der 12. Bevölkerungsvorausberechnung von den<br />
in der aktuellen Potenzialschätzung <strong>des</strong> Sachverständigenrates verwendeten Pfaden<br />
(JG 2010 Ziffer 14). Am aktuellen Rand sind die Ergebnisse der folgenden Analyse daher<br />
nicht vollständig mit vorherigen Potenzialschätzungen <strong>des</strong> Sachverständigenrates identisch.<br />
Da der Schwerpunkt dieses Kapitels auf der mittleren bis langen Frist liegt, sind diese Abweichungen<br />
aber unerheblich. Für eine Einschätzung der aktuellen Output-Lücke sei auf das Jahresgutachten<br />
2010/11 <strong>des</strong> Sachverständigenrates verwiesen (JG 2010 Ziffer 14).<br />
Sachverständigenrat - Expertise 2011<br />
1. Arbeitsvolumen<br />
202. Das Arbeitsvolumen ist definiert als das Produkt aus der Bevölkerung im erwerbsfähigen<br />
Alter (BEV), der Partizipationsquote (PQ), der Erwerbslosenquote (ELQ) und der durchschnittlichen<br />
Jahresarbeitszeit je Erwerbstätigem (H). Es lässt sich für Frauen und Männer<br />
jeweils schreiben als:<br />
*<br />
* *<br />
* *<br />
t = BEVt<br />
⋅ PQt<br />
⋅ ( 1−<br />
ELQt<br />
) H t .<br />
AV ⋅<br />
Das Produkt aus der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und der Partizipationsquote ergibt<br />
die Anzahl der Erwerbspersonen. Die Aufteilung der Erwerbspersonen in Erwerbstätige und<br />
Erwerbslose erfolgt hier in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />
(VGR), die sich von der Erwerbspersonenpotenzialrechnung <strong>des</strong> IAB vor allem dahingehend<br />
unterscheidet, dass sie die Stille Reserve nicht explizit ausweist.<br />
203. Der Trend der einzelnen Komponenten <strong>des</strong> Arbeitsvolumens wird wie folgt ermittelt:<br />
Daten über die Entwicklung bis zum aktuellen Rand (Jahr 2009) stammen aus der Arbeitszeitrechnung<br />
<strong>des</strong> IAB nach Altersgruppen und Geschlecht (Stand Februar 2011). Diese Zeitreihen<br />
werden jeweils aufgrund expliziter Annahmen bis zum Jahr 2020 fortgeschrieben. Anschließend<br />
wird ihr Trend mit Hilfe von Zeitreihenverfahren bestimmt. Bei der Fortschreibung der<br />
Erwerbstätigkeit kann auf die Ergebnisse <strong>des</strong> vierten Kapitels zurückgegriffen werden. Allerdings<br />
werden die einzelnen Komponenten <strong>des</strong> Arbeitsvolumens in diesem Kapitel getrennt für<br />
Frauen und Männer ausgewiesen. Konkret werden die im vorhergehenden Kapitel betrachteten<br />
Projektionen der Erwerbstätigkeit zu drei Szenarien zusammengefasst, die sich hinsichtlich<br />
der unterstellten Entwicklung der Erwerbsquoten, der Nettozuwanderung und der Erwerbslosenquoten<br />
unterscheiden:<br />
− Das Basisszenario beruht dabei auf dem im vierten Kapitel entwickelten Basisszenario für<br />
die Erwerbstätigkeit, in dem eine jährliche Nettozuwanderung von 100 000 Personen und<br />
eine Geburtenziffer von 1,4 Kindern je Frau unterstellt ist. Die Erwerbsquotenprojektion