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Herausforderungen des demografischen Wandels

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184 Die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung für die fehlende Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen<br />

verantwortlich ist. So tragen die Gesetzliche Rentenversicherung mit 2,2 Prozentpunkten und<br />

die Gesetzliche Krankenversicherung mit 1,5 Prozentpunkten zur Tragfähigkeitslücke bei.<br />

Entgegengesetzt wirken die Ausgaben für Leistungen bei Arbeitslosigkeit und die Ausgaben<br />

für die zukünftigen Generationen, die insbesondere die Bildungsausgaben und einige, quantitativ<br />

bedeutsame familienpolitische Transfers, wie den Familienleistungsausgleich, umfassen.<br />

303. Alternativ zu der bisherigen Darstellung der Tragfähigkeitslücke, die auf die notwendige<br />

dauerhafte Erhöhung <strong>des</strong> Primärsaldos abstellt, kann auf den impliziten Schuldenstand als<br />

Darstellungsvariante zurückgegriffen werden, selbst wenn die Interpretation impliziter Schuldenstände<br />

schwierig ist (Ziffern 275 ff.). Unter den Annahmen <strong>des</strong> Basisszenarios ergibt sich<br />

für das Jahr 2011 ein impliziter Schuldenstand von 159,3 vH bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt.<br />

Um den Anteil der Sozialversicherungen an der Tragfähigkeitslücke zu veranschaulichen,<br />

kann die Berechnung impliziter Schuldenstände der einzelnen Sozialversicherungen<br />

erfolgen. Dazu werden die Ausgaben und Beitragseinnahmen jeder Sozialversicherung<br />

gegenübergestellt, während die Bun<strong>des</strong>zuschüsse unberücksichtigt bleiben. So ergibt sich für<br />

das Jahr 2010 ein impliziter Schuldenstand für alle Sozialversicherungen von 293,4 vH in<br />

Relation zum Bruttoinlandsprodukt. Von diesem entfallen 208,7 Prozentpunkte auf die Gesetzliche<br />

Rentenversicherung und 74,1 Prozentpunkte auf die Gesetzliche Krankenversicherung<br />

(Schaubild 51). Die Summe der impliziten Schulden aller Sozialversicherungen<br />

übersteigt die gesamte implizite Verschuldung <strong>des</strong> Staates deutlich, da die Gebietskörperschaften<br />

ohne die Zuschüsse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> hohe Finanzierungsüberschüsse beziehungsweise ein<br />

implizites Vermögen aufweisen würden.<br />

Schaubild 51<br />

vH<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Staatliche Haushalte<br />

Gesetzliche<br />

Gesetzliche<br />

Soziale<br />

Arbeitslosen-<br />

insgesamt1)<br />

Rentenversicherung2)<br />

Krankenversicherung2)<br />

Pflegeversicherung2)<br />

versicherung2)<br />

1) Eigene Berechnungen.–<br />

2) Werding (2011).<br />

© Sachverständigenrat<br />

Sachverständigenrat - Expertise 2011<br />

Projektion der impliziten Staatsverschuldung und Anteile<br />

der Sozialversicherungszweige<br />

In Relation zum Bruttoinlandsprodukt<br />

vH<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0

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