Herausforderungen des demografischen Wandels
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144 Produktionspotenzial in der mittleren und langen Frist<br />
dieses Faktors aber nicht zu erwarten. Die Simulationsergebnisse unterstreichen somit eindringlich<br />
die Bedeutung <strong>des</strong> technologischen Fortschritts für das Wirtschaftswachstum.<br />
233. Die Wachstumsraten <strong>des</strong> Produktionspotenzials im Basisszenario entsprechen in etwa<br />
dem im historischen Vergleich niedrigen Wachstumspfad <strong>des</strong> vergangenen Jahrzehnts.<br />
Durchschnittliche Zuwachsraten <strong>des</strong> Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 2,5 vH und 1,8 vH<br />
für die 1980er-Jahre beziehungsweise für die 1990er-Jahre (Tabelle 8) dürften sich ohne deutliche<br />
Produktivitätszuwächse über die hier unterstellte Rate von 0,9 vH kaum realisieren lassen.<br />
In dieser Hinsicht ist positiv festzustellen, dass von der altersbedingten Veränderung der<br />
Produktivität in Zukunft kaum negative Wachstumseffekte ausgehen. Der sich daraus ergebende<br />
Wachstumsbeitrag reduziert die Wachstumsraten <strong>des</strong> Produktionspotenzials in der Simulation<br />
um maximal 0,1 Prozentpunkte (Tabelle 10, Seite 146).<br />
Tabelle 8<br />
Zeitraum<br />
Sachverständigenrat - Expertise 2011<br />
Entwicklung <strong>des</strong> realen Bruttoinlandsprodukts in Deutschland<br />
Durchschnittliche jährliche Veränderungen in vH<br />
Bruttoinlandsprodukt (preisbereinigt)<br />
insgesamt je Einwohner<br />
Früheres Bun<strong>des</strong>gebiet ohne Saarland und Berlin (West)<br />
1950 bis 1960 8,2 7,1<br />
Früheres Bun<strong>des</strong>gebiet<br />
1960 bis 1970 4,4 3,5<br />
1970 bis 1980 2,9 2,7<br />
1980 bis 1990 2,3 2,1<br />
Deutschland<br />
1991 bis 2001 1,7 1,4<br />
2001 bis 2010 0,8 0,9<br />
234. Vergleichsweise günstig verläuft die voraussichtliche Entwicklung <strong>des</strong> Pro-Kopf-<br />
Einkommens, das als ein grober Wohlfahrtsindikator betrachtet werden kann. Da die Bevölkerungsgröße<br />
in den kommenden Jahrzehnten schneller schrumpfen dürfte als das Arbeitsvolumen,<br />
liegen die Wachstumsraten <strong>des</strong> Pro-Kopf-Einkommens über denen <strong>des</strong> absoluten Produktionspotenzials.<br />
Die zu erwartenden Zuwächse <strong>des</strong> Pro-Kopf-Einkommens bewegen sich<br />
etwas über dem Niveau <strong>des</strong> vergleichsweise niedrigen Wachstumspfads <strong>des</strong> vergangenen<br />
Jahrzehnts (Tabelle 9). Die hier projizierte Entwicklung <strong>des</strong> Pro-Kopf-Einkommens darf jedoch<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einkommenszuwächse aufgrund <strong>des</strong> ansteigenden<br />
Altenquotienten in Zukunft von einer immer kleineren Gruppe von Erwerbstätigen zu<br />
erwirtschaften sind. Hieraus können sich vor allem in der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />
erhebliche Tragfähigkeitslücken ergeben, die in einer Wachstumsanalyse nicht zu Tage treten<br />
können (Sechstes Kapitel).